Vom Fundstück zum Schmuckstück? Anfänger sucht Rat

bugfix

Mitglied
Beiträge
16
Hallo zusammen,


ich wage mich nun auch mal ans Thema Messer – und hoffe, ich bin im richtigen Forum gelandet!
Ich stehe noch ganz am Anfang und dachte mir: Bevor ich gleich eine komplette Schmiede aufbaue, fange ich lieber mit etwas Kleinem an. Gesagt, getan!


Mein erstes Projekt ist ein Fundstück – ein altes Messer, das ich beim Sondeln entdeckt habe. Nun möchte ich es gerne aufarbeiten. Wie das aber oft so ist, stoße ich direkt auf die ersten Fragen. Bevor ich mit roher Gewalt loslege, dachte ich: Es ist sicher klüger, erstmal Menschen zu fragen, die mehr Erfahrung haben als ich. 😊


Hier ein paar Bilder vom aktuellen Zustand:

Schau dir mal das Bild an! (https://www.directupload.eu/file/d/8917/v8v5gcf7_jpg.htm)
Schau dir mal das Bild an! (https://www.directupload.eu/file/d/8917/ke22l9lj_jpg.htm)
Schau dir mal das Bild an! (https://www.directupload.eu/file/d/8917/wdlhqg4x_jpg.htm)
Schau dir mal das Bild an! (https://www.directupload.eu/file/d/8917/fc7gao29_jpg.htm)
Schau dir mal das Bild an! (https://www.directupload.eu/file/d/8917/rkx5iyy5_jpg.htm)
Schau dir mal das Bild an! (https://www.directupload.eu/file/d/8917/23x3v4mt_jpg.htm)
Schau dir mal das Bild an! (https://www.directupload.eu/file/d/8917/zqzpdll8_jpg.htm)
Schau dir mal das Bild an! (https://www.directupload.eu/file/d/8917/nyyak5x3_jpg.htm)
Schau dir mal das Bild an! (https://www.directupload.eu/file/d/8917/e7wmlob4_jpg.htm)

Jetzt bin ich etwas ratlos, wie ich am besten weitermache.
Am Ende des Erls befindet sich ein kleines Messingteil – weiß jemand, wie das befestigt ist? Ist das nur geschraubt oder vielleicht auch noch anderweitig gesichert?


Wenn das ab ist, würde ich als nächsten Schritt die Verunreinigungen und den Rost entfernen – oder gibt es da etwas, das ich beachten sollte?
Und wie ist das mit der Klinge: Sollte ich die jetzt schon grob reinigen oder kommt das ganz zum Schluss? Ich bin mir unsicher, ob man sie vielleicht später abklebt?


Noch zur Info: Ich bin (noch) nicht besonders gut mit Werkzeug ausgestattet und habe leider auch nur begrenzt Platz – also eher kleine Lösungen als große Maschinen.


Ich freue mich über jede Hilfe, jeden Tipp – und danke euch schon jetzt für eure Geduld mit einem Anfänger! 🙈


Viele Grüße
 
Sieht ja erst mal besser aus als nach dem lesen des Titels vermutet.

Irgendwie gereinigt scheinst du die Klinge ja schon zu haben. Wie?

Grob sah dein Messer mal so oder so aus.
Ob der Griff aus Horn, Holz oder Leder war spielt jetzt eigentlich keine Rolle mehr... ;)
Der Aufbau war immer gleich:

Klinge,
ein dazu möglichst genau passender Gard/Handschutz aus Messing (vorhanden)
die bunten Vulkanfiberzwischenlagen, (fehlen, gibt es hier)
das eigentliche Griffmaterial aus Holz, Leder, Horn oder was auch immer man möchte, (fehlt)
wieder Fiber, (fehlt)
dann ein Knauf aus Aluminium (fehlt jetzt bei dir anscheinend komplett)
die Mutter aus Messing (Ersatz? Merkwürdigerweise bei Weber falsch als Messingschraube bezeichnet)

