Vom Fundstück zum Schmuckstück? Anfänger sucht Rat

Ich habe auch schon einen Griff für solch eine Angel angefertigt. Ein Holzgriff und damit sich weder der Griff noch die Knaufplatte verdereht, habe ich verdekte Stifte am Handschutz und der Knaufplatte eingebaut, die in das Holz reichen. (alles auseinandernehmbar und ohne Kleber. Für den leicht gebogenen Griff hatte ich die Angel geboden und das Loch im Holz von den beiden Enden gearbeitet, so dass trotz biegung das Loch nicht zu groß wird. Aber das ist natürlich aufwendiger als ein Lederscheibengriff, wo die Löcher für die Lederscheiben ein kleinwenig kleiner sind als der Durchmesser der Angel. Dann können sich die Scheiben nicht verdrehen. Das Verderehen bei manchen moderneren Griffen scheint an schlechter Anpassung zu liegen. Natürlich könnte das Leder durch starke Nässe und erneutes Schrumpfen so dünner werden, dass die Mutter am Knauf nachgezogen werden muss. Es scheint so (wenigstens bei meinen Versuchen) dass man das verhindern kann wenn man das Leder gut Ölt. Anscheinend geht Leinöl oder Tungöl gut, da das aushärtende Öle sind, die nicht nur Wasserabweisend machen, sondern auch das Holz oder Leder, in das es einzieht, etwas härter/steifer macht.
 
Na ja, ist schon eine anspruchsvolle Arbeit den Erl so passgenau einzuarbeiten. Das wird für jemanden der das so noch nie gemacht hat eher ein Ding der Unmöglichkeit. Von daher sehe ich es als legitim, den Erl mit 2 Komponentenkleber formschlüssig zu verkleben. Damit kann man dann das Messer auch gebrauchen und muss es nicht als Anschaungsobjekt verkommen lassen ... ;-)

Früher wurde in der Tat nicht verklebt, sondern die Lücken mit Harz oder flüssigem Blei aufgefüllt.

Z.B hier zu sehen: Der Einsteckreider

Gruss Jürgen
Das einbleien oder mit Harz auffüllen war aber für hole Metallgriffe oder auch Elfenbein und andere Griffe die kein durchgehendes Loch mit Schraube haben. Übrigens wird die Mutter am Ende, egal ob Hülsenmutter (von der manchmal das Ende mit schlitz agbenommen wird so das nicht mehr zu erkennen ist das es eine Mutter war) durchgebohrte Mutter "Schraube genannt, wenigstens in solingen. Es gibt auch Knäufe zum aufschrauben, da man die aber beim handhaben verdrehen könnte, finde ich die nicht gut.
 

Kleines Update​

Der Griff wird nun definitiv aus Holz gefertigt.
Ein guter Freund hat eine Fräse und wird mir passende Scheiben mit exakt zugeschnittenen Aussparungen anfertigen – darauf wäre ich von allein gar nicht gekommen!
Das Thema mit den Stiften im Griff hatte ich übrigens auch schon im Kopf – danke an @Geonohl, du hast mich in dem Punkt voll bestätigt.

Auch beim Werkzeug hat sich inzwischen einiges getan:
  • Ich habe jetzt zwei Dremel inklusive umfangreichem Zubehör in meinem Fundus.
  • Eine Tischbohrhalterung steht ganz oben auf der Liste und wird als Nächstes angeschafft.
  • Meine Frau ist von dieser Entwicklung bereits "begeistert" – oder sagen wir… sie hat es mit einem Lächeln kommentiert. 😄
  • Außerdem sind noch einige neue Schraubzwingen dazugekommen.
  • Und ein mittlerer Schraubstock gehört jetzt auch mir – muss nur noch abgeholt werden.
Es wird also! Schritt für Schritt nimmt das Projekt Form an – und ich freu mich auf den nächsten Abschnitt.
 
Soweit sieht das erst mal gut aus, der Knauf ist in der ZG noch nicht eingezeichnet?
 
So sollte es auch gehen! Ich hatte bei einem ähnlichen Messer die Angel gebogen, damit die "Schraube" annähernd in der Mitte der Knaufplatte sitzt, aber ich mach es ja gerne kompliziert ;-).
 
