... dass gerade die Leute von der Gewerbeaufsicht oder der BG sehr wohl unterscheiden, was sie theoretisch bis ins letzte Eckchen fordern könnten, und was praktischerweise sinnvoll, durchsetzbar und auch überprüfbar ist.
Dann scheinst Du Glück zu haben.
Falsch

Du lebst ja da im heimeligen Süden.
Hier in Berlin/Brandenburg hast Du es zu 99% mit störrischen Wichteln zu tun. Zumindest in den Bereichen wo man Anträge stellt.
Daher läuft es hier fast komplett nach Wild-West-Manier.
Bis man hier eine Genhmigung für das Aufstellen eines Schuttcontainers bekommt, ist die Baumaßnahme beendet. Genehmigungen für das Aufstellen von Tischen und Stühlen im Gehwegbereich (betrifft die komplette Gastronomie in den warmen Jahreszeiten) dauern schon mal 6 Monate mit Auflagen an die sich kein Mensch halten kann.
Ich habe den Spaß durch mit der Genehmigung einen Aufsteller vor den Laden packen zu dürfen. Der Amtsgnom erzählte mir als erstes, dass ich den Aufsteller von der Dame bei der Denkmalpflege genehmigen lassen müsste, - so von wegen Ensembleschutz für die Straße


Die Frau genehmigt aber grundsätzlich keine Aufsteller, sondern nur Wandbeschriftungen aus Einzelbuchstaben in Messing


Ich habe dann den Kontaktbereichsbeamten gefragt.
Sein Kommentar: Solange die hier in Berlin ihre Motorräder auf dem Gehsteig abstellen dürfen (darf man in B tatsächlich) ist mir Dein Aufsteller schei..egal. Er gab mir noch den Tip ein altes Fahrrad mit einem Schild zu versehen und vorne an der Ecke an eine Laterne zu schließen. Fahrräder anschließen sei schließlich nicht verboten.
Hier bei den Ämtern heißt es grundsätzlich und immer erst einmal: NEIN!
Und entweder man krempelt die Ärmel hoch, schnappt sich drei Anwälte und kämpft den Kram durch, oder man resigniert oder man macht eben einfach.
Die Meisten die ich kenne machen einfach.
...oder auch bei manchen wackeligen Essen, die ich schon auf vollgepfopften Mittelaltermärkten gesehen habe, hört sich für mich der Spass auf.
Kann man so oder so sehen.
Versuch mal, nur zum Spaß, für so eine Veranstaltung eine Genehmigung fürs "Feuerspucken" zu bekommen. Ich habe den Spaß einmal durch. War ein "mittelalterliches" Schulfest. Die Kids haben da fast ein Jahr dran vorbereitet und waren aufgeregt wie ein Sack Flöhe.
Ein paar Kumpels von mir waren für die Schaukampfgeschichte zuständig und ich sollte dann wenn es dunkel wird ein bißchen "Rumpusten".
Nach 4 Wochen und wirklich etlichen Telefonaten und Schreiben hat der Schuldirektor beschlossen, dass er das dann auf seine Kappe nimmt, wir einen Sicherheitsbereich absperren und es eben einfach machen. Es war schlichtweg nicht möglich die Auflagen zu erfüllen (Sanitäter, 2 Mann von der Feuerwehr, im Umkreis von 10 Metern nur "nicht-brennbare-Materialien" usw., -- war eine wirklich beeindruckende Liste).
Wir landen aber auch hier imThread, wie auch sonst immer wieder beim "gesunden Menschenverstand", der bewußt gelebten Verantwortung, der Erkenntnis, dass es eine "Null-Risiko-Gesellschaft" nicht geben kann/darf und der Feststellung, dass es immer Vögel geben wird, die alles falsch machen was man falsch machen kann.
Gruß
chamenos
P.S. falls sich jemand fragt warum es so wenige innerstädtische Kinderspielplätze gibt: Gegen die Auflagen, die solch ein Spielplatz zu erfüllen hat ist das Errichten einer Schmiede ein behördlicher Spaziergang.