Bilder/Themen im MF - unterschiedlicher Stil bei Serien- und handgemachten Messern

Doch. Du schreibst doch selbst:


Versteh mich nicht falsch, ich will dir das gar nicht nehmen. Ich will dir nur klar machen, dass es genauso Käufer gibt, die eben nur Fakten wollen und keine Stories.

Liebe Grüße,
Stephan

Ich versteh dich schon.
Verstehst du mich?
Wenn ja : eine Lösung für das "Problem" habe ich ja angedeutet.
Wer verkaufen will sollte dich und mich an ansprechen, erhöht die Chance auf Erfolg ungemein. Und das geht im Internet recht einfach. Machen tun es aber extrem wenige, nicht nur in dieser Branche.
 
Meiner Meinung ist es gerade bei vermeintlich unnützen Messern sehr wichtig vom Verkäufer Situationen zu erschaffen um den Erwerb des Messers zu rechtfertigen. Teilweise scheint es mir das die ganze Prepper Branche darauf aufbaut :glgl:
Zum Beispiel Strider: Brauch ich nicht weil ich kein Soldat bin aber es könnte ja mal passieren dass ich was aufhebeln muss.
Passiert mir auch öfters, dass ich z.B. ein Campknife sehe, ein mögliches Camping Szenario durchspiele und 10 Sekunden später ist das Messer bestellt. Und Campen war ich schon lange nicht mehr ;)


gruß
 
Ich könnte mir in erster Linie vorstellen das vielen suggeriert wird, oder sich viele davon beeinflussen lassen das taktisch angehauchte oder gar taktische Einsatzmesser
eher als Waffe angesehen werden als ein Kunstwerk oder handwerklich gefertigter Gebrauchsgegenstand.
Gerade aufgrund der Farb- und Formenkombinationen. Ein Messer mit Schwarzen Micarta oder ähnl. Material oder gar noch mt schwarz beschichteter Klinge wirkt doch eher erschreckend.

Ich hatte auf dem Geburtstag meiner Mutter mal Zum Kuchen schneiden mein Manix ausgepackt (ich trage es täglich bei mir, fast immer mit dem Poltergeist zusammen)
Das die Herschaften vor Schreck nicht unter den Tisch gefallen sind grenzte fast an ein Wunder. Hätte ich das zweite von rechts oben genommen (siehe Bild)
hätten sie vieleicht nur geschmunzelt.

Ich persönlich finde auch taktische Messer schön, sofern sie funtionell sind. Aber mehr als 500 Euro würde ich für ein Messer auch nicht ausgeben, weil dann würde ich es nicht mehr benutzen.
Es würde dann in der Vitriene landen und ich würde mich ärgern das ich es nicht benutzen kann weil es dann nämlich an Wert verliert. Ich bin ein user und kein Sammler.

Ich fertige selber auch (alle Messer auf der rechten Seite) gerne mal Messer in diese Richtung.
Aber auch in Damast oder mit Spitzerlkonstruktion. Kombinationen aus traditionellen und High Tech- Materialien. Aber halt nur das was mit meinen Mitteln technisch möglich ist.
Ich mache das was mir gefällt, und verkaufen kann ich meine Messer auch. Für mich ist es immer eine Frage der Optik und des Nutzen wie für viele anderer warscheinlich auch.

Ich mag ebenso Messer von Elishewitz oder Poltergeist als auch Messer von Achim Wirtz oder Wieland, oder die Messer von Murat sind meiner Meinung nach spitzenmäsige Kombinationen aus taktisch und klassisch.
Schaue ich mir die Messer von Jens Anso an stelle ich fest das ich die meisten wohl aus gesetzlicher Sicht garnicht tragen darf. Warum soll ich mir dann ein handmade taktikal kaufen welches ich nicht tragen darf
Genauso die Benchmade oder Spydercos. Wobei, wenn mir mein Manix abgenommen werden sollte, warum auch immer, es mir warscheinlich nicht wehtun würde aus finanzieller Sicht.
Das ist doch das was sich in den Gehirnen festgebrannt hat. Aber kein Polizist oder Polizistin wird dir dein Sebenza abnehmen wenn du nicht vor ihm damit rumfuchtelst oder bei einer Polizeikontrolle die Dinger im Auto offensichtlich rumkullern. Anderer seits wird es dir warscheinlich auch kein Polizist abnehmen wenn es eine Federdamastklinge hat mit Horngriffschalen;) Wobei ich persönlich Horn einfach nur hässlich finde.
Baut doch mal taktische Folder die man auch tragen darf!

