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Bezüglich "Messerblock zu Kindle Zeiten" - danke für die Blumen, sind aber nicht meine!
Ich habe das selbst auch nur auf Pintrest gefunden und dachte das passt gut hier her :)
ich wollte eine Quellenangabe dazu setzen fand aber nur "Gepinnt durch Uploader"
Und deshalb kann ich auch nicht bestätigen welche Messer das sind.
Aber in 40 Bänden Knaurs Lexikon haben ja auch eine Menge Messer Platz :irre:

Gruß
mamic
 
Hi,

Hier mit frisch patinierter Klinge und mit Leinöl vollgesogenem Griff (48 Stunden)

mal ne Frage zum "künstlichen" Patinieren: Wie lange hält diese Patina, bis sie von der natürlichen Patina durch das Schnittgut überdeckt wird? Klar, kommt es sicher auch darauf, was und wie viel man schneidet. Frage soll eher in die Richtung gehen, ob diese schöne gleichmäßige Patina eine Weile erhalten bleibt, oder wieder echt schnell überdeckt wird?

Gruß
fabstar
 
Ich hab da mal noch so paar Fragen während die Lieferung unterwegs ist...

Sicher bin ich nicht der erste, der auf diese Idee gekommen ist, aber hat noch niemand versucht, einem Güde nen Dünnschliff zuverpassen? Gibt es keinen "freien" Schleifer der das kann?
Warum kommt Herder nicht von selbst auf die Idee, bei den Griffen eine größere Perfektion in die Fertigung einfließen zu lassen? Oder warum kommt Güde nicht von selbst auf die Idee den eigenen Messsern einen dünneren Schliff zuverpassen?
 
Servus,

mal ne Frage zum "künstlichen" Patinieren: Wie lange hält diese Patina, bis sie von der natürlichen Patina durch das Schnittgut überdeckt wird?

das hat mit der Qualität der erzwungenen Patina zu tun. Mein Hohenmoorer Yvo wird vorpatiniert ausgeliefert, diese Patina ist so gut angesetzt das sich die Oberfläche nur ganz gering verändert. Eigentlich nur bei Gegenlicht sichtbar.

Meine eigenen Patinaversuche sind durchwachsen, während mein Herder 1922 Kochmesser sich praktisch unverändert zeigt (wird aktuell wenig benutzt) ist beim 1922er Office ( wird fast täglich benutzt) bereits eine deutliche Unregelmässigkeit der Patina zu sehen. Ich würde sagen das hängt auch vom Säuregehalt verschiedener Lebensmittel ab.

Sinn und Zweck ist es ja, zumindest nach meinem Verständnis, nicht eine gleichmässig graue Oberfläche dauerhaft zu erhalten, sondern alle Nachteile der ersten "Reaktionszeit" abzuschwächen oder überhaupt auszuschalten. Also kein Anfärben von Lebensmittel, kein metallener Geschmack und Geruch und keine schwarzen Flecken auf der Klinge.

Eine Patina, die auf natürlichem Weg Wochen dauert, mit allen bekannten und unangenehmen Begleiterscheinungen wird wie im Zeitraffer künstlich erzwungen und schützt dann den Stahl gegen Einflüsse von Aussen.

Wenn sie dazu noch so gut gemacht ist, wie beim Hohenmoorer Yvo, dann sieht das auch noch klasse aus! ;)

Gruß, güNef
 
Ich hab da mal noch so paar Fragen während die Lieferung unterwegs ist...

Sicher bin ich nicht der erste, der auf diese Idee gekommen ist, aber hat noch niemand versucht, einem Güde nen Dünnschliff zuverpassen? Gibt es keinen "freien" Schleifer der das kann?
Warum kommt Herder nicht von selbst auf die Idee, bei den Griffen eine größere Perfektion in die Fertigung einfließen zu lassen? Oder warum kommt Güde nicht von selbst auf die Idee den eigenen Messsern einen dünneren Schliff zuverpassen?

