Wie geht ihr konkret mit der neuen Gesetzeslage um (Springmesser, Waffenverbotszonen, öffentlicher Personenfernverkehr, ...)?

Ich habe mal die Einführung der Gesetzesänderung und die Erfahrungen der letzten Wochen abgewartet, insbes. Thema Weihnachtsmärkte.
Klar ist, dass ich meine Lebensgewohnheiten nicht wegen unsinniger Politaktionen aufgeben werde! Ich bin allerdings lernfähig, möchte ja auch keine eigenen Risiken oder gar Verluste hochwertiger Messer eingehen. Hab mir also in ein paar Etuis „Ohrlöcher“ stechen lassen für ein Schloss. Scheint mir für familienbedingte Bahnfahrten z.B. zum Hbf Hannover angemessen, ist ohnehin ein krimineller Hotspot.
War mit der Familie, Enkel etc. mehrfach auf dem hiesigen Weihnachtsmarkt, immer Messer dabei, zunächst ohne Schloss. Sichtbare Polizeipräsenz, Kontrollen hab ich nicht gesehen.

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Gestern nach Restaurantbesuch mit größerem Pulk plus Weihnachtsmarkt mein Aubry Lag. dabei, Etui mit Schloss. Nach „Magdeburg“ ist das für mich auch Zeichen von Demut, nix provozieren! Keine Polizei gesehen, ich hatte auch keine Bedenken.

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Lustig, als wir daheim waren, zückte mein 14jähriger Enkel dieses gebrauchte Backlock aus der Jacke, bat um fixe Überarbeitung, Reinigung, Schliff, Spitze etc. Geschenk des anderen Opas. 🙄🫣😀 Naja, Unwissenheit dient manchmal der Entspannung.

Wenn ich wieder mit Fixed im unklaren Terrain von Großstädten unterwegs bin, habe ich sie wie immer im Rucksack, jetzt notfalls per Schlösschen gesichert. Aber nie „nackt“!

Abu
 
Wer glaubt, dass es für uns Messerträger in Zukunft besser werden könnte, wird schwer enttäuscht werden.

In unserer Tageszeitung vom Samstag ist ein (weiterer) Bericht des Chefs der GdP (Gewerkschaft der Polizei), der weitere Verschärfungen des Waffenrechts (Messerverbote) fordert.
Die Überschrift und seine Grundaussage lautet: "Deutschland hat ein Messerproblem!"
Er sagt nicht, dass Deutschland ein Problem mit gewalttätigen und messerstechenden Personengruppen, sondern ein Problem mit Messern hat - traurig, traurig. :cry:

Allerdings stand direkt vorne in der Zeitung ein sehr vernünftig verfasster Kommentar einer weiblichen Redakteurin dazu:

2024-12-28-Messerproblem-in-D-Kommentar-02.jpg


Jetzt müsste das nur noch "unsere Gesetzgebung" lesen und "erhellt" werden, dann gäbe es Hoffnung. Ist allerdings nicht zu erwarten. :(
 
Den bedauerlichen einfältigen Artikel des GdP-Lobbyisten habe ich auch gelesen. Aus dem aktuellen Gesetz können noch nicht einmal Wirkungen verifiziert werden - und der Typ fordert Verschärfungen.🤪. Und beklagt gleichzeitig, dass mangels Personal Kontrollen im umfassenden Maß nicht möglich sind. Was ja wohl die eigentliche Botschaft sein soll: Wir können nicht, weil…., Wir brauchen mehr, weil….. Wenn was passiert, wir haben ja gleich gesagt….
Bei solchen Leuten wird mir grundsätzlich übel, hat nichts mit Messern zutun.

Abu
 
Das Problem ist, dass einfach Gesetze beschlossen werden die nicht zur Lösung des Problems beitragen.

Meiner Meinung nach wäre es sinnvoll das Waffengesetz neu zu fassen und zum führen/besitz lediglich 3 Verbote auszusprechen.

1. Personen die Vorbestraft sind dürfen keine Messer führen.

2. Personen mit psychischen Erkrankungen dürfen keine Messer führen.

3. Personen die keine deutsche Staatsbürgerschaft haben, dürfen in DE keine Messer führen. (Das ist in keiner Weise rassistisch gemeint, es geht mehr darum das Personen die aus einem Kriegsgebiet geflüchtet sind einen anderen Umgang/Verhältnis zu Waffen/Messern haben. Dies führt dazu, dass diese Gruppen im Verhältnis öfter bei Konflikten zum Messer greifen.)

