Welche Größe ist noch EDC-tauglich?

:D

Tolles Messerchen, für selber bauen fehlen mir leider die technischen Hilfsmitteln.
Optisch machen solche Messer ohne Griffschalen für mich keinen Reiz aus.
Aber kleiner und leichter geht wohl kaum
So viele technische Hilfsmittel habe ich gar nicht verwendet:
- Schraubstock
- Handbügelsäge mit Metall-Sägeblatt
- 2-5 Feilen z.B. von Pferd (scharf sollten sie sein)
- Handbohrmaschine + Bohrer und Senker zusammen mit einem einfachem Bohrmaschinenständer
- Schleifpapier und dazu Schleifklötze aus Holz
- sehr hilfreich fand ich eine Schleifhilfe oder Schleifführung, mit der man das Ricasso super gleichmäßig hinbekommt: File vice
- Ich habe mir eine Vorrichtungen mit Magneten, die ich auf ein Kantholz geschraubt habe gebaut, um das Messer zum schleifen einfach zu halten.
- Eventuell hilfreich sind ein paar Schleiffeilen z.B. von Gesswein, Bellstone, Ceraton.

Der Böhler M390 ist ungehärtet fast so einfach zu bearbeiten, wie St37 (Bezeichnung jetzt S235).
 
Welche Größe ist noch EDC tauglich?

Für mich ist diese Frage relativ einfach zu beantworten, man sollte sich allerdings im Vorfeld selbst einige Fragen stellen:

Was wird vermutlich die Hauptaufgabe des Messers sein?

Welcher Stahl ist hierfür besonders gut geeignet?

Welche Klingenlänge ist hierfür ausreichend und welche Klingengeometrie ist hierfür gut geeignet?

Welche Griffform und Griffmaterial sagt mir zu und ist für das Umfeld in dem das Messer eingesetzt wird geeignet?

Welche Grifflänge benötige ich, um mit dem Messer gut arbeiten zu können?

Wie möchte ich das Messer transportieren, in der Hosentasche, um den Hals, am Gürtel, im Rucksack, … Was für eine Scheide soll es haben Leder, Kydex … ?

Nachdem ich mir diese Fragen beantwortet habe, kann ich ziemlich genau ableiten wie mein EDC konfiguriert sein sollte, auch wie groß es sein sollte.

Und zum Schluss noch ein wichtiger Punkt, die Haptik und Optik muss genau nach meinem Geschmack sein. Weil nur, wenn ich mein Messer gerne in die Hand nehme und es mir gefällt, möchte ich es jeden Tag dabeihaben. Ein EDC eben. Wie es hier schon mehrfach festgestellt wurde, ist das eben eine sehr individuelle Geschichte.


Gruß
Matthias
 
Meine momentane EDC-Kombi ist privat meistens ein Fixed zwischen 9 und 12 cm Klingenlänge in Verbindung mit einem Vic Swiss Tool mit Ratschenset, Handyman und Spartan lite (es gibt immer mal was zu basteln oder zu reparieren). Beruflich (Büro) fällt das Fixed weg, der Rest ist aber auch hier immer am Mann.

Simpler Grund: Ein Fixed ist einfach sicherer, robuster und pflegeleichter als ein Klappmesser. Einzig wenn es auf die Transportgröße ankommt (lange Autofahrten) oder es etwas dezenter sein soll (Feste,...) wechsle ich das Fixed derzeit gegen ein Vic Rangergrip (diverse Modelle) oder ein Vic Hunter Pro Alox.
 
Servus,
ich benutze am Zweitwohnsitz und auf See meist das MSP Outdoor
vom Reinhard Müller. In der bayrischen Lederhose den Stefan Gobec Nicker von Böker.
Ein Puukko von Iisakki Järvenpää gibt es auch noch.
Alle knapp unter 12 cm.
Da ich oft unterwegs bin, nehme ich feststehende Messer nur noch im Koffer mit,
als Klapper derzeit das L'Antò oder ein Laguiole von Fontenille Pataud.
An schön Sonntag,
Rudi
 
Ein edc-Messer sollte so ausgelegt sein, dass man es wirklich immer dabei haben kann ohne dass es stört oder einem zur Last fällt.
Bei Klingenlängen über 7 cm und dann noch mit normalen Griffschalen, wird ein Fixed schnell groß, schwer und voluminös.