Ich habe mir das Hogue Elishewitz EXF01 gekauft weil es mir einfach richtig gut gefällt. (links unten)
Nicht weil ich es brauche sondern weil mich Form und Materialien ansprechen. Aber es mit zu nehmen in die Öffentlichkeit werde ich
warscheinlich nicht, da es nicht gesetzeskonform ist. Es hindert mich der Gedanke daran es mit in den Wald zu nehmen und mir and den Gürtel zu hängen.
Ich glaube schon das es was mit der Farb- und Formgebung zu tun hat und was wan mit damit verbindet. Es ist halt die noch typisch konservative Einstellung des breiten Volkes und das was den Leuten suggeriert wird.
Die Amis oder auch andere Völker sind offener in vielen Dingen. Das ist meine Meinung.
DSCN1861.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
[...]
besitzen ein bestimmtes Alter, da sich ein Schüler oder Azubi bzw Berufseinsteiger sowas fast nicht leisten kann! (Ausnahmen bestätigen die Regel)[...]

Genau diese Klientel meinte ich ebenfalls, also die durch die erwähnte mediale Verwertung neu angefütterten. Ein neu zu bedienender Markt, sozusagen. Außerhalb der irgendwo weiter vorne erwähnte gut unterrichteten und hinsichtlich Messerherstellern ausreichend verorteten "Szene".

Und ich kann mich sowas von irren ...
 
Hm, wäre es möglich, dass die Hersteller von Serienmessern mehr marktgetrieben (wer will, kann sich das auch als "die besseren Kaufleute" übersetzen) sind?
Und dass Messermacher - auch wenn sie profitorientiert arbeiten - tendenziell eher das machen, worauf sie Lust haben und womit sie sich identifizieren können? [...]

Das ist eine gute Frage - vielleicht ist es tatsächlich so. Wenn man sich aber für den Markt nicht interessiert, sondern nur machen will, worauf man Lust hat (also quasi mit Ansage und Absicht *nicht* den vorhandenen Markt bedient) dann sollte man sich nicht wundern, wenn die Käufer eben fehlen.

Gruss, Keno
 
Ich vermute, dass ein wichtiger Faktor für diesen Trend die Zeit ist. Ein Handgefertigtes Messer nimmt einfach Zeit in Anspruch, vom Design über die Materialauswahl bis hin zur Fertigung. Und da muss ein Kunde auch mal warten. Vieles muss heute schnell gehen und am besten sofort da sein. Das ist eine Sache der persönlichen Einstellung, sich die Zeit zu nehmen und auch mal abzuwarten. Das ist bei den Kunden von klassischen Messern vielleicht noch eher vorhanden.
Gruß Florian
 
Die deutsche Szene derjenigen die Taktische Messer im höchsten Preissegment kauft ist:

1. SEHR klein und übersichtlich
2. Eine Gesellschaftliche Randgruppe, die Anfeindungen ausgesetzt ist
3. Auch innerhalb der Messerscszene eine Randgruppe, die Anfeindungen ausgesetzt ist
4. Nicht homogen, es gibt Sub gruppen z.B.: Leute die Geld für Funktionales Design bezahlen und Leute die "schönes Design bezahlen, diese Gruppen können sich z.T. grundsätzlich nicht leiden, bzw. haben sehr unterschiedliche Zugangsansätze

Wer sich einige Zeit in dieser Gruppe bewegt:

- Kennt schnell die Leute die sich in ihr bewegen
- Hat mannigfaltige Erfahrungen damit gemacht, sich zu rechtfertigen wenn er was über seine Messer veröffentlicht

Als das MF klein und Jung war, war ein teil dieser Leute hier vertreten, vermutlich hat das MF für viele sogar erst den Impuls ausgelöst.
Diese Leute kennen aber inzwischen zum größten Teil, sie können alles was das MF bietet privat erledigen. Sie Kennen die Macher, sie wissen wer was kaufen würde, sie wissen mit wem sie reden können.

Es gibt daher sehr wenige Gründe für diese Leute sich in einem Forum zu beteiligen und diese Leute werden das nur dort tun wo sie sich gut aufgehoben fühlen.
Das MF kann dies aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr leisten. Ganz knapp formuliert ist es dazu inzwischen einfach zu öffentlich. Diese Gruppe hat an Öffentlichkeit nur in einer sehr kleinen Minderheit ein Interesse.

Gruß
El
 
Das ist eine gute Frage - vielleicht ist es tatsächlich so. Wenn man sich aber für den Markt nicht interessiert, sondern nur machen will, worauf man Lust hat (also quasi mit Ansage und Absicht *nicht* den vorhandenen Markt bedient) dann sollte man sich nicht wundern, wenn die Käufer eben fehlen.

