Typische Designsünden? Was törnt euch ab?

Ich finde, dass man zwischen 'persönlichem Geschmack' und
'Designsünden' einen Unterschied machen sollte.
Eine Designsünde sind für mich in erster Linie Fehler im Design , die
die Benutzung des Messers beinträchtigten (wie z.B. die bereits erwähnten
überflüssigen Löcher in der Klinge oder ein zu kantiger Griff).

Beispiel Spyderco:
Eingen, die hier gepostet haben, gefällt anscheinend das ganze Programm
nicht, und das ist ihr gutes Recht, aber ich glaube nicht, dass Spyderco
mehr Designsünden zu verantworten hat als andere Hersteller.

Es gibt im Plattdeutschen ein schönes Sprichwort:

'Wat dem eenen sien Uhl, is dem anneren sien Nachtigall'.
(= auf hochdeutsch: Des einen Eule ist des anderen Nachtigall)).
 
Schon richtig, aber die Frage war/ist ja an jeden einzelnen gestellt "was törnt euch ab?"
Klar, daß da Sachen genannt werden, die nicht unbedingt was mit pratkisch/unpraktisch, zweckmäßig/unzweckmäßig zu tun haben (ganz abgesehen davon, daß auch solche Dinge nicht immer gleich gesehen werden).

Wenn dir z.b. Griff XY zu viel kantig ist und er damit für dich unbrauchbar (= schlechtes Design) ist, findet ein anderer gerade DEN Griff also sowas von passend ...

Und was einen selber am Design stört, muß das Messer ja nicht unbedingt unpraktisch machen.
Ich stehe z.B. nicht auf Damast-Klingen, welche ja für viele eben gerade der Renner sind - ich mag sie einfach nicht, kann auch nicht genau sagen, warum.

So gibt es einige Schnittstellen (Sachen, die keiner gut findet - zu dünne Liner; obwohl manche das auch wieder nicht stört), aber genausogut ungewöhnliche "Einzelmeinungen".

Von daher alles frei nach A.E.: Alles relativ :D (*plonig, 3€ ins Phrasenschwein*)
 
anson argyris schrieb:
Ich finde, dass man zwischen 'persönlichem Geschmack' und
'Designsünden' einen Unterschied machen sollte.

Absolut meine Meinung. Ist ein Riesenunterschied!

Ich finde diverse Tacticals auch häßlich, aber wenn das Design sehr konsequent umgesetzt ist, kann ich daran keine echte Sünde erkennen.
 
Ja, derlei habe ich heute mittag auch gedacht.

Die Tatsache, daß (auch für mich) ein EDC ohne Clip nicht in Frage kommt, schmälert nicht meine Freude daran, ein kleines Benchmite (ohne Clip) zu besitzen.

Hier geht´s also primär um Geschmacksfragen, nicht um die subjektive Praxistauglichkeit.
 
Hallo,

beschäftige mich erst seit einem Jahr so "richtig ?" mit Messern.

Ich tendiere immer mehr zu einfachen Entwürfen. Komplexe Formen
und Zierat gefallen mir nur bei sehr wenigen Vitrinenmessern. (Aber
die dann gewaltig)

Beim Selberbasteln ist es für mich wichtig das die Proportionen und
die Winkel stimmig sind. (Doof zu erklären. Wollte z.B. neulich ein
Küchenmesser bauen. Griff und Klinge waren isoliert betrachtet klasse. Aber
zusammengebaut zum davonlaufen...)

Bei meinen EDC's stört mich:

Zu extreme Klingenstärken (fast alle "tactical Folders")
unnütze Beschichtungen (Microtech...)
seltsame Schrauben (und wieder Microtech...)
zu hohes Gewicht (bei Spyderco Persian brauchts Gürtel und Hosenträger..)
interessante aber unpraktische Klingenformen (wieder Persian und z.B. Klötzli
mit Wharncliff Klinge, Tantos aller Art)

Gruss Hive
 
Die groesste Designsuende sind fuer mich Verschluesse, die nicht mit beiden Haenden gleich gut bedient werden koennen.

Es ist sowieso schon laestig genug, immer wieder damit konfrontiert zu werden, dass diese Welt fuer Rechtshaender gemacht ist. Wenn ich sowas dann auch bei Messern erlebe, schwillt mir gelinde gesagt der Kamm.

Ein Grund mehr, keine Messer mit Linerlocks zu kaufen.

Hermann
 
anson argyris schrieb:
Ich finde, dass man zwischen 'persönlichem Geschmack' und
'Designsünden' einen Unterschied machen sollte.
Eine Designsünde sind für mich in erster Linie Fehler im Design , die
die Benutzung des Messers beinträchtigten (wie z.B. die bereits erwähnten
überflüssigen Löcher in der Klinge oder ein zu kantiger Griff).

