Windmühlenmesser Schliff?

edgecut

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Welche aktuellen Herder Windnmühlenmesser werden noch im Walkschliff geschliffen und sind leicht ballig, statt im flachen Dünnschliff? Beim Yatagan und den kleinen Messern der K Serie anscheinend nicht mehr.
 
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Ich hatte in den letzten Jahren ein paar Hechtsäbel in den Händen. Über das Produktionsjahr kann ich nichts sagen...
Die Flanken waren zwar ballig geschliffen, allerdings mit der dicksten Stelle ganz oben am Klingenrücken, also nach meinem Verständnis kein richtiger Walkschliff. Außerdem waren sie an der Wate nicht dünn genug ausgeschliffen, also nicht richtig nagelgängig.
Die alten Messer im Walkschliff hatten bei etwa zwei Drittel Klingenhöhe die dickste Stelle und waren an der Wate fast auf Null ausgedünnt.

Mein erstes Windmühlenmesser, ein Yatagan, hatte übrigens auch vor 25 Jahren schon einen Flachschliff. Schneidet aber trotzdem gut.

Gruß, Andreas
 
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Mein erstes Windmühlenmesser, ein Yatagan, hatte übrigens auch vor 25 Jahren schon einen Flachschliff.
Interessant, obwohl im bekannten Video Meister Fehrekampf die Yatagan Klingen auf der kesselschen Wankelmaschine schleift.

Erst kürzlich bin ich auf Windmühlenmesser und diesen speziellen Schliff aufmerksam geworden. Ansonsten gibt es nur Fällkniven und Bark River Knives im robusten Outdoorbereich mit balligen Schliff, da wäre der dünne Walkschliff für Küchenmesser sehr interessant. Schade wenn bei Herder nicht mehr so dünn ausgeschliffen wird.

Mein Yatagan ist leider auch nicht nagelgängig. Ob es noch nagelgängige Klingen gibt?

Sind die Hechtsäbels die einzigen Modelle im Walkschliff?
 
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Servus,

um einen richtigen Walkschliff anzubringen, braucht es Klingenhöhe und genügend Materialstärke, sonst wird das nichts. Je geringer die Materialstärke, desto geringer die Möglichkeit überhaupt einen sinnmachenden Walkschliff anzubringen, von dem Nutzen und der Wirkung gar nicht zu sprechen. Es muss also überhaupt die Voraussetzung für einen wirkungsvollen Walkschliff geben und die beginnt mit der Klingenhöhe und endet mit der Klingendicke. 😉

Gruß, güNef
 
Vielleicht ist ist der ausgeprägte Dünnschliff wichtiger. Hat jemand in letzter Zeit ein Messer gefunden das die Nagelprobe bestanden hat?
 
Alle meine Windmühlen Buckelsmesser (sogar in der "rostfrei" Variante) sind nagelgängig. Aber das hier ist ja die Kochmesser Abteilung. Die Buckelsmesser sind ja eher Speisemesser.
 
Alle meine Windmühlen Buckelsmesser (sogar in der "rostfrei" Variante) sind nagelgängig. Aber das hier ist ja die Kochmesser Abteilung. Die Buckelsmesser sind ja eher Speisemesser.
Das ist ja schon mal vielversprechend, bei den kleinen der K Serie und dem 150er Buckels, die ich gesehen habe, hatte ich nicht den Eindruck.
 
Servus,

genau diese fehlende Konstanz den “Solinger Dünnschliff“ betreffend ist immer wieder Thema hier. Aktuell gibt es keine Sicherheit beim Onlinekauf das man ein wirklich nagelgängig ausgeschliffenes bekommt. Sicherheit nur, wenn man es selbst im Laden testet oder einen Online-Händler hat, der einem das abnimmt.

Gruß, güNef
 
Erkennt man das leicht? Ich habe unter einer Lupe gedrückt und gedrückt, nichts, eher wäre mein Fingernagel gebrochen. Was mir aber aufgefallen war, die deutliche Schneidphase, die eher für stärkeres Material spricht.
 
Ja das erkennt man leicht. Man drückt höchstens mittel die Klinge auf den Fingernagel und es bildet sich ein deutlich sichtbarer Buckel auf der Klinge.
Sandokan
 
Noch meine zwei Cent zum Thema Nagelgängigkeit: In den vergangenen Monaten haben bei mir das Katana-Moulin und auch das K-Nakiri Einzug gehalten: Beide Exemplare sind gut nagelgängig!
Insofern glaube ich, dass die Fertigungsqualität bei den Windmühlen-Schleifern zumindest bei den höherpreisigen Serien wieder zugenommen hat.
 
um einen richtigen Walkschliff anzubringen, braucht es Klingenhöhe und genügend Materialstärke, sonst wird das nichts. Je geringer die Materialstärke, desto geringer die Möglichkeit überhaupt einen sinnmachenden Walkschliff anzubringen, von dem Nutzen und der Wirkung gar nicht zu sprechen.
Viel Materialstärke hat der Hechtsäbel nicht gerade...
Ich habe mal versucht die Linie der dicksten Stelle einzuzeichen. An der beschrifteten Stelle 1.5 mm verglichen mit 1.3 mm am Rücken.