Gruss, Keno

Wem fehlen eigentlich die Käufer?
Ich mache genau das was ich möchte und verdiene damit mein täglich Brot ohne irgend welche Absatzprobleme.
Würde ich jedem Trend folgen oder jedem Tip den ich schon von Kollegen bekommen habe würde ich auch mit verbittertem Blick an einem Stand stehen und hoffen das endlich mal ein Kunde was kauft.
Ich verkaufe deshalb weil ich hinter meinem Produkt stehe , weil ich das mache von dem ich Ahnung habe . Ich bediene in erster Linie die Outdoor und Bushcraftszene in der ich mich selbst bewege und in diesem Bereich sehr aktiv bin. Meine Entwürfe entstehen nicht auf irgend einem Büroschreibtisch nach dem Motto "Hauptsache es sieht cool aus" sondern beim Benutzen des Werkzeug Messer in der Natur.
Würde ich jetzt anfangen Tactical-Folder zu bauen käme mit Sicherheit nur Designkröten raus da ich keine Ahnung von dieser Materie habe und absolut nichts mit anfangen kann. Ich versteh auch heute noch nicht aus welchem Grund man Messer hinter Glas einsperrt ;)
 
Ich versteh auch heute noch nicht aus welchem Grund man Messer hinter Glas einsperrt ;)

Verstehe ich auch nicht, ich hab für sowas Kisten.

Heiko, Du machst sehr ehrliche Gebrauchsmesser. Die sollen nicht mehr sein, als das, was sie sind. Und Deine Messer sind vergleichsweise günstig. Das ist *ein* Konzept, was offenbar bei Dir aufgeht und ich finde es wunderbar, dass das bei Dir aufgeht. Deine Kunden sind also Leute, die grundsätzlich mal ein Messer brauchen.

Jetzt gibts aber Leute, die kein Messer brauchen, sich aber Messer kaufen. Und das sind die, die idR auch ein paar Mark mehr ausgeben. Auch für Vitrinenmesser. Und der Grund, warum sie das machen ist: Sie können es, sie wollen es und sie können es sich leisten.

Diese Leute wirst Du weder bedienen können, noch wollen. Ist ein ganz anderes Konzept.

Was ich nicht verstehe, und gerade dann nicht, wenns von Messermachern kommt, ist - das sie das nicht verstehen. Bist ja nicht der erste der das sagt.

Kein Mensch braucht ein Messer von Dir. Was kann ein 100 Euro ESEE oder ein noch billigeres Buck nicht, was eines Deiner Messer kann.
Warum sollte man sich also von Dir ein Messer kaufen?

Auch Du lebst von vollkommen Überflüssigem. Der eine macht Überflüssiges mit Holz, der andere mit Horn und der dritte mit Lightning Strike.

El hat ein sehr kluges Posting geschrieben, und ich vermute, das ist nur die Spitze dessen, was er zu dem Thema zu sagen weiß. Wenn er schreibt: "Hat mannigfaltige Erfahrungen damit gemacht, sich zu rechtfertigen wenn er was über seine Messer veröffentlicht" ist das der Kernpunkt und beschreibt mehrere Aspekte:

1. Allgemeine Intoleranz: Wozu braucht man das, kann das auch schneiden, taugt das auch als Werkzeug usw.

2. Neid: Wenn sich Leute Messer kaufen, bei denen das Porto mehr kostet, als das was anderer Leute Messer kosten - dann wird regelmässig eher unentspannt reagiert. Das wird dann zwar mit 1. umschrieben, aber faktisch gehts um Neid. Und Neid tötet Diskussion (und hält dumm).

3. Fehlende Gesprächsgrundlagen. Wenn man zur Kategorie derer gehört, die regelmässig vierstellig aufwärts für ein Messer ausgeben, dann *kann* man sich nicht sinnvoll mit Leuten unterhalten, die sich bei nem 100 Euro Folder schon überlegen, ob sie den jetzt benutzen, oder doch lieber das billigere Teil verwenden. Und zwar nicht, weil man in einer anderen Gehalts- und Preisliga spielt. Sondern weil sich jeder, der in der Klasse einkauft, seit Jahren intensiv mit der Materie beschäftigt und entsprechendes Wissen hat.

Bzw, man könnte sich schon unterhalten, wenn da nicht 2. und 1. wäre.

In Summe gehts darum, dass offenbar nicht mehr Messerfreaks mit Messerfreaks reden.
Und ich stimme El zu, dass einer der Hauptgründe der ist, dass das MF dafür zwischenzeitlich zu öffentlich und zu breit aufgestellt ist.

Das ist aber die Antwort auf die Frage "warum sieht man so wenig hochwertige, teure Messer". Und sie trifft auf Tactical Knