Voraussetzungen für privates Schmieden

Das kann man wahlweise auch für erschreckend, todessehnsüchtig oder schlicht nervig halten.:mad:

In der Unfallstatistik in der EU lag Portugal 2006 am vorletzten Platz - und das wird noch geschmeichelt sein, weil in der EU die Daten nicht überall im gleichem Umfang erhoben werden. Das hat natürlich nicht nur was mit dem TÜV sondern auch was mit der Fahrweise zu tun. Aber wer sich darüber aufregt, dass man in D für jeden Pups einen Antrag mit vier Durchschlägen braucht - was nervt, ich weiss das selbst - muss halt auch mal genauer hinschauen, was die Konsequenzen der "Lockerheit" anderswo sind. Und über den eigenen Tellerrand hinausgesehen, weiss ich nicht, was da super sein soll.

Pitter
 
Markus, meine Aussage bezog sich lediglich auf die Regelungswut der deutschen Bürokratie und deren daraus resultierende Auswüchse, die Du ja offenbar auch zu spüren bekamst. Da ich sozusagen von Hause aus mit dem öffentlichen Dienst groß geworden bin, habe ich da einen guten Einblick. Aber sogar ich als Beamter bin mittlerweile der Meinung, dass wir uns mit all unseren Regelungen so langsam selbst den (wirtschaftlichen) Hahn abdrehen, zumal die Deutschen auch noch die fatale Neigung haben, all diese Regelungen befolgen zu wollen. Die Franzosen oder, wie Chopper-Gerald vorführt, auch die Portugiesen zeigen, dass das auch in der EU noch vollkommen anders geht. Von Italien oder gar Bulgarien wollen wir schon nicht erst reden.....

Vielleicht ein nettes Beispiel am Rande, was mit Schmieden nichts zu tun hat, aber die Tendenz zeigt: an Silvester 1996 war es hier so extrem kalt, dass die biologische Klärung der damals modernsten Kläranlage Europas erfror (bei der hinten raus schon fast Trinkwasser kommt) und die super eng gesetzten Grenzwerte nicht mehr einzuhalten waren. Die Folge waren Messungen über dem Grenzwert und eine Strafzahlung in Höhe von einer dreiviertel Million D-Mark für eine Stadt mit gut 30.000 Einwohnern. 50 Kilometer weiter, allerdings in Belgien, liegt die Industristadt Lüttich, wo zum gleichen Zeitpunkt trotz EU-Regelungen 600.000 Menschen einfach in den Fluss geschissen haben, ohne dass es Strafen gab oder dass das irgendjemanden interessierte. Toll finde ich das natürlich auch nicht, aber Strafzahlungen bei höherer Gewalt trotz des Bemühens alles optimal zu machen, DAS ist typisch deutsch.

Schmiedetechnisch kann ich mich allerdings nicht beschweren. Ich arbeite in einem nagelneuen, 2008 erbauten und abgenommenen Betrieb mitten in einem Industriegebiet. Und wenn's trotzdem in Zukunft irgendwann hakt: die belgische Grenze ist nur 8 km entfernt..... :steirer:
 
In der Unfallstatistik in der EU lag Portugal 2006 am vorletzten Platz - und das wird noch geschmeichelt sein, weil in der EU die Daten nicht überall im gleichem Umfang erhoben werden. Das hat natürlich nicht nur was mit dem TÜV sondern auch was mit der Fahrweise zu tun. Aber wer sich darüber aufregt, dass man in D für jeden Pups einen Antrag mit vier Durchschlägen braucht - was nervt, ich weiss das selbst - muss halt auch mal genauer hinschauen, was die Konsequenzen der "Lockerheit" anderswo sind. Und über den eigenen Tellerrand hinausgesehen, weiss ich nicht, was da super sein soll.

Pitter


Es ist durchaus sinnvoll, Gesetze, Regelungen und Bestimmungen zu haben.
Aber es besteht auch die Gefahr der Entmündigung und der Verlust des gesunden Menschenverstandes und der Eigenverantwortung. Siehe Messergesetze.

Ein gesundes Mittelmaß ist wünschenswert, aber die Richtung geht dahin das alles und jedes geregelt und bestimmt wird, das finde ich sehr erschreckend und erzeugt bei mir Brechreiz.

Durch die Bestimmungen und damit verbundenen Kosten, betreffend einer Schmiede zB. wird man in den Kreislauf des Systhems soweit reingezogen, Geld aufnehmen, Abhängigkeit, Zwangsmitgliedschaft in IHK oder Handwerkskammer, das so manch einer schon den Kampf aufgegeben hat und nun nicht mehr seiner Bestimmung folgen kann sondern uns allen auf der Tasche liegt oder irgend einen anderen Job macht der ihn nicht befriedigt und in dem er dann auch nicht gut sein kann.

Der Ruf nach der regulierenden Hand des Gesetzes wird mit dem Echo der Frustration betraft.
 
Ein gesundes Mittelmaß ist wünschenswert, aber die Richtung geht dahin das alles und jedes geregelt und bestimmt wird, das finde ich sehr erschreckend und erzeugt bei mir Brechreiz.

Den Brechreiz fühle ich auch. Auf der anderen Seite kann das gesunde Mittelmaß nicht darin bestehen, dass man einfach den gesunden Menschenverstand über Bord wirft und - wie gerade hier in einem anderen Thread gezeigt - sinnvolle Mindestabstände zwischen Esse und Gasflasche ignoriert oder - bezogen auf den fehlenden TÜV - Motorräder z. B. mit Anbauten ausstattet, die zu einem deutlich erhöhten Verkehrsrisiko führen. Nicht missverstehen, ich fahre selbst Motorrad und finde die geltenden Lärmschutzvorschriften zum Kotzen - aber nur, bis ich im Mittelgebirge wandere und mir dabei stundenlang das Motorengeheul aus dem Tal anhören muss...
 
Was mich an diesem Thema wirklich nervt ist die fehlende Verhältnissmäßigkeit.

Wenn es jemanden erfreut, ab und an mal in seinem Schuppen was zu schmieden und die Nachbarn sich nicht übermäßig gestört fühlen, warum zum Teufel interessiert sich da irgendeine Behörde für?

Klar, es gibt eine Beeinträchtigung und sogar eine gewisse Gefärdung der Mitmenschen. Die gibt's bei anderen Beschäftigungen auch. Ich darf mir z.B. alle möglichen, aus meiner Sicht völlig absurden und unnötigen Fahrzeuge kaufen und damit mit schwachsinniger Geschwindigkeit sinnlos durch die Gegend rasen. Die Beeinträchtigung (Lärm, Abgase, Staub, Ressourcenverbrauch) und Gefärdung der Mitmenschen ist ganz erhenlich größer und es tun Größenordnungen mehr Leute als schmieden.

Ist schon ein komisches Land...

Und in gewisser Weise verstehe ich auch nicht, warum dieses Thema hier aufgemacht wurde (von jemandem, der nichtmal selbst Messer macht oder schiedet, oder?). Achims erster Post dazu :"nicht fragen!" erscheint mir immer noch einer der besten Beiträge...

Gruß, Jan
(der im Mehrfamilienhaus aus Rücksicht auf seine Nachbarn nicht auf den Gedanken käme zu schmieden...)
 
Und in gewisser Weise verstehe ich auch nicht, warum dieses Thema hier aufgemacht wurde (von jemandem, der nichtmal selbst Messer macht oder schiedet, oder?). Achims erster Post dazu :"nicht fragen!" erscheint mir immer noch einer der besten Beiträge...

Einfach nochmal durchlesen, dann wird das schon. Und vielleicht Achims übrige Posts berücksichtigen, dann verstehst Du sicher bald, wie es gemeint war.

Was mich an diesem Thema wirklich nervt ist die fehlende Verhältnissmäßigkeit.

Na, dann reden wir doch über die Verhältnismäßigkeit: Da darf dann jeder sagen, was er lieber mag (schnell Auto fahren, schmieden, Heavy Metal hören oder Nase bohren) oder schlimmer findet (schnell Auto fahren, schmieden, Heavy Metal hören oder Nase bohren). Schon ist der Gegenstand raus aus der Debatte und wir reden nur noch über persönlichen Geschmack... Keine gute Idee...
 
Und in gewisser Weise verstehe ich auch nicht, warum dieses Thema hier aufgemacht wurde (von jemandem, der nichtmal selbst Messer macht oder schiedet, oder?)
Also, ich finde es schon wichtig, dass solche Sachen hier angesprochen werden.
Besonders, weil dieses Forum ein Anlaufplatz für viele Schmiede-Neulinge, wie mich z.b., ist.
Ob man jetzt Messer schmiedet oder andere Sachen, ist dabei nicht so wichtig, denke ich.

