Bestes geführtes Schleifsystem? 50€ vs 80€ vs 400€ vs 1000€+?

Es hängt natürlich ganz vom Messer ab, beim M4 haut das nicht so gut hin. Fase zum Griff hin sichtbar höher und zur Spitze auch. Aber für mich kein Grund da mit größerem Kaliber dran zu gehen.

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Der Worst-Case ohne Winkelausgleich ist eine sehr lange Klinge mit gerader Schneide, z.B. ein großes Santoku. Mit Winkelausgleich geht das gut, da wird dann wieder ein stark gebogene Klinge zum Problem.

Ich habe jetzt deine Erklärung nicht durchgearbeitet - das haben wir bei einigen anderen Gelegenheiten seiten- und tagelang gemacht und abschließend geklärt.

Aber. Ein Santoku mit viel gerader Schneide ist von allen Messer das ohne Probleme. Da gibt‘s auch fixiert keine Winkelabweichung und selbst die übliche kleine Rundung an der Spitze weicht nicht merklich (optisch) ab. Santokus sind die einzigen Kochmesser, die ich aus diesem Grund mit dem Wicked Edge mache, wenn ich satt durchschleifen will.

grüsse, pebe
 
Ich habe jetzt deine Erklärung nicht durchgearbeitet - das haben wir bei einigen anderen Gelegenheiten seiten- und tagelang gemacht und abschließend geklärt.

Aber. Ein Santoku mit viel gerader Schneide ist von allen Messer das ohne Probleme.

Da hast Du vollkommen Recht. Da habe ich mich bei meinem länglichen Geschreibsel an der Stelle tatsächlich selbst überholt. Sorry dafür.

Bei einem Messer mit absolut gerader Schneide braucht man keinen Winkelausgleich, in dem Fall heben sich der durch die Level-Box gemessene flachere Winkel und die Abweichung von der Normalen exakt gegenseitig auf und verstärken sich nicht.

Ich wollte nur darauf hinaus, dass die unterschiedlichen Winkel, die man mit der Level-Box an verschiedenen Stellen misst, überhaupt kein Kriterium sind, warum die Fase an der Spitze breiter wird. Bei einem Messer mit absolut gerader Schneide muss der von der Level-Box angezeigte Winkel an den Enden der Klinge sogar flacher sein, will man einen konstanten Fasenwinkel haben.

Das ist ziemlich unbestechliche Mathematik, ob nun ausdiskutiert oder nicht.
 
Bei einem Messer mit absolut gerader Schneide muss der von der Level-Box angezeigte Winkel an den Enden der Klinge sogar flacher sein, will man einen konstanten Fasenwinkel haben.
Recht hast du. Ändert aber auch nichts an der Tatsache, dass EP Systeme ohne Winkelausgleich nicht ohne weiteres einen konstanten Fasenwinkel über die gesamte Schneidenlänge anschleifen können, z.B. im Gegensatz zu Systemen, die nach dem Prinzip der senkrechten Drehachse durch die Klingenebene arbeiten (Schwenkarm). Bei einer nach deinen Überlegungen geometrisch "perfekten" Klinge würden die erstgenannten Systeme – wenn ich die Klinge wie üblich gerade einspanne – einen Winkelfehler produzieren (der bei stabileren Klingen auch optisch wahrnehmbar wäre) und letztgenannte eben nicht.

Natürlich kann ich versuchen, das ganze mit Augenmaß auszugleichen, indem ich die Klinge z.B. schräg einspanne und versuchen, die Konstruktion beim nächsten Schleifen identisch hinzubekommen. Bei einem System für 60€ und einem Messer für 160€ hätte ich mit derartigen Experimenten auch weniger ein Problem. Bei jeweils 500€ würde ich aber zu einem System tendieren, das nicht ein überdurchschnittliches Geschick des Nutzers zur Gelingensvoraussetzung eines präzisen Schleifergbnisses macht bzw. die gewollten oder ungewollten Unregelmäßigkeiten der Klingengeometrie bei unbedachter Nutzung nicht noch hervorhebt ;)
 
Bei einem System für 60€ und einem Messer für 160€ hätte ich mit derartigen Experimenten auch weniger ein Problem. Bei jeweils 500€ würde ich aber zu einem System tendieren, das nicht ein überdurchschnittliches Geschick des Nutzers zur Gelingensvoraussetzung eines präzisen Schleifergbnisses macht bzw. die gewollten oder ungewollten Unregelmäßigkeiten der Klingengeometrie bei unbedachter Nutzung nicht noch hervorhebt ;)
Da hast Du natürlich vollkommen Recht, alles ist relativ.
 
