Rock'n'Roll
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Der neue Fetisch
- Abschnallen mit dem Safety Cutter
Boas,
wirklich ernsthaft mit einer echten Notsituation infolge eines Autounfalls auseinandergesetzt hatten wir uns bis vor kurzem noch nie. Wer will sich auch im Detail ausmalen, wie er beispielsweise nach einem Unfall auf dem Kopf im Gurt hängt und dieser sich nicht öffnen läßt. Messer haben wir ja immer dabei - am Gürtel in einer Gürteltasche, am Clip in einer Hosentasche und ein Fahrtenmesser in der Kiste mit Deckel, die im Landy die Mittelkonsohle bildet.
Anläßlich der durch den DPx HEST/F 2.0 „T3“ ausgelösten Gurtschnippelei rückte das Thema nun unerwartet in den Vordergrund und führte uns zu folgenden Erkenntnissen und Einsichten:
O Feststehende Messer stellen im Fahrzeuginneren bei Unfällen eine Gefahr dar
O Nicht jede Klinge eignet sich - abgesehen von der Schärfe - gut als Gurt-Cutter (mit/ohne Welle, Art der Welle; Form und Länge der Klinge)
O Klappmesser (auch Einhandmesser) brauchen unter Streß möglicherweise zu viel Zeit, sie zu öffnen
O Offene Messerklingen jedweder Art sind generell im Fall eines Unfalls mit einem hohen Verletzungsrisiko behaftet
Ganz unabhängig davon gilt das Folgende:
Selbst wenn ein scharfes und gut geeignetes Messer an Bord ist, steckt es beispielsweise am Clip in der Hosentasche oder in der Gürteltasche und der Gurt liegt unter Spannung darüber (wenn der Wagen auf dem Kopf steht), so daß es sich nicht ziehen läßt - oder das Feststehende oder der Folder in der Kiste auf der Mittelkonsole unseres Land Rovers fliegt derweil irgendwo in der Gegend herum (Deckel ist nicht verschließbar) und ist überhaupt nicht mehr im Zugriff. Befände sich ein Messer im verriegelten Handschuhfach auf der Beifahrerseite, ist es im angeschnallten Zustand nicht erreichbar ….
Probehalber haben wir mal ein Small Sebenza in die linke, ein Spyderco Techno in die rechte Hosentasche geclipt und ein Microtech Mini Socom mit Teilwelle in der Gürteltasche am Gürtel befestigt und uns ganz normal angeschnallt. Techno und Mini Socom haben im Ernstfall bei voller Gurtspannung wenig Chancen, gezogen werden zu können, das Small Sebenza wohl auch nicht.
Also haben wir den vielfältigen Ratschlägen Folge geleistet und uns nach einem Gurtschneider umgesehen. Nach Recherchen (alle Kandidaten schneiden danach Gurte auf Anhieb) kristallisierten sich für uns folgende Favoriten heraus:
O Böker Plus Rescom
O Die Benchmade-Rescue-Hooks “5”, “7 “, “8” oder “15”
O Captain Hook Knife / Carbon Black Captain Knife
Der Böker Rescom gefiel uns vom Design her sehr gut und ist als Folder auch gut geeignet für die Hosentasche. Die Benchmades „5“ und „7“ sprachen uns ebenso optisch an. Beim „7“ gefiel besonders das große Fingerloch. Alle drei Cutter erschienen uns aber etwas klein, Hosentasche und Rettungsmesser war nicht die Aufgabenstellung und wir hatten keine Gelegenheit, unseren Eindruck durch Ausprobieren zu überprüfen. Wir haben uns daher intuitiv entschieden.
Es blieben die Benchmades „8“, „15“ und das Captain Hook Knife. Das Benchmade „8“ sah für uns auf den Bildern sehr schmalbrüstig aus. Das Fingerloch dabei etwas klein. Das Captain Hook Knife hat zwar einen langen Griff, aber einen schmalen „Einlaß“ und der Griff besteht aus Kunststoff. Wir wollten Stahl.
Der Benchmade „15“ hat einen langen, stabilen Griff, ist aus einem Stück 440C gefertigt, hat zusätzlich die große - rutschsicher ummantelte - große Fingeröse des „7“, und ein großes „Maul“. Man kann jetzt einwenden, hier besteht Verletzungsgefahr. Wir hatten abzuwägen zwischen dem Vorteil eines relativ großen Öffnungswinkels und der Gefahr, möglicherweise mit einem Finger hineinzugeraten. Der Öffnungswinkel war uns wichtiger (vermutete höhere Treffsicherheit bei „Blindflug“).