Ich finde es wichtig, sich ein Bewusstsein zu bilden, ob man sich in einem rechtlich abgesichertem Bereich bewegt oder in einer Grauzone.
Auch eventuelle Konsequenzen sollten vorher klar sein.
So kann man im Falle eines Falles (z.b. Beschwerde vom Nachbarn)
direkt adäquat reagieren.
Und man reagiert gewiss anders, wenn man sich im Recht weiss, als wenn man sich seiner "Fehltritte" bewusst ist:
Auch wenn es schwer fällt kann man so noch rechtzeitig die Notbremse ziehen.

Warum sollte man gerade solche Sachen unter den Tisch fallen lassen?
Und vielleicht überdenkt der eine oder andere dann ja doch noch den Lager/Aufstellort seiner Gasflaschen :steirer:
 
Moin.

Wenn also schon das Aufstellen eines Ambosses theoretische genehmigungspflichtig wäre.......

....dann dürfte es keine mobilen Hufschmiede geben, keine Schmiedevorführingen in irgendwelchen Museumshöfen usw.
Die Genehmigung hängt ja nicht am Amboss, sondern an dem Ort wo er aufgestellt wird.

Klar. Wenn Herr Wipfelmoser vom Amt das BImSchG ganz streng auslegt, dann müsste jeder stationäre Grill genehmigt werden.

Achim hats schon gesagt. Wer fragt bekommt eine Antwort. Und das Problem sind nicht die Regelungen in diesem Land, sondern Beamte, die diese Regelungen grundsätzlich im maximalen Umfang anwenden.
Und das nicht aus Sorge um die Gesellschaft/Umwelt (oder irgendeinen anderen beliebigen möglichst abstrakten Begriff), sondern schlicht weil sie nicht bereit sind abzuwägen und lieber gleich auf Nummer Sicher gehen.

Über das BImSchG kann ich alles und jeden anzählen.
Ob er nun "zu laut" Musik macht, eine "zu helle" Reklame am Laden hat, seine Würstchenbude nach Fett stinkt.

Gruß
chamenos
 
Und das Problem sind nicht die Regelungen in diesem Land, sondern Beamte, die diese Regelungen grundsätzlich im maximalen Umfang anwenden.

Wohl wahr. Unter denen leiden wir alle. Aber man kann ja versuchen es besser zu machen. Und weil ich glücklicherweise in der Situation bin, dass auch ich Vorschriften habe, die ich ausführen kann, aber nicht muss, versuche ich immer die Situation zu beurteilen und dann mit gesundem Menschenverstand abzuwägen, inwieweit denn im Einzelfall welche Vorschrift angewandt werden sollte oder auch nicht. Leider sitzen in allzu vielen Behörden allzu viele Querköpfe, die oft nicht mal intellektuell in der Lage sind, solch eine Abwägung vorzunehmen. Und das betrifft leider nicht nur Behörden sondern alle Arten von Institutionen, die uns täglich mit ihrem überbordenden Unsinn quälen: Kammern, Genossenschaften, Gewerkschaften, Banken und was weiß ich nicht noch. Naja, der deutsche Wahnsinn halt. Ausländische Freunde haben mich schon oft gefragt, wie ich das denn überhaupt aushalte. Aber wenn man damit aufwächst erscheint es halb so schlimm. :D
 
Und das Problem sind nicht die Regelungen in diesem Land, sondern Beamte, die diese Regelungen grundsätzlich im maximalen Umfang anwenden.

Ist das grundsätzlich so?. Ich meine, die gibts sicher. Ich kenne es auch, aus anderen Industriezweigen, dass gerade die Leute von der Gewerbeaufsicht oder der BG sehr wohl unterscheiden, was sie theoretisch bis ins letzte Eckchen fordern könnten, und was praktischerweise sinnvoll, durchsetzbar und auch überprüfbar ist.

Bei der Story von Achim lang man sich natürlich ans Hirn. Und wenns für den Betrieb eines Bandschleifers oder Ambosses ein Genehmigungsverfahren braucht, ja mei, wenns keinen stört, kann man ja mal wegschauen, das Opportunitätsprinzip gibts ja auch da.

Aber beim Betrieb einer Esse in Wohn- oder Mischgebieten, bei so Nummern mit herumliegenden Gasflaschen, oder auch bei manchen wackeligen Essen, die ich schon auf vollgepfopften Mittelaltermärkten gesehen habe, hört sich für mich der Spass auf.

