.....Der Manfred Sachse beschreibt in seinem Buch die verschiedenen Oberflächenmuster der japanischen Waffen, seit unserem "Gespräch" hier
habe ich mich ein bisschen schlau gemacht. Er spricht dort von Masame -tsukuri (Holzmaser schmieden) Stahl und Eisen werden in je einer Schicht auf einander geschmiedet und dann 15 mal gedoppelt und geschweißt.
Das entspricht doch dem regulären Schichtdamast ?
Die Steigerung dazu ist das Nogi-hada; dort wird dann nach dem letzten Schweißgang von Masame -tsukuri das Schmiedestück zu einen Würfel geschmiedet, der dann auf die Spitze gestellt wird und flach ausgeschmiedet wird.....
Ich bin nicht so sicher, was Manfred Sachse über japanische Klingen weiß. Der Begriff TSUKURI oder im Wortzusammenhang ZUKURI bezeichnet eigentlich eine Form, nicht eine innere Struktur. MASAME wird im Zusammenhang mit dem HADA (Haut, Oberfläche) verwendet und bezieht sich auf die nach der japanischen Politur sichtbaren Strukturen im homogenen Schweißverbundstahl (also kein Damast). Dabei versteht man unter MASAME tatsächlich eine Struktur, die der eines astfreien Bretts ähnelt.
Eine lebhafte, unregelmäßige "Holzstruktur" mit "Ringen" nennt man hingegen ITAME.
Den Begriff NOGI-HADA habe ich im Zusammenhang mit Klingen noch nicht gehört (NUGUI ist wohl nicht gemeint?). Es würde mich wundern, wenn es zuträfe, dass der Stahlblock in Würfelform gebracht würde, um ihn dann von der Spitze her flach auszuschmieden.
Ausgangsmaterial einer japanischen Klinge ist TAMAHAGANE, das sehr sorgsam nach Reinheit und Kohlenstoffgehalt ausgewählt wurde. Nur die hochwertigsten Teile wurden verwendet, aber nach meiner Kenntnis kein Eisen, schon gar nicht im Wechsel mit Stahl. Wir sollten uns hier ein wenig von dem Gedanken an Damast lösen, den es für bestimmte dekorative Dinge auch in Japan gab.
Das Falten des Stahls diente der Homogenisierung und der Einstellung des Kohlenstoffgehalts. Der härteste Teil der Klinge, die Schneide, war aus dem besten Stahl, der nach meiner Kenntnis nach etwa 15 Faltungen noch einen Kohlenstoffgehalt von etwa 0,7 bis ca. 1,0 Prozent aufwies. Die elastischen Teile der Klinge wurden bis zu 22 Mal gefaltet und hatten dadurch einen geringeren Kohlenstoffgehalt.
Aber das sind nur die klassischen Verfahren. In unruhigen Kriegszeiten mag es auch viele KAJI (Schmiede) gegeben haben, die unter Zeitdruck weniger sorgfältig und nicht mit dem besten Material gearbeitet haben. Das kann man an den vielen noch erhaltenen fehlerhaften und abgebrochenen Klingen erkennen, die in der ganzen Welt "herumfliegen" und als Beispiele japanischer Schwertschmiedekunst bestaunt werden.
Gruß
sanjuro