So, es hat zwar etwas gedauert – aber jetzt ist es (vorerst) fertig! 😅

Zwischendurch habe ich nochmal alles über den Haufen geworfen und mich doch für eine etwas andere Lösung entschieden.
Trotzdem bin ich insgesamt ziemlich zufrieden, auch wenn das Größenverhältnis für meinen Geschmack noch nicht ganz stimmig ist. Aber hey – für das erste Mal passt das auf jeden Fall, finde ich. 😊

Das Holz war vermutlich auch nicht die beste Wahl – ich denke, es ist etwas zu weich.
Aber da das Messer ohnehin nicht aktiv genutzt wird, sondern eher ein Projektstück ist, freue ich mich einfach, dass alles so gut funktioniert hat!

Ich konnte auf jeden Fall eine Menge lernen – und werde in Zukunft sicherlich noch weitere Griffe ausprobieren.
Das System funktioniert: Wenn die Schraube festgezogen ist, wackelt nichts – und ich kann den Griff jederzeit wieder problemlos abnehmen. 👍

Jetzt bin ich schon wieder am Überlegen, welche Griffform ich als Nächstes ausprobieren möchte…

Was meint ihr dazu? Ich freue mich wie immer über eure Meinungen, Ideen und Kritik!

#1 Schau dir mal das Bild an! (https://www.directupload.eu/file/d/8937/go8pcqto_jpg.htm)
#2 Schau dir mal das Bild an! (https://www.directupload.eu/file/d/8937/qc6gyriv_jpg.htm)
#3 Schau dir mal das Bild an! (https://www.directupload.eu/file/d/8937/9k2f2kzq_jpg.htm)
#4 Schau dir mal das Bild an! (https://www.directupload.eu/file/d/8937/e2t3pfux_jpg.htm)
 
Nicht schlecht. (Das zweite Bild erscheint mit dem ersten so ählich, das man das wohl hätte sparen können, außer ich hab da was falsches angesehen.)
Bei dem großen Griff könnte es besser aussehen wenn der Handschutz etwas größer währe. Wenn die Angel dir zu kurz ist, könntest du die mit Verlängerungsmuttern verlängern. ( Verlängerungsmuttern gibt es mit Sechskant außen aber auch dünner, mit rundem Außendurchmesser.) Dahinein könntest Du eine Schraube drehen, dern Kopf so groß ist, das dieser das Loch abdeckt. Ein Stück anschweißen oder anlöten ginge auch, braucht aber anderes Werkzeug und etwas Erfahrung.
Wenn dir der Griff gut in der Hand liegt, ist es ein großer Erfolg.
Viele mögen nur weniger schwellende Griffe, da solche die Handposition meist mehr einschränken als ein Ovaler oder Eiförmiger, gleichmäßigerer Querschnitt. ich mag aber auch eine Grifferweiterung zum Ende, besonders bei Klingen die (auch) zum Hacken gedacht sind.
 
Ich habe das bisher mit großem Vergnügen verfolgt, und daran gedacht, dass ich so ähnlich auch mal angefangen habe, mit etwa der gleichen Anfangswerkzeugsatz, der aber sehr schnell anwuchs. Ich denke, das ist gut gelungen, und mit Verstand begonnen worden.
Der Griff läßt sich ja mit Schleifpapier immer noch kleiner machen, und in andere Form bringen.
@Geonohl hat Recht: ovaler Querschnitt schränkt Dich weniger ein, und am Ende eine Grifferweiterung, wie bei vielen Finnenmessern zu finden. Wenn Du den Erl nicht verlängerst, hast Du die Option, ein Loch für einen Fangriemen zu bohren (mit Einsatz aus Edelstahl-/Kuper-/Messingrohr.
Ein schönes Projekt, gut gemacht, so was macht Freude.
herbert
 
Vielen Dank für eure positiven Rückmeldungen – das freut mich riesig!

Uhh… das bringt mich direkt wieder auf neue Ideen!
Ich denke, ich werde auf jeden Fall noch einen (wenn nicht mehrere) weitere Griffe für dieses Messer machen.
Das Thema mit der Verlängerung schaue ich mir auch mal genauer an – klingt nach ganz neuen Möglichkeiten. :)

Als Nächstes möchte ich mich mal an einem ovalen Griff versuchen – mal sehen, wie das klappt.