Für welche edc Schneidaufgaben braucht man eine Klingenlänge über 6 cm?

Bei Gelegenheiten, wo eine längere Klingenlänge vorteilhaft wäre, weiß man dies vermutlich meistens vorher und man kann dann ein entsprechend größeres Messer mitnehmen.
Entweder zusätzlich zum kleinen edc-Messer oder als Ersatz dafür.

Wenn ich ein Messer mit 10 oder 12 cm Klingenlänge dabei hätte würde ich mich in einer Umgebung, wo Unbeteiligte das Messer sehen könnten, unwohl dabei fühlen es zu ziehen und einzusetzen.
Bei einem Messer mit 5-6 cm hätte ich persönlich das Problem nicht.
Wenn es sein muss, kann man bei einem so kleinen Messer einen Teil der Klinge auch noch mit einem Finger verdecken, damit es noch weniger auffällt.

Sozial verträglicher und damit edc-tauglicher, sind meiner Meinung daher ganz klar Fixed mit unter 7 cm Klingenlänge, besser noch kürzer.

Was würdet ihr z.B. einem Arbeitskollegen oder Verwandten erzählen, wenn er fragt, warum ihr ein feststehendes Messer mit 10 oder 12 cm Klingenlänge dabei habt?
Auf der Wanderung oder im Wald, könnte man das eventuell noch plausibel erklären, so dass es der andere, mit viel gutem Willen, nachvollziehen könnte, aber auf einem Grillabend oder ähnlichem? Das wird schwierig, dafür nicht schief angesehen zu werden.
 
Welche minimale edc-Klingenlänge macht denn deiner Meinung nach Sinn, um welche Lebensmittel zu schneiden?
8cm Schneidenlänge für Kernobst, Steinobst und Fruchtgemüse. Das Zerteilen "im Ganzen" oder größerer Stücke gelingt damit komfortabler als mit kürzeren Klingen. Wird die Klinge allerdings wesentlich länger, wird das Messer "freihändig" ohne Brett eingesetzt schonwieder unhandlich. Deswegen sind Klingen von Standard-Kneipchen auch 8-9cm ;)
 
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Welche Größe ist noch EDC tauglich?

Für mich ist diese Frage relativ einfach zu beantworten, man sollte sich allerdings im Vorfeld selbst einige Fragen stellen:

Was wird vermutlich die Hauptaufgabe des Messers sein?

Welcher Stahl ist hierfür besonders gut geeignet?

Welche Klingenlänge ist hierfür ausreichend und welche Klingengeometrie ist hierfür gut geeignet?

Welche Griffform und Griffmaterial sagt mir zu und ist für das Umfeld in dem das Messer eingesetzt wird geeignet?

Welche Grifflänge benötige ich, um mit dem Messer gut arbeiten zu können?

Wie möchte ich das Messer transportieren, in der Hosentasche, um den Hals, am Gürtel, im Rucksack, … Was für eine Scheide soll es haben Leder, Kydex … ?

Nachdem ich mir diese Fragen beantwortet habe, kann ich ziemlich genau ableiten wie mein EDC konfiguriert sein sollte, auch wie groß es sein sollte. ...
Das bringt es ziemlich genau auf den Punkt: für meine Zwecke benötige ich nämlich mehrere EDCs - eins für den Alltag in der Zivilisation, und einen für Outdoor-Tätigkeiten. Und für beide Szenarien gibt es - für mich - keine Überlappungen die ein einzelnes Messer abdecken könnte.

Und diese Fragen beantwortet jeder unterschiedlich, und nicht nur das: beim "Zivilisations"-EDC bin ich vom Klappmesser zum Fixed gewechselt, und vielleicht ändert sich das dann wieder wenn einmal ein anderes kommt oder sich andere Punkte ändern.

