Touch Up

dass man empfehlen sollte, die Benutzung zu unterlassen, wage ich massiv zu bezweifeln.
Ich empfehle nicht, die Benutzung zu unterlassen.

Ich habe nur geschrieben:
Der Eicker Microfeinzug hat deutlich tiefere Riefen als der Dick Micro.
Der Eicker braucht etwas mehr Erfahrung, damit die Schneide nicht gleich zerstört wird.
Mehr Erfahrung heißt für mich z.B.: Druck- und Winkelkontrolle.
 
@Besserbissen

Ich würde dir zustimmen, wenn es um die Frage ginge, ob man dünn ausgeschliefene, höher gehärte Stähle auch mit dem Wetzstahl bearbeiten kann ohne diese zu beschädigen.

Für gut wetzbare Klingen halte ich die Betrachtung für überzogen - zu viel Druck oder falsche Handhabung führt mit jedem der feineren Wetzstähle zu schlechtem Ergebnis. Richtig wäre hier, mit dem feineren lässt sich bei gleicher Arbeitsweise das feinere Ergebnis erzielen.

grüsse, pebe
 
Ich nehme den Dick Micro zum Aufrichten des Grats. Der Eicker trägt Material ab, was ich bei feinen Schneiden problematisch finde.
Mhhh.... Und biegt den Grad um ? Wo nimmt er dann das Material weg ? Passiert das vielleicht bei härteren Messern ? Also ich bin schon bei dir das gröbere Wetzstähle etwas Material abnehmen, ansonsten gäbe es ja kaum Unterschiede zwischen DICK Polier/Micro/Saphierzug... Aber es das passiert in homöopathischen Mengen. Die Argumentation hinkt hier.
Mehr Erfahrung heißt für mich z.B.: Druck- und Winkelkontrolle.
Du lehnst bekannter Maßen Winkelkontrollierende Systeme mit Druckkontrolle ab ? Passt das dann zusammen ?

Klar ist, je gröber der Wetzstahl desto länger funktioniert er bei dafür geeigneten Stählen und natürlich mit weniger Schärfe je gröber er ist. Ich denke da sind wir uns einig. Wir sind uns bekannter maßen nicht einig was die Härte von Stählen angeht, denn du denkst das dein Kamon (1.2519 @ 65 HRC) ebenso gut wetzbar währe wie ein Herder K Serie Carbon (1.2519 @ HRC 60) z.B. Stimmt das so noch ?

Ich würde dir zustimmen, wenn es um die Frage ginge, ob man dünn ausgeschliefene, höher gehärte Stähle auch mit dem Wetzstahl bearbeiten kann ohne diese zu beschädigen.
Ja das könnte die Ansicht erklären, würd ich auch tippen. Denn ein HRC 65 Messer aus nicht unbedingt super Elastischem Material ist dafür einfach nicht mehr geeignet und ein gröberer Wetzstahl würde da schon einiges kaputt machen, wobei auch der DICK Micro an nem Kamon einfach nur suboptimal ist.... Muss man halt oft mit Steinen schleifen solche ungünstigen Kombinationen.

Grüße Wastl.
 
Meine Wetzstahl-Welt sieht folgendermaßen aus:

Es gibt 2 Arten von Wetzstählen aus Stahl

1. Glatte Polierende
2. Abtragende mit Zügen

Den Dick Micro zähle ich eher zu der 1., den Eicker Micro zu der zweiten Gruppe.

Wenn man an ein Messer eine saubere Schneide anbringt und den Grat sorgfältig entfernt, verliert das Messer beim Schneiden relativ schnell die erste "High-End"-Schärfe. Mit einem polierenden Wetzstahl kann man das Messer dann sehr lange auf einer guten Gebrauchsschärfe halten. Die Anfangsschärfe erreicht man allerdings nicht mehr.

Lässt die Schäre weiter nach und man erzielt mit dem Polierzug keine Verbesserung mehr, kommt der abtragende Wetzstahl zum Einsatz. Er ersetzt im Prinzip einen Touch Up auf einem Stein, abgesehen davon, dass das Messer natürlich bei weitem nicht die gleiche Schärfe erreicht. Aber es ist zumindest wieder etwas schärfer und kann jetzt wieder eine Weile mit einem polierenden Stahl aufgefrischt werden.