Was mein Werkzeug angeht:
Ja, es ist wirklich „fruchtbar“ – irgendwie vermehrt sich das ganz von allein! (lach)
Aber ich bin ehrlich gesagt froh, dass ich scheinbar auf dem richtigen Weg bin.

Einziger Haken: Der Platz ist leider begrenzt – aber ich bin sicher, dass ich langfristig auch dafür eine Lösung finde.

PS: Weiß jemand, wie man hier Bilder direkt einfügt, also dass sie nicht nur als Link, sondern direkt im Beitrag angezeigt werden?
 
PS: Weiß jemand, wie man hier Bilder direkt einfügt, also dass sie nicht nur als Link, sondern direkt im Beitrag angezeigt werden?

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Dann kannst du auch zum Beispiel im Marktplatz Kaufs- und Verkaufsgesuche erstellen.
 
Meinen Glückwunsch- aus einer „Hilfeanfrage“ hier im Forum ist ein gelungenes Projekt geworden. Du hast Dir Rat eingeholt und bist beherzt zu Werke gegangen.
Ich bin handwerklich leider ein Laie, daher bewundere ich Deine Beharrlichkeit quasi bei Null zu starten.
Rein optisch ist mir der Griff etwas zu massiv, aber ich kenne nicht die Handlage.

Gruß
Excalibur
 
Aha, jetzt sind wir schon beim Wechselgrif. Läuft würde ich sagen. (y)
Kann nur immer noch nicht erkennen warum das kein User seien sollte...
Schärfen scheint noch auszustehen.
Eine passende Scheide fehlt auch noch. :whistle:
Hast du schon einen Plan?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr macht mich echt fertig – im positiven Sinne! 😄
Aber ihr habt natürlich vollkommen recht: Eine Scheide fehlt tatsächlich noch.

Ein paar Gedanken dazu habe ich mir schon gemacht, aber die zündende Idee war bisher noch nicht dabei. Na ja, ich lasse das mal auf mich zukommen – wird schon.

Die Klinge habe ich mittlerweile weiter poliert, und heute sollte auch ein neuer Schleifstein ankommen.
Sie hat schon eine gewisse Grundschärfe, aber ich bin mir sicher, da geht noch deutlich mehr.

Der Griff liegt richtig gut in der Hand – zumindest in meiner.
Allerdings geb ich euch recht: Optisch bin ich selbst auch noch nicht ganz überzeugt.
Ich hatte es ja schon angedeutet – irgendwas stimmt mit den Proportionen für mein Empfinden noch nicht.

Für den Knauf habe ich schon eine Idee, allerdings überlege ich noch, wie ich ihn stabil befestigen und trotzdem wechselbar machen kann.
Vermutlich führt kein Weg daran vorbei, dass ich mir einen Gewindeschneider zulege… 😉
 
Für den Knauf habe ich schon eine Idee, allerdings überlege ich noch, wie ich ihn stabil befestigen und trotzdem wechselbar machen kann.
Vermutlich führt kein Weg daran vorbei, dass ich mir einen Gewindeschneider zulege… 😉
Wenn du einfach bei einem Durchgangsloch bleibst, wie die meisten dieser Messer haben, kannst du, wie ich schrieb, eine Verlängerungsmutter und darein eine Schraube verwenden. Einfacher ist es natürlich ohne verlängerung der Angel. Gegen Verdrehen kannst du verdeckte Stifte verwenden oder den Knauf mit dem Griff verkleben, so das der eher rechteckige Teil der Angel das Verdrehen verhindert. Allerdings wird es dann schwierig zu verhindern das der Knauf und Griff an der Angel kleben, Trennmittel gehen vielleicht.
 
Kurze Frage in die Runde:
Wenn ich die Angel verlängern möchte – ist das in der Regel ein M5-Gewinde?

Ich merke langsam: Ich brauche dringend einen Messschieber … und wohl auch bald einen Gewindeschneider … und wahrscheinlich noch einiges mehr. 😅

Update:
Der neue Griff ist bereits in Arbeit!
Gestern habe ich die Teile zugeschnitten und die Aussparung vorbereitet. Leider passt es dieses Mal nicht ganz perfekt, aber das bekomme ich definitiv noch hin.

Der Kleber konnte über Nacht gut aushärten, und wenn ich heute etwas Zeit finde, geht es direkt ans Schleifen.

