Magic Kasumi Finish
Nach ein paar Wochen ist es an der Zeit mal wieder ein wenig aus einem kleinen Dorf bei Hannover über die Welt des Schärfens zu berichten.
Mein Tadafusa Santoku, sozusagen meine Übungs-Japaner, wurde inzwischen auf diversen Schleifsteinen malträtiert und hatte hierbei fast gänzlich sein Kasumi Finish an der Primärphase verloren. Es waren nur noch zwei kleine, matte Täler in den Flanken und ansonsten blitze die Oberfläche geradezu unerfreulich. Der Gedanke und das Interesse an Kasumi Finish war geboren und der Weg dorthin nicht ganz so einfach... ;-)
Erste spiegelnde Erscheinungen auf dem Tadafusa vor 3 Monaten. Diese hatte inzwischen fast die gesamte Primärfase betroffen.
🌶️ Die Mission Kasumi
Ich begann mit den Naturschleifsteinen die schon da waren (Arkansas, Thüringer, Naturstaub-Kitayama) und
bekam die Flanken zwar stumpfer, aber von einer schönen optischen Trennung der Metall-Schichten war es weit entfernt.
Also bestellte ich mir zwei preiswerte Naguras bei Feine Werkzeuge, was schon weitere Besserung brachte, mich aber noch nicht ganz befriedigte.
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Mikawa Nagura Shima
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Gujo Nagurastein
Beide Naguras benutze ich jetzt eigentlich immer auf den mittleren und feinen synthetischen Schleifsteinen und bin bzgl. eingebildeter ;-) Schärfe sehr zufrieden. Besonders gerne kombiniere ich diese kleinen Nagura mitt den DMD Diamant-Platten.
Es sind Preiswerte und tolle Naguras
Da ich mit dem Ergebnis an und für sich noch nicht zufrieden war, besorgte ich mir bei Dictum noch einen
Johaku und einen
Tsushima.
Nun näherte ich mich langsam zusammen mit obigen Naguras einem Kasumi wie ich es mir vorstellte.
Nur war mir der
Johaku noch ein Tick zu fein für das Kasumi. Leider zerbrach oder sollte ich sagen löste sich eine Schicht des Johaku in den ersten Tagen, so dass ich den Stein zurücksenden konnte.
Der
Tsushima ist mit seinen 4-6k zu fein für Kasumi und von der Form her auch zu klein, um da schnell drauf zu arbeiten. Er ist eher etwas als Finisher für die deutschen Kochmesser - da gefällt mir der große Fake-Thüringer aber besser.
Ich hatte inzwischen im Netz recherchiert und hatte mich um einen
Botan Nagura (aus Japan) und anstelle des Johaku um einen preiswerten
Binsui gekümmert.
Heute habe ich endlich die Zeit gefunden die neuen Steine auszuprobieren und möchte Euch das Ergebnis von 30min Arbeit kurz zeigen.
Binsui mit Botan-Binsui-Slurry-Mix
Noch ein bisschen nass...
Vorgehen:
- Auf Null schleifen auf dem Binsui
- Ein Slurry-Gemisch aus Botan und Binsui auf dem Binsui mit kleiner Diamantplatte schaffen und fleißig schleifen
- Abschließend mit Finger/Fingerstone und Korken die Täler nachgearbeitet
- Den letzten Schliff auf Null + Mikrofase auf dem Naniwa Prof 3k + Mikawa Nagura Slurry per Hand für die Arbeitsschärfe
Ich denke da geht noch was, wenn ich den Gujo noch dazu nehme und mir mehr Zeit für den Finger/Koren nehmen werde.
Für 30min Einsatz bin ich ganz zufrieden.
Voila.
Beste Grüße
Boris