Im Kern entstehen die meisten Probleme beim Schleifen zum einem bei einem Restgrat oder das die Fase nicht korrekt getroffen wird.

Messer aufgelegt mit Rücken und Fase behalten auch beim wiederholten touchup recht zuverlässig ihren Winkel - ich benutze bei Klappern meistens den scale Abschluss als Anschlag. Bei geklemmten Messer ist dieses nur durch penible Messung und Korrekturen möglich und wenn man lediglich mit leichten Zügen eines 5k nachziehen will, praktisch ein Muss.

Von dem schnellen eben mal Auflegen versus Verschrauben mal ganz abgesehen.

Just saying.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau. Deswegen sollte man sich den Schritt vom günstigen EP-System zu einem hochpreisigen aus meiner Sicht wohl überlegt haben. Es wird nicht zwingend besser ;)
 
Genau. Deswegen sollte man sich den Schritt vom günstigen EP-System zu einem hochpreisigen aus meiner Sicht wohl überlegt haben. Es wird nicht zwingend besser ;)

Moin

Da geb ich dir völlig recht . Egal was man sich so vorstellt , es ist immer was zu beachten , damit das Ergebnis passt.
Gerade wenn es spannend wird , kurvige Klingen und das saubere entgraten , sind mit System genau so eine Herausforderung , die man erlernen muss.
Eine Zeitersparnis gibt es auch nicht unbedingt.

Wer entsprechend viel schleift , weiss ob er sowas braucht . Alle anderen gönnen sich das einfach...
 
...

Die jeweilige Abweichung zum Winkel der horizontalen Normale bestimmt den Winkel über der Normalen in der vertikalen Ebene mit. Und die horizontale Abweichung an der Klingenspitze ist bei geringer Krümmung der Klingen an der Klingenspitze schon mal schnell bei 20 bis 30° oder mehr. Wer der Mathematik nicht traut, kann das auch gerne empirisch ermitteln:

...
Ich glaube, mit deiner Annahme von Abweichungen von 20 bis 30° liegst du für normale Messergeometrien zu hoch.
Wenn man es genauer wissen möchte, kann man das relativ einfach für jedes Messer und Schleifsystem im 3D CAD nachmessen.
Hier habe ich mal gezeigt wie so was prinzipiell gemacht werden kann:
Winkelabweichung Schleifwinkel bei EdgePro Systeme und Schleifsystemen die auf dem gleichen Prinzip basieren (https://messerforum.net/threads/winkelabweichung-schleifwinkel-bei-edgepro-systeme-und-schleifsystemen-die-auf-dem-gleichen-prinzip-basieren.142416/page-3)

Vor allem in dem Post mit den Tabellen, kann man erkennen, dass bei Führungslängen um 200 mm die Abweichungen bei normalen Messergeometrien geringer sind.
 
Hallo Leute,

bin schon öfter mal als Gast zum Lesen hier im Forum unterwegs geswesen, jetzt habe ich mich doch mal registriert.
Also quasi noch Frischling hier bei Euch und versuche mich gerade durch die Fülle an Informationen hier im Forum zu lesen.
:super:

Hoffe das geht in Ordnung wenn ich hier mal ein paar Fragen stelle.

Da mittlerweile doch das ein oder andere Taschenmesser den Weg zu mir gefunden hat, würde ich mich gerne mehr mit Wartung und Pflege der kleinen Begleiter beschäftigen.
Dazu gehört natürlich auch das Schleifen und scharf halten der Klingen.
Muss dazu sagen, daß ich da keinerlei Erfahrung habe mit dem Thema Schleifen, trotzdem würde ich gerne meinen Bestand selbst scharf halten, zumindest so gut mir das am Anfang gelingt.
:D

Daher suche ich ein passendens System mit dem Focus auf Taschenmesser, es sollte aber auch möglich sein gängige Küchenmesser zu schleifen.
Besitze natürlich selber einige Küchenmesser und kann mir auch vorstellen die Messer der Familie mit scharf zu halten. :haemisch:

Jetzt habe ich hier mitgelesen und mir auch schon einige Systeme angeschaut, auch ein paar Videos auf Youtube.
Anfangs dachte ich es reicht vielleicht ein Sharpmaker von Spyderco, als ich dann aber von den ganzen Problemen mit den unterschiedlichen Schneidwinkeln an den Messern gelesen habe, dachte ich es muss wohl doch ein anderes System werden, mit dem ich die unterschiedlichen Winkel besser treffen und auch reproduzierbar einhalten kann.