Natürlich müsste bei Verstoß auch die Strafe entsprechend angepasst werden. Also nix von wegen Geldstrafe oder Bewährung. Bin mir relativ sicher, dass man es so schafft die Messerkriminalität einzudämmen. Der vorbestrafte Intensivtäter der ein Messer führt sollte mindestens 5 Jahre Freiheitsstrafe und vorher U-Haft bekommen, so spaziert der dann auch nicht am nächsten Morgen aus der Ausnüchterungszelle kauft sich nen neues Messer und weiter geht der Kreislauf…

Ich bin mir relativ sicher, dass es einem Opfer eines Messerangriffes relativ egal ist ob es jetzt ein Küchen oder Otf Messer

Jetzt müsste das nur noch "unsere Gesetzgebung" lesen und "erhellt" werden, dann gäbe es Hoffnung. Ist allerdings nicht zu erwarten. :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Punkt 3 gilt ähnlich auch in Schweden
Hast du dazu eine belastbare Quelle? Was bedeutet "ähnlich"? Ich hatte mich anlässlich einer geplanten Reise mal mit den Regularien in Schweden auseinandergesetzt und fand es unglaublich schwierig, wirklich verlässliche Infos zu bekommen. Wenn das zu OT ist, dann gerne in einem anderen Thread. Schweden steht nämlich wieder auf dem Reiseplan.
 
Der ist ganz hilfreich Knifeblog und hier konkret mit bei der schwedischen Polizei Polisen

Punkt 3 hatte ich letzte Jahr mal gelesen in Bezug auf Asylbewerber, gilt nicht für Touristen
Kann den Text gerade nicht finden
 
Danke. Den Knifeblog Artikel kannte ich. Da steht aber nirgends etwas davon, dass es eine Unterscheidung zwischen schwedischen Staatsbürgern (was ich nicht bin) und anderen Personen gibt. Das lässt mich für den geplanten Urlaub hoffen. Asyl beantragen wollte ich eigentlich nicht.

Sorry für den OT "Einschub".
 
Die Nachbarn aus Österreich zeigen wie es geht. Wenn das konsequent durchgesetzt und kontrolliert wird, dürfte eine Vielzahl an Messerangriffen im Vorfeld verhindert werden. Hier ein Zitat von Knife-blog.com

„Zum 01. Januar 2019 hat Österreich Änderungen im Waffengesetz vorgenommen, nach der nahezu alle Gegenstände mit einer Klinge oder Spitze für bestimmte Personengruppen verboten sind. Die Verschärfungen gelten für Asylwerber, Asylberechtigte und unrechtmäßig in Österreich aufhältige Drittstaatsangehörige. Bisher war diesen Gruppen nur der Besitz von Schusswaffen verboten, mit der Gesetzesnovelle wird das Verbot auf Munition sowie die meisten Hieb- und Stichwaffen ausgedehnt. Touristen, die sich legal in Österreich aufhalten, sind von den Verboten nicht betroffen.“
 
Das Problem ist, dass einfach Gesetze beschlossen werden die nicht zur Lösung des Problems beitragen.

Meiner Meinung nach wäre es sinnvoll das Waffengesetz neu zu fassen und zum führen/besitz lediglich 3 Verbote auszusprechen.

1. Personen die Vorbestraft sind dürfen keine Messer führen.

2. Personen mit psychischen Erkrankungen dürfen keine Messer führen.

3. Personen die keine deutsche Staatsbürgerschaft haben, dürfen in DE keine Messer führen. (Das ist in keiner Weise rassistisch gemeint, es geht mehr darum das Personen die aus einem Kriegsgebiet geflüchtet sind einen anderen Umgang/Verhältnis zu Waffen/Messern haben. Dies führt dazu, dass diese Gruppen im Verhältnis öfter bei Konflikten zum Messer greifen.)

Natürlich müsste bei Verstoß auch die Strafe entsprechend angepasst werden. Also nix von wegen Geldstrafe oder Bewährung. Bin mir relativ sicher, dass man es so schafft die Messerkriminalität einzudämmen. Der vorbestrafte Intensivtäter der ein Messer führt sollte mindestens 5 Jahre Freiheitsstrafe und vorher U-Haft bekommen, so spaziert der dann auch nicht am nächsten Morgen aus der Ausnüchterungszelle kauft sich nen neues Messer und weiter geht der Kreislauf…

Ich bin mir relativ sicher, dass es einem Opfer eines Messerangriffes relativ egal ist ob es jetzt ein Küchen oder Otf Messer
Punkt 2 finde ich absurd. Warum sollte jemand der irgendwann mal einen Burnout oder eine Depression hatte kein Messer führen dürfen? Wie sieht es mit an einer Esstörung Erkrankten aus, dürfen die eins führen? Überhaupt, soll die Polizei dafür künftig immer direkte Einsicht in Patientenakten haben? Du denkst bei der Aussage wahrscheinlich an die bösen Psychotiker, aber auch die sind nur sehr selten fremdgefährdend und würden sich In einer akuten Psychose nicht von einem Führungsverbot abschrecken lassen.
 
Wir werden übrigens inzwischen massivst offtopic.

Ich hoffe mal, daß es in Österreich nicht um den Besitz sondern wenn, dann um das Führen geht. Eine Regelung, die ganze Menschengruppen gesetzlich von der üblichen Zubereitung von Lebensmitten ausschließt, oder den Besitz eines Schraubenziehers und einer Nagelschere, wäre mit nix zu rechtfertigen, sorry.

Regelungen, die komplette Personengruppen unter Generalverdacht stellen, sind in erster Linie diskriminierende Kacksch****, und ich tu mich als Paß- und Biodeutscher da durchaus schwer damit, solche Regelungen abzufeiern, nur weil sie mich ja nicht betreffen.....

soll die Polizei dafür künftig immer direkte Einsicht in Patientenakten haben?

