Von Sicheln, Hippen, Gertln, Reb- und Gartenmessern

Das ist ein Tourniermesser. Gut zum Kartoffeln schälen. So in der Art:
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Sorry für das Foto. Konnte ich mir nicht verkneifen! 😉
 
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Die neue Perspektive ändert leider nichts an meiner Perspektivlosigkeit in dieser Frage ....

Frankensteins Reagenzglashalter?
 
Gesichtsteil einer Vogelscheuche?🤪😜🤣 Oder Pflanzschablone für Möhren🤨
Das große „Tourniermesser“ ist dann wohl für Cowboytourniere, oder?

Gruß
Abu
 
das ist ein Dengelamboss mit dem dazugehörigen Hammer..... war jetzt nicht schwer.

P.S. .... ich kann diesen Thread nicht leiden ;)
Die Erinnerungen an hart durcharbeitete Wochenenden mit meinem Schweizer Gertel kommen wieder hoch... blöd, dass das gute Stück dank Scheidung irgendwie auf meinem Ex-Grundstück verblieben ist.... musste mir gerade eine neue kaufen. 🤪
 
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Dengelamboss - die Ringe kannte ich jetzt nicht!?
Aber der Dengelsound weckt bei mir heftige Erinnerungen. Ein alter Herr der Sippe dengelte und dengelte, auch wenn es nichts zu dengeln gab. Schön im Sitzen hielt er das auch sehr lange aus. Wir weniger, ein Weckruf wie ein Tinnitus😄😂
Danke für das Ratespiel, fshamburg.
 
Hallo, fshamburg:
Herrlich, wieder etwas gelernt! Vielen Dank dafür!
Wenn man dann auch noch nachforscht, wofür die Ringe sind und dabei über "Werner", "Holzwürmer" und den "Sensenmann" stolpert, ist die Freude an der Bildung erneut geweckt. Ich liebe das!
 
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Dieser wunderbare Thread sollte mal wieder einen Frühjahrsputz erhalten.
Und daher habe ich passend zur Gartenzeit meine drei ältesten Hippen hervorgekramt.

Im Mittelpunkt soll aber das, wie ich finde, elegante C. Jul. Herbertz stehen.
Mit den dunklen Edelholzschalen und den doppelt gekullten Neusilberbacken wirkt es fast wie ein Herrenmesser.

Die meisten Hippen sind ja eher funktional und schlicht gehalten.

Dieses alte Herbertz lag schon viel lange in der Schublade "zu bearbeiten".
Und heute ich habe mich dem guten Stück endlich mal angenommen.

Die Karbonstahl-Klinge war ziemlich rostig und es gab etliche Kratzer vom jahrzehntelangen Gebrauch.
Ich habe die Klinge etwas ausgedünnt, ein neues Finish angelegt und eine beachtliche Rasiermesserschärfe erzeugen können.

Dann wurde das Messer noch gründlich gereinigt und alles poliert und geölt.

Von der Verarbeitungsqualität bin ich absolut begeistert.
Das Messer ist wohl noch in den "guten alten Zeiten" in Solingen produziert wurden.
Ich würde schätzen, dass es so um 1930 herum gebaut wurde.

Es gibt nicht das geringste Klingenspiel bei einer enorm hohen Federspannung.
Da hat man wirklich das Gefühl etwas Wertiges in der Hand zu haben.

Und aus irgendwelchen (irrationalen) Gründen mag ich die Form der Hippen total.
Die geschwungenen Klingen, gepaart mit den knubbeligen Griffen haben Charme.

Ich muss gestehen, dass ich solche Hippen auch gerne beim Pilze sammeln verwende.
Jedenfalls ist die Herbertz-Hippe fast zu schade für schwere Arbeiten.

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Die beiden anderen Hippen sind übrigens von C. Remscheid & Co. bzw. Bonsemann (Dreiankerwerk).

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Herrliche Werkeuge voller Charme, wieder toll herausgeputzt. Und klasse präsentiert! Danke.

Bei Durchsicht des Themas fällt mir noch etwas zu den Ringen am Dengeleisen von @fshamburg ein.
Was ich so an Dengelei noch beobachtet habe, fand die auf dem Hof statt, das Eisen in einen Holzblock geschlagen. Aber mit den Ringen war ggf eine Nacharbeit im Feld möglich: Zwei Hölzer hinein verhinderten das Eindringen in die Erde, der Dorn bot Standfestigkeit. Nur als Idee…

Abu
 
Hier mal ein kleines "Hands-On" meiner Herbertz-Hippe.

Sie liegt ziemlich gut in der Hand, Daumen und Zeigefinger findet ihren Platz am großen Ricasso.
Und der geschwungene Griff passt sich sehr gut der Hand an.

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Die heute auf dem Trödel abgegraste Hippe von Robert Klaas lies mir keine Ruhe.
Eigentlich wollte ich diese erst in den kommenden Tagen genauer in Augenschein nehmen.

Aber ich wollte unbedingt wissen, ob sich der Kauf gelohnt hatte und die Substanz des Messers etwas hergeben würde.
Das Ergebnis stimmt mich dann schlussendlich aber ziemlich zufrieden.

Hier im Flohmarktthread hatte ich die Hippe schon mal kurz gezeigt.
Da habe ich aus den Untiefen einer Werkzeugkiste mal wieder ein echtes Rostmonster an Land gezogen. 🎣

Optisch gab es also eine Menge Verbesserungsbedarf.
Wobei sich herausstellte, dass das Werkzeug ansonsten gut in Schuss war.

Die Klinge war nahezu unbenutzt und unverschliffen.
Trotdem habe ich ein neues Finish angelegt, da der Rost doch sehr dominant war.

Die Rostnarben habe ich dabei aber nicht komplett entfernt.
Ich finde, sie stehen dem Messer ganz gut.

Zumal diese "Kissing Cranes" bestimmt schon 60-70 Jahre auf dem Buckel haben.
Hat @cut evtl. einen alten Katalog, wo das Modell zu sehen ist?

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Sehr wertig wirken auch die dicken Messingliner, die dem Messer eine hohe Stabilität geben.

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Auch die Verarbeitung lässt sich sehen. Der Klingenstand ist schön mittig.
Die Federspannung ist überdurschnittlich stark und die Klinge schnappt energisch zu.

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Und abschließend noch mal ein direkter Vorher-Nachher-Vergleich:

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