1. Schritt
Die Messingmutter muss auf jeden Fall zu erst ab.
Die ist hoffentlich nur geschraubt. Ich würde die Mutter eine Nacht in Öl wie Ballistol oder Carramba einlegen.
Dann Klinge in einen Schraubstock spannen und vorsichtig mit einer Zange versuchen zu lösen.
Dabei wäre es günstig wenn das Gewinde der Klinge erhalten bleibt.
Wenn das Gewinde sich nicht löst, die Mutter und das Ende des Erls vorsichtig mit einer Flamme erhitzen und es nochmal versuchen.
Dabei darf die Klinge auf keinen fall heiß werden. (ggf. Lappen drumwickeln oder Kartoffel draufstecken)
Im schlimmsten Fall ist die Mutter "vernietet". Dann hilft nur noch (Edit: besser doch nicht...ein Mutternsprenger ) VORSICHTIG abflexen/dremeln/Sägen.
Außerdem hängt da noch was auf dem Erl in Richtung Klinge hinter der Mutter.
Da müsste eigentlich noch ein Stück Gewinde zu sehen sein. Was ist das für ein Material? (Klebstoff, Reste vom Knauf oder dem Griff?)
Wenn du die Mutter abbekommst ist das aber erst mal egal.

Ach so, ich würde die Klinge vorher mit Tape abkleben...

Was hast du denn für Werkzeug?
Schraubstock, Schraubzwinge, Dremel, Flex, Bandschleifer, Feile, Bügelsäge, Bohrmaschine, Locheisen (wenn Leder) und jede Form von Schleifpapier feiner 120'er wären hilfreich.
Für das zusammenkleben dann noch 2K Epoxidharzklebstoff (möglichst langsam) und natürlich Klebeband...
Braucht man aber nicht alles. Hast du irgend was davon oder zugriff darauf?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe uuups nur wenig hinzuzufügen - gut durchdachter, praktikabler Beitrag!

Als Metallsucher muss ich aber noch vor den kleinen versteckten Gemeinheiten bei Bodenfunden warnen.
Man denkt, man hätte den Rost besiegt, und dann blüht irgendwo noch etwas Salz aus und korrodiert munter vor sich hin.
Deswegen würde ich Dir empfehlen, Deinen Fund erstmal gründlich und über längere Zeit in leicht basischem destilliertem Wasser zu entsalzen. Falls Du jemanden mit einer Elektrolyse kennst, wäre das ein relativ einfacher Weg, den Rost loszuwerden. Ich habe zwar so ein Ding, bin aber leider noch weit davon entfernt, mich an empfindlichere Dinge mit Originaloberflächen zu wagen.

Der "Knackpunkt wird wohl leider, im wahrsten Sinne des Wortes, auch unter dem Handschutz/Parierblech liegen. Dort konnte sich schon beim noch intakten Messer Grind und Feuchtigkeit ansetzen und hatte entsprechend korrosiven Vorsprung. Da dort auch noch zwei verschiedene Materialien Kontakt haben, evtl. (who knows?) elektrochemisch reagierten und an dieser Stelle bei Belastung das Material entsprechend gelitten haben könnte, ist das spannend, was Du dort vorfindest. Falls dieser Teil verlötet war oder ist: Bingo! Dann könnte das noch schön aussehen!
Falls den Griff einst Lederscheiben zierten, sind die wohl mitschuld, dass der Erl im Vergleich zur Klinge so böse ausschaut.

Trotzdem: Schönes Projekt, kostenlos noch dazu und - zumindest augenscheinlich - mit guter Substanz :)
Mfg
Tct
 
Danke für die Antwort! 🙂


Ich bin inzwischen auch schon ein paar Schritte weitergekommen:
Die Messingmutter ließ sich nach mehreren Runden im Ultraschallbad und vorsichtigem Einsatz von Zange + Tuch überraschend gut lösen!
Das Gewinde am Erl ist – bis auf eine kleine Stelle weiter Richtung Klinge – noch in gutem Zustand. Auch das Innengewinde der Mutter ist intakt.
Der Gard muss noch etwas poliert werden, sieht aber soweit brauchbar aus. Klinge und Erl sind mittlerweile fast vollständig von Rückständen befreit.




🔧 Mein Plan:​


Ich möchte den Griff aus 3–5 Holzsegmenten aufbauen, die ich miteinander verleime – ähnlich wie auf deinem zweiten Bild, nur mit weniger Schichten.
Direkt hinter dem Gard sollen 2–3 Lagen Leder eingearbeitet werden – ich nehme an, das dient zur Dämpfung?


