Taschenmesser auf der Klassenfahrt

Ah! Jetzt ist es klar. Und dann so eine dämliche Abfertigung alá "Na, die schon wieder..!"

O tempora o mores!

Die "üblichen Verdächtigen" sind die anderen.
 
spy 62 schrieb:
Meine eigene Klassenfahrt ging 1978 nach Coburg, dort war mein Messer dabei ,weil mit dem Korkenzieher einige Weinflaschen geöffnet wurden. Wie gesagt seitdem ich 6 Jahre alt bin trage ich ein Messer bei mir, und bin mir sicher in diesen 37 Jahren habe ich bestimmt nicht mehr als 60 Tage kein Messer bei mir gehabt.

Moment, 2006 minus 37 ist 1969 plus 9 ist 1978. Mit neun hast Du auf Klassenfahrten gesoffen? :D
 
Glaube Spy meinte die 37 Jahre seit dem er 6 Jahre als war...
Addiere zu denen 9 noch 6 Jahre zu, bist du bei 15.
 
Ich kann die Auflage der Schule, keine Messer auf Klassenfahrt mitzunehmen, durchaus verstehen. Aus meiner eigenen Schulzeit (verdammt lange her) weiß ich noch genau, daß die Gruppendynamik auf solchen Fahrten nicht unterschätzt werden darf. Da können Ereignisse schon einmal aus dem Ruder laufen und auch Jugendliche mitreissen, die ansonsten durchaus verantwortungsbewußt sind.

Ich z.B. hatte als 14jähriger ein Fahrtenmesser mit auf Klassenfahrt. Ein Freund hat es dann in die Finger gekriegt und mir und den anderen Jungs auf unserem 10-Bett-Zimmer das Messerwerfen beigebracht - natürlich im Zimmer mit der nicht abschließbaren Tür als Zielscheibe. Selbstverständlich wollte es jeder mal versuchen und ich wollte nicht so spießig sein, mein Messer sofort wieder einzukassieren. Wenn ich daran zurückdenke, was hätte passieren können, wenn jemand von außen plötzlich die Tür geöffnet hätte, wird mir heute fast schlecht. Damals aber hatte ich mehr Sorge darum, daß mein Messer kaputt gehen könnte oder am Ende der Ärger um den Lärm an mir hängen bleibt.

In dem gleichen Jugendheim war auch eine zehnte Klasse einer Hauptschule unterwegs. Mit einigen von denen gab es ständig Ärger, weil die glaubten, wir hätten ihnen ein Kopfkissen geklaut. Deren Rädelsführer hat sich schließlich zusammen mit ein paar Freunden auf einer gemeinsamen Bahnfahrt beider Klassen im Zwischenabteil einen meiner Mitschüler vorgeknöpft und ihn mit einem Messer bedroht, um etwas über das angeblich geklaute Kissen zu erfahren. Mann, war das bescheuert. Ich habe durch die Glasscheibe gesehen, wie er meinem Klassenkameraden mit dem Messer vor dem Gesicht herumfuchtelte und unseren völlig überforderten Lehrer ins Gefecht geschickt, der kurz vor der Pensionierung stand. Der hat dort nur gestammelt "Na, was soll das denn?" aber immerhin seinen Schüler mit zurückgebracht.

Mein Fazit: Es wäre besser gewesen, wenn weder ich noch der Kissensucher ein Messer auf der Fahrt dabei gehabt hätten. Letzlich ist zwar nichts passiert, aber es hätte auch anders kommen können. Warum sollte eine Schule ein solches Risiko eingehen?

Edit: Habe gerade Aleenas Klarstellung gelesen, daß es ihr vor allem um die korrekte Definition von Waffen ging. Die Schule hätte vielleicht präziser sagen sollen "Keine Waffen und keine Messer". Am berechtigten Anliegen der Schule ändert das nichts.

Gruß

Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Nytschko schrieb:
Glaube Spy meinte die 37 Jahre seit dem er 6 Jahre als war...
Addiere zu denen 9 noch 6 Jahre zu, bist du bei 15.


Super gerechnet Nytschko!
Besagte Klassenfahrt war vor den Herbstferien 1978, also im September, ich ging in die 10. Klasse einer RS . Im November wurde ich dann 16. Siehe meine öffentlichen Daten.
 
exilant schrieb:
Moment, 2006 minus 37 ist 1969 plus 9 ist 1978. Mit neun hast Du auf Klassenfahrten gesoffen? :D

Da sag ich nur : Reschpekt!! :D



@ Aleena:

Ich habe selber schon einem Jungen bei einem Ausflug ein Messer
wegnehmen müssen, als er nach mehrmaliger Aufforderung meinerseits
das Messer in der Tasche zu belassen, weiter mit dem Teil herumgefuchtelt hat.
Das ist mir als bekennender Messeranhänger :D (wen wundert´s) wirklich schwer gefallen, aber wad mutt dat mutt.
Vielleicht hat der Klassenlehrer schon negative Erfahrungen in dieser Richtung
hinter sich und will alle Eventualitäten ausschliesen.
Letztendlich muß man sich aber doch fügen.