Mir ist weiterhin wichtig, dass der Griff schnell und unkompliziert wechselbar bleibt – das hat sich in der Praxis echt bewährt.
Und ja, die Idee für Griff Nummer drei schwirrt natürlich auch schon in meinem Kopf herum … 😄

Ich überlege außerdem, mir eine weitere Klinge zu besorgen.
Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit den günstigen Angeboten auf Etsy gemacht?
Dort gibt es einige Klingen für relativ kleines Geld.
Gerade zum Üben wäre das vielleicht ideal – bevor ich bei etwas Hochwertigem gleich etwas versaue, probiere ich lieber erst mal mit einem günstigeren Teil.
Das nimmt den Druck raus – und der Spaß bleibt!
 
Wow, die Seite ist echt klasse – danke für den Tipp!
Die Preise sind wirklich fair, da schaue ich mich definitiv genauer um. 😊



Aber jetzt habe ich ein echtes Problem …

Bisher hat alles erstaunlich gut funktioniert – das Projekt läuft, vieles klappt, und ich bin echt zufrieden.
Aber jetzt verzweifle ich ein wenig:
Ich bekomme es einfach nicht hin, ein Messer wirklich scharf zu bekommen – zumindest nicht in dem Maße, wie ich es mir erhoffe.

Es wird schärfer, ja – aber nicht rasiermesserscharf. Und ich habe inzwischen einiges ausprobiert:

Was ich bisher getestet habe:​

  • Durchziehschleifer:
    Einen mit Metallscheiben und danach einen mit Keramikstiften. Ergebnis: Ja, scharf – aber weit entfernt von „Haare rasieren“.
  • Wetzstahl aus der Küche:
    Meine Frau war begeistert, dass ich ihn endlich benutze 😉 – aber so richtig überzeugt hat mich das Ergebnis nicht.
  • Wasserstein aus dem Baumarkt (2-seitig):
    Riesen Sauerei, Ergebnis eher „naja“.
  • Rollenschleifer (15° und 20°):
    Egal welcher Winkel – keine echte Verbesserung.
  • Ledergürtel zum Abziehen:
    Effekt war da, aber nichts Weltbewegendes.
  • Abziehen auf Holz (zum Spaß):
    Schneidfase sah gut aus – das war’s aber auch.
  • 1000er Schleifpapier:
    Hatte auf YouTube vielversprechend gewirkt – aber bei mir leider nicht.
  • Diamantstein (600/1000er):
    Mein aktueller Versuch – aber ich mache scheinbar immer noch irgendwas falsch. Auch hier kein richtig gutes Ergebnis.
Ich habe es mit Druck und ohne, gegen die Schneide und mit der Schneide, mit geraden Zügen, in kreisenden Bewegungen, vor und zurück, langsam, schnell
Ich habe wirklich zig Videos angeschaut, und immer gedacht: „So mache ich das doch auch!“

Das Einzige, was mir tatsächlich gelungen ist, war ein Opinel-Messer – das ist so scharf, dass die Armhaare beim Rausholen von selbst fallen. 😄

Jetzt bin ich ein bisschen ratlos.
Ich habe das Gefühl, ich mache einen Denkfehler – aber ich komme einfach nicht drauf.

Habt ihr eine Idee, was ich falsch mache?
Oder anders gefragt:
Wie habt ihr gelernt, ein Messer wirklich scharf zu bekommen?

Ich freue mich über jeden Tipp – und danke schon mal für eure Geduld mit einem Lernwilligen.
 
Das Einzige, was mir tatsächlich gelungen ist, war ein Opinel-Messer – das ist so scharf, dass die Armhaare beim Rausholen von selbst fallen. 😄
Ist doch gut. Opinels sind dünn ausgeschliffen, da reichen ein paar Züge auf 1k um eine neue Schneide anzulegen.

Bei den anderen Messern hast du warscheinlich nicht genug geschliffen, um eine neue Schneide anzulegen. Such dir für die ersten Versuche ein geeignetes Übungsmesser, Nicht zu lang, wenig Krümmung, ein steifer Rücken, und nicht zu stark abgenutzt macht die Geschichte leicher,. Das wird schon.
 
Hmm, ok. Ich werde mal weiter machen …
Habe verschiedene Messer versucht. Nehme mal das Lidl Messer 😂 zum üben.
Ja, das Opinel ist schon sehr dünn ausgeschliffen.
 
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