Bei den meisten Messern ist die eigentliche Schneide (da wo geschliffen wird) nur ca. 1 mm breit. Hier einen Winkelmesser anzulegen, der auf einen runden Stein geht ist extrem kniffelig. Es gibt ja von Tormek den mitgelieferten Winkelmesser mit dem es auch funktioniert. Bei Messern mit Flachschliff wird es aber mehr zum Schätzeisen als zum Winkelmesser, je nach Anschliffwinkel des Flachschliffs. Winkel messen ist immer eine schwierige Angelegenheit, da man genau die Ebenen treffen und über Lichtspalte kontrollieren muss. Eine Länge zu messen ist mit einfachen Hilfsmitteln möglich (z.B. Zollstock, Messschieber).
Mit Hilfe der App kann man das Messer in die Halterung einspannen, Länge messen, Winkel vorgeben und Höhe der Universalstütze einstellen. Man erhält sehr gut reproduzierbare Ergebnisse und der Materialabtrag bleibt gering.
Wenn man einen von diesen digitalen Winkelmessern auf die Klinge legt, misst man nicht den Schleifwinkel des Messers. Bei einem flachen Schleifstein würde das funktionieren, aber nicht auf einem Runden. Bei einem runden Schleifstein ist die Tangente entscheidend für den Schleifwinkel. Man müsste noch einen Korrekturwert abziehen/addieren, der sich auch je nach Schleifsteindurchmesser ändert.
Hier nochmal eine kleine Grafik für's bessere Verständnis:
In dieser Grafik ist das Messer nur als Mittellinie dargestellt. Bei einem Messer mit Flachschliff kommen noch mehr Winkel hinzu, die beim Messen des Winkels mit einem Winkelmesser berücksichtigt werden müssen.