Und - wie schneidet er ab??
Mit dem kleinen und dem Ringfinger im 2-Finger-Loch, Mittel- und Zeigefinger in den Ausbuchtungen an der Unterseite und dem Daumen auf dem Cutter-Rücken liegt er - bei reichlichem Sicherheitsabstand von der Schneide - bombensicher in der rechten oder linken Hand. Ergonomisch 1A
!
Als „Opfer“ hatten wir den 2. Sicherheitsgurt aus Smith’s ausgeschlachtetem Land Rover zur Verfügung. Nachdem wir ihn von seiner Spannrolle und den übrigen Teilen befreit hatten, haben wir eine Anschnallsituation simuliert. Rein in den Land Rover, den Gurt über die Schulter und im Sitz angelehnt. Auf das andere Ende draufgesetzt. Wir waren „angeschnallt“, der Gurt unter leichter Spannung.
Mit der linken Hand das „Maul“ des Gurtschneiders von schräg rechts unten (etwa da, wo das Gurtschloß des Fahrers sitzt) an den Gurt herangeführt und nach schräg links oben gezogen. Die Leichtigkeit des Seins kam uns in den Sinn. In einem Ratsch waren wir frei! Auch hier vergeben wir die volle Punktzahl. Besser geht nicht. Auch wenn die Schnittkante des Gurts ungerade verläuft - davon ist beim Schnitt selbst nichts zu spüren. Der Cutter flutscht nur so durch
.
Blieb noch die Frage, wohin mit dem Hook. Wir haben uns zu folgender Lösung entschieden. Die Textil-Schutzhülle werden wir so (bombenfest) von außen am Ablagekasten zwischen den Sitzen befestigen, daß der darin gut gesichert sitzende Cutter im Fall der Fälle sowohl mit der linken als auch mit der rechten Hand greifbar ist und gezogen werden kann. Er soll schließlich nur diesem einen Zweck dienen und ständig an Bord sein.
Allen, die kleine Kinder im Fahrzeug mitführen, sei allerdings von der frei zugänglichen Anbringung dieses Tool abgeraten. Bekommen die es in die Finger, wären diese bei der relativ weiten Öffnung des „Mauls“ von 12,67 mm erheblich gefährdet.
Der Cutter kommt mit Molle-kompatibler Textil-Tasche und Malice-Clip. Auf der Rückseite sind quer 5 elastische Bänder vernäht, durch die der Clip gezogen werden kann. Ein 3,5 cm breiter Gürtel paßt ebenfalls durch. Somit kann das Tool auch ohne Clip quer oder mit dem Clip hängend am Gürtel mitgeführt werden. Die Klappe, die die Tasche verschließt, ist mit Klettverschluß gesichert. Darüber kann ein zusätzliches - auf der Rückseite vernähtes - Stretchband gekrempelt werden, wodurch der Cutter unverlierbar fest gesichert in der Hülle sitzt.
Benchmade „15“ Safety Cutter
Gesamtlänge: 15,5 cm
Material des gesamten Cutters: 440C (58-60 HRC)
Materialstärke: 2,92 mm
Hakenklinge (Hook) mit 2,5 cm extrem scharfer 180-Grad-Schneide; Satin-Finish
Breite der Hakenöffnung („Maul“): 12,67 mm
Griff: rutschfest schwarz beschichtetes 2-Finger-Loch
Grifflänge: 6,7 cm, danach auf dem Rücken 6,2 cm Jimpings bis zum Beginn des Hakenbereichs und 2 Einbuchtungen für je einen Finger an der Unterseite
Griffbreite: 4,5 cm
Griffstärke: 5 mm
Hülle: schwarzes Nylon (Molle-kompatibel mit beiliegendem Malice-Clip), kann mit dem Clip auch am Gürtel hängend getragen werden (bei Gürteln bis 3,5 cm Breite auch quer ohne Clip); 5 x 17,5 cm
Gewicht: Hook 56,7 gr. ohne Hülle (Hülle 11,34 gr.)
