Wir schmieden ein Katana

Hallo Katanaschmied,
erst mal Glückwunsch zu diesem gekonnten Teil, gehört eine portion
Mut und Können dazu.
Das Härten würde ich bei einem so langen Teil einer Härterei überlassen.
Am besten eine alte Salzbadhärterei mit Tiegelgrößen 50x80 , im Salz kann sehr schnell erwärmt werden und sehr gleichmäßig, es gibt keine Randentkohlung, abhärten würde ich im Salz bei 180°C, die verwendeten Stähle werden etwa 60HRC hart und es gibt keinen Verzug.
Alles senkrecht angebunden versteht sich.
Hier im remscheid gibt es 2 Härtereien , Adressen kann ich übermitteln falls gewünscht.
Mit freundlichen Grüßen
Fritz Schweser
 
Ich glaube du wirst keine Härterei finden, die sich mit einer differentiellen Lehmmantel-Härtung auskennt...

Ciao Sven
 
Hallo Sven ,
unbestritten, die ,,klassische,, Lehmmantelhärtung kann
man kaum in einer Härterei machen.(oder der Härter muss ein Messerschmied sein )
aber wenn ich Dietmar richtig verstanden habe ,will er das mit dem Lehm NICHT machen , sonder den damast schön herausheben und dafür ist eine gute Härtung sehr hilfreich.
gruß fritz
 
Meinen größten respekt.Sieht toll aus was du da gemacht hast.
das hört sich bei dir ja ganz schön einfach an.....aber ich sehe du hast schmiede erfahrung.


yaic

PS:Was hast du mit dem griff vor?
 
Hallo allerseits
Ja die Sache mit dem Härten ich komme gerne auf die Adressen der Härtereien in Remscheid zurück man kann ja mal Fragen. Obwohl der tiefe Wunsch in mir herrscht selbst zu härten .Ich plane da einen Härteofen in dem das Schwert hängend auf Temperatur gebracht wird schauen wir mal.
Ich werde diese Jahr noch einmal ein Schwert dieser Art versuchen zu schmieden,
ich würde ja gerne mal mit echten japanischen Rohstahl arbeiten aber der ist mir entschieden zu teuer .
Ich hab mal aus der Luppe aus einem grossen Rennofen den wir hier im Museum hatten einen schöne grosse Saxklinge geschmiedet .
Ich hab den Stahl nach der Raffinierung dann zu mehrlagigem Torsionsdamast zusammen geschweisst .
Seht euch die Fotos an .

Natürlich wird das nächste "Katanaähnliche ";) Schwert nicht wurmbunt sondern ordentlich raffiniert (gefalten) und mit weichem Kern versehen .
Malsehen wo ich den Rohstahl herbekommen .
Ich hoffe das ich dies auch im Rahmen einer Vorführung an einem Wochende schaffe (Hab ein paar alte Damen die mich dabei unterstützen )
Ich geb den Termin noch bekannt aber wer kommt darf nicht lästern:hehe:

Gruss
Dietmar
 

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Hallo allerseits
Hier zwei Bilder über den weiteren Stand der Dinge

Bronzetsuba mit Silberrand
Perlrochen auf dem Griff

Langsam kompletiert sich das Schwert.
Wicklung Menuki Kashira usw. kommt noch nach und nach

Die Teile stellt mein Kumpel der Goldschmied her, vor der Klinge hatte ich keine Angst aber das drumherum.... gut das das ein anderer macht.
Hut ab vor den wahren Meistern die diese tolle Teile herstellen können.
Gruss Dietmar C
 

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Meinen größten respekt.Sieht toll aus was du da gemacht hast.
das hört sich bei dir ja ganz schön einfach an.....aber ich sehe du hast schmiede erfahrung.


yaic

PS:Was hast du mit dem griff vor?

Hallo yaic , etwas weiter oben ( Bericht vom 31.1.08 Direvian ) ist zu lesen was mit der Klinge weiter geschehen soll.

Dietmar hat inzwischen einige Bilder über den Stand der Dinge eingefügt .
Leider habe ich nicht so viel Zeit nebenbei für die Arbeit so das ich nicht fließend daran arbeiten kann , aber ein gutes Stück Arbeit ist durch das giessen der Bronzetsuba und das beziehen des Griffes mit Perlrochenleder schon geschehen , das Material (die Perlroche) ist nicht wie üblich diese harte unbiegsame Variante die wir alle kennen sondern noch recht dick und geschmeidig , es lies sich wunderbar ziehen und auf den Griff anpassen. Als nächstes wird wohl das Härten daran sein ,wobei ich mir erlaube die Tipps die Ihr Dietmar (respektive mir ) gegeben habt dem armen Burschen der die Klinge härten muss mitzuteilen :haemisch:

Weitere Infos folgen , vielen Dank für euer Interesse

Gruß Thomas
 
Erstmal mache ich eine GRO?E Verneigung vor Deiner Arbeit, Respekt!!:super::super::super::super:

Mich würde jetzt mal interessieren, was Dein Ausgangsmaterial war (Den Werkstoff hattest Du ja oben schon genannt), sprich die Abmessungen von Deinen Stücken, die Du da verschmiedet hast.
Eine ungefähre Schätzung würde sicherlich reichen, da wohl die genauen Maße nicht notiert hast.
 