Bei eher weicheren Messern (HRC 55/56) kann es Sinn machen, nur einen abrasiven Wetzstahl zu nutzen. In der Regel sind die Wetzstähle in den Einsteiger-Messerblöcken daher auch eher grob-zügig. Man "raspelt" also so lange rum, bis sich das Messer wieder scharf genug anfühlt.

Bei härteren Messern (bis +/- HRC 60) wäre ich mit abrasiven Wetzstählen vorsichtig. Hier kommt wieder die problematische Druck- und Winkelkontrolle bei dem Einsatz eines Wetzstahls ins Spiel. Daher immer meine Empfehlung des Dick Micro.

@gast Mein Kamon funktioniert mit dem Dick Micro eine Zeit lang ganz gut. Sicherlich ist neben der Härte auch die Zähigkeit des 1.2519 entscheidend dafür, ob sich der Grat wieder aufrichten oder die Schneide im Rahmen der Möglichkeiten kalt umformen lässt. Adhäsiver Verschleiß durch das Wetzen spielt vielleicht auch eine Rolle, um die Schärfe des Kamons wieder etwas zu verbessern. Im Stahl-Thema bin ich allerdings nicht so bewandert, da steckst du tiefer in der Materie.
 
In einer Welt, in der Karbide gezählt und mit Vornamen versehen werden, kann man das alles so stehen lassen.

Einem Neuling zu erklären, dass in Deiner Welt ein Herder K5 nicht mit dem Eicker gewetzt werden kann oder sollte, hingegen nicht.

Not only my 2 cents.

grüsse, pebe
 
Ich hab noch eine Frage zum Touch up von japanischen Messern: Soweit ich das richtig verstanden habe nutzt man dafür Steine. Welche Körnung ist denn gut für touch ups? Naniwa Pro 3000?

Und muss mann dabei auch wieder die gesamte Prozedur durchlaufen? Alsoo wieder schärfen bis sich der Grat bildet? Oder ist das abwechselnd links rechts? Wenn ja, woher weiss ich dann wann ich aufhören kann?
 
Die Freihandfraktion macht gerne 5-4-3-2-1 Züge im Wechsel, meist mit Naniwa Pro 3000 oder Shapton Pro 5000, dies ist mehr oder weniger Grat verhindernd bzw beseitigend.

Ich selbst zähle mich nicht zu den routinierten Freihändlern und beschränke mich auf je 3 Züge pro Seite. Das bringt in der Regel mindestens eine spürbare Verbesserung, minimiert das Verwackelrisiko und reicht bei mir immer zur Überbrückung bis zum geführten Nachschliff.

grüsse, pebe
 
Ja, der ist gut geeignet. Wenn man einmal den Begriff "Touch Up" beiseite lässt, geht es grundsätzlich immer darum, die Schärfe eines Messers mit möglichst wenig Materialabtrag wieder herzustellen. Erst wenn es auf einem feinen Stein zu lange dauert, oder wenn wegen eines Ausbruchs oder zum Ändern der Geometrie aufwändigere Arbeiten nötig sind, nimmt man die gröberen Steine.
Wenn du also merkst, dass dein Messer nicht mehr die gewünschte Schärfe hat, kannst du versuchen, diese auf dem 3000er wiederherzustellen. Gelingt es, musst du natürlich nicht die gedamte Prozedur durchlaufen.
Wenn ja, woher weiss ich dann wann ich aufhören kann?
Wenn das Messer wieder scharf ist.

Pebe hat die Vorgehensweise oben sehr gut erklärt. Wenn 3 Züge je Seite keine Verbesserung bringen, ist die Schneide schon zu stumpf für einen TU. Voraussetzung ist natürlich, dass du den richtigen Winkel und die Schneidkante triffst.
 