Hängen geblieben bin ich irgendwie bei dem TSProf Kadet Nero bzw. Kadet Pro der bald kommen soll oder bei dem Edge Pro Apex System.
Wobei mich beim Apex ein bisschen stört, daß ich noch Kram dazu kaufen muss, wie einen Magneten oder die Tischhalterung zum Beispiel.
Auf jeden Fall ein System bei dem ich selbst entscheiden kann welche Steine ich verwenden möchte, daher dachte ich sind Systeme von Work Sharp eher raus, oder?
Es soll ein Einstieg in das Hobby sein...ohne vorher x-Systeme auszuprobieren oder am Anfang zu viel Geld auszugeben.
Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile, aber im Grunde für mich doch ausreichend?
Das Problem mit der Winkelabweichung ist mir bewusst, bin auch noch nicht sicher wie wichtig dies bei eher kleinen bis mittleren Klappern oder eben den Küchenmessern ist.

Welches würdet ihr empfehlen? Beide ok, oder was anderes? :confused:
Ich danke für die Entscheidungshilfe.

Beste Grüße
Aba
 
Moin @Abadie

Die Tücken der Systeme sind dir ja nun bekannt. Und wenn man sie kennt , kann man auch Gegenarbeiten , z. B. durch Umklemmen oder etwas anders führen.
Das ist einfach nur Übung und etwas mehr Aufwand . Das ist aber beim Schleifen eigentlich immer so.
Funktionieren , also deine Messer wieder richtig scharf zu bekommen tun sie alle.
Ich gehöre zu den Menschen die Werkzeug ( also auch Schleifmittel ) auch nach Qualität kaufen. Obwohl eine Einhell oder Bosch grün im Haushalt langt ,
nehme ich dann lieber die Profiqualität die ich bei der Arbeit gewohnt bin....also lieber Bosch blau , Dewalt und co...weil ich weiß , die Dinger halten .

Letztendlich können wir dir alle pro 's und Con's aufzeigen . Und es liest sich so , als ob du das ja schon gelesen hast .
Ein TS Proof ist Rock solid verarbeitet und wird ewig halten....genau wie mein Nowi Pro.
Mir ist es das wert , weil ich sowas auch wirklich regelmäßig nutze.

Für ab und zumal ...und einfach nur brauchbar scharf ...tja dann langt 100.- für Worksharp oder Edge Pro Klon sicherlich aus.
Und bei sachgemäßen Umgang halten die auch ne Weile

Gruss

Micha
 
Schleifjunkies hat nun auch ein eigenes System herausgebracht:
Dafür ist man dann schon im Bereich von 1000 Euro.

Ich bleib trotzdem beim Nowi - da hab ich schon alles was ich brauche.
 
Moin @knifeaddict

Gelesen hab ich viel über die Geräte, aber letztlich muss ich mich für eins entscheiden und will natürlich gleich etwas vernünftiges kaufen.
Wenn ich das Gerät später meinen Enkeln vererben kann, umso besser. Also Qualität darf es schon ruhig sein.
Der TSProf Kadet macht tatsächlich einen sehr robusten Eindruck, scheint mir ausreichend stabil im Stand zu sein und wenn die Qualität wirklich so gut ist, wäre das mein Favorit.
Bei den Steinen bin ich nicht zwingend an den Hersteller gebunden, finde ich auch sehr gut.
Wenn also nichts dagegen spricht würde ich vielleicht sogar auf den Kadet Pro warten...hatte mir auf Youtube ein Video angeschaut mit den Änderungen und finde es durchaus sinnvoll.
Lohnt es sich ein paar Tage zu warten?
Bei den Steinen würde ich mich an eure Empfehlungen halten ob vom Hersteller oder doch etwas anderes...vielleicht eine kleine passende Shapton Kollektion.

Das Nowi-Schleifsystem welches du erwähnst habe ich mir natürlich auch angeschaut, tolles Profigerät aber eher nicht für mein Anwendungsgebiet mit Focus auf kleinere bis mittlere Klapper oder?
Liegt preislich auch etwas außerhalb von dem was ich mir so vorgestellt habe.

Gruß
Aba
 
Wenn also nichts dagegen spricht würde ich vielleicht sogar auf den Kadet Pro warten...hatte mir auf Youtube ein Video angeschaut mit den Änderungen und finde es durchaus sinnvoll.
Finde ich auch. Die Winkeleinstellung des aktuellen Modells ist etwas frickelig.
Es soll ein Einstieg in das Hobby sein...ohne vorher x-Systeme auszuprobieren oder am Anfang zu viel Geld auszugeben.
Das wird mit dem Kadett Pro dann allerdings schwierig, denn da landest du mit Steinen jenseits der 500 €.
Viel besser als mit dem Work Sharp für knapp 60 € wird der Schliff nicht.
 
