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So, 30. Jul | 16:00 | SWR BW
Der Letzte seines Standes?
Der Blaupließter aus Solingen (2/6)
Die Fertigung von Klingen und Messern aller Art hat Solingen einst weltbekannt gemacht. Wilfried Fehrekampf ist einer der letzten Messerschleifer, die Klingen noch von Hand so bearbeiten, dass sie besonders scharf sind. Wie auch schon seine Vorfahren benutzt er dazu den "Solinger Dünnschliff". Damit bleiben die Messer langlebig scharf.
Mit der von Meister Fehrekampf in über 50 Berufsjahren perfektionierten Dünnschlifftechnik formt er die Klinge aus Karbonstahl so, dass eine dünne hochgezogene Schneide für dauerhafte Schnittqualität entsteht. Automaten sind nicht in der Lage, diesen Dünnschliff herzustellen. Mit dem sich anschließenden Feinschleifen, dem "Pließten", der Messer, wird diese Grundform mithilfe der "Pließtscheiben" Stufe um Stufe verfeinert.
Das "Blaupließten" ist die heute noch edelste Form dieses Feinschliffs, der sich über Jahrhunderte entwickelt hat. Ein gutes Auge und viel Gefühl gehören dazu, Messer für Messer in dieser Präzision von Hand über der Pließtscheibe zu bearbeiten.
Zu dieser Fertigung gehört auch das Reiden: den Klingenschaft mit Schalen (Griffblätter) aus Edelhölzern durch Niete fest mit der Klinge zu verbinden. Diese Messer sind insgesamt 68 mal vom Blaupließter und anderen Fachleuten in die Hand genommen worden bis sie verfeinert und poliert in alle Welt versandt werden. Talent, Liebe zum Detail und gekonntes Handwerk lassen auf diese Weise nicht nur schöne Formen sondern vor allem auch scharfe, langlebige Messer entstehen. Die Arbeit von Meister Fehrekampf ist heute so begehrt, dass er einfach nicht in Rente gehen kann und das macht ihn ein bisschen stolz.