Eins noch, ich habe festgestellt, das Tools (Leatherman etc.) weniger
aggressiv rüberkommen, bzw stätker tolleriert werden als einfach nur Taschenmesser.
Frag doch einfach mal den Lehrer (es sei denn die Fronten sind verhärtet und Schweigen ist angebrachter).
So ein Tool ist ja auch ein mobieles Maniküre-Set. :D

Grüßle
 
spy 62 schrieb:
Super gerechnet Nytschko!
Besagte Klassenfahrt war vor den Herbstferien 1978, also im September, ich ging in die 10. Klasse einer RS . Im November wurde ich dann 16. Siehe meine öffentlichen Daten.


Oh, ich habe mit meinem Post wohl zu lange gebraucht. :D :lach:

O.K. mit 15, da bekommst Du ja schon mildernde Umstände. :irre:

Grüßle
 
Das Verbot des Lehrers macht Sinn, wenn man die Perspektive wechselt. Dann kann man sich folgende Situation vorstellen. 1. Der Lehrer spricht kein Verbot aus. 2. Mindestens ein Schüler hat mit dem Wissen des Lehrers ein Messer bei, hat es vielleicht sogar mal hergezeigt. 3. Ein anderer Schüler verletzt sich daran - irgendwie. 4. Die Eltern dieses Schülers rennen zum Schulleiter/zum Schulamt/ zum Rechtsanwalt und beschweren sich: "Der Lehrer hat gewusst, dass der ein Messer hatte und er hat nichts unternommen." (passiert oft!) 5. Der Lehrer kriegt so richtig eingeschenkt - mit Schwung aber!

So muss man die Maßnahme begründen; das berechtigt allerdings nicht zu Pauschalurteilen, das ist richtig - persönlich werden sollte man in solchen Fällen niemals, das ist unprofessionell.
 
In der Tat kann so ein Verbot Sinn machen und es ist auch im Prinzip nachvollziehbar.
Aber die Begründung ("Alle Messer sind Waffen, deswegen verboten") ist einfach mal falsch und das macht das Akzeptieren nicht gerade leichter.
 
Also nochmal,

mit dem Verbot "keine Messer" kommen Rebi und ich klar!
Können wir auch nach vollziehen.

Die Begründung macht uns zu schaffen.
Jede hier genannte Begründung ist mir einleuchtender und verständlicher. :)

Rebi (13) benutzt seit vielen Jahren Messer, die würde nie damit "herumfuchteln" und dass das jemand anderes mit ihren Messern täte davor hat sie erheblich Angst.
Von ihren "guten" individuell und handgemacht, würde sie sowieso keines mitnehmen.

Die Darstellung auf dem Infoblatt und im Elternabend, dass Messer nutzlos sind, außer als Waffe, dass jede, die ein Messer mit führt, per se aggressiv ist, das ist unser Problem.
Alle unserer Messer sind "schön". Verspielt, mit Elfenbein und Halbedelsteinen, keines hat eine Klinge über 6 cm.
Alle werden als Werkzeug, z.B. zum Sticken und Knüpfen oder für Briefe benutzt.
Ich habe auch oft eines dabei, meistens so klein und decorativ, dass kaum einer bemerkt, dass mein Schmuck ein Messer ist.
Einige kennen mein Lieblingsteil eine kleine Schlange von früher. Ich glaube es gab sogar hier im Forum mal ein Bild. (Bin aber zu ungeschickt es zu finden.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn deine Tochter mir Messern umgehen kann - schön. Meiner Tochter bringe ich das auch bei, weil ich es als "Kulturfähigkeit" wichtig finde. Jetzt kommen Schüler X, Y und Z und wollen auch ihr Messer mitnehmen. Wer garantiert für die? Sollte es zu dem oben beschriebenen Fall kommen, ist es egal, was die Eltern vorher versichert haben - der Lehrer ist dran.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich Bezweifel, daß der Lehrer den Unterschied erklären kann.
Weil fast 90% der Deutschen können es nicht! Auch viele Polizisten sind total überfordert.

Lehrer sind alte handwerklich meist ungeschickte und friedfertige Menschen. Die benutzen Messer nur in der Küche!

Die Bedenken des Lehrers im Bezug auf Messer sind siehe oben richtig.

Weis er halt nicht den Unterschied, was soll's?
 
Aleena schrieb:
.

Die Begründung macht uns zu schaffen.

