T-Man und Hocker:
Ich arbeite als Bankkaufmann in einer Sparkasse, wo es des öfteren was zum schneiden gibt. Sei es Briefkuverts öffnen oder Kartons mit Materialnachschub etc. Für meine Kollegen ist es selbstverständlich, daß ich diese Sachen mit meinem Benchmade Sentinel erledige. Und nicht nur das, auch wenn es irgendwas anderes zu tun gibt, sind sie über das Messer froh. Ein Kollege von mir hat mittlerweile einige Messer in seinem Besitz, die er bei mir mal gesehen hat und für die ich ihn begeistern konnte (z.B. Fällkniven A1 und F1, CRKT Crawford Kasper Folder groß, Böker Applegate-Fairbairn). Man kann also mit gutem Beispiel vorangehen und an der "Front" Aufklärungsarbeit leisten.
HankEr:
Wenn ich in meinem Job so einen Mist verzapfen bzw. schreiben würde wie der "Mensch" von der Berliner Zeitung, hätte man mich schon längst rausgeschmissen!

Ich glaub, ich hab den falschen Beruf.
Osterguentermann:
Fürs Autofahren braucht man einen Führerschein, fürs Waffentragen einen Waffenschein. Durch welchen Schein zeichnet sich denn ein Politiker aus, der uns allen Vorschriften macht und sich neue Gesetze ausdenkt? Was für Qualifikationen werden denn vorgeschrieben, gibt es z.B. eine Zuverlässigkeitsprüfung? Gab es denn nicht mal einen Innenminister der Bundesrepublik Deutschland (Manfred Kanther), der sich für das Geldwäschegesetz stark gemacht hat und schließlich doch mit einem schwarzen Koffer mit 18 Millionen DM nach Luxemburg zum einzahlen gefahren ist. Schwarzgeld, Spendenaffäre ... gutes Vorbild für den gesetzestreuen deutschen Bürger.

Ja, so langsam bekomme ich auch Depressionen wenn ich daran denke, was für eine Mühe man damit hat, sich eine Messersammlung aufzubauen um anschließend zu erfahren, daß die Hälfte davon vielleicht bald nicht mehr legal sein wird und man sie womöglich dann auch noch "verschenken" darf (zur Verschrottung oder sonstwohin).
Erfahren hab ich von der geplanten Neuregelung heute morgen aus unserer Tageszeitung. "Schily lässt die Deutschen entwaffnen", tolle Überschrift, was? "Wurfsterne und gefährliche Spríng- und Fallmesser dürfen nicht einmal mehr hergestellt werden. ... Immer wieder tauchen illegale Waffen bei Straftaten auf. ... Das neue Recht soll die Bevölkerung besser schützen. ... Der Grundsatz lautet: So wenig Waffen wie möglich ins Volk. Um dies zu gewährleisten, werden die Schießsportverbände strenger überwacht. Nur anerkannte Sportschützen dürfen Waffen kaufen."
Wir alle wissen ja, wie gefährlich Wurfsterne und Spring-/Fallmesser sind.

Es ist auch schön, wenn immer wieder ILLEGALE Waffen bei Straftaten auftauchen - warum sind diese Waffen illegal: Weil der Besitzer gegen ein bestehendes Gesetz die Waffe erworben hat! Wozu brauchen wir dann ein neues Gesetz? Was kann es im Gegensatz zum "alten" Gesetz bewirken? GAR NICHTS, weil im bisherigen schon alles drinsteht, was man braucht (oder auch nicht braucht). Daß das neue Gesetz die Bevölkerung nicht mehr schützen kann als das alte, wird sich in den nächsten Jahren anhand von Statistiken mühelos beweisen lassen. Den Grundsatz von Herrn Schily mit den "Waffen im Volk" kenne ich glaube ich als Aussage einer anderen Person, die in den dunkelsten Stunden Deutschlands auch so etwas wie ein "regierender Politiker" war. Und zum Schluß die Überwachung der Verbände und der anerkannten Schützen: Durfte bisher nach altem Gesetz etwa jeder Troll hergehen und scharfe Waffen kaufen? Oder mußte man nicht etwa ein Bedürfnis nachweisen, welches nur ein Sportschütze nachweisen kann, indem er regelmäßig Wettkämpfe schießt?
Diese Neuregelung und Verschärfung des Waffenrechts ist eine Zumutung gegenüber jedem Sportschützen, Jäger und Sammler und eine Verarschung jeden Bürgers, der sich nicht mit dem Thema Waffen auseinandersetzt, da es keinesfalls mehr vor Verbrechen schützt als die alte Regelung.
Übrigens, hab grade nochwas in meiner tollen Zeitung entdeckt: "Das Taschenmesserprivileg wird eingeschränkt. Spring- und Fallmesser bleiben verboten, Wurfsterne werden verboten. Andere Messer dürfen nur noch zum Brotzeitmachen, nicht aber als Waffe benutzt werden. Um das zu gewährleisten, dürfen die Klingen nur noch maximal 6,5 cm lang sein, bisher sind 8,5 cm erlaubt. Geändert werden auch die Voraussetzungen zum Umgang mit Waffen. Zuverlässigkeit ist wichtigstes Kriterium."
Ich glaube, Herr Schily hat zuviel Nutella-Werbung gesehen. Die werben doch auch mit dem "Frühstück am Nachmittag", wo dann die anderen Darsteller in dem Spot sagen: Junge, das ist ´ne Brotzeit! Und die gute alte Zuverlässigkeit: Ist sie im bisherigen Gesetz etwa keine maßgebliche Voraussetzung für den Erwerb von Schusswaffen?
Und noch eine Bitte: Erzähl mir bitte keiner von den Messerbegeisterten hier, daß ihm Schusswaffen völlig egal sind: Wir stehen beide im Waffengesetz, und wenn einer dran rumschrauben und es "verbessern" will, dann betrifft es nicht nur die Schusswaffen, sondern auch alle anderen hier aufgeführten "Waffen", also auch die Messer, die nicht zum Brotzeitmachen gebaut sind!
Ich warte den Ausgang der Landtagswahl in Baden-Württemberg ab und schreibe dann an unsere Landtagsabgeordnete (wird diesmal vermutlich eine Frau von der FDP, wenn alles bleibt wie bisher) einen Brief in ähnlicher Form. Ich hab so langsam die Schnauze voll von diesen überbezahlten Statistik-Ignoranten, die meinen alles besser zu wissen. Wird Zeit, daß man sich auf viele Diskussionen mit denen einläßt und sie zum ernsthaften Nachdenken über das ganze Thema bewegt.
Ich hoffe, ich konnte Euch etwas inspirieren zum fröhlichen diskutieren mit den MdL´s und MdB´s unseres Landes.

"Es ist erst verloren, wenn der letzte aufhört zu kämpfen!"
Sascha Vogel
[ 22-03-2001: Nachricht editiert von: Vogel75 ]