Doch sowas ist versucht worden und endete in der Erkenntnis, das dies nur sehr eingeschränkt funktioniert. Die meisten in Großserie gefertigten Solinger können durchaus noch einiges abnehmen, aber wenn du sie so dünn wie bei Herder schleifst, kriegst du Probleme mit der Stabilität der Schneide. Um es vielleicht einmal ein wenig überspitzt zu formulieren: Du kannst dann keine ganze Zwiebel mehr schneiden ohne zwischendurch den Wetzstahl auszupacken. Die Standardadresse fürs Dünnschleifen ist hier der schon oft genannte Monsieur Jürgen Schanz.

Warum Herder nicht seine Griffe besser fertigt kann hier wohl keiner so genau sagen. Warum Güde und andere Solinger Hersteller ihre Messer nicht dünner machen, ist bekannt oder lässt sich mit hoher Plausibilität vermuten:
1. Um Kosten zu sparen, eine so dicke Geometrie muss nicht so lange in Form geschliffen werden (geschmiedet wird bei den meisten Solinger Messern überhaupt nicht mehr). Und da die Schleifarbeit auch weniger filigran ausfällt kann sie leichter von Maschinen erledigt werden (wie es vermutlich bei Güde der Fall ist).

2. Um Reklamationen zu vermeiden. Viele Nutzer sind absolut ahnungslos im Umgang mit und über Messer. Da wird gerne schon mal ne Konservendose damit geöffnet und aufgehebelt. Geschnitten wird vermutlich auf ungeeigneten Kunststoffbrettern (es gibt brauchbare), wenn nicht auf Stein oder Glas :mad:. Nach dem Kochen landet es dann gerne in der Spülmaschine. All dies kann (in Verbindung mit oft nicht vorhandener Schneidtechnik) zu signifikanten Beschädigungen an dünn geschliffenen Messern führen. Dunning-Kruger sei dank, wird dies vom Nutzer aber vermutlich auf den Hersteller geschoben werden und das Messer reklamiert. Die haben darauf keinen Bock und machen ihre Messer halt dick und weich. Die meisten Käufer kümmert's nicht also ein Win-Win für die Großhersteller.
 
Hier mit frisch patinierter Klinge und mit Leinöl vollgesogenem Griff (48 Stunden)

Nun möchte ich doch gerne von Dir wissen, was Du da machst. Du stellst den Griff für 48 Stunden in Leinöl und dann lässt Du das restliche Öl abtropfen. Ok! Aber was hast Du mit der Klinge gemacht? Ist das diese Kaffee-Geschichte oder ist das auch mit Leinöl gemacht?

Danke!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Doch sowas ist versucht worden und endete in der Erkenntnis, das dies nur sehr eingeschränkt funktioniert. Die meisten in Großserie gefertigten Solinger können durchaus noch einiges abnehmen, aber wenn du sie so dünn wie bei Herder schleifst, kriegst du Probleme mit der Stabilität der Schneide. Um es vielleicht einmal ein wenig überspitzt zu formulieren: Du kannst dann keine ganze Zwiebel mehr schneiden ohne zwischendurch den Wetzstahl auszupacken. Die Standardadresse fürs Dünnschleifen ist hier der schon oft genannte Monsieur Jürgen Schanz.

Warum Herder nicht seine Griffe besser fertigt kann hier wohl keiner so genau sagen. Warum Güde und andere Solinger Hersteller ihre Messer nicht dünner machen, ist bekannt oder lässt sich mit hoher Plausibilität vermuten:
1. Um Kosten zu sparen, eine so dicke Geometrie muss nicht so lange in Form geschliffen werden (geschmiedet wird bei den meisten Solinger Messern überhaupt nicht mehr). Und da die Schleifarbeit auch weniger filigran ausfällt kann sie leichter von Maschinen erledigt werden (wie es vermutlich bei Güde der Fall ist).

