Wie schon von dem Ein- oder Anderen, an verschiedener Stelle, angemerkt, ist sie schliesslich eine gaaanz persönliche Vorliebe, die Geschichte mit der
Lichtfarbe zur besseren Sicht.
Deswegen gibt's dazu auch verschiedene, mitunter recht
kontroverse Meinungen, und das ist gut so, beruhen sie doch auf
individuellen, persönlichen Erfahrungen.

Der
Austausch dieser nutzt uns allen, denn wir lernen so auch andere Sichtweisen kennen.

Dies kann unseren
Horizont erweitern, wenn wir dies zulassen.
Bezüglich einiger erwähnten "
dünnen Bretter" möchte ich nur mal bescheiden folgende
Fragestellungen in den Raum werfen, sowie eine kurze
Beantwortung dieser nach der z. Zt. vorherrschenden
astrophysikalischen Lehrmeinung mitliefern:
1.)Warum erscheint uns das Licht bei einem Sonnenauf- bzw. -untergang rötlicher, als mittags (schöne Stimmung usw.)?
2.)Warum erscheint uns der wolkenlose Himmel blau?
3.)Warum erscheint uns der wolkenlose Himmel vom Hochgebirge aus betrachtet, in dunklerem Blau, als von der tiefen Ebene aus gesehen?
4.)Warum erscheint die Erde vom All aus gesehen blau?
Zu 1.)
Das
Sonnenlicht legt bei einem
kleinen Einstrahlwinkel in Horizontnähe (Sonnenaufgang) einen viel
längeren Weg durch unsere Athmosphäre bis
zum Auge des Betrachters zurück, als z. B. gegen mittag, wenn das Licht der Sonne, in Zenitnähe stehend, den steilen, kürzeren Weg zum Auge des Betrachters findet.
Aber warum ist es morgens und abends dann rötlicher?
Durch den
längeren Weg durch die Athmosphäre muß das Licht mehr
Kondensattröpfchen und
Staubpartikel passieren, wodurch die
kurzwelligeren, bläulichen Lichtanteile in vermehrtem Maße
durch Streuung abgelenkt werden, so dass
anteilmässig mehr
längerwelliges, rötliches Licht das Auge des Beobachters erreicht.
Man beobachte dazu mal einen Vollmondaufgang, und einige Stunden später den Mond, wenn er fast im Zenit steht. Der Effekt ist der gleiche, nur die Beobachtung ist für das Auge ungefährlicher. (
Niemals mit blossem Auge direkt in die Sonne schauen!! Erblindungsgefahr)
Zu 2.)
Da bei der Passage des
Sonnenlichts durch unsere
Atmosphäre der
kurzwellige, blaue Anteil eben stark
gestreut wird, wie oben beschrieben, sehen wir diesen blauen Anteil, wenn wir in den Himmel schauen, also dahin,
wo diese Streuung stattfindet.
Vereinfacht gesagt sehen wir dieses Licht von der Seite, da es sich durch die Streuung ja in alle möglichen Richtungen bewegt.
Zu 3.)
Da ein Standpunkt im Hochgebirge den
Weg des Lichts durch die Atmosphäre zum Beobachter im Vergleich zu einem Standpunkt in der Tiefebene
verkürzt, sieht dieser auch weniger von dem kurzwelligen, gestreuten Licht, also blau.
Befände sich der Beobachter im All, sähe er schwarz, da er überhaupt kein gestreutes Licht mehr sehen könnte, denn im Vakuum des Alls kann ja bekanntlich kein Licht gestreut werden.
Dazu müsste er wieder in Richtung Erde schauen.
Zu 4.)
Hier schaut der Beobachter auch genau
in Richtung des Bereichs, wo diese
Streuung stattfindet, nur eben von "der anderen Seite" aus gesehen.
Vielleicht hat ja schon mal der Ein oder Andere diese phantastischen Aufnahmen der Shuttleastronauten gesehen, die unsere Atmosphäre von der Seite zeigen.
Es zeigt sich darauf ein
dünner, blauer Schleier, der
über der Erdoberfläche liegt, eben genau der
grosse Bereich, wo die
Streuung des Sonnenlichts in unserer Atmosphäre
stattfindet.
A
bschliessend bliebe mir nur noch eins anzumerken:
Weder vom All aus (Infrarotteleskopisch und / oder durch Beobachtung in dem für uns sichtbaren Spektralbereich des Lichts), noch durch erdgebundendene Beobachtung unserer Atmosphäre und unseres Himmels, tagsüber wie nachts, teleskopisch, radioteleskopisch oder durch Neutrinodetektion hat jemals direkt "dünne Bretter" auffinden und abbilden können, jedenfalls nicht solche, wie in diesem Thread schon mal beschrieben wurden.
Bezüglich der Franzosen und ihrer gelben Autoscheinwerfer:
Ich für meinen Teil bin mir nicht so sicher, dass die Franzosen, die früher mit gelblichem Licht gefahren sind, dafür nicht doch gute praktische Gründe hatten.
Gefühlsmässig würde ich mal vorsichtig behaupten, dass die gelben Scheinwerfer in dem Maße verschwanden, wie die europäische Vereinheitlichung voranschritt.
Dies ist aber nur eine Vermutung.
Einen praktischen Test konnte ich mir gestern abend aber dann doch nicht verkneifen, da mich das Thema mit der Lichtfarbe in der letzten Zeit doch irgendwie ständig beschäftigte:
Als ich also gestern im nächtlichen Regenwetter (war etwas neblig hier bei uns im Rheinland) von der S - Bahn nach Hause ging, habe ich, näherkommend, eine Ampel beobachtet, wie sie zyklisch von
Rot über
Gelb auf
Grün und wieder zurück schaltete.
Dabei ist mir aufgefallen, dass bei
Grün der
Lichthof, also der gestreute Lichtanteil um die jeweilige Lichtquelle der Ampel, am
grössten, bei
Gelb schon
deutlich kleiner und bei
Rot fast gar nicht mehr zu sehen war. Da
blendete diese Ampel auch
nicht mehr, was sie bei
Grün sehr
ausgeprägt tat.
Was hat dies nun alles mit unseren Talas zu tun?
Wie schon eingangs gesagt, es ist halt, wie immer, eine Sache gaaanz persönlicher Vorlieben.

