Windmühlenmesser Schliff?

Ja, aber Nagelgängigkeit hängt auch einerseits mit dem dünnen Ausschliff zusammen, anderseits mit der Härtung. Leider kann ich es Weber abziehen, noch schärfen wegen Rückgabemöglichkeit. Mit der Lupe betrachtet, hat das schärfste Messer die kleinste Scheidfase, das nagelgängigste eine etwas breitere Schneidfase, was für stärkeres weniger ausgeschliffenes Material spricht.
 
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Ich halte erst einmal die Wahrscheinlichkeit für eine schlecht ausgeführte Härtung für sehr viel geringer, als die Wahrscheinlichkeit einer schlecht ausgeführten Sekundärfase.
Warum sollte die schlechte Härtung dafür sorgen, dass ein gut geschliffenes Messer kein Papier schneidet? Dafür brauchst du ja keine 58HRC. Im Zweifelsfall bekommst du eine Konservendose so scharf geschliffen, dass sie einwandfrei Papier schneidet.
 
Ja, aber Nagelgängigkeit hängt auch einerseits mit dem dünnen Ausschliff zusammen, anderseits mit der Härtung.

Kannst du das bitte erläutern, inwiefern die elastischen Eigenschaften des Stahls von seiner Härtung abhängen? Ich habe nur so ein bisschen Nebenfachphysik im Studium gehabt und war davon nie angetan, aber hier gibt's auch eine Erklärung.

Bei den plastischen Eigenschaften (Umlegen der Schneide) sieht's natürlich anders aus, die dienen ja auch zur Definition und Testung (Eindringtiefe bei Rockwell, Brinell oder Vickers) der Härte.
 
Kannst du das bitte erläutern, inwiefern die elastischen Eigenschaften des Stahls von seiner Härtung abhängen?
Ich dachte einfach, wenn man 4 Bleche exakt gleicher Stärke hätte, eins aus Aluminium, eins aus Messing, eins aus Eisen und eins aus Stahl, ist das weichere Material am Nagelgängigsten. Scheinbar trifft es aber bei einem Stahl mit 56 HRC oder 63 HRC nicht zu. Theoretisch müsste der dünste und nagelgängigste ausgeschliffene Stahl auch die kleinste Schneidfase haben, es sei denn der Winkel wurde verändert.
 
DIe Bezeichnungen sind leider nicht so eindeutig. Sekundär-/Primärfase vertauscht findet man leider auch in populären Büchern...
 
Ich gehe mal davon aus, dass du die Sekundärfase meinst..
Es hat den Solinger Dünnschliff der über die ganze Klinge geht und es einzige kleine Schneidase geschliffen, die meine ich. Das wäre dann die Sekundärfase, wenn man Solinger Dünnschliff als Primärfase sieht. Bei normalen Messern im Flachschliff hat man ja oft die Fase in 17 oder 20 Grad und noch eine Mikrofase dran.
 
Es wird wohl das BBQ und unterste Hechtsäbels mit der interessanten zweifarbigen Maserung werden. Was haltet ihr von der gestrichelten Laserung?
 
Wie könnte es zu erklären sein, dass das unterste und nagelgängigste weniger gut schneidet? Nagelgängiger, weil weniger gehärtet?
Vielleicht ist die Schneide nicht sauber entgratet. Zieh sie mal durch einen Korken und dann ein paar mal mit dem Klingenrücken voran über eine gefaltete Zeitung. Das sollte dein Rückgaberecht nicht einschränken 😉

Nagelgängig definiere ich übrigens so, dass der Stahl nach dem Biegen wieder in seine Ausgangsposition zurückgeht.
Wäre der Stahl nicht so hoch gehärtet, würde er sich ggü. einem höher gehärteten Stahl bei gleicher Belastung dauerhaft verformen, während der höher gehärtete Stahl wieder zurückgeht.
 
Ich denke hier wird einfach Schärfe mit Geometrie verwechselt. Nagelgängigkeit = Geometrie der Primärfase, muss nicht zwangsläufig scharf sein. Ein Taschenmesser mit fetter Klinge lässt sich auch superscharf schleifen , ist aber Lichtjahre von Nagelgängig entfernt.
Hatte schon öfters Nagelgängige Herder die OotB Stumpf erschienen und nach ein paar Zügen
Über den Dick Micro ging die Post ab.
 
Der Irrtum lag wohl in der Annahme: Nagelgängigkeit = dünner Ausschliff = kleine Sekundärfase. Von 16 Messern, die durch meine Hände gegangen sind, waren nur 4 nagelgängig und 1 teilweise.
 
Naja, ganz falsch ist der Gedanke ja nicht. Bei gleichem Winkel führt ein dünner ausgeschliffenes Messer zu einer schmaleren Sekundärfase. Allerdings ist die Geometrie nicht unbedingt linear.
 
Laut einer Antwort von Herder werden derzeit nur noch die Hechtsäbels im kesselschen Walkschliff geschliffen.
 
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Laut einer Antwort von Herder werden derzeit nur noch die Hechtsäbels im kesselschen Walkschliff geschliffen.
Das währe ja traurig, wobei das kaum ein Nutzer wirklich merken würde. Nur stellt sich mir die Frage: Ist diese Aussage verifiziert ? Herder bashing ist ja hier nicht selten.

Kaum einer der gegen Herder wettert hat schon mal ein Konkurenzprodukt in den Händen gehalten will ich meinen... Wer sich über zu dicke Schliffe bei Herder beschwert sollte mal ein Zwilling um den doppelten Preis in die Hand nehmen (z.B. die Kramer Serie).

R.stoned.
 
Ein zwilling habe ich da, jedoch 40 jahre alt. Meine partnerin hat ein zwilling messer aus einer rewe aktion. Klinge dün, aber werksschliff grottenschlecht.
 
Kaum einer der gegen Herder wettert hat schon mal ein Konkurenzprodukt in den Händen gehalten will ich meinen...
Dass ich gelegentlich über die Serienstreuung bei Herder mecker liegt nicht daran, dass die Messer nicht besser wären als praktisch alles, was es sonst so in Deutschland von der Stange gibt, sondern daran, dass ich der Meinung bin es geht noch besser. Hier gilt das Motto: "Das Bessere ist der Feind des Guten".

Gruß, Andreas
 
Das währe ja traurig, wobei das kaum ein Nutzer wirklich merken würde. Nur stellt sich mir die Frage: Ist diese Aussage verifiziert ? Herder bashing ist ja hier nicht selten.
Nach einer halben Ewigkeit habe ich diese Antwort von Herder per E-Mail bekommen. Aber fast alle Messer, die ich in der Hand hatte, waren mehr oder weniger konvex geschliffen. Die dickste Stelle lag im oberen Drittel der Klinge. Es gibt ja auch andere Schleiftechniken.
 
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