Genau, gerade die verbesserte Winkeleinstellung finde ich gut und noch ein paar Kleinigkeiten die positiv auffallen.

Work Sharp Precision Adjust habe ich auch überlegt, aber finde halt er macht nicht den wertigsten Eindruck, viel Kunststoff und die Konstruktion ist sehr leicht.
Dazu ist man auf die vorgegebenen Steine angewiesen, sicher ein schlaues System mit den drehbaren Steinen, aber auch wieder viel Kunststoff dran.

Denke halt, daß ich mit dem Kadet Pro flexibler aufgestellt bin im Bezug auf etwas größere Messer oder eben Steine aus anderem Material, mit anderen Maßen.
Preislich kostet es etwas mehr, das ist mir bewusst, wo man dann vielleicht wieder die Punkte Qualität und Haltbarkeit mit einbeziehen muss.
Das man auf allen System einen brauchbaren Schliff bekommen kann, habe ich verstanden, am Ende alles eine Sache der Übung.
 
Moin @Abadie

1. Die neue Version finde ich auch besser . Ich hatte den normalen Kadet hier , ging schon , aber der neue scheint das zu erleichtern .
Wenn man nicht auf den Euro schauen muss , macht das für mich Sinn

2. @Besserbissen's Argument ist nicht von der Hand zu weisen . Erstmal 60.- zum Üben ?!
Allerdings , wenn man dann mehr Geld auf den Tisch legt , will man das ja auch nutzen . Vielleicht ein gute Motivation
das auch zu lernen

3. Steine :
Ich habe die Seriensteine von TSprof mitgetestet , dann die Boride und die Shaptons , gibt es hier , sharpeningstones.de - sharpeningstones.de (https://www.sharpeningstones.de)
Persönlich mag ich Diamantsteine nicht und nutze die nur wo es Sinn macht . Das ist aber sehr subjektiv und hat nix mit der Leistung der Steine zu tun.
Die Boride ( mit Öl ) fand ich nicht ganz so gut , da gefällt mir das Shapton Ergebnis besser

Die Seriensteine von TSprof können alle Stähle und das ist sehr wichtig / entscheidend . Muss man häufiger grobe Steine nehmen , z.B. Winkeländerung
richtig runde , stumpfe Klingen , machen Diamanten bei den kleinen System mehr Sinn. Der Verschleiss ist da den Shaptons deutlich überlegen .
Soviel Schleifmaterial haben die kleinen Schleifplatten ja leider nicht. Abraten würde ich von Shapton 120 - 320
Wird es feiner , kommt der Verschleiss nicht mehr so zum tragen

Fürs Grobe würde ich bei Diamant bleiben , wahrscheinlich sogar das Set von TSprof nehmen.
Später dazu wäre mein Set Up als Ergänzung
Shapton : 1k , 2k und 8K

@Besserbissen hat auch die Venev Steine getestet , die finde ich etwas zu teuer

Gruss

Micha
 
Es gibt Lösung die es ermöglichen auch andere Steine für den Work Sharp Precision Adjust zu benutzen. Kostet aber auch wieder so 30$, habe ich auch nur in den USA gefunden.
Alles andere überlasse ich denen die davon Ahnung haben.
 
Ich bin gerade etwas damit überfordert welche Steine ich für den Ruixin kaufen soll.
Spyderco habe ich nur von @pebe empfohlen gesehen und sind die teuere Wahl.
Shapton Pro 1k/5k (+8k) werden da öfter empfohlen.
Die groben Steine kommen mir für mich weniger sinnvoll vor.
Zu schärfende Stähle 14C28N und Aogami.
 
Ich bin gerade etwas damit überfordert welche Steine ich für den Ruixin kaufen soll.
Spyderco habe ich nur von @pebe empfohlen gesehen und sind die teuere Wahl.
Shapton Pro 1k/5k (+8k) werden da öfter empfohlen.
Die groben Steine kommen mir für mich weniger sinnvoll vor.
Zu schärfende Stähle 14C28N und Aogami.

Der 1K Shapton ist schon ne echte Flex . Gröber braucht man nur bei Ausbrüchen ( also echte Beschädigung ) und co
Sonst kann der 1K auch ohne Probleme einen Grundschliff. Einen 5K dazu langt erstmal...das geht schon richtig gut
 
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