Der Benchmade „15“ im Bild
Cutter, Hülle, Zubehör
Im Vergleich, in der Hand & im Schnitt
Aus der Jukebox Bruce Springsteen: „Born in the U.S.A.“
Grüße von
Johnny & Rock’n‘Roll
Boas,
wirklich ernsthaft mit einer echten Notsituation infolge eines Autounfalls auseinandergesetzt hatten wir uns bis vor kurzem noch nie. Wer will sich auch im Detail ausmalen, wie er beispielsweise nach einem Unfall auf dem Kopf im Gurt hängt und dieser sich nicht öffnen läßt. Messer haben wir ja immer dabei - am Gürtel in einer Gürteltasche, am Clip in einer Hosentasche und ein Fahrtenmesser in der Kiste mit Deckel, die im Landy die Mittelkonsohle bildet.
Anläßlich der durch den DPx HEST/F 2.0 „T3“ ausgelösten Gurtschnippelei rückte das Thema nun unerwartet in den Vordergrund und führte uns zu folgenden Erkenntnissen und Einsichten:
O Feststehende Messer stellen im Fahrzeuginneren bei Unfällen eine Gefahr dar
O Nicht jede Klinge eignet sich - abgesehen von der Schärfe - gut als Gurt-Cutter (mit/ohne Welle, Art der Welle; Form und Länge der Klinge)
O Klappmesser (auch Einhandmesser) brauchen unter Streß möglicherweise zu viel Zeit, sie zu öffnen
O Offene Messerklingen jedweder Art sind generell im Fall eines Unfalls mit einem hohen Verletzungsrisiko behaftet
Ganz unabhängig davon gilt das Folgende:
Selbst wenn ein scharfes und gut geeignetes Messer an Bord ist, steckt es beispielsweise am Clip in der Hosentasche oder in der Gürteltasche und der Gurt liegt unter Spannung darüber (wenn der Wagen auf dem Kopf steht), so daß es sich nicht ziehen läßt - oder das Feststehende oder der Folder in der Kiste auf der Mittelkonsole unseres Land Rovers fliegt derweil irgendwo in der Gegend herum (Deckel ist nicht verschließbar) und ist überhaupt nicht mehr im Zugriff. Befände sich ein Messer im verriegelten Handschuhfach auf der Beifahrerseite, ist es im angeschnallten Zustand nicht erreichbar ….
Probehalber haben wir mal ein Small Sebenza in die linke, ein Spyderco Techno in die rechte Hosentasche geclipt und ein Microtech Mini Socom mit Teilwelle in der Gürteltasche am Gürtel befestigt und uns ganz normal angeschnallt. Techno und Mini Socom haben im Ernstfall bei voller Gurtspannung wenig Chancen, gezogen werden zu können, das Small Sebenza wohl auch nicht.
Also haben wir den vielfältigen Ratschlägen Folge geleistet und uns nach einem Gurtschneider umgesehen. Nach Recherchen (alle Kandidaten schneiden danach Gurte auf Anhieb) kristallisierten sich für uns folgende Favoriten heraus:
O Böker Plus Rescom
O Die Benchmade-Rescue-Hooks “5”, “7 “, “8” oder “15”
O Captain Hook Knife / Carbon Black Captain Knife
Der Böker Rescom gefiel uns vom Design her sehr gut und ist als Folder auch gut geeignet für die Hosentasche. Die Benchmades „5“ und „7“ sprachen uns ebenso optisch an. Beim „7“ gefiel besonders das große Fingerloch. Alle drei Cutter erschienen uns aber etwas klein, Hosentasche und Rettungsmesser war nicht die Aufgabenstellung und wir hatten keine Gelegenheit, unseren Eindruck durch Ausprobieren zu überprüfen. Wir haben uns daher intuitiv entschieden.
Es blieben die Benchmades „8“, „15“ und das Captain Hook Knife. Das Benchmade „8“ sah für uns auf den Bildern sehr schmalbrüstig aus. Das Fingerloch dabei etwas klein. Das Captain Hook Knife hat zwar einen langen Griff, aber einen schmalen „Einlaß“ und der Griff besteht aus Kunststoff. Wir wollten Stahl.
Der Benchmade „15“ hat einen langen, stabilen Griff, ist aus einem Stück 440C gefertigt, hat zusätzlich die große - rutschsicher ummantelte - große Fingeröse des „7“, und ein großes „Maul“. Man kann jetzt einwenden, hier besteht Verletzungsgefahr. Wir hatten abzuwägen zwischen dem Vorteil eines relativ großen Öffnungswinkels und der Gefahr, möglicherweise mit einem Finger hineinzugeraten. Der Öffnungswinkel war uns wichtiger (vermutete höhere Treffsicherheit bei „Blindflug“).