Toll wäre es das selbst zu bauen, aber hierfür fehlen mir neben den technischen Möglichkeiten und der erforderlichen Zeit vermutlich auch die notwendigen Talente. Nur da bin ich dann pragmatisch, ein Niveau wie es für bezahlbare Münze zu bekommen ist würde ich in vertretbarer Zeit niemals erreichen :rolleyes::

Aber glücklicherweise gibt der Markt ja für alle Geschmäcker was her, und damit widme ich meine Zeit lieber dem Einsatz der Messerchen und anderen Dingen...
 
Servus,

Ich würde schon auch meinen, beim edc kommt es in erster Linie darauf an, dass es tatsächlich von der Größe, jeden Tag, bei unterschiedlichen Gelegenheiten und auch outfits, unauffällig und bequem eingesteckt werden kann.

Ein edc sehe ich nicht zweckgebunden, sondern als Klinge für alle Fälle. Das beinhaltet sehr wohl, dass ich für die allermeisten vorzustellenden Anwendungen geeignetere Messer habe.

Mein erklärtes edc, das Spyderco Native 5 carbon S90V ist genau dieser Fall. Es kann nichts, was ich nicht mit mehreren, anderer meiner Messer nicht besser oder einfacher erledigen könnte.

Aber es kann fast alles gut genug, um nicht als Notnagel zu gelten und hat eben den unschlagbaren Vorteile des geringen Gewichts und der handlichen Größe für die normale Hosentasche.

Messer für Hobby oder Berufs-Outdoor-Aktivitäten sind für mich keine edc Messer, sondern zweckgebundene.

grüsse, pebe

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Da der TE seine Fragestellung unter "Feststehende Messer" gestellt hat, sollten wir doch bitte bei den Fixed bleiben.
Hier sind meine Bevorzugten, 16-18 cm gesamt, getragen in der Hosentasche oder im Daypack. Wobei es eine über die Jahre entstandene Tendenz gibt: im Sommer nackige Skelette, im Winter darf auch ein bißchen Kraton dran sein ;)
EDC Fixed (2).JPG
EDC Fixed (1).JPG
 
Servus,

Ich würde schon auch meinen, beim edc kommt es in erster Linie darauf an, dass es tatsächlich von der Größe, jeden Tag, bei unterschiedlichen Gelegenheiten und auch outfits, unauffällig und bequem eingesteckt werden kann.

Ein edc sehe ich nicht zweckgebunden, sonder als Klinge für alle Fälle. Das beinhaltet sehr wohl, dass ich für die allermeisten vorzustellenden Anwendungen geeignetere Messer habe.

Mein erklärtes edc, das Spyderco Native 5 carbon S90V ist genau dieser Fall. Es kann nichts, was ich nicht mit mehreren, anderer meiner Messer nicht besser oder einfacher erledigen könnte.

Aber es kann fast alles gut genug, um nicht als Notnagel zu gelten und hat eben den unschlagbaren Vorteile des geringen Gewichts und der handlichen Größe für die normale Hosentasche.

Messer für Hobby oder Berufs-Outdoor-Aktivitäten sind für mich keine edc Messer, sondern zweckgebundene.

grüsse, pebe

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@pebe
Gilt die überall mit 75 mm angebene Klingenlänge für den scharfen Teil oder von der Spitze bis Anfang Griffschalen?
 
in edc sehe ich nicht zweckgebunden, sonder als Klinge für alle Fälle. Das beinhaltet sehr wohl, dass ich für die allermeisten vorzustellenden Anwendungen geeignetere Messer habe.
Das finde ich genau zutreffend, besonders bei Teilwellen, die ich fest wie faltbar gerne in der EDC-Rotation habe ist dann bei etwas längeren Klingen jedes Stück der Schneide lang genug und auch ohne Teilwelle hat man ggf. unterschiedliche wirkende Schneiden je nach Form und Abzug. Habe da auch gerne fette Klingen mit ausgeprägten Spiegeln und schlanker, ausgeschliffener Spitze, das geht auch nur ab einer gewissen Größe oder zumindest Breite wirklich gut.
 
