Welche Damastzusammensetzung für "echtes" Schwert ?

@Chris
Da hab ich gerade mit dem Thema meinen Frieden gemacht und jetzt kommst Du :glgl:

Du meinst als Schneidlage den C-Stahl mit Aussenschichten aus Damast? Quasi Dreilagenklinge ?
Mal abgesehen von der Optik... welchen Vorteil würde mir das bringen und welchen C-Stahl schlägst Du vor ? (c75 hätte ich sogar noch auf Lager...)

Gruß

Xzenon
 
Ich bin jetzt zwar nicht Chris :p aber ich denke,
dass eine zweilagige Konstruktion eine ganz hervorragende Lösung wäre bzw ist, gerade wenn du bei deinem bisherigem Vorhaben, eine Zweilagenklinge zu Schmieden geblieben bist.
Zum einen erhältst du dadurch eine widerstandsfähigere Klinge als du es mit einer "mono" Damastklinge erreichen könntest (differentielles Härten mal außen vor).
Zum anderen lässt sich bei einer einseitig angeschliffenen Klinge Verzug beim Härten schwer vermeiden, und eine zweilagige Konstruktion lässt sich wesentlich leichter richten (bricht kaum).
Ich könnte mir auch eine Konstruktion vorstellen, die praktisch wie eine alte Hobelklinge gestaltet ist, d.h. dass wirklich nur eine Schneide eingesetzt ist.
Da gabs hier im Forum auch mal einen thread drüber. Die Zweilagenkonstruktion bietet zudem den Vorteil, dass du die Damaste sehr gut auf die Klinge zuschneiden kannst. Das kann man natürlich alles ins Unendliche treiben, ein gutes Beispiel dafür sind die hier schon erwähnten sehr komplexen Klingenaufbauten der Japaner. Ich würde allerdings wie meine zahlreichen Vorschreiber das schon geschrieben haben als allererstes die Wärmebehandlung optimieren, zum Beispiel könnte man testen ob eine eigentlich unnötige Cryo zu einer Verbesserung der Ergebnisse führt.
Wichtig ist auch, gerade bei komplexen Klingenaufbauten eine korrekte Wärmebehandlung der verwendeten stähle, darauf würde ich zum Beispiel bei der Kombination von C 45 mit höherlegierten Stählen achten.
Sicherlich bietet auch das Studium mittelalterlicher Schriften interessante Anregungen, letztendlich wirst du allerdings viele Testreihen machen müssen wenn du die perfekte Kombination für dich finden willst.
mfg
Moritz
C 75 ist mit Sicherheit eine ganz hervorragende Wahl - ich würde aber durchaus auch leicht legierte Stähle in Erwägung ziehen, den 1.2519 würde ich allerdings außen vor lassen, da der doch schon einiges an Kohlenstoff hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich dachte mir Damast außen sieht geil aus :hehe:
und in der Mitte Dein C75 damit Du eine gleichmäßige Härte in der Schneide hast .Ich dachte so zwei drittel Damast und ein drittel C75.
Aber wie Du die Massenverteilung machst bleibt Dein Geheimnis.
Den C75 in welcher Abmessung hast Du den Stahl?
Gruß Chris
 
Also wenn schon eine Konstruktion mit separaten Materialien für eine einschneidige Klinge (vergleichbar einem Sax oder einem Grossen Messer), dann würde ich einen Mantel aus hartem Material mit einem weichen Kern immer der umgekehrten (Hobelmesser-) Lösung vorziehen. Die Japaner sagen heutzutage dazu kobuse gitae, aber das gab es bei europäischen Klingen schon als in Japan noch ausschließlich die Ainu herumsprangen.

Und bei den von Dir genannten Materialien, Xzenonbenz, vergiss getrost den C75 als Schneidmaterial weil die anderen Stähle den in Puncto Schneideigenschaften immer schlagen werden, als Damast oder als Monomaterial. Den Kern würde ich auch nicht aus C75 machen, denn da wäre ein weicheres Material besser.
 
Ich denke ich belasse es bei einem "mono" Damast aus 1.2235+75Ni8.

Warum ?
1. Ich will (sofern es keinen negativen Leistungsunterschied ausmacht)überall Damast im Schwert vom Optischen her
2. Achim sagt der o.g. Damast ist für mein Schwert besser geeignet als ck75
3. ungleichmäßige Härte kann ich mir in der Schneide nicht vorstellen bei dem Damast, da beide eine ähnliche Härteannahme haben
4. Eine gute differenzielle Härtung hat meines Wissens nach wenig Nachteile gegenüber einer weichen Mittelschicht im Rücken (stimmt das so ?)

@Chris
den ck75 habe ich in 3x100x1000 Präziplan, warum fragst Du?

Liebe Grüße

Xzenon
 
AW: Stahl für funktionales Schwert

Kann es sein, dass hier (ähnlich wie bei mir) ein Schwert gewünscht wird was ALLES kann ? Wenn ich eine Sache in den letzten 2 Tagen begriffen habe, dann die, dass sowas nicht geht :(

Man(n) muss sich entscheiden was man will. Ich zitiere mal AchimW aus dem oben verlinkten Thema:

Also Federstähle sind ja nicht per se schlecht und für lange Klingen schon gar nicht. Nur haben diejenigen mit viel Silizium ein paar entscheidende nachteile, als da wären schlechte Feuerschweißbarkeit und sehr mittelmäßige Schneiden. Das sieht bei den CrV-legierten Federstählen doch anders aus. .....
.....Wenn schon Federstahl, dann nimm lieber 51CrV4 oder 58CrV4. Besser, wenn Du etwas mehr Kohlenstoff haben willst, wäre noch 80CrV2. (das ist der 1.2235)



....vergiss getrost den C75 als Schneidmaterial weil die anderen Stähle den in Puncto Schneideigenschaften immer schlagen werden( 1.2235+75Ni8), als Damast oder als Monomaterial. Den Kern würde ich auch nicht aus C75 machen, denn da wäre ein weicheres Material besser.

Ich habe für mich in der Materialfrage meines Schwertes den Frieden mit dem 1.2235+75Ni8 als Damast gemacht, wobei ich Achims Aussagen so interpretiere, dass der 1.2235 als Monostahl für ein scharfes und schnitthaltiges Schwert schnitthaltiger wäre als der 55Si7, ck60, ck75 und bei richtiger Härtung trotzdem die nötige Flexibilität für eine lange Klinge mitbringt. (@AchimW ich hoffe das stimmt so und ich habe nichts durcheinandergewürfelt !?)

Liebe Grüße

Xzenon
 
Zurück