Wundert mich nicht, dieses Urteil, auch wenn es mir nicht gefällt, wie wohl keinem von uns.
Dass die Ausnahmeregelung des Führens bei berechtigtem Interesse nicht zu unserem Vorteil ausgelegt wird, war vorauszusehen.
Das sehe ich auch so. Im Zweifelsfall werden sich
immer Argumente finden lassen, warum gerade
jetzt kein berechtigtes Interesse vorliegt.
Noch ein paar weitere, publikumswirksame Vorfälle mit Messern, dann wird in diesem unserem Lande weiter "geregelt". Es ist meiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit, wann dem Gesetzgeber auch stärkere (Zweihand-)Folder und 120 mm Fixed ein Dorn im Auge sind und auch diese verboten werden. Die kriminellen/asozialen Jugendlichen sind dabei nur ein Vorwand. Hier geht es imho darum, den Bürger zu entmündigen und ihm "gefährliche Gegenstände" zu seinem "Wohl" wegzunehmen. Unterstützung wird er dabei leicht beim braven Durchschnittsbürger finden, der "Augen wie Kaffeetassen" bekommt, wenn man einen kräftigen Folder aus der Tasche zieht, um irgendwas zu richten (es vergeht kein Tag, an dem ich mein(e) Messer nicht für irgendwas brauche) und der ein wohliges Gruseln verspürt, wenn er ein spitzes Steak-oder Koch-Messer sieht.
Ich bin nicht mehr der jüngste und hatte die Gelegenheit, die Entwicklung über Jahrzehnte zu beobachten. Gesetze wurden und werden immer nur verschärft, ohne Sinn und Verstand, ohne jemals zu prüfen, ob sie wirklich echte Probleme (nicht von den Politikern eingebildete) lösen. Und schon gar nicht werden unsinnige Paragraphen abgeschafft, denn das würde bedeuten, daß der Staat und seine Vertreter nicht
perfekt sind...
Und geben wir's doch zu: Wir Messerträger sind (ebenso wie Hundeführer: Ich bin selbst von idiotischen Gesetzen betroffen, die an jeder Expertise vorbei durchgepeitscht wurden!) eine Minderheit, auf der man unqualifiziert herumdreschen kann, ohne Gefahr zu laufen, nenneswertes Wählerpotential zu verprellen, und dabei kann man gleich auch noch den Anschein verkaufen, man würde sich um die öffentliche Sicherheit sorgen, was beim braven (und blinden, obrigkeitshörigen) "guten Bürger" immer gut ankommt... Daß Messer primär Werkzeuge sind, das sieht keiner außer uns, das
will kein "Offizieller" sehen...
Heilige Makrele, noch ein paar Jahre, dann wird schon der Anblick eines Messers als unzivilisiert gelten...
Wie auch immer, eigentlich wollte ich auf ein Pohl Force Charlie One sparen, weil ich immer wieder vor dem Problem stehe, eigentlich ein Einhandmesser zu brauchen (linke Hand besetzt...) und das Teil für mich perfekt wäre. Aber für mich ist das
sehr viel Geld und immer schwingt da die Befürchtung mit, daß die Verbotsschraube weiter angezogen wird, weil sich irgendein Politheini profilieren will...
Im Zweifelsfall für die Sicherheit... Hmmm, wie heißt es:
„Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“
Benjamin Franklin
Prophetische Worte...
Gruß
Wolf
PS.: Mein schweres Outdoor-Messer (Carl Schlieper "White Hunter") liegt nur noch in der Schublade. Ich habe einfach keine Lust auf den Heckmeck, der nötig ist, um das Teil bis in den Wald zu transportieren. Vor 30 Jahren bin ich mit dem Teil am Gürtel via Hauptbahnhof nach Norden gereist und keinem war's auch nur einen 2. Blick wert. Heute wäre nullkommanichts ein SEK da...
