Schwierig wird es nur, wenn jemand bei der Anschaffung neuer Kochmesser noch nicht auf das Thema Schärfkosten gebrieft ist oder halt daran beisst, dass für 300-400 Euro nicht alle Schleifaufgaben sauber erledigt werden.
Es ist doch so: (bewusst zwei Extreme)
Kauf ich mir ein Messer um 50€ (nehmen wir ruhig das Böker Cottage weil es ja empfohlen wird, oder ein Herder Santoku weil das dicke reicht und auch noch gut schneidet) und nen DICK Saphierzug (mit einfachem Griff) dazu oder nen Eicker etc... hab ich für gut 100€ ein vernünftiges Setup mit dem ich Arbeiten kann (also auch ich als Berufskoch).
Kauf ich mir ein Spitzenmesser von einem Spitzenmessermacher aus einem Spitzenstahl (da kann man dann schon auf die Kacke hauen, und z.B.: K390 nehmen) brauch ich dafür ne Schärflösung denn mit dem Wetzstahl geht da nix mehr. So ein Messer kostet dann rund 1000€ ein z.B: Nowi Home 600€ (Winkelverstellung brauch nicht mal ich, denn ich würde alles mit der 20 Grad Einstellung schärfen) dazu dann noch Steine für (Billiglösung bei solchen Stählen währe um ca. 800€ DMD Platten bis 12k und dann nen guten feinen Synthetik Stein (z.B: Shapton 30k) + Naturstein der passt...
Das ist dann 130€ (incl. Schanz ausdünnen) und ziemlich lange Happy VS 2400€ ?
Wenn nun 2 Köche nebeneinander stehen (und ich hab das schon so erlebt und war der Depp bei der Geschichte) lacht dich zwangsläufig derjenige aus der nur 130€ für einen feinen Schnitt ausgegeben hat und den ewig scharf halten kann während man selbst dann feststellt im Service, kacke das Messer schneid nix mehr und ich muss jetzt so ein Bogdan/Nowi sonstwas aufbauen, Steine wässern, danach planen etc...

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Da sollte man sich einfach bewusst sein. Und die Beispiele zeigen nur die 2 wirklich nützlichen Extreme. Alles dazwischen macht keinen Sinn, also Nowi + alte Krumme Banksteine bis Korn 2000 macht keinen Sinn, Nowi mit Solinger Messern macht keinen Sinn... Die Systeme sind nur Stützräder das Fahrrad muss die Arbeit machen. Wenn man also nicht ein vielfaches der Kosten für ein System für die Steine ausgibt und natürlich auch für die Messer deren Stahl passen muss dann bringt das rein gar nix.
Dazwischen könnte man ein Japanisches Mondschein Honyaki Messer setzen, das für Wetzstähle zu hart und für Schärfsysteme und High End Steine zu weich ist..... Denn das schneidet halt nach 25 Zwiebeln auch keine Tomate mehr, selbst wenn man es mit dem teuersten System und nem 3k (im Sinne von € ) Naturstein geschärft hat .
Da ist einfach bei 3k (im Sinne von JIS) Schluss.... Per Hand, auch mit System kann man zwar aus den 3k mehr rausholen ggf. noch bis auch 8k gehen aber mehr ist nicht und bringt keinerlei Vorteile.
Für Leute die viel und vor allem auch für andere schleifen mag sich das lohnen, für einen Newbie ohne Anschluss an ein Forum, Herder K5 und zwei Dick-Stähle. Für Newbies mit Forenzugang und kleinem Budget, die sollen zu Treffen kommen, oder sich an Leute wenden, die ihnen geführt einmal richtig eine Schneide präparieren und dann ist ne Weile eine Ruhe. Manche Leute nutzen ein Forentreffen um alle ihre Messer in Gesellschaft dort zu schleifen, da kann man wie bei einem Workshop zusehen, fragen, probieren und auch das eigenen Messer schärfen lassen.
Genau! Haben wir schon gemacht und so funzt das.
Denn ohne Erfahrung, bzw. einfach Anleitung (die von Nowi ist z.B: schlicht falsch gewesen) wird das einfach nichts mit dem Schärfen, egal wie teuer das Equipment war.
Will sagen, ein Schärfsystem ohne Druckkontrolle bringt (bei mir) Steigerung um Faktor 1,1, eines mit um max. 10 aber wenn das Messer nur einen Schnitt kann geb ich keine 2000€ um 9 Schnitte mehr machen zu können.
Grüße Wastl.