Hi Dietmar C!

Ich verneige mich ebenfalls in Demut vor deiner Arbeit!
spitzen Katana, und ich bleibe dabei: Katana! :hehe:

Darf ich Dich bitten ein Foto von der Tsuba zu machen, um sie hier zu zeigen? Die sind meistens schon Kunstwerke für sich, und sollten hier nicht untergehen - vielleicht werde ich ja zum Nachahmungstäter... :super:

Viel Spaß beim Telefonbücher kürzen und Grüße aus dem verdammt kalten innsbruck,
L.
 
Hallo, da hängst Du den Sack aber ganz schön hoch, für den Rest der schmiedenden Messerwelt. Respekt und Hut ab.
Wie das Ding nun heißt .......jo mai....würde der Bajuware sagen. Oder wars doch der Japaner ?
Und Frage: legst Du zwischen die einzelnen Pakete noch eine Schicht extra dazu oder direkt Paket auf Paket. -Hat natürlich einen direkten Grund- mein nächstes Projekt, eine "Saufeder" 25cm Klinge, wilder Damast; Mitte Torision und wieder wilder Damast.
Gruß
Uwe
 
@Pilkermann

Ne ich hab jedes einzelne Packet verschweisst und 5 mal gefaltet
dann die einzelnen Packete übereinander und verschweisst.

die Masse ist zu gross um sie mit meinen Mittel auf einmal zu schweissen
darum die einzelnen Packete

Grossaufnahmen der Tsuba folgen........



@sanjuro
Hörmal da du ja über ein ziemlich fundiertes Wissen über das Thema Katana verfügst hätte ich hier ein Frage an dich ,natürlich dürfen auch alle anderen ihr Wissen Preis geben:
Der Manfred Sachse beschreibt in seinem Buch die verschiedenen Oberflächenmuster der japanischen Waffen, seit unserem "Gespräch" hier
habe ich mich ein bisschen schlau gemacht. Er spricht dort von Masame -tsukuri (Holzmaser schmieden)Stahl und Eisen wird in je einer Schicht auf einander geschmiedet und dann 15 mal gedoppelt und geschweisst.

Das entspricht doch dem regulären Schichtdamast ?
Die Steigerung dazu ist das Nogi-hada dort wird dann nach dem letzten Schweissgang von Masame -tsukuri das Schmiedestück zu einen Würfel geschmiedet der dann auf die Spitze gestellt wird und flach ausgeschmiedet wird.
Habe ich das richtig so verstanden????:confused:

Ich habe noch ein zweites Schwert geschmiedet nach dieser Methode.
(aber dazu komme ich später noch Separat)

Na denn Feuer frei zisch...................


MfG
Dietmar C

P.S

Diesen Ablauf führe ich dieses Jahr auch nochmal im Museum vor das genaue Datum geb ich noch durch.
 
.....Der Manfred Sachse beschreibt in seinem Buch die verschiedenen Oberflächenmuster der japanischen Waffen, seit unserem "Gespräch" hier
habe ich mich ein bisschen schlau gemacht. Er spricht dort von Masame -tsukuri (Holzmaser schmieden) Stahl und Eisen werden in je einer Schicht auf einander geschmiedet und dann 15 mal gedoppelt und geschweißt.

Das entspricht doch dem regulären Schichtdamast ?
Die Steigerung dazu ist das Nogi-hada; dort wird dann nach dem letzten Schweißgang von Masame -tsukuri das Schmiedestück zu einen Würfel geschmiedet, der dann auf die Spitze gestellt wird und flach ausgeschmiedet wird.....
Ich bin nicht so sicher, was Manfred Sachse über japanische Klingen weiß. Der Begriff TSUKURI oder im Wortzusammenhang ZUKURI bezeichnet eigentlich eine Form, nicht eine innere Struktur. MASAME wird im Zusammenhang mit dem HADA (Haut, Oberfläche) verwendet und bezieht sich auf die nach der japanischen Politur sichtbaren Strukturen im homogenen Schweißverbundstahl (also kein Damast). Dabei versteht man unter MASAME tatsächlich eine Struktur, die der eines astfreien Bretts ähnelt.

Eine lebhafte, unregelmäßige "Holzstruktur" mit "Ringen" nennt man hingegen ITAME.

Den Begriff NOGI-HADA habe ich im Zusammenhang mit Klingen noch nicht gehört (NUGUI ist wohl nicht gemeint?). Es würde mich wundern, wenn es zuträfe, dass der Stahlblock in Würfelform gebracht würde, um ihn dann von der Spitze her flach auszuschmieden.

