Der Rücken der Klinge ist poliert, die Klinge hat kein Spiel, in keine Richtung, und der linerlock lockt.
Opinel oder Vinox oder klassisches Rasiermesser, same same. Die Messerhandhabung finde ich vergleichbar:
Keine Ahnung wie ich darauf kam, das Produkt gerade jetzt zu kaufen. Vielleicht nervte mich das ständige Nachschärfen der Küchenmesser oder ich fand die unnachlassende Schärfe eines von mir nachgeschärften cr💩ppy el cheapo Brotmessers mittels
RRS-Methode schon immer beeindruckend und vorteilhaft oder ich sehnte mich nach einem "persönlichen" Küchenmesser oder vielleicht ist mir rein zufällig ein Youtube-Video ähnlicher Natur über die Nase gelaufen und ein Samen blieb im Hinterkopf hängen oder ich wurde neugierig durch die
hohe amazon-Platzierung oder
oder oder? Ich weiss es nicht mehr so genau. Leider, denn ich bin nämlich selber neugierig, warum/wie es genau dazu kam. Opinels hatte ich vor Jahren gehabt, waren mir zu dicklich rund, hatten keinen pocket Klipp, war ich am Ende losgeworden, good riddance. Zwar halte ich mich für einen erfahrenen Schärfer, aber ich habe auch kein Problem damit offen zuzugeben, dass ich kein Meister bin (und auch nicht mehr anstrebe) und manchmal enttäuscht bin von meinem Schärfe-Ergebnis; kein Wunder, denn ich gebe mir auch nicht mehr die größte Mühe sondern schärfe nur noch beiläufig, alles mittels der RRS-Methode (d.h. 1 Rundstein 0 Strop und fertig): die beste Methode für die faulsten freehanding Schärfer haha. Beim Tomatenhaut-Anschlitz-Test wird auf Youtube oft gefudelt bzw die Leutz wissen's nicht besser, und
wirklich richtig ausgeführt, ist der Test für mich immer noch eine Herausforderung (je nach Messer!). Das ist frustrierend, deswegen wohl mein
desire nach einem permascharfen Referenzmesser, das den "Tomatentest" in jeglicher geforderten Test-Durchführungsart besteht.
Auf jeden Fall bin ich sehr froh und zufrieden bei diesem recht neuen Produkt von Vinox gelandet zu sein, es ist ein Keeper! Abgesehen vom fehlenden Klipp, ist mir sein Formfaktor sympathischer als mein Spyderco Endura4 und Spyderco Delica4, die ich praktisch nie benutze weil zu unsympathisch. Das Copyright Jahr wurde auf 2021 angehoben, muss aber nichts heißen:
Ich hatte mir gleich drei Exemplare gekrallt hehe und musste zu meinem Erstaunen feststellen, dass es merkliche(!) wenn auch leichte Unterschiede gab. Nur ein Exemplar hatte vollständige Klingenspielfreiheit, d.h. kein Rockenspiel gegen den Linerlock
UND kein seitwärts Wackeln: die ausgefahrene Klinge sitzt fest und absolut spielfrei wie ein feststehendes Messer. Die zwei anderen Exemplare waren untereinander gleich: leichtes Rocken gegen den Linerlock war möglich
UND leichte seitwärts Wackeligkeit; alles im akzeptablen Rahmen, nur eben keine Perfektion wie bei dem einen Exemplar.