Für den Knauf habe ich aktuell die Idee, ein Stück schwarzen Marmor zu verwenden. Ob das umsetzbar ist, weiß ich aber noch nicht.
Die Mutter soll im Knauf verschwinden und am besten bündig abschließen.
Als Holz würde ich gerne etwas Besonderes nehmen – ein Stück alter Kirchenbank liegt bereit. 😊




🧰 Was ich aktuell an Werkzeug habe:​


  • (No-Name) Dremel
  • Akkuschrauber
  • Deltaschleifer
  • Handbohrmaschine
  • Sägen
  • Feilen
  • diverses Handwerkzeug (Hammer, Schraubendreher, Zangen …)
  • Schleifpapier (Rest kommt aus dem Baumarkt)
  • Schraubzwingen
  • Lötkolben

Also: eher Kleinwerkzeug, große Maschinen habe ich keine.




📝 Was noch fehlt:​


  • Ein kompakter Schraubstock (muss handlich bleiben – sonst gibt’s Ärger mit der besseren Hälfte 😄)
  • 2K-Kleber (welcher genau wäre hier ideal?)
  • evtl. noch weiteres Zubehör – gerne Vorschläge!



Zugriff auf Werkstatt o. Ä.:
Wenn es hart auf hart kommt, hätte ich eventuell auch Zugriff auf mehr Ausstattung.




Für heute mache ich erstmal Feierabend und denke weiter über das Projekt nach.
Ich freue mich schon sehr auf eure Tipps, Meinungen und weitere Anregungen – und es werden mit Sicherheit noch einige Fragen folgen (z. B. welcher Kleber wirklich taugt etc.).


Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!

Bilder:
#1 Schau dir mal das Bild an! (https://www.directupload.eu/file/d/8917/s3k26mro_jpg.htm)
#2 Schau dir mal das Bild an! (https://www.directupload.eu/file/d/8917/y56gr3ux_jpg.htm)
#3 Schau dir mal das Bild an! (https://www.directupload.eu/file/d/8917/gshanzij_jpg.htm)
#4 Schau dir mal das Bild an! (https://www.directupload.eu/file/d/8917/3r9ojch2_jpg.htm)
#5 Schau dir mal das Bild an! (https://www.directupload.eu/file/d/8917/hhqlvvui_jpg.htm)
#6 Schau dir mal das Bild an! (https://www.directupload.eu/file/d/8917/iuda4fek_jpg.htm)
#7 Schau dir mal das Bild an! (https://www.directupload.eu/file/d/8917/w9k54yjc_jpg.htm)
#8 Schau dir mal das Bild an! (https://www.directupload.eu/file/d/8917/h6rgdxy8_jpg.htm)

P.S.: Eben erst gelesen. Oh, ja das stimmt "Entsalzen!" da war ja etwas. Schon mal gehört :) Da ich nun alles auseinander habe ... Ich lege die Klinge mal über Nacht in Destilliertes-Wasser. Kann ja nicht schaden. Wenn das Messer irgend wann soweit ist, ist es eher zum Anschauen gedacht und wird nicht belastet. Wäre mir viel zu schade ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Yepp, sieht gut aus.

...

🔧 Mein Plan:​


Ich möchte den Griff aus 3–5 Holzsegmenten aufbauen, die ich miteinander verleime – ähnlich wie auf deinem zweiten Bild, nur mit weniger Schichten.
Das Messer hat einen Griff aus Lederscheiben.
hinter dem Gard sollen 2–3 Lagen Leder eingearbeitet werden – ich nehme an, das dient zur Dämpfung?
Ich würde auf bessere Griffigkeit tippe.
Dir erste Lage hinter dem Gard würde ich aus Fiber oder G10 machen.
Für den Knauf habe ich aktuell die Idee, ein Stück schwarzen Mamor zu verwenden. Ob das umsetzbar ist, weiß ich aber noch nicht.
Die Mutter soll im Knauf verschwinden und am besten bündig abschließen.
Das wird bestimmt lustig...bei Stein bin ich raus
Als Holz würde ich gerne etwas Besonderes nehmen – ein Stück alter Kirchenbank liegt bereit. 😊
Na ja was du so als besonders verstehst 😉 Besteht hoffentlich aus einem Hartholz wie Eiche oder Teak.
Die einzelne Holzstücke würde ich mit Fieber trennen.
[*]Ein kompakter Schraubstock,] (muss handlich bleiben – sonst gibt’s Ärger mit der besseren...
Kleiner Bohrschraubstock auf eine massive Holzplatte geschraubt und mit Schraubzwingen auf dem (hoffentlich massiven Tisch fixiert.
Ansonsten gibt es auch den Schraubstock von Dremel
..
(z. B. welcher Kleber wirklich taugt
UHU Endfest 300 oder irgend ein anderer 2K EP.
Ich empfehle eigentlich immer einen mit Statikmischer
 
Zuletzt bearbeitet:
Statt Stein würde ich lieber Corian nehmen. Habe ich auch schon verarbeitet und gibt es auch in "Stein-Optik"
Als Kleber nur R&G Epoxydharz-Kleber
 
2. Schritt

Gard und Knauf anfertigen/aufpolieren.
Der Gard müssen an allen sichtbaren Stellen vor der Montage Ihre endgültige Oberfläche erhalten!
Die Passung auf dem Erl sollte sauber passen, also nicht zu lose sein. Da er schon montiert war sollte das bereits passen.
Unbedingt aber noch mal testen.