Unter Umständen hat das individuelle Seh - oder Farbsehvermögen auch einen entscheidenden Einfluss auf diese Vorlieben.
Ich persönlich benutze gerne sowohl bläulich emittierende, wie auch warmweiss strahlende Lampen, eben je nach Einsatzzweck.
Allerdings ist aus meiner Sicht die
Tatsache, dass Lampen mit
wärmerem Licht bei Nebel
nicht so stark
blenden, nicht wegzudiskutieren.
Das habe ich selbst schon unfreiwillig vor 1 1/2 Jahren im Hochgebirge auf unserem teleskopischen Beobachtungsplatz feststellen müssen. Damals verwendete ich hauptsächlich eine LL V², die schon sehr ins Bläuliche ging.
Da ich mich plötzlich mitten in einer dichten Wolkenwand befand, es war ca. 02:30 Uhr Ortszeit, betrug die Sichtweite noch ca. 1m.
Bei der eingeschalteten V² ging die Sichtweite durch die ganz erhebliche Blendung auf nahezu 0 runter.
Ich habe dann meine 4D - MAG, damals mit Luxeon III bestückt, mit aufgestecktem Gelbfilter eingesetzt.
Die Eigenblendung ging drastisch runter, die Sichtweite lag dann immerhin bei geschätzten 2-3 m. Dazu musste ich die Lampe aber auch so tief wie möglich halten, also aus der Hüfte leuchten.
Das reduzierte die Blendung zusammen mit dem Gelbfilter am effizientesten.