Ja, es ist in der Tat bedenklich, dass man als Messertäger immer öfter
krimminalisirt wird.
Noch bedenklicher ist, dass durch solche Aussagen (alle Messer sind Waffen)
unseren Kindern vermittelt wird, dass Messer immer "böse Gegenstände"sind.
Auch im Alter von 13 sind Kinder/Jugendliche prägbar und werden
durch die Erwachsenen (Lehrer) und deren Vorbildfunktion geprägt.
Wenn also kommuniziert wird, dass Messer schlecht sind, haben wir später
Erwachsene die sagen " was, Du hast ein Messer, ist das nicht verboten?"
Ich kann also deinen Unmut verstehen, doch der Trend ist leider so
und wir werden´s nicht heben.

Grüße
 
Eine Woche ohne Handy -- traumhaft. :D

Eine Woche ohne Messer - :(

2 Jahre ohne Messerforum :mad: :( :mad: :(

@ Aleena
welcome back. -

Ich fürchte, es zu akzeptieren ist leider der einzig korrekte Weg.
Wie ich aus Gesprächen mit verschiedenen Lehrern weiß, sind gerade die "mit am wenigsten Ahnung Eltern" am schnellsten beim Rechtsanwalt. Und das will sich keiner geben. In meinen Augen verständlich.


"Was sind 1000 Juristen auf dem Meeresgrund ?

- ein guter Anfang" (geklaut aus "Philadelphia")

Grüße

Bernhard
 
Entmündigung der Bürger!

:super: Als ich noch die Volksschule in Wien besuchte,(vor 30 Jahren) hatte jeder Bursche ein Taschenmesser, welches ihm vom Großvater, Vater, oder Onkel zu seinem 6. Geburtstag feierlich übergeben wurde und das war die Regel! Keiner hatte ein Problem damit. In der heutigen Zeit wird ein unnötiges Gesetz nach dem anderen von "Halbidioten" beschlossen, und wir können dieser Entmündigung nicht entrinnen! Der "englische Weg" ist nicht mehr zum Aufhalten, das ist sicher! :irre: (Zugegeben die Agressionsbereitschaft unter Jugentlichen ist um ein vielfaches gestiegen!) :teuflisch
In den Medien kann man fast jeden Tag die Vorarbeit ( "Gehirnwäsche" )
dazu lesen. Das Klima der Angst das dadurch geschürt wird nützt der Staat dann wieder um neue Gesetze zu Einschränkung unserer pers, Freiheit
mit dem Einverständnis der nicht mitdenkenden Masse unter Bravorufen
einzuführen. :irre: Armes Deutschland, armes Österreich!
Durch die zunehmende Angst räumen wir dem Staat immer mehr Rechte ein und verlieren langsam und stetig unsere Freiheit, ohne es zu merken. :teuflisch Jubel, mein 40 Beitrag! :super:
 
Zuletzt bearbeitet:
@ IKarus

Wenn heute ein Gesetz von "Halbidioten" beschlossen wird, dann haben die

"Nichtidioten" das den "Vollidioten" zu verdanken. ;)

Grüße

____
Tom
 
Wo waren wir? Achja, bei der Klassenfahrt:

@Aleena: Ich zumindest wollte auch nicht gesagt haben, daß du den Entschluss des Lehrers nicht nachvollzogen hast, sondern nur meine Meinung kund tun und da sind wir anscheinend einer Meinung :) hilft dir zwar nicht weiter, aber besser seelische, als gar keine Unterstützung :D


PS: Da sind sie wieder, die dunklen Zeiten, denen wir entgegen gehen :super:
 
Hmm. Vom Standpunkt der Lehrer aus betrachtet, erscheint mir ein generelles Verbot gar nicht so unsinnig. Wenn (wie auch unwahrscheinlich das sein mag) es zu einem Zwischenfall mit einem Taschenmesser kommen würde, könnte man der Schule / den Verantwortlichen durchaus Vorwürfe machen. Eine Differenzierung (nach dem Gesetz) in Taschenmesser, feststehende Messer, arretierbare Klinge, Waffe etc. fällt doch schon in Fachkreisen schwer, wie sollen dann die meisten Lehrer und die meisten Eltern (und erst Recht die Schüler) da noch Klarheit finden?
 
Ich denke, dass big-bear eigentlich das allerwichtigste angesprochen hat:

Big-Bear schrieb:
Noch bedenklicher ist, dass durch solche Aussagen (alle Messer sind Waffen) unseren Kindern vermittelt wird, dass Messer immer "böse Gegenstände"sind.

Nicht nur, dass fuer Kinder dadurch die Waffennatur, statt die - fuer den Grossteil der Menschheit wichtigere - Werkzeugnatur von Messern benachdrukt wird, sondern auch, dass Kinder lernen dass man anderen grundsaetzlich nicht vertrauen sollte. Und mit so einer Einstellung kann die Gesellschaft nicht funktionieren.

Ernst
 
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