Servus,

jeder kann und darf ja seine Meinung haben, wie er welche Stähle zu wetzen pflegt und meine ist klar: Ich würde mit einem Eicker Mikro nur Schneiden mir stabiler Wate und passender Härte wetzen, z.B. ein Böker Cottage in Auslieferungszustand oder höchstens moderat dünngeschliffen. Jede nagelgängige Schneide ( und das sollte ja eine Herder-Schneide sein ) wetze ich ausnahmslos mit einem Dick Mikrofeinzug. Ich werde nicht eine winkelstabil, im passenden Winkel präparierte, sorgfältig bearbeitete, nagelgängige Schneide mir einem Eicker in kürzester Zeit zerlegen, wenn ich mit einem Dick Mikro deutlich sanfter, das bessere Ergebnis bekommen. :unsure:

Ich war immer schon der Meinung, dass der Vergleich Mikro-Eicker versus Mikro-Dick hinkt, die beiden Stähle sind viel zu weit auseinander um sie vergleichen zu können, es war immer die Bezeichnung "Mikro" und der günstige Preis, der einen Eicker ins Rennen gebracht hat, die Züge aber sind viel zu grob verglichen mit einem Dick-Mikro, das spürt man und hört man und sieht man am Ergebnis unter dem Mikroskop.

Hier mal in Bildern, dann ist eh alles klar:

IMG_5199.jpg


IMG_5200.jpg


Dennoch gilt immer: Jeder soll machen wie er glaubt, keiner soll einen anderen belehren. Man kann eine Meinung aufgreifen und ausprobieren, oder es einfach sein lassen. :super:

Gruß, güNef
 
5 links, 5 rechts, 4 links, 4 rechts - und keine fallen lassen :irre:

So wenig Druck, wie Du noch sauber hinbekommst.

grüsse, pebe
 
woher weiss ich dann wann ich aufhören kann?

Wenn Du es anhand der erreichten Schärfe nicht erkennen kannst, bzw. das Ergebnis genauer beurteilen möchtest, dann nimm ein Wattepad und streiche vom Klingenrücken aus bis über die Schneide, wenn etwas von der Watte an der Schneide hängen bleibt ist noch ein Grat da. So kannst Du auch leicht feststellen auf welcher Seite der Grat steht.
 
Ich habe mich bemüht, mehr oder weniger locker auf den Unterschied zwischen der „ ohne Druckkontrolle taugt alles nix sagt mein Mikroskop“ und alltagstauglicher Betrachtung aufzuzeigen.

Diese perfekt gleichmäßige Ausgangslage muss ja zunächst erstmal vorhanden sein. Und auch das Bestreben diese maximal zu erhalten. Und genau dahin gehört für mich dann diese Unterscheidung der Feinzüge.

Die mikroskopische feinere Variante ist letztendlich auch nicht in allen Bereichen die tatsächlich geeignetere, bessere oder notwendige Lösung, wenn es darum geht ein scharfes und gut schneidendes Messer zu bekommen.

Aber richtig, dies muss jeder für sich herausfinden.

grüsse, pebe
 
Die mikroskopische feinere Variante ist letztendlich auch nicht in allen Bereichen die tatsächlich geeignetere, bessere oder notwendige Lösung, wenn es darum geht ein scharfes und gut schneidendes Messer zu bekommen.

Stimmt, letztendlich ist die Entscheidung zwischen Dick, Eicker und Banksteinen und geführt sowie freihändig eine relativ unwissenschaftliche Angelegenheit wenn man auf kein klar definiertes Ergebnis baut.
Für die allermeisten Nutzer reicht jahrelanges Wetzen völlig aus und für viele Messerfreunde sind halt neben einem Microfeinzug die Steine unverzichtbar.
Du hast völlig recht, man sollte es relativieren, abhängig vom gewünschten Ergebnis und abhängig vom gewünschten Aufwand.
Eine saubere, geführt geschliffene Schneide, quasi frisch nagelgängig, habe ich noch nicht mit einem TouchUp per Wetzstab auch nagelgängig erhalten können.
 
Servus,

da es unterschiedliche Züge zu kaufen gibt, hat natürlich jeder seine Berechtigung, wenn man zweckmäßig scharf halten will. Ich beziehe mich natürlich immer auf meine Vorliebe, sehr fein ausgeschliffene Schneiden, die eben einen behutsamen Umgang benötigen und zwar nicht nur beim schneiden, sondern auch beim schärfen. Wenn nicht nötig, dann nie unter 5k und nicht gröber als ein Dick Mikro, wenn nötig dann schon. Ich denke so wenig wie möglich und soviel wie nötig an abrasiver Wirkung, da sind wir uns alle einig. Wann was nötig wird, entscheidet jeder für sich. Mein Böker nimmt den Eicker dankend an und danach verfeinert der Dick. Das Ergebnis finde ich besser als jeweils nur einen der Beiden. Mein Mazaki zerfetzt der Eicker, der Dick hingegen, ganz sanft benutzt funktioniert noch ne Weile ohne mehr Schaden anzurichten, als normal der Fall ist.