Kein anderes meiner Messer halbiert eine Sellerieknolle so mühelos. Wieviel dazu der der Walkschliff beiträgt, kann ich nicht sagen.
Wäre aber sicherlich mal interessant gegen ein Exemplar ohne Walkschliff zu vergleichen.

Gruß, Andreas
 
Servus,

Ich habe mal versucht die Linie der dicksten Stelle einzuzeichen. An der beschrifteten Stelle 1.5 mm verglichen mit 1.3 mm am Rücken.

ok, sind 0,2mm Differenz und technisch ist es ein Walkschliff. Die Wirkung an einer Sellerieknolle ist der dünnen Klinge geschuldet und der nochmals reduzierten Keilwirkung durch den "Walkschliff". Rein technisch ist es auch ein konvexer Schliff.

Wie ordnen wir das jetzt ein? 🤔 Ich habe mit so einem Messer noch nicht geschnitten, daher keinen Vergleich mit den "Dimensionen"an Walkschliff und konvexer Geometrie, mit denen ich zu tun habe! 🤷‍♂️

Gruß, güNef
 
Kein anderes meiner Messer halbiert eine Sellerieknolle so mühelos. Wieviel dazu der der Walkschliff beiträgt, kann ich nicht sagen.
Wäre aber sicherlich mal interessant gegen ein Exemplar ohne Walkschliff zu vergleichen.
Der ballige Schliff wird sicherlich dazu beitragen und die dünne Klinge. Deshalb schneiden auch Fällkniven und Bark River Messer so gut trotz ihrer stärkeren Klingen. Historisch waren eigentlich alle von Hand geschliffenen Messer vor 150 Jahren ballig. Auf YouTube findet man ein Original Kephart dessen Besitzer von der Schneidleistung so begeistert war, dass er entschloss es nachzufertigen. Leider wurde bei der modernen Kopie "nur" der ballige Schliff, aus Gründen preiswerter moderner Fertigung, nicht nachgebildet. Die kesselsche Maschine sollte damals die Arbeit in Solingen vereinfachen und konstantere Ergebnisse liefern. Ist es ein altes Hechtsäbels? Wie dünn ist es denn ausgeschliffen?
 
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Ist es ein altes Hechtsäbels? Wie dünn ist es denn ausgeschliffen?

Ich habe das Messer bestimmt schon 25 Jahre. Ganz genau weiß ich es nicht mehr. Waren aber damals noch DM-Preise. Der Ladenbesitzer musste aus Altersgründen aufhören und hat alles reduziert abverkauft. Ich hatte erst ein Yatagan gekauft und war so begeistert, dass ich dann nochmal hin bin und mir den Hechtsäbel geholt habe.

Im Neuzustand war es mit leichtem Druck nagelgängig, also sehr dünn aber im Auslieferzustand stumpf. Als hätte man das schärfen vergessen..
Ich habe es dann irgendwann ballig auf Null gezogen und halte es seitdem mit Mousepad-Methode und Lederriemen scharf.
Ich hoffe man kann das, an der hier frisch geschärften Klinge, einigermaßen erkennen:


Gruß, Andreas
 
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Hi,
ich habe hier zwei Exemplare vom Lignum Carbon, eins aus 2009 und eins aus 2024.
Das ältere war an der Spitze etwas stabiler und in den hinteren drei Vierteln extrem nagelgängig.
Das Neue wirft von hinten bis vorne eine sehr schöne Welle auf dem Daumennagel. Ich bilde mir ein, einen leichten Walkschliff zu erkennen. Sie sind aber mindestens schön konvex geschliffen.

Grüße, Rossi
 
Macht ein nicht nagelgängiges Windmühlenmesser überhaupt Sinn, wenn es diesen Vorteil und Qualitätsmerkmal nicht mehr aufweist? Da könnte man auch irgendeinen anderen Hersteller aus Solingen mit dünnem Flachschliff nehmen.
 
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Servus,

selbst ein nicht nagelgängiges Herder ist immer noch dünner an der Schneide, als die meisten anderen Messer aus deutscher Produktion, nur ist es gut ausgeschliffenen Japanern unterlegen, was ein wirklich nagelgängiges Herder nicht ist. Ein gut geschliffenes Herder ist einem japanischen Messer ebenbürtig, wenn nicht teilweise sogar besser, hier kommt es auf den Einzelfall an.

Gruß, güNef
 
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