Hallo Ihr Verletzten!
Bin neu hier und habe mit dem Messermachen erst angefangen, trotzdem ist in 20 Jahren handwerklicher Arbeit so manches mal Blut geflossen... ein paar Tips für Schnittwunden und Ähnliches:
1. möglichst nicht damit ins nächstbeste Krankenhaus zum Assistenzarzt, sondern zu einem Chrirurgen in die Praxis (am besten einer der von der BG zugelassen ist). Da weiss man was man hat... gleiche Wartezeit aber kompetentere Behandlung. Habe momentan einen Daumen eingebunden - ein Moment Ungeduld am Trennjäger war schuld - und Komplikationen wegen mangelhafter Erstversorgung im Krankenhaus. Der Chirurg in der Praxis hat auf das Krankenhaus geschimpft als er meine Verletzung gesehen hat und musste gleich noch was wegschneiden.
2. Wenn bei oberflächlichen Fleischwunden nur mit 2 Stichen genäht wird: Betäubung weglassen, die Betäubungsspritze macht auch 2 Stiche, die wesentlich unangenehmer sind als 2 Stiche nähen. Gegen die Schmerzen danach nehme ich, wenn nötig, Ibuprofen. Ist allemal besser als synthetisiertes Kokain in der Blutbahn... wenn die Betäubung nachlässt ist man hellwach und kann seine Schmerzen die ganze Nacht geniessen....
3. genähte Wunden in Ruhe lassen und am besten nix arbeiten, sonst droht Weichteilinfektion, das hatte ich schon mal, weil ich gemeint habe, ein Froschkönig kann auch verletzt volle Leistung bringen. Es dauert ca. 4 - 6 Wochen länger dadurch und macht keinen Spass.
4. 3%ige Wasserstoffperoxidlösung (H2O2) sollte in jeder Werkstatt bereitstehen, um Wunden - auch kleine Kratzer - sofort spülen zu können. Ein kleiner Kratzer heilt viel schneller und besser wenn mit H2O2 gespült wird. Bei grösseren Wunden ist es unerlässlich, und das erste was Ärzte in dem Fall tun.
So weit - ich hoffe es hilft dem einen oder anderen.
Grüsse
Stefan