@Nidan: zu den richtig fies giftigen gehören auch Eibe und Robinie. Hier mal ein Zitat aus Giftpflanzen - Pflanzengifte (Roth, Daunderer, Kornmann). " Durch das Einatmen des beim Holzdrechseln entstandenen Staubes, sowie durch den Genuß der Samen und das Kauen der Wurzel sind öfters Vergiftungen, zum Teil mit tödlichem Ausgang aufgetreten."
Dies in Bezug auf Robinie. Die wird in o.g. als stark giftig eingestuft. Thuja wird in dem selben Werk dagegen als sehr giftig eingestuft. Hierbei wird aber "nur" auf Ekzembildung beim Verarbeiten von Holz hingewiesen. Natürlich kann man sich auch mit dem Holzstaub vergiften! Vorsicht ist immer gut. Der Wirkstoff ist Thujon, gehört zu den Monoterpenen und ist ein starkes Nervengift. Thujon wird der Giftklasse 3 der Schweizer Giftliste zugeordnet, heißt: tödliche Dosis (DL 50) ist 50-500mg pro Kg Körpergewicht.DL 50 heißt 50% der Versuchstiere starben bei angegebener innerhalb 24 Stunden verabreichten Dosis innerhalb von 5 Tagen. Der giftige Wirkstoff im Holz ist also gar nicht ohne, aber hier geht es ja um das Holz an sich. Ich wage aber zu bezweifeln, daß sich jemand bei der Verarbeitung eines kleinen Stückes zu einem Messergriff bei vernünftiger Belüftung eine lebensbedrohliche Vergiftung zuzieht.
Ich habe es selber in meiner Anfangszeit ohne Atemschutz ( inzwischen habe ich natürlich einen und arbeite NIE ohne !) geraspelt und geschliffen und hatte keine Probleme damit.
Interessant ist vielleicht noch, daß sich Thujon in ätherischem Öl in der Pflanze/dem Holz vorfindet. Möglicherweise, bei sehr heißem Schliff, kann es zu einer "Verdunstung" des Öles kommen. Vielleicht erhöht das dann die Aufnahme an Thujon und führt zu einer wesentlich stärkeren Vergiftung. Dies aber nur als Laienthese.
@darkforce: hatte die Symptome mal nach Cocobolo-Verarbeitung, ist wieder weggegangen.
Die Liste der tropischen Hölzer, die Kontaktdermatitis und Schleimhautreizung auslösen können, ist ewig lang. Ich hatte mal den Holzatlas von Wagenführ (olles DDR Buch) ausgeliehen, da stand das bei fast allen Hölzern, die edel und schwer waren, dabei.
Ich denke, in der Praxis ist das bei Atemschutz und Brille aber kein Problem, daraus Messer zu machen, solange man die richtig fiesen Sachen nicht in der Wohnung schleift ;-)