...
'Wat dem eenen sien Uhl, is dem anneren sien Nachtigall'.
(= auf hochdeutsch: Des einen Eule ist des anderen Nachtigall)).

Stimme zu. Diesen Thread müßte man gerechterweise aufteilen in einen für die G-10-Tac Fraktion und einen anderen in die Knochen-Horn-Neusilber Fraktion. Dann würden sich eine Menge Posts erübrigen...

Noch mal ein Nachklapp: Ich habe jede Menge Messer, viele erschienen mir einstmals begehrenswert, nützlich, stabil, praktisch, cool, taktisch, wasweißichnichtnochalles.
Mittlerweile haben meine Hände das Urteil über viele davon gesprochen, und es ist kein gutes. Es bleiben nur ein/zwei Handvoll Messer, die meinen Händen wirklich schmeicheln, die ich immer bei mir tragen will.
Dabei spielt das Material im Prinzip keine große Rolle, es ist Holz dabei, Hirschhorn, G-10 und Micarta, Titan und Messing, C-75 bis S-30-V und natürlich INFI.
Ach, und, designmäßig stimmig sind für mich 95% aller Messer nicht.
arno
 
Zuletzt bearbeitet:
Weil ich grad heute 2 Slipjoints bekommen habe:
Messer, bei denen die Klinge auf die Feder schlägt, wenn man sie unachtsam schließt. Und dass die Klingenspitze an eben solcher auch im geschlossenen Zustand aufliegt, finde ich gleich doppelt doof. :mad:
Muss mir da noch was einfallen lassen ... :rolleyes:
 
scharfe Kanten an Griff
falsche Proportionen von Griff/Klinge
allzu bunte Materialien Platinen/Griff/Klinge in rosa, regenbogen wasweisich
Klingendurchbrüche die ausschlisslich Designelement sind (der Schmutzfänger)
American Tanto
Chinsel grind
durchgehender Wellenschliff

und mit abstand das schlimmste:
Griffe aus Hirschhorn natur, am besten noch mit röhrendem exemplar drauf

und dann noch die Gravuren (wahlweise) "Combat" "China" "44o" dann ist der Ofen ganz aus
 
Interessant, wenn man hier nach über einem Jahr sieht, was man geschrieben hat.
Inzwischen habe ich es geschafft, ein Kerambit zu entwerfen, dass auch geschlossen "den Windkanal" übersteht.
Ich stehe auch kurz davor meine Signatur zu ändern ;-)
Den perfekten Griff FÜR MICH habe ich inzwischen auch entwickelt mit dem "Alternativo", was mir persöhnlich wesentlich besser gefällt als der Vorgänger "Aggropato".
Die Klinge ist im Verhältnis zum Griff sehr groß, was auch zu einer sehr guten Balance führt.
Das Messer ist noch bei Jürgen zur Überarbeitung.
Ich werde nochmal fast das gleiche Messer für mich irgendwann bauen lassen mit einer etwas anderen Klinge.
Im geschlossenen Zustand kann man es bisher nicht als Pocketstick (Kubotan?) benutzen, weil den Anschliff des Klingenrücken unangenehm in der Hand liegt.
Unter den ganzen Designkriterien, die jeder subjektiv anders sieht, landet man sehr selten bei extrem außergewöhnlichen Messern, weil bestimmte Details "immer gleich sein müssen".
 
:confused:
Ich kann mich für meinen Teil nicht mit Messern anfreunden, die so gar nichts praktisches an sich haben. Also nicht alltagstauglich...
Ein Beispiel:
http://www.wobestellen.de/td-einhandmesser+tactical+condor-15340369-3731.htm
Diese Klinge ist für nichts zu gebrauchen und das Design ist sehr fraglich.
In diesem Punkt habe ich auch mit so manchem Spyderco ein Problem...
:argw:
Ansonsten bin ich eigentlich offen für alles.

Grüße,

Alex
 
Zuletzt bearbeitet:
Weils grad aktuell ist bei mir...
Ich hab mir 2 Schweizer Soldaten-Messer (SAK mit Alox-Schalen) von Wenger geleistet...
Klick mich.
Und diese guten Stücke haben keine feste Öse wie die von Victorinox, sondern einen beweglichen Drahtbügel, der als Öse dient.
Nur leider bewegt der sich bei Gebrauch gerne und klappt sich nach vorn um, sodass die Klinge, wenn man sie dann mal unbedacht zuschnappen lässt, voll auf den Bügel knallt und ne schöne Scharte einfängt. Ist mir jetzt 2 mal passiert. Noch einmal wirds nicht vorkommen, die Bügel sind jetzt ab :argw:
 