Gruß, güNef
 
Wenn man die Unterschiedlichen Züge genauer betrachtet fällt eines auf, alle bis auf den Poliron/Polierzug haben alle DICK Wetzstähle "Züge", die wie man auf dem Video erkennt vor dem Härten eingeschliffen/gezogen werden.
Ab 2:47 Wetzstahlfertigung

Der Unterschied dürfte in der Tiefe (sie messen ja sogar die Rautiefe) der Züge liegen, bzw. die Menge der Züge. Achtung Spekulation: Ein Polierzug der nur leicht "aufgeraut" sprich mit wenig breiteren Zügen versehen wurde die wenig Tief sind hat ja eine andere Wirkung als die des Dickoron/Saphierzuges bei dem mehr "Schärfere/dünnere" Züge vorhanden sind. Bei noch gröberen Varianten sind es dann noch viel Mehr solcher Züge die dann enstprechend schon fast scharfkantig wirken.

Schiebe ich nun ein Messer über einen Polierzug hat dieses nur Kontakt mit einer relativ großen Fläche, beim Microfeinzug hat die gleiche Partie der Schneide schon kontakt zu ein paar mehr etwas "schärferen" Flächen und das wird dann enstprechend den gröberen Wetzstählen mehr, daher auch mehr Wetzleistung und auch durch höhere Kräfte auf kleinere Klingenpartien auch mehr Schaden anrichtet (im Mikroskopischen Bereich).

Es geht dabei um persönliche Präferenzen, für mich einfach die Effektivität bestehend aus Schnitthaltigkeit/Zeiteinsatz beim schärfen/wetzen/Schärfegrad, und der daraus resultierende Aufwand beim Nachschliff.
Alles unter HRC 60 (+/-1) kann gewetzt werden, unabhängig von der Geometrie, alles darüber profitiert davon für mich in keinster Weiße auch wenn ich nur ganz sanft über einen Polierzug streichle, da macht man mehr kaputt (Zeitaufwand beim Nachschliff) als man an Schnitthaltigkeit gewinnt.

Ich empfinde daher auch in meiner Arbeitswelt Messer mit über HRC 60(+/-1) die nicht durch höhere Beigaben von W oder V gesegnet sind (selbst 1.2519 oder Aogami Super sind da zu schwach legiert!) nicht als effektiv, denn ich muss viel zu oft nachschärfen (vermeidlich täglich). Zuhause koch ich aber auch gern mit mit nem Shirogami Japaner;) .

Auch gilt je gröber der Wetzstahl desto aggressiver die Schneide, wobei gröber als Saphierzug ist für keine Messer gut... Und damit auch besser für kritisches Schnittgut a la Tomate, Apfelschale, Paprika etc. geeignet.

Back to topic.... Somit stelle ich mir die Frage ob man wetzen überhaupt als Touchup bezeichnen sollte ? Denn eigentlich macht man ja die Schneide in gewisser Weiße kaputt damit... Ob man nun die Schneide nur hin und her biegt oder diese gar aufreißt ist nur ein marginaler Unterschied (Da im Mikroskopischen Bereich). Ich bin bekennender Wetzer und sehe dies schon fast als alternativlos zumindest in der Profiküche.
Die erreichbare Schärfe mittels Wetzen (Beispiel Microfeinzug) ist ja beispielsweise (getestet mit nem BESS Gerät) bei nem Solinger der dabei sogar schärfer wurde als ein Shirogami Mondschein Japaner nach ganz wenigen Schnitten höher beim gewetzten Solinger, und ein gutes Stück über dem was man in der Küche so brauchen kann.

Grüße Wastl.
 