Und - wie schneidet er ab??
Mit dem kleinen und dem Ringfinger im 2-Finger-Loch, Mittel- und Zeigefinger in den Ausbuchtungen an der Unterseite und dem Daumen auf dem Cutter-Rücken liegt er - bei reichlichem Sicherheitsabstand von der Schneide - bombensicher in der rechten oder linken Hand. Ergonomisch 1A

Als „Opfer“ hatten wir den 2. Sicherheitsgurt aus Smith’s ausgeschlachtetem Land Rover zur Verfügung. Nachdem wir ihn von seiner Spannrolle und den übrigen Teilen befreit hatten, haben wir eine Anschnallsituation simuliert. Rein in den Land Rover, den Gurt über die Schulter und im Sitz angelehnt. Auf das andere Ende draufgesetzt. Wir waren „angeschnallt“, der Gurt unter leichter Spannung.
Mit der linken Hand das „Maul“ des Gurtschneiders von schräg rechts unten (etwa da, wo das Gurtschloß des Fahrers sitzt) an den Gurt herangeführt und nach schräg links oben gezogen. Die Leichtigkeit des Seins kam uns in den Sinn. In einem Ratsch waren wir frei! Auch hier vergeben wir die volle Punktzahl. Besser geht nicht. Auch wenn die Schnittkante des Gurts ungerade verläuft - davon ist beim Schnitt selbst nichts zu spüren. Der Cutter flutscht nur so durch


Blieb noch die Frage, wohin mit dem Hook. Wir haben uns zu folgender Lösung entschieden. Die Textil-Schutzhülle werden wir so (bombenfest) von außen am Ablagekasten zwischen den Sitzen befestigen, daß der darin gut gesichert sitzende Cutter im Fall der Fälle sowohl mit der linken als auch mit der rechten Hand greifbar ist und gezogen werden kann. Er soll schließlich nur diesem einen Zweck dienen und ständig an Bord sein.
Allen, die kleine Kinder im Fahrzeug mitführen, sei allerdings von der frei zugänglichen Anbringung dieses Tool abgeraten. Bekommen die es in die Finger, wären diese bei der relativ weiten Öffnung des „Mauls“ von 12,67 mm erheblich gefährdet.
Der Cutter kommt mit Molle-kompatibler Textil-Tasche und Malice-Clip. Auf der Rückseite sind quer 5 elastische Bänder vernäht, durch die der Clip gezogen werden kann. Ein 3,5 cm breiter Gürtel paßt ebenfalls durch. Somit kann das Tool auch ohne Clip quer oder mit dem Clip hängend am Gürtel mitgeführt werden. Die Klappe, die die Tasche verschließt, ist mit Klettverschluß gesichert. Darüber kann ein zusätzliches - auf der Rückseite vernähtes - Stretchband gekrempelt werden, wodurch der Cutter unverlierbar fest gesichert in der Hülle sitzt.
Benchmade „15“ Safety Cutter
Gesamtlänge: 15,5 cm
Material des gesamten Cutters: 440C (58-60 HRC)
Materialstärke: 2,92 mm
Hakenklinge (Hook) mit 2,5 cm extrem scharfer 180-Grad-Schneide; Satin-Finish
Breite der Hakenöffnung („Maul“): 12,67 mm
Griff: rutschfest schwarz beschichtetes 2-Finger-Loch
Grifflänge: 6,7 cm, danach auf dem Rücken 6,2 cm Jimpings bis zum Beginn des Hakenbereichs und 2 Einbuchtungen für je einen Finger an der Unterseite
Griffbreite: 4,5 cm
Griffstärke: 5 mm
Hülle: schwarzes Nylon (Molle-kompatibel mit beiliegendem Malice-Clip), kann mit dem Clip auch am Gürtel hängend getragen werden (bei Gürteln bis 3,5 cm Breite auch quer ohne Clip); 5 x 17,5 cm
Gewicht: Hook 56,7 gr. ohne Hülle (Hülle 11,34 gr.)
Der Benchmade „15“ im Bild
Cutter, Hülle, Zubehör












Im Vergleich, in der Hand & im Schnitt










Aus der Jukebox Bruce Springsteen: „Born in the U.S.A.“
Grüße von
Johnny & Rock’n‘Roll