Werkzeug zum anziehen der Messingmutter bauen.
In der Dicke passendes Blech zurechtsägen/feilen.

Gedanken machen wie du eine Bohrung und die Flachsenkung in den Mamor bekommst.
Ich vermute mal mit Hartmetall oder Diamant?
 
Zuletzt bearbeitet:
3. Schritt

Klinge schleifen, aber noch nicht schärfen (unbedingt vor der Griffmontage!)
Jetzt benötigst du den Schraubstock in dem du den Erl einspannst. (oder mit einer Schraubzwinge am Rand des Tisch festspannen... :irre: )
Vorsicht mit dem Gewinde.
Schleifklotz aus Kork mit feinem Schmirgel (min. 120'er und dann immer höher) bespannen. (Heftzwecken)
Alternativ geht auch ein ebener Holzklotz, Sprühkleber wäre noch eine Möglichkeit zur Befestigung.

Mit dem Dremel wäre ich wenn überhaupt nur sehr vorsichtig zugange.
Wenn man damit nicht extrem vorsichtig ist schleift man sich Macken rein die man nachher nicht mehr rausbekommt.

Alles außer der Schneide selbst soweit schleifen bis man es hübsch findet...
ich würde versuchen jede grade Fläche ebenen zu bekommen. (EDIT: Besser gesagt einen gleichmäßigen Schliff aufbringen)
Alle Fehlstellen wirst du nicht rausbekommen. Dann Foto.

Bitte auch mal eins von dem Stempel auf der anderen Klingenseite... (Neugier eines Nerds)
 
Zuletzt bearbeitet:
Für das schleifen reicht da P80, P120, P180, P240, P400 und P800 und danach mit dem Dremel polieren? Oder brauche ich noch mehr oder anderes Schleifpapier?

Fotos kommen 😉 Auf der Klinge selbst steht auf der einen Seite Rostfrei und auf der anderen nur Solingen.
 
Ein Schraubstock ist schon eine gute Sache, und vorallen ein nicht wackelnder Tisch. Es geht vielleicht auch eine Schraubzwinge und damit an eine Säule, Brüstung oder so festmachen. Das Schleifleinen oder Schleifpapier spanne ich einfach mit der Hand um das Holz, das Festkleben oder an Häften ist mir zu umständlich außerdem benutze ich so mehr vom Schleifmaterial weil ich es verschieben kann und ein größeres Stück um das Holz gelegt nicht so viele unbenutzbare umgelegte Kanten hat wie ein angeheftetes. Aber das musst Du ausprobieren. Wenn Du mehrere Schleifklötze für die verschiedenen Körnungen hast mag es gut sein das aufzukleben. Ich benutze ein Holz (was einfacher ist wenn es besonders geformt sein muss), als verschiedene Hölzer mit verschiedenem festen, Schleifmaterial.
 
Einiges kenne ich noch aus meiner ersten Ausbildung zum Galvaniseur 😂 ist aber schon (oh Mann!) 30Jahre her 🫣
Kommt aber so langsam wieder.
Nun sitze ich den ganzen Tag am Rechner und freue mich grade, dass ich einen Ausgleich gefunden habe!
Nur am Rande und etwas Off-topic.
 
