Wenn man die Unterschiedlichen Züge genauer betrachtet fällt eines auf, alle bis auf den Poliron/Polierzug haben alle DICK Wetzstähle "Züge", die wie man auf dem Video erkennt vor dem Härten eingeschliffen/gezogen werden.
Ab 2:47 Wetzstahlfertigung
Der Unterschied dürfte in der Tiefe (sie messen ja sogar die Rautiefe) der Züge liegen, bzw. die Menge der Züge. Achtung Spekulation: Ein Polierzug der nur leicht "aufgeraut" sprich mit wenig breiteren Zügen versehen wurde die wenig Tief sind hat ja eine andere Wirkung als die des Dickoron/Saphierzuges bei dem mehr "Schärfere/dünnere" Züge vorhanden sind. Bei noch gröberen Varianten sind es dann noch viel Mehr solcher Züge die dann enstprechend schon fast scharfkantig wirken.
Schiebe ich nun ein Messer über einen Polierzug hat dieses nur Kontakt mit einer relativ großen Fläche, beim Microfeinzug hat die gleiche Partie der Schneide schon kontakt zu ein paar mehr etwas "schärferen" Flächen und das wird dann enstprechend den gröberen Wetzstählen mehr, daher auch mehr Wetzleistung und auch durch höhere Kräfte auf kleinere Klingenpartien auch mehr Schaden anrichtet (im Mikroskopischen Bereich).
Es geht dabei um persönliche Präferenzen, für mich einfach die Effektivität bestehend aus Schnitthaltigkeit/Zeiteinsatz beim schärfen/wetzen/Schärfegrad, und der daraus resultierende Aufwand beim Nachschliff.
Alles unter HRC 60 (+/-1) kann gewetzt werden, unabhängig von der Geometrie, alles darüber profitiert davon für mich in keinster Weiße auch wenn ich nur ganz sanft über einen Polierzug streichle, da macht man mehr kaputt (Zeitaufwand beim Nachschliff) als man an Schnitthaltigkeit gewinnt.
Ich empfinde daher auch in meiner Arbeitswelt Messer mit über HRC 60(+/-1) die nicht durch höhere Beigaben von W oder V gesegnet sind (selbst 1.2519 oder Aogami Super sind da zu schwach legiert!) nicht als effektiv, denn ich muss viel zu oft nachschärfen (vermeidlich täglich). Zuhause koch ich aber auch gern mit mit nem Shirogami Japaner

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Auch gilt je gröber der Wetzstahl desto aggressiver die Schneide, wobei gröber als Saphierzug ist für keine Messer gut... Und damit auch besser für kritisches Schnittgut a la Tomate, Apfelschale, Paprika etc. geeignet.
Back to topic.... Somit stelle ich mir die Frage ob man wetzen überhaupt als Touchup bezeichnen sollte ? Denn eigentlich macht man ja die Schneide in gewisser Weiße kaputt damit... Ob man nun die Schneide nur hin und her biegt oder diese gar aufreißt ist nur ein marginaler Unterschied (Da im Mikroskopischen Bereich). Ich bin bekennender Wetzer und sehe dies schon fast als alternativlos zumindest in der Profiküche.
Die erreichbare Schärfe mittels Wetzen (Beispiel Microfeinzug) ist ja beispielsweise (getestet mit nem BESS Gerät) bei nem Solinger der dabei sogar schärfer wurde als ein Shirogami Mondschein Japaner nach ganz wenigen Schnitten höher beim gewetzten Solinger, und ein gutes Stück über dem was man in der Küche so brauchen kann.
Grüße Wastl.