Pitter
 
Es ist durchaus sinnvoll, Gesetze, Regelungen und Bestimmungen zu haben.
Aber es besteht auch die Gefahr der Entmündigung und der Verlust des gesunden Menschenverstandes und der Eigenverantwortung. Siehe Messergesetze.

Ein gesundes Mittelmaß ist wünschenswert, aber die Richtung geht dahin das alles und jedes geregelt und bestimmt wird..........................


Wenn man sich hier manchen Tip, und manches Gekeife betrachtet wird klar, daß das so nix wird.
Nicht nur engstirnige Behördenvertrter sind das Problem. Schon hier im Forum wird jeder zweite für zu doof gehalten eine Gasesse zu betreiben.
Der muß sich dann von allen Seiten beraten lassen wie es besser geht.
Das scheint mir typisch deutsch, nicht nur auf den Ämtern.


Pitter schreibt von opportun, Achim sagt Finger weg, Uli wird es schlecht..............das ist der richtige Weg.

Andere labern und verbessern, wie soll das dann ein Behördenfuzzy anders machen.?

Was hat das TÜV mit Todessehnsucht zu tun?

Und auch ic hversteh nicht, warum einer der offenbar nicht schmiedet dieses Thema auf den Tisch bringt.

Manfred
 
... dass gerade die Leute von der Gewerbeaufsicht oder der BG sehr wohl unterscheiden, was sie theoretisch bis ins letzte Eckchen fordern könnten, und was praktischerweise sinnvoll, durchsetzbar und auch überprüfbar ist.
Dann scheinst Du Glück zu haben.
Falsch:D Du lebst ja da im heimeligen Süden.

Hier in Berlin/Brandenburg hast Du es zu 99% mit störrischen Wichteln zu tun. Zumindest in den Bereichen wo man Anträge stellt.
Daher läuft es hier fast komplett nach Wild-West-Manier.

Bis man hier eine Genhmigung für das Aufstellen eines Schuttcontainers bekommt, ist die Baumaßnahme beendet. Genehmigungen für das Aufstellen von Tischen und Stühlen im Gehwegbereich (betrifft die komplette Gastronomie in den warmen Jahreszeiten) dauern schon mal 6 Monate mit Auflagen an die sich kein Mensch halten kann.

Ich habe den Spaß durch mit der Genehmigung einen Aufsteller vor den Laden packen zu dürfen. Der Amtsgnom erzählte mir als erstes, dass ich den Aufsteller von der Dame bei der Denkmalpflege genehmigen lassen müsste, - so von wegen Ensembleschutz für die Straße:glgl::D
Die Frau genehmigt aber grundsätzlich keine Aufsteller, sondern nur Wandbeschriftungen aus Einzelbuchstaben in Messing:D:steirer::D

Ich habe dann den Kontaktbereichsbeamten gefragt.
Sein Kommentar: Solange die hier in Berlin ihre Motorräder auf dem Gehsteig abstellen dürfen (darf man in B tatsächlich) ist mir Dein Aufsteller schei..egal. Er gab mir noch den Tip ein altes Fahrrad mit einem Schild zu versehen und vorne an der Ecke an eine Laterne zu schließen. Fahrräder anschließen sei schließlich nicht verboten.

Hier bei den Ämtern heißt es grundsätzlich und immer erst einmal: NEIN!

Und entweder man krempelt die Ärmel hoch, schnappt sich drei Anwälte und kämpft den Kram durch, oder man resigniert oder man macht eben einfach.

Die Meisten die ich kenne machen einfach.

...oder auch bei manchen wackeligen Essen, die ich schon auf vollgepfopften Mittelaltermärkten gesehen habe, hört sich für mich der Spass auf.
Kann man so oder so sehen.

Versuch mal, nur zum Spaß, für so eine Veranstaltung eine Genehmigung fürs "Feuerspucken" zu bekommen. Ich habe den Spaß einmal durch. War ein "mittelalterliches" Schulfest. Die Kids haben da fast ein Jahr dran vorbereitet und waren aufgeregt wie ein Sack Flöhe.
Ein paar Kumpels von mir waren für die Schaukampfgeschichte zuständig und ich sollte dann wenn es dunkel wird ein bißchen "Rumpusten".