2. Um Reklamationen zu vermeiden. Viele Nutzer sind absolut ahnungslos im Umgang mit und über Messer. Da wird gerne schon mal ne Konservendose damit geöffnet und aufgehebelt. Geschnitten wird vermutlich auf ungeeigneten Kunststoffbrettern (es gibt brauchbare), wenn nicht auf Stein oder Glas :mad:. Nach dem Kochen landet es dann gerne in der Spülmaschine. All dies kann (in Verbindung mit oft nicht vorhandener Schneidtechnik) zu signifikanten Beschädigungen an dünn geschliffenen Messern führen. Dunning-Kruger sei dank, wird dies vom Nutzer aber vermutlich auf den Hersteller geschoben werden und das Messer reklamiert. Die haben darauf keinen Bock und machen ihre Messer halt dick und weich. Die meisten Käufer kümmert's nicht also ein Win-Win für die Großhersteller.

Also ich habe mit dem Ausdünnen meines Güde Alpha 26er Kochmessers durch Jürgen Schanz sehr gute Erfahrung gemacht! Vor der Schanz-Kur hat das Messer keinen Spaß gemacht, die Klingendicke über der Wate war glaube ich 1mm :argw: und das Messer hat mehr gespalten denn geschnitten. Meister Schanz hat es auf meinen Wunsch hin ballig "auf 0" ausgeschliffen, ohne aber die Rückenstärke zu verringern. Es ist jetzt vom Profil noch immer ein gutes Stück entfernt von einem Solinger Dünnschliff à la Herder, aber die Schneideigenschaften haben sich enorm verbessert und eine Neigung zum Spalten merkt man nur noch bei sehr hartem und dickem Schnittgut (bspw dicken Möhren). Die Schnitthaltigkeit ist dabei ordentlich geblieben und die Schneide ist immer noch sehr robust - Meister Schanz weiß eben, was er macht :super:!!

Übrigens habe ich auch beim Griff etwas optimieren müssen, bevor mir das Messer zugesagt hat: Die Griffschalen waren ab Werk sehr kantig und unbequem, dies ließ sich aber durch den Einsatz von Schleifpapier zum Abrunden der Kanten recht zügig beheben.

Auf Wunsch kann ich ja mal ein paar Bilder und Messdaten Posten.

LG
Jörg
 
Moin Gemeinde!

Heute gabs dann die erste Päckchen. :)

Die Bretter sind da. Sehr fein, gefällt mir sehr gut. Bilder gibts wenn alles da und im Einsatz ist.

Dann sind auch die Messer gekommen. Es ist ein Herder 1922er 23 cm mit Wallnuss-Griff und ein Güde 26 cm mit Alpha Olive.
Entweder bis ich blind geworden oder ich hab ein äußerst gutes Herder bekommen. Die Griffschalen sind gleich groß und einen auffälligen Spalt kann ich nicht entdecken. Allerdings fand ich das Güde von Berühren der Klinge schärfer als das Herder. Keine Ahnung warum.
Was mir aber wirklich negativ aufgefiel, ist das Güde. Am dem hab ich mir echt "weh getan". Nicht an der Schneide sondern am Griff. Die Kanten am hinteren Kamm (?) waren so kantig das es echt stört! Es ist kein Grat oder so. Ich glaube das ist Bauart bedingt.

Weil ich es einfach haben wollte, egal ob ich noch ein 1922er Office kaufe oder nicht war ein Herder Vogelschnabel in Pflaume. Das ist auch da und ich bin echt begeistert. Vieleicht behalte ich es oder verschenke es weiter wenn das 1922er Office kommen sollte. Aber das Messer ist schon der Hammer! :staun::lach::p

So, damit ist meine Entscheidung gefallen:
Es bleibt bei der Herder 1922 Serie:
- Office Messer
- Kochmesser 23 cm

Leider sind Office Messer gerade garnicht lieferbar und das Kochmesser nur in Wallnuss. So wie es da habe.
Sinnvoll wäre ja nun das Wallnuss zu bahalten. Auch weil es sehr gut gearbeitet ist. Wobei es hat einen schwarzen Punkt an der Klinge. Ist das ein Einschluss?? Aber eigentlich mag ich Pflaume lieber.

Übrigens habe ich jetzt mal den Versuch gemacht und mit dem Vogelschnabel meinen ersten Apfel geschält und gegessen. Der Apfel war lecker, aber jetzt hab ich echt nen fiesen Metallgeschmack im Mund. *ärrrrrghhhh*

Nun ich werde jetzt mal nach Bruchsal telefonieren...
 
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