Ausgangsmaterial einer japanischen Klinge ist TAMAHAGANE, das sehr sorgsam nach Reinheit und Kohlenstoffgehalt ausgewählt wurde. Nur die hochwertigsten Teile wurden verwendet, aber nach meiner Kenntnis kein Eisen, schon gar nicht im Wechsel mit Stahl. Wir sollten uns hier ein wenig von dem Gedanken an Damast lösen, den es für bestimmte dekorative Dinge auch in Japan gab.

Das Falten des Stahls diente der Homogenisierung und der Einstellung des Kohlenstoffgehalts. Der härteste Teil der Klinge, die Schneide, war aus dem besten Stahl, der nach meiner Kenntnis nach etwa 15 Faltungen noch einen Kohlenstoffgehalt von etwa 0,7 bis ca. 1,0 Prozent aufwies. Die elastischen Teile der Klinge wurden bis zu 22 Mal gefaltet und hatten dadurch einen geringeren Kohlenstoffgehalt.

Aber das sind nur die klassischen Verfahren. In unruhigen Kriegszeiten mag es auch viele KAJI (Schmiede) gegeben haben, die unter Zeitdruck weniger sorgfältig und nicht mit dem besten Material gearbeitet haben. Das kann man an den vielen noch erhaltenen fehlerhaften und abgebrochenen Klingen erkennen, die in der ganzen Welt "herumfliegen" und als Beispiele japanischer Schwertschmiedekunst bestaunt werden.

Gruß

sanjuro
 
Seit mir gegrüsst
@sanjuro
Danke für deine Antwort !

Da ich Kein Copyright verletzen möchte kann ich die Seiten aus dem Buch nicht öffentlich zeigen aber dort sind die Angaben die ich im Posting beschrieben habe
nachzulesen es ist eine ziemlich präzise Beschreibung des Nogi-Hada.
Das Nogi-Hada ist sogar grafisch eigentständich dargestellt worden(Ich habe die Begriffe so übernommen wie sie dort standen)

. Ich meine "Noboby is Perfekt" aber es fällt mir doch schwer zu glauben das er das sich so präzise aus den Fingern gesogen hat oder aus dem Zusammenhang dargestellt hat.

Vieleicht weiss ja jemand anderes etwas über diese Variante .



Viele Grüsse
Dietmar C
 
Hi
So Hier nun noch ein paar Bilder
Erst mal zwei Bilder von der Tsuba

dann Bilder von der Härtung .Es Dampft der Mantel der aus gesiebten Feuerfesten Mörtel 3 Teile 1 Teil Schmamottpulver und ein Teil Holzkohlestaub besteht ,er haftet sehr gut.....
Dann ein Bild von meiner Gasesse,der Thomas der das Schwert aus der Esse zieht und ab ins Öl zisch...............
Anders als geplant hab wir doch den Lehmlosen Lehmmantel gemacht war uns sicherer so als ein Durchhärtung!
Im letzten Bild seht ihr das Hamon das auch noch nach dem ersten schleifen noch zu sehn war....
Lassen wir uns Überraschen wie die Klinge nach dem Schliff aussieht.
Die anderen Teile Habaki usw werden erste Sahne werden so wie diese super tolle Tsuba.

So nun ist der Schmiedeteil beendet wenn es komplett fertig ist kommen
dann natürlich die Bilder....................:super:
Gruss Didi
 

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Hallo wieder!

Spitzenmäßig schöne Tsuba! danke fürs zeigen!
Freu mich schon auf die Bilder vom fertigen Schwert.

Eine Frage hätt ich aber noch: Ist die Tsuba selbstgemacht? Und wenn ja, wäre es sehr frech zu fragen, wie Du das gemacht hast? ich bin da nämlich furchtbar daran gescheitert!

Grüße aus dem Hochgebirge,
L.
 
Hallo Lanzenstoß

Ja ist Handarbeit und selbstgemacht. :)

Die Tsuba ist aus Bronze gegossen , in diesem Fall in der Schutzgasschmelzanlage bei 1010 C , Einbettmasse war eine Kerr Satin-Cast die ich normalerweise für Goldgüsse benutze . Der Silberrand ist aus 5x5 mm Walzprofil 925/silber und dann durchs Oval-Zieheisen gezerrt . Auf dem Armreifriegel grichtet , zugelötet und nach dem aufziehen auf das Bronzeteil verlötet .
Etwas Brünierung auf das Bronze gepinselt und anschließend abpoliert . damit der Glanz schön kommt .
Für die Gußform habe ich übrigens ein Wachsmodell genommen das ich von unserer Designerin bekommen habe ; die hat die Tsuba mal für ihren Meister(Jaido) entworfen.

Hoffe die Info´s helfen dir weiter .
Gruß Thomas :hmpf:
 
Hallo alle zusammen, ich komme aus einem ganz andene Bereich als dem Messerbau aber vielleicht kann mir ja hier jemand weiterhelfen. Ich suche nach info wie man Griffe wie es z.B. Dietmar C an seiner Katana getan hat mit Perlrochen bezieht.
Gruß Olaf
 
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