Ja der Klingenrücken ist poliert, aber wie von Vinox gewöhnt ist die spiegelpolierte Oberfläche unabsichtlich mit Micropitting durchsetzt also fern von einem echten Spiegel und die Kanten sind uneinheitlich gebrochen, was sichtbar (Lichtreflexionen) und fühlbar (weich vs scharf) ist. Wer durchgehend scharfe Kanten und einen echten Spiegel bevorzugt, könnte den Klingenrücken problemlos mit einem RRS nachbearbeiten, ein simpler Mod. Zwei der drei Exemplare hatten eine unzentrierte Klinge im geschlossenen Zustand:
Das Exemplar mit der spielfreien Klinge hat auch eine mittig zentrierte Klinge, aha:
Witzig ist dass die Verpackung das Wort "ultrascharf" in den Mund nimmt. Welch anderer Messerhersteller schreibt sowas über seine Messer? Lol. Tatsächlich ist es so scharf, dass es
hair whittling kann! Das ist auch kein Wunder denn die Schneide ist sehr dünn/spitz/fein geschliffen und rückseitig wurde der Grat sichtbar maschinell abgezogen: so scharf wie ein klassisches Rasiermesser halt. Fährt man den Apex mit einer Taschenlampe ab (Absuchen), so finden sich je Messer-Exemplar 2 oder 3 Wellenspitzen, die das Licht reflektieren, also nicht den perfekten Schärfegrad aufweisen. Ich störe mich nicht daran sondern benutze die Messer einfach sachgemäß und werde beobachten, wie schnell sich noch weitere reflektierende Wellenspitzen bilden werden. Bei einem Wellenschliffmesser werden ja nur die Spitzen stumpf, weil nur diese in Kontakt mit dem harten Schneidbrett treten. Wenn ich Lust auf Nachschärfen hätte, würde ich das sofort mit der RRS-Methode wagen (bzw. mit den Rubin-Rundfeilen kleineren Durchmessers, der passende Durchmesser beträgt zwischen Ø3.0mm und Ø4.0mm; ich persönlich würde mit der
Ø4.0mm Rubinfeile schleifen). Vielleicht sei die Copyright 2021 Neuerung, dass auf der Showseite des Hefts das Firmenlogo prangert. Sieht attraktiv genug aus:
Ich habe mir aus Plastik eine Schablone ausgeschnitten, mit der ich ein Stück Panzerband ausschneiden kann, das perfekt um den Griffkopf passt:
Interessanterweise klebt Panzerband sehr gut auf der texturierten Plastikoberfläche:
Panzerband dämpft Stöße, sollte das leichte Messer mal kopfüber auf den Küchenfliesenboden fallen. Aber eigentlich sollte man meinen, dass diese Plastiksorte harte Stöße locker wegstecken kann wie etwa die Spyderco Plastiksorten
FRN und G-10:
Vielleicht noch interessant, im Auslieferungszustand kommt das Pivotgelenk leicht geölt (Schmier-Öl). Das Produkt ist spülmaschinengeeignet. Da das Pivotgelenk nicht disassemblierbar scheint (vernietet?), würde ich bei eingetrockneter Verdreckung das Messer in ein heißes Wasserbad mit
Spülmaschinen-Tabs (also
in pulverisierter Form) einlegen, eine Viertelstunde lang zum Aufweichen des Drecks, und danach mit einer Dose Druckluft auspusten.
Ob Schmier-Öl überhaupt nötig ist, bleibt eine Frage.
Bei A _ _ _ ON für €19 verfügbar...
habe jetzt dort noch ein grünes bestellt für €9.99 shipped (= 14.99Angebot - 5OFF15Aktionsgutschein f. amzn hub locker Abholung). keine Ahnung was ich damit machen werde, aber bei
dem Preis kauft man einfach und stellt keine fragen.
EDIT: ich habe bemerkt dass das Querschliff-Satinfinish der Klinge schnell verf**ckt. man schneidet ein Essen, paar Senf-Reste sind auf der Klinge, man reinigt nicht sofort, vielleicht trocknen die Reste an, und nach nur 30min beim Abspülen mit warmen Wasser und Spüli sieht man die verbliebenen F**cken. es ist wohl dieser hochreaktive Satinfinish, der die Oberfläche
nicht stainless macht. Eine spiegelpolierte Oberfläche wäre stainless. mit einem Wattestäbchen und etwas magic powder konnte ich die F**cken sofort wegreiben (Schleifwirkung, Querschliff-Richtung), bin also nicht besorgt oder enttäuscht. easy fix. aber das ganze ist erwähnenswert, denn die Klingen der Swiss Army Knives Klapp-Taschenmesser sind poliert und stainless.
Bilder vom Kollega aus der Whatsapp Gruppe, reuploaded by me with der permission:
Sei seit längerem in sachgemäßem Gebrauch, er wüsse nicht, wann/wie/bei wem sich die Cracklinien gebildet hätten, irgendwann seien sie da gewesen bzw bemerkt worden. Das Material ist an diesen
dünnwandigen Stellen natürlich
komplett sauber entzwei (vollständig getrennte ggü liegende Bruchkanten, also keine oberflächlichen Anrisse im/am Finish), autsch! 🥺
"Interessant, dass Victorinox PP-Plastik in Materialversagenssituation so spröde springt und sich nicht duktil verhält wie etwa weiches/zähes Plastikmaterial". Alles bei Zimmertemperaturen, wohl gesagt. Tja. Victorinox, doch nicht so robust und widerstandsfähig w