Nach 4 Wochen und wirklich etlichen Telefonaten und Schreiben hat der Schuldirektor beschlossen, dass er das dann auf seine Kappe nimmt, wir einen Sicherheitsbereich absperren und es eben einfach machen. Es war schlichtweg nicht möglich die Auflagen zu erfüllen (Sanitäter, 2 Mann von der Feuerwehr, im Umkreis von 10 Metern nur "nicht-brennbare-Materialien" usw., -- war eine wirklich beeindruckende Liste).

Wir landen aber auch hier imThread, wie auch sonst immer wieder beim "gesunden Menschenverstand", der bewußt gelebten Verantwortung, der Erkenntnis, dass es eine "Null-Risiko-Gesellschaft" nicht geben kann/darf und der Feststellung, dass es immer Vögel geben wird, die alles falsch machen was man falsch machen kann.

Gruß
chamenos

P.S. falls sich jemand fragt warum es so wenige innerstädtische Kinderspielplätze gibt: Gegen die Auflagen, die solch ein Spielplatz zu erfüllen hat ist das Errichten einer Schmiede ein behördlicher Spaziergang.
 
Und auch ic hversteh nicht, warum einer der offenbar nicht schmiedet dieses Thema auf den Tisch bringt.

Und ich wundere mich, warum Du und andere ausgerechnet die unwichtigste Frage in diesem Zusammenhang für interessant haltet. Weder wisst Ihr, was ich in meiner Freizeit mache oder wofür ich mich interessiere, noch trägt das irgendwie zur Beantwortung der Ausgangsfragen bei.

Ebensowenig finde ich es zielführend, dass bei solchen Fragen sofort Behördenwillkür, Beamtenmentalität und "typisch deutsch" beklagt wird.

Ich jedenfalls halte es durchaus für sinnvoll, den gesunden Menschenverstand anzustrengen und sich beim Ergreifen eines Hobbys mit den technischen und gefährdungsrelevanten Aspekten zu befassen. Und dazu gehört hierzulande - auch wenn es dem jeweils Betroffenen (ob Taubenzüchter, Mopedfahrer, Hobbyschmied usw.) nicht passt - die Kenntnisnahme der rechtlichen Voraussetzungen und ein angemessener Umgang mit diesen. Alles andere ist dumm!
 
Das scheint mir typisch deutsch, nicht nur auf den Ämtern.

Pitter schreibt von opportun, Achim sagt Finger weg, Uli wird es schlecht..............das ist der richtige Weg.

Andere labern und verbessern, wie soll das dann ein Behördenfuzzy anders machen.?

Was hat das TÜV mit Todessehnsucht zu tun?

Und auch ic hversteh nicht, warum einer der offenbar nicht schmiedet dieses Thema auf den Tisch bringt.

Und ich wundere mich, warum Du und andere ausgerechnet die unwichtigste Frage in diesem Zusammenhang für interessant haltet.
Weil diese Frage sich vom Verfasser unbemerkt und ungewollt nahtlos an die anderen Aussagen aus seinem Beitrag einreiht ? :hmpf: :steirer:

Hier im Forum werden mitunter viele wirklich unsinnige Fragen gestellt, die anschließend ernsthaft beantwortet werden oder schon beantwortet worden sind, da fallen wenige durchdachte Fragen, die irgendjemanden einfach nur interessieren, direkt negativ auf.
Das passt dann nicht ins Bild.
Der Ausdruck "verbessern" kam auch ein oder zweimal ^ vor, scheint aber in dem Beitrag nur zufällig verwendet worden zu sein und in Betrachtung des Zusammenhangs eher unwichtig...

Gruß Andreas
 
Ich jedenfalls halte es durchaus für sinnvoll, den gesunden Menschenverstand anzustrengen und sich beim Ergreifen eines Hobbys mit den technischen und gefährdungsrelevanten Aspekten zu befassen.

Ich denke mal, da sind wir alle einer Meinung. Das die Arbeit mit Feuer, schwerem Gerät und starken, drehenden Maschinen nicht ungefährlich ist und ohne Einweisung und Schutzkleidung nicht angefangen werden sollte, ist wohl jedem hier klar.


Und dazu gehört hierzulande - auch wenn es dem jeweils Betroffenen ... nicht passt - die Kenntnisnahme der rechtlichen Voraussetzungen und ein angemessener Umgang mit diesen. Alles andere ist dumm!

Das, allerdings, ist vollkommener Quatsch. Denn rechtliche Grundlagen, nicht nur in diesem Bereich, haben mit gesundem Menschenverstand so viel zu tun wie Uran mit Urin.

