Hi,
nachdem ich jetzt viel zu lange zu faul zum Posten war und im Forum meißtens nur mitgelesen hab (mit dem Handy is Schreiben scheiße und Bilder Hochladen erst recht

, lesen geht ganz gut

), musste ich jetzt endlich mal wieder was zurückgeben.
Hier was so die letzten 2 Wochen passiert ist:
Es musste mal wieder eine Feile herhalten. Idee war ein
Survivalmesser mit Flachangel (aus Stabilitätsgründen),
Glasbrecher (weils halt fast jedes Military oder Outdoormesser hat

),
Bohrungen zur sicheren Befestigung an einem Ast,
scharfe Kante für Feuerstahl und natürlich eine
Klinge unter 12 cm (wegen unserem ach so sinnvollem Waffengesetz

....)
Hier ein Foto von meiner Skizze, welche ich auch als Schablone für die Feile benutzt habe und die grobe Form des Messers. Die Feile habe ich vor der Bearbeitung wieder auf ca. 200°C im Küchenherd angelassen (1h):
Geschliffen ist wie auch die anderen Messer frei Hand und am Schleifbock mit gefühlten 100000 Wasserbädern zur Kühlung. Die fertige Form des Messers:
Dachte mir nun, die Klinge muss taktisch aussehen und darf nicht mehr Spiegeln. Also im feuchten Kaffesatz altern lassen

. Hab mal gesehen wie auf DMAX bei einer der Waffenladenserien ein Schrotflintenlauf erhitzt und zum altern in feuchten Kaffesatz gelegt wurde. Außerdem hab ich hier mal überflogen dass sich mit Kaffe Klingen schwärzen lassen. Das Messer selbst wollte ich nicht erhitzen also hab ich den Kaffesatz mit kochendem Wasser übergossen, die Klinge reingelegt und mit Kaffesatz zugedeckt.
Die Klinge wurde ziemlich fleckig und gefiel mir gar nicht, desshalb mit Schleifwolle nochmal grob an-/abpoliert. Und nochmal Messerforumdurchforsten. Fazit aus Gelesenem und eigener Theorie: Vermutlich falsch entfettet und/oder im schlammigen Kaffesatz bildet sich je nach Lage eine unterschiedliche Konzentation oder im Kaffe
satz is das meißte (Gerbstoffe usw.) was zum schwärzen benötigt wird nicht mehr so "hochkonzentriert" vorhanden



. Hab das Messer mit einem Tuch und Aceton entfettet. Laut dem was ich hier gelesen habe, löst das Aceton Fette aus den Fingern bzw. vom Messer zwar auf, verteilt diese jedoch gleichmäßig (auch durch Tücher) und hinterlässt so wieder einen feinen Ölfilm auf dem Messer

....
Also Messer mit Spüli gewaschen, lauwarmen
Löskaffe (wie hier gelesen) angesetzt (ca. 15El auf einen 3/4 l Wasser). Und die Klinge für 24 Stunden darin ertränkt bis sie schwarz war

.
Das Ergebnis war immer noch leicht fleckig aber wenigstens einigermaßen gleichmäßig dunkel.
Foto nach der Löskaffebehandlung (fertige Klinge):
Danach habe ich 4 Meter Paracord geofert. Da ich in einem anderen Thread gelesen hatte, dass jemand, der ursprünglich auf der Suche nach einem Fingerpin für ein Folder war, auf die Idee kam vllt. einen Patronenboden dafür zu verwenden, musste unbedingt eine Patronenhülse mit verwendet werden (wenn auch nur aus optischen Gründen).
Und nun Fotos vom fertigen Messer:
Hohlschliff für den Zündstahl (frei Hand mit Dremel und Korundschleifstein):
der Glasbracher (recht stumpf um Verletzungen zu vermeiden):
die Klinge (hab hinten am Griff leider ein bisschen zu viel weggeschliffen

):
der Griff (wie die klassischen Paracord Armbänder geflochten)
Und natürlich die Bohrungen zur Befestigung am Stock (ebenfalls mit dem Dremel aber mit Hartmetall Kugelfräser durchgeeiert):
Jetz muss noch eine Kydexscheide her, dafür muss ich aber noch Kydex, Nieten... bestellen und Werkzeug wie Presse vorbereiten und herstellen. Leder muss auch noch her, für die anderen Messer. Beim Dick gibts nur spezielles Leder (200x300mm für 30€

). Das is mir für die ersten Lederverarbeitungsversuche zu teuer. Mal beim Schuster nachfragen... Ein Arbeitskollege meinte: "Jetzt hast du ja genug Messer, dann jag dir halt dein Leder"

...
Wo kauft ihr euer Leder?
Außerdem hab ich noch ein paar renovierarbeiten daheim zu erledigen... Kann also noch dauern
...Trennung wegen mehr als 30 Grafiken

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