Servus,

alles darüber profitiert davon für mich in keinster Weiße auch wenn ich nur ganz sanft über einen Polierzug streichle, da macht man mehr kaputt (Zeitaufwand beim Nachschliff) als man an Schnitthaltigkeit gewinnt.

irgendwie logisch, weil der Wechsel vom feinen Stein mit System auf einen Wetzstahl den Beginn vom Ende der Schnitthaltigkeit einläutet. Liegt in der Natur der physikalischen Beanspruchung, die auf die Schneidenspitze einwirkt. Ich bin froh, nicht darauf angewiesen zu sein, Schnitthaltigkeit in den Vordergrund zu stellen, weil ich, wenn dies meine Tätigkeit verlangt, schon lange keine feine Geometrien mehr nutzen würde. Vieles ist eine Frage der Beanspruchung und Belastung. Das ist ein weites Feld mit vielen Parzellen und jeder beackert seine nach eigenen Kriterien und bis auf die nachweislich physikalischen Regel und deren Ausnahmen, gibt's einen Vielfalt an Möglichkeiten Schärfe aufzufrischen mit allen Nebenwirkungen, je nach dem womit man und wie man Schärfe neu aufbaut.

Gruß, güNef
 
Das Wetzen steht eigentlich ausserhalb jeder Diskussion über ideale Pflege feinster Schneiden, zumindest dann, wenn hier über geführte Systeme mit und ohne Druckkontrolle gestritten wird.

Faktisch ist es eine quick & dirty Methode, die speziell an Solingern sehr praktikabel und die etwas rauere Schärfe für mich bei Verwendung solcher EinsFürAlles Messer eher vorteilhaft ist. Ein Grund, weshalb ich hier überhaupt keine wirklich feinen Steine für den geführten Grundschliff einsetze.

Jedenfalls treten bei mir keine Schärfedefizite bei den Gewetzten auf, auch wenn ich die Unterschiede zu einem gestreichelten Orca oder Mazaki wahrnehme.

Wäre mir mein Wetzstab zu grob, hätte ich den übrigens schon längstens mit Nassschleifpapier oder MicroMesh beackert.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

Faktisch ist es eine quick & dirty Methode

ja, das ist schon richtig, aber! ;)

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die "Schäden" an einer feinen Schneide im Rahmen bleiben, wenn man sie vor dem ersten mal wetzen ordentlich darauf vorbereitet. Unter dem Mikroskop ist in der Regel jeder Auslieferungsschliff zu grob, zu viele Riefen, nicht präzise genug, mit einer Defektschicht ist zu rechnen. Wenn man so eine Schneide gleich munter drauflos wetzt, dann zerlegt man diese schneller als man glaubt. Wird die Schneide aber winkelstabil "geschlossen" bekommt den passenden Schneidenwinkel und die "Defektschicht" wird abgetragen ( Druckkontrolle muss da nicht sein, kann man aber, so man sie hat, schon einsetzen, schadet ja nicht, die Schneide zu entlasten ) dann kann man schon ein Freaky-Schleifverhalten mit wetzen kombinieren, sofern der Wetzstahl sehr fein gezogen ist und man sehr behutsam an die Sache rangeht. Es lässt sich also eine nahezu perfekte Methodik als Vorarbeit und Quick & Dirty über die Zeit fusionieren und zwar der Bequemlichkeit wegen. Natürlich sinkt ab der ersten Wetzstahlanwendung, die Schnitthaltigkeit, weil die Schneide, drastisch formuliert "aufgerissen" wird. Was vormals mit 5k oder sogar 8k glatt und geschlossen wurde, rauen die Züge jetzt auf, grobe und schnell gewetzt natürlich mehr als glatte und sanft gewetzt, aber in diesem Moment öffnet man die Schneidenspitze zur "Mikrosäge" und diese "Mikrozahnung" nimmt bei jedem mal wetzen zu und ist natürlich viel verletzlicher gegen Impact jeder Art, als eine auf Steinen geschärfte Schneide. Somit geht klar ein Verlust der Standzeit einher, den aber eine Quick & Dirty-Schärfung wieder ausgleicht. Allerdings mit allen Nebenwirkungen, die bereits genannt wurden.

Welchen Weg man jetzt wählt, muss jeder für sich entscheiden, aber eine wirklich dünne Schneide aus der Schachtel ohne vorsorgliche Kontrolle, würde ich nicht einfach so wetzen, egal womit, aber auch das muss jeder für sich abwägen, wie er das macht.

Gruß, güNef
 
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