Was die Idee mit dem Verbot für Menschen mit psychischen Erkrankungen betrifft, in Bayern haben wir ein nach enormen Protesten nur leicht entschärftes BayPsychKHG, das zusammen mit dem BayPolG schon fast auf das hinausläuft. Ich möchte aber grundsätzlich nicht, daß jeder Dorfcop bei einer Verkehrskontrolle sofort per Datenabfrage mögliche stationäre Aufenthalte in irgendeiner Psychiatrie sieht. Das wäre gemäß des ersten Entwurfs des BayPsychKHG der Fall gewesen.....
 
In Österreich geht es natürlich ausschließlich um das Führen u.a. von Messern. In einer Asylunterkunft braucht sich selbstverständlich niemand mit dem Kamm die Butter aufs Brot schmieren.
Ein Blick in die Kriminalstatistik des BKA in Deutschland zeigt, dass bestimmt Personengruppen bei Gewalttaten deutlich überrepräsentiert sind. Die Anregung zur Übernahme der österreichischen Regelung hat also nichts mit einer generellen Diskriminierung zu tun, sondern sie würde im öffentlichen Interesse liegen.
Leider braucht Deutschland zur Umsetzung wohl noch etwas länger, wir scheinen leidensfähiger zu sein als andere Völker.
 
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Meiner Meinung nach wäre es sinnvoll das Waffengesetz neu zu fassen und zum führen/besitz lediglich 3 Verbote auszusprechen.
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2. Personen mit psychischen Erkrankungen dürfen keine Messer führen.
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Nicht ganz ernst gemeint, ein bisschen Wahrheit ist aber schon dabei:
Was machen wir denn, wenn jemand die Frage stellt, ob jemand noch ganz normal sein kann, wenn er oder sie eine Leidenschaft für Messer hat und diese in größerem Umfang sammelt.
Es gibt bestimmt viele Menschen, die das nicht für normal halten. ;)
Einfach mal im näheren Umfeld fragen.
 
Grrrr, (leicht OT) - valides Argument, warum man überhaupt ein EDC mitnehmen müsse (das wird ja in der gutbürgerlichen Diskussion gerne in Frage gestellt) - versuche, eine Tüte mit irgendwelchen Snacks ganz ohne Werkzeug zu öffnen. Ich hab gestern für so einen Snack, nachdem die Tüte weder von Hand aufzubekommen war (auch nicht an der Einreißécke, die dafür vorgesehen sein soll), noch mit den Zähnen, das ganze sehr mühsam mit dem Autoschlüssel geschafft - das war der "schärfste" Gegenstand gewesen, der grad griffbereit war, ansonsten wäre noch die Verbandschere aus dem Autoverbandkasten die letzte Rückfallebene vor dem Hungertod gewesen.....
 
Was ist das Gegenteil von "Evolution" ???? "Revolution" !?!?!?

Das Gegenteil von Evolution ist Devolution . Es bedeutet „den evolutionären Rückgang oder Verlust einer Funktion, Eigenschaft oder Struktur in einem Organismus oder einer Art.
(sagt zumindest Wikipedia) Ich denke da eher an den Film Idiocracy.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht ganz ernst gemeint, ein bisschen Wahrheit ist aber schon dabei:
Was machen wir denn, wenn jemand die Frage stellt, ob jemand noch ganz normal sein kann, wenn er oder sie eine Leidenschaft für Messer hat und diese in größerem Umfang sammelt.
Es gibt bestimmt viele Menschen, die das nicht für normal halten. ;)
Einfach mal im näheren Umfeld fragen.

Die Interesse ist schon enorm. Besonders wenn jemand scharfe hochwertige Messer erstes Mal in seinem Leben sieht.
Bloß heute können Menschen meistens mit Messer nicht umgehen (mit Rasiermesser wird Papier geschnitten, mit dünnen Klingen andere Klingen oder Nadel gehackt). Dann kommt die Enttäuschung: ah so, wieder kein Wunderschwert...
 
Herr Jörg,

Sie können mich gerne als Revisionisten bezeichnen, aber ich möchte erst mal sehen, was dieser genannte Messerschmied denn tatsächlich so schmiedet.... und wie?
Es kann doch nicht sein, dass sogenannte " Infuenza " lustige Videos zu Vermarktungszwecken online Posten, und das dann in einem Fachforum abgefeiert, gar als "revolutionär" betrachtet wird, in dem eigentlich immer Wert auf Seriösität gelegt wurde.
Ich kann echt nicht verstehen, was neuerdings am geschriebenen Wort so inflationär ist, dass man sich lieber mit You**** -Videos berieseln lässt, und deren Macher anhimmelt!

Gerade solche, die in anderen Videos demonstrieren, wie man aus einem Böker Speedlock ein Fallmesser herstellt(Verbotener Gegenstand seit 1.4.2008!), und das unzähligen Menschen per Video anpreisen! Dann doch lieber Videos von Prigoshins Trollfarm gucken- da weis man wenigstens, wie man dran ist!


....Gute Nacht!
 
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