Hallo zusammen,

ich muss den Thread mal wieder an die frische Luft holen, weil sich doch vllt inzwischen was geändert hat.
bei mir zumindest schon, wäre interessant, wies euch denn ergangen ist bis dato - besonders an diejenigen gerichtet, die hier bereits einmal gepostet haben :)

in meinem Fall, ich hab etwas entdeckt, was mich ganz krank macht, wenn ichs seh: Niedriger Hohlschliff an nem 6mm-Meisel, so ala Linton und Konsorten.
So schwer kann das doch nicht sein, da nen ordentlichen Flachschliff anzubringen ;) ich seh das Ding einfach schon ausbrechen, wenn ichs nur anseh und das bei abartiger Klingengeometrie. Hab das Gefühl mit nem Vierkantdolch zu schneiden :irre: :( Auch Spyderco fällt da mit manchen Modellen rein (Wenns Endura nen durchgezogenen Flachschliff hätte, wers meins :super:) , auch, wenn ich da meine letzte Meinung etwas revidieren und relativieren muss - sind schon ganz nett teilweise ;) freu mich auch schon aufs Stretch 2, könnte mir gefallen :hehe:

Ausnahme in Sachen Hohlschliff: Chris Reeve Sebenza und Fixed. Da passt der Hohlschliff einfach, die sind halt in meinen Augen Schneidwerkzeuge, weniger brechmeisel, wie zum beispiel Strider (die ich mittlerweile auch recht gern mag :D ) hat eben alles seine Vor- und Nachteile.

Und dann noch was: Alles, was den Eindruck macht, nicht einigermaßen passabel nachschärfbar zu sein. Zum Beispiel frag ich mich, wieso es so lange gedauert hat, bis jemand auf die Idee gekommen ist, den Wellenschliff gleichmäßig anzubringen, also keine unterschiedlich großen Radien zu verwenden. Imo eine Verbesserung, die CRKT da gemacht hat. :)
Gilt aber auch für Schneidenverlauf allgemein: Kershaw Offset! Ein interessantes messer, ohne Frage, aber abziehen will ich das nicht müssen -

ansonsten: Skinner und überzogenes Droppoint ist auch net soo meins. Ich möcht schon ne erkennbare Spitze haben :hmpf:

Grundsätzlich: alles imho versteht sich ;)

also, was gibts denn bei euch so neues?
 
Da ich der Philosophie folge, dass jedes Messer, was ich mir zulege, voll gebrauchstüchtig sein muss und ich des Weiteren der Auffassung bin, dass Perfektion darin begründet liegt, nichts mehr ohne Verschlechterung wegnehmen zu können (anstelle nichts mehr ohne Verbesserung hinzuzufügen), dürfte klar sein, was mich an vielen Messern so "abtörnt":

Angefangen mit nicht funktionsnotwendigen Designelementen, über solche, welche eine optimale Funktion sogar kompromittieren bis hin zur Verwendung von zum Teil fragwürdigen, der Aufgabe nicht angemessenen Materialien oder Dimensionierungen.​
Und deshalb vermeide ich die Anschaffung solcher Messer, bei denen ich vermute, dass sie den einen oder anderen Fehler haben (und wenn sie mir optisch noch so sehr gefallen) - und habe ich auch solche Messer, wo ich zum Teil erst Hand anlegen musste, um sie meinem Nutzungsschema anzupassen (oft durch Wegnehmen von Designelementen - ich habe bisher selten Designelemente hinzugefügt). Und da ich am Markt bis heute nicht DAS finale Messer gefunden habe, habe ich eben damit angefangen, selbst zu bauen - ob es mir je gelingen wird, MEIN finales Messer zu bauen steht in den Sternen...

-ZiLi-
 
Meine No-Go's sind:

1. Messer die für den Gebrauch nicht taugen. Dazu zählen Billigmesser, die schon beim Ansehen auseinanderfallen und ebenso die superedlen Hochglanzprestigeentwürfe. Ein Messer muss, auch wenn es noch so schön ist immer noch seinen Zweck erfüllen können. "Messer" die nur für die Vitrine taugen sind zumindest bei mir fehl am Platz.

2. Unsinniges Hightech-Design. Wenn es nicht etwas wirklich sinnvolles ist, wie beispielsweise ein Gurtschneider an einem Rettungsmesser, haben die meisten neueren Entwicklungen in meinen Augen fast nur optische "Vorteile", bringen im praktischen Gebrauch aber nichts. Eine American-Tantoklinge mit Recurve schneidet (bei gleicher Qualität natürlich) auch nicht besser als eine Klinge mit Droppointspitze und gerade Schneide. Fast alle im täglichen Einsatz befindlichen Klingenformen sind irgendwann schon mal da gewesen. Die, die was taugen haben sich durchgesetzt, die anderen sind wieder in der Versenkung verschwunden, weil sie das eben nicht taten. Nach meiner Erfahrung sind auch nahezu alle Beschichtungen sinnfrei, da (abgesehen von einer Erhöhung der Oberflächenhärte bei manchen Stoffen) im normalen Gebrauch (Militär und Konsorten mal außen vor) kein nennenswerter Vorteil entsteht und die Beschichtungen mit zunehmendem Gebrauch unansehnlicher und schlechter zu reinigen sind.