Leider finde ich im Moment den ultimativen Beweis für den Bereich der Schmiede nicht, aber irgendwo bei uns geistert noch ein Foto von der Berufsgenossenschaft herum, die zeigt, in welcher Schutzkleidung die Schmiedearbeit nach offiziellen Vorgaben auszuführen ist. Leider finde ich das Bild im Moment nicht, aber der Mensch trägt
Helm
Hörschutz
Schutzbrille
Gesichtsschutzschirm
feuefeste Jacke (Leder und Alubeschichtung) mit geschlossenem hohem Kragen
Feuerfeste Hose gleichen Typs
Hitzeschutzfäustlinge mit langen Stulpen
Sicherheitsschuhe
feuerfeste Stulpen über den Schuhen
und sieht damit ungefähr so aus:

46.jpg


Als das Bild im Betrieb auftauchte haben sich alle einen Ast gelacht. Es wurde sofort an die Wand mit den Bildwitzen ausgehangen. Allen Ernstes hält er sogar noch einen Hammer in der Hand und steht vor einem Amboss. Das eine oder andere Ausstattungsdetail ist sicher erforderlich, aber arbeiten kann man in der Schmiede mit so einer Ausstattung nicht.
 
Denn rechtliche Grundlagen, nicht nur in diesem Bereich, haben mit gesundem Menschenverstand so viel zu tun wie Uran mit Urin.

Deswegen schrieb ich "angemessener Umgang", besser wäre "pragmatischer Umgang" gewesen. Aber auch das setzt zumindest Befassung mit technischen und rechtlichen Grundlagen voraus...

Das die Arbeit mit Feuer, schwerem Gerät und starken, drehenden Maschinen nicht ungefährlich ist und ohne Einweisung und Schutzkleidung nicht angefangen werden sollte, ist wohl jedem hier klar.

Gerade das scheint eben nicht der Fall zu sein, wenn man sich einige der Arbeitstechniken, die hier im Forum z. T. auch im Bild vorgestellt werden, zu Gemüte führt.
 
also, inhaltlich hat Markus Balbach die Frage ja erschöpfend beantwortet. Wenn ich's richtig verstanden habe:
Rein rechtlich gesehen bedürfen Schmieden grundsätzlich der Genehmigung. Die ist nur in Industriegebieten überhaupt zu bekommen, enerom aufwändig zu erlangen und teuer.
Damit ist privates Schmieden praktisch ausgeschlossen.

Ich finde es wunderbar, wie (auch durch dieses Forum) der Austausch von Wissen und Erfahrungen organisiert wird und diese alte Handwerkstechnik als Hobby eine Renaissance erlebt. Dabei finde ich es besonders erwähnenswert, wie viel Wissen hier direkt und persönlich weitergegeben wird, wie viele Leute sich gegenseitig das Schmieden beibringen (ob man das dann wirklich 'Schmiedekurs' nennen sollte?) und wie das Niveau der Arbeiten im Laufe der Jahre ganz erstaunlich gestiegen ist.

Dass das in Deutschland vermutlich aufgrund dieser oder jener Bestimmung eigentlich praktisch illegal ist, wird sich jeder denken, der schon mehr mit Behörden zu tun hatte. Wer ein solches Thema aufmacht, weiß also worauf die Antwort hinausläuft (sofern er nicht völlig weltfremd ist).

@dirkb
daher rührte meine Frage an dich, warum du diese Thema aufgemacht hast.
Dieser Ameisenhandel mit Wissen und die stetig wachsende Zahl von sehr ambitionierten und fähigen Hobbyschmieden ist doch eigentlich nur positiv. Allerdings gibt es ja hier einen gewissen Trend, Leuten ab einer gewissen Fähigkeit generell Gewerbsmäßigkeit zu unterstellen. Das ist es, was ich zwischen deinen Zeilen gelesen habe. Da ich mich nicht auf meine Interpretation verlassen wollte, habe ich nachgefragt.

Gruß,
Jan.
 
Allerdings gibt es ja hier einen gewissen Trend, Leuten ab einer gewissen Fähigkeit generell Gewerbsmäßigkeit zu unterstellen.

Jan, du musst jetzt ganz stark sein. Die Frage der Gewerbsmäßigkeit einer Tätigkeit ergibt sich nicht aus Unterstellungen, sondern ist gesetzlich geregelt und der richterlichen Auslegung unterworfen.
 
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