@Guido

Spitze bis Griff sind 7,5cm. Davon scharf sind ca. 6.3cm.

Ich bin mega kibig, was kleine Klingen betrifft. Unter 8,5cm habe ich mir völlig naserümpfig 30 Jahre lang fast nix geholt.

Die Klingenform macht‘s. Gefühlt, sag‘ ich mal, bekommst Du 90% vergleichbar geschnitten, wie mit einem klassischen 3.5 Zoll. Der Vorteil des choils trägt hierzu bei, weil Du es wie ein großes in der Hand hast.

grüsse, pebe
 
Dasselbe wie immer bei allen Messern, wenn ich sie vor anderen benutze: "Siehst Du doch grade!"
Da beneide ich dich drum, dass dir anscheinend egal ist, was die anderen dazu denken.

Bei einem Messer mit relativ kurzer Klinge so bis 60-70 mm bin ich da auch noch locker, wenn ich aber ein Fixed mit 80-90 mm oder mehr dabei hätte, würde es mir schon schwer fallen, dass vor anderen einzusetzen, weil man sich in der heutigen Zeit leider leicht vorstellen kann, was viele dazu für eine Meinung haben.

Bei so 60-70 mm ist die Klinge ungefähr so lang, wie bei einem Standard Victorinox mit 91 mm Gesamtlänge geschlossen und 70 mm Klingenlänge und dass wird meiner Einschätzung nach von den meinsten Leuten noch als unkritisch angesehen.
 
8cm Schneidenlänge für Kernobst, Steinobst und Fruchtgemüse. Das Zerteilen "im Ganzen" oder größerer Stücke gelingt damit komfortabler als mit kürzeren Klingen. Wird die Klinge allerdings wesentlich länger, wird das Messer "freihändig" ohne Brett eingesetzt schonwieder unhandlich. Deswegen sind Klingen von Standard-Kneipchen auch 8-9cm ;)
Wenn ich regelmäßig so was schneiden müsste und mir die 50-60 mm meines edc zu kurz wäre, würde ich vermutlich so ein Victorinox Swiss Classic faltbares Gemüsemesser mit glatter Schneide zusätzlich dabei haben.
Swiss Classic faltbares Gemüsemesser

Das hat 11 cm Klingenlänge und wiegt nur 41g!
Das ist mal eine Ansage.
Das kann man ziemlich problemlos zusätzlich dabei haben und damit kann man auch mitten in der Fußgängerzone oder auf dem Wochenmarkt sein Obst verarbeiten ohne schief angesehen zu werden.

Das würde ich aber nur zusätzlich mitnehmen, wenn ich mit der kurzen edc Klinge wirklich Schwierigkeiten hätte, die Schneidaufgabe zu bewältigen.
Ansonsten würde ich mehr Wert darauf legen nichts großes, schweres und voluminöses oder im Falle des faltbares Gemüsemesser etwas zusätzliches mit mir rum zu schleppen, nur um für bestimmte Aufgaben optimal gerüstet zu sein.
Da mache ich dann lieber eine Kompromiss und es kann es ruhig etwas mühseliger sein, Obst zu verarbeiten.

Ich würde ja auch (ganz abgesehen von der rechtlichen Situation) kein 20 cm Fixed mitnehmen, nur weil ich alle paar Jahre mal etwas zu hacken oder zu zerhacken habe und ich unbedingt darauf immer optimal vorbereitet sein möchte.
 
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Da beneide ich dich drum, dass dir anscheinend egal ist, was die anderen dazu denken.
Das ist mir schon immer in jeder Beziehung ziemlich egal gewesen, solange ich dabei meinen eigenen Grundselbstansprüchen noch genüge.

das Buck 102 z.B. finde ich ob der zwar längeren aber schmalen Klinge schon recht "klein"
Da muß ich mich etwas korrigieren, nach dem Post habe ich das Woodsman mal wieder mehrere Tage als EDC mitgenommen und finde es grade gar nicht mehr sooo klein, kann aber auch an meinen aktuellen Nutzungsfällen liegen.
 
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