3. Unpraktische Entwürfe. Und damit meine ich alles was im täglichen Gebrauch stört. Dazu zählen scharfe Kanten am Griff, unnötig viele Fingerrillen (eine für den Zeigefinger reicht völlig), Löcher wo keine hingehören und nur Schmutz sammeln, überstehende Bauteile, die in die Hand drücken oder beim Arbeiten behindern und Überdimensionierung (bestimmte Maße an Bauteilen sind größer, als es der Zweck erfordert). Aber auch unterdimensionierte Messer sind Käse. Zu kurze und zu dünne Griffe und Klingen sind an normalen Gebrauchsmessern (Spezialmesser wie Skalpelle,... mal beiseite gelassen) genauso Quark, wie zu dünne Lagerbolzen bei Klappmessern und sonstige Spinnereien.

4. Dekors an Gebrauchsmessern im Klingenbereich (sind meist in Nullkommanix versaut). Dazu gehören auch Damastklingen. Aus praktischer Sicht sind die heutzutage an Gebrauchsmessern unnötig. Ein guter Monostahl bringt die gleiche Leistung ohne die empfindliche Maserung der Oberfläche. Diese Musterung der Klinge ist eigentlich der einzige für mich nachvollziehbare Grund heute noch Damast zu verarbeiten.

Es gibt dann noch eine lange Liste an Kleinigkeiten, die für mich eine Rolle spielen, aber die oben angeführten sind meine Hauptkriterien.

Serienmesser, die mir uneingeschränkt gefallen hab ich in den letzten Jahren nur sehr wenige gesehen und die waren für meine Zwecke meistens zu klein. Aus dem Grund baue ich Messer für meinen eigenen Bedarf fast nur noch selbst. Die sind zwar vom Finish nicht perfekt, aber sie gefallen mir in allen anderen Punkten. Serienmesser hab ich kaum noch in Gebrauch. Ein SAK in der Hosentasche, weil ich bei meiner Arbeit uniformpflichtig bin und daher kein Fixed tragen darf und ein paar Küchenmesser.

@ desert_storm: Wellenschliffe mit fortlaufend gleichen Radien gibts schon seit zig Jahrzehnten. :ahaa: Bei den uralten Brotmessern meiner Oma funktionieren die bestens. :steirer: Fragt sich also nicht, wie lange es dauert, bis jemand einen gleichmäßigen Wellenschliff anbringt, sondern wie lange es dauert, bis jemand merkt, dass unterschiedliche Radien nichts bringen.

Bis demnächst.

Gruß, Alex
 
@ desert_storm: Wellenschliffe mit fortlaufend gleichen Radien gibts schon seit zig Jahrzehnten. :ahaa: Bei den uralten Brotmessern meiner Oma funktionieren die bestens. :steirer: Fragt sich also nicht, wie lange es dauert, bis jemand einen gleichmäßigen Wellenschliff anbringt, sondern wie lange es dauert, bis jemand merkt, dass unterschiedliche Radien nichts bringen.

Bis demnächst.

Gruß, Alex

Vielleicht sollte man sich schon ein paar Begriffe dafür schützen lassen

Nach "CRYOEDGE" und "Sub Zero Quench" jetzt die
"Evenly Distributed Serration Edge" (oder so ähnlich) :steirer:

Mich stört am meisten wenn die Klingenwurzel, bei geschlossenem Messer ,über steht (wie bei sehr vielen Spydercos)
 
Mich stört am meisten wenn die Klingenwurzel, bei geschlossenem Messer ,über steht (wie bei sehr vielen Spydercos)

Das stört mich auch. Sogar sehr!

Langweilige Pocket Clips stören mich auch. Da wäre auch ein Designergefragt. Beim BM 630/635 gefällt mir der Clip sehr gut.
 
Zunehmend angenervt bin ich von Messern, die nicht wenigstens halbwegs vernünftig schneiden.

Gruss, Keno
 
Hallo,
also für mich ist ein Messer unkaufbar, wenn es

- eine American Tanto-Klinge hat,

- eine Recurve-Klinge besitzt,

- die Schleifkerbe fehlt,

- die Klinge unproportional dick ist,

- Fingermulden besitzt (die passen bei mir komischerweise nie)

Gruß :)

Marc
 
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