80ger Körnung ist schon grob, das geht, aber da würde ich eher einen 80ger Stein nehmen, wenn du mit dem Schleifpapier eine Riefe in einen Teil machst der nicht weiter bearbeitet werden sollte, bekommst du Problemen den wieder weg zu bekommen.
Ich würde versuchen ob die Klinge mit einer harten Feile noch feilbar ist. Wenn du solche hast.
Aber so sollte es gehen. Ich würde versuchen ob zwischen 400 und 800 noch 600 was bringt, kommt darauf an wo du hin wilst.
Mit nem kleinen Gerät polieren ist möglich, aber durch die kleine Scheibe hast du die Gefahr, dass es ungleichmäßig wird und dann wird man vielleicht verleitet an einer Stelle mehr zu polieren- und hat schließlich eine wellige Landschaft auf dem Werkstück.
Versuche immer beim wechsel der Körnung um 90° oder meist praktischer um mindestens 45° verdreht zu schleifen, dann sieht man gut ob man die riefen von dem vorherigen Körnungen alle weggenommen hat. Wenn man eine geschliffene Fläche anhaucht kann man gut erkennen ob noch Riefen in einer anderen Richtung vorhanden sind. Vielleicht reicht dir auch schon 400er Körnung. Um Ansätze zu vermeiden immer daran denken das Schleifmaterial in der Bewegung abzuheben. Nicht anhalten und dann abheben. Du kannst versuchen dünflüssiges Öl auf Stahl oder Schleifmaterial zu bringen, das veringert etwas diese Ansätze. Außerdem lässt es die Oberfläche feiner erscheinen, bei gleicher Körnung.
 
An der Angel würd ich nichts mehr machen aber das Messingblech als Handschutz wollte ich im Loch etwas anfeilen, so daß es auf der Klingenschulter anliegt. Die Lücke macht sonst Probleme, wenn du den Stapel an Material, mit der Mutter am Ende, zusammenpresst wird diese Messingscheibe sich verbiegen, was denn zwar zum anliegen an der Klinge aber ungleichem Druck im Meareialstapel, der den Griff bildet, führte. Ich sehe immer noch nicht den vorteil warum einige Klebstoffe in diesen Griffen verwenden, das wurde früher nie gemacht und es reicht wenn man den Griff von außen zum Wasserabweisen Ölt. bei Kleber denke ich immer an den alten Spruch: "Was des Schlossers Auge nicht ziert, wird mit Farbe zugeschmiert."
 
Dann habe ich wohl komplett in die falsche Richtung gedacht.
Ich war bisher der Meinung, dass diese Spannung gewollt oder sogar hilfreich sei – eben um „Druck“ aufzubauen. Aber klar, dadurch entsteht ja eine ungleichmäßige Spannung, was natürlich nicht ideal ist.
Wird also entsprechend angepasst!

Wenn ich dich richtig verstehe, würdest du den Griff nicht mit dem Erl verkleben, sondern ihn allein über die Mutter klemmen?
Das würde ja bedeuten, dass die Bohrungen bzw. Aussparungen im Holz sehr genau passen müssen – was ja sowieso das Ziel ist.

Mein Plan:
Ich möchte vorsichtig 2–3 Löcher bohren und dann mit der Feile die Aussparung für den Erl sauber ausarbeiten.

Jetzt die Frage:
Soll ich die einzelnen Griffstücke zunächst lose lassen oder sie schon miteinander verkleben/verbinden?
Hält das Ganze dann überhaupt zuverlässig?

Auf der anderen Seite: Ich werde das Messer sowieso nicht für Arbeiten verwenden, sondern eher zum Anschauen und mal in die Hand nehmen. Für echte Aufgaben habe ich andere Messer.
Der Vorteil wäre: Ich könnte erstmal alles testen und üben, ohne mir Sorgen machen zu müssen, wie ich einen misslungenen Griff später wieder abbekomme.
Und wenn das Ergebnis passt – super!
Wenn nicht, kann ich zur Not ja immer noch mit Kleber nachhelfen.
 
Na ja, ist schon eine anspruchsvolle Arbeit den Erl so passgenau einzuarbeiten. Das wird für jemanden der das so noch nie gemacht hat eher ein Ding der Unmöglichkeit. Von daher sehe ich es als legitim, den Erl mit 2 Komponentenkleber formschlüssig zu verkleben. Damit kann man dann das Messer auch gebrauchen und muss es nicht als Anschaungsobjekt verkommen lassen ... ;-)

Früher wurde in der Tat nicht verklebt, sondern die Lücken mit Harz oder flüssigem Blei aufgefüllt.

Z.B hier zu sehen: Der Einsteckreider

Gruss Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte als 10-12jähriger mehrere solcher Fahrtenmesser. Die Teile des Griffs waren nicht verklebt und verdrehten sich ständig gegeneinander. Weil natürlich die Bohrung einfach zu groß war. Mein Vater hat mir dann einteilige Holzgriffe drangebaut, deren Bohrung exakt auf den ovalen Erl passte - dann gings auch ohne kleben. Ich habe später auch mal Lederscheibengriffe gebaut und diese dann beim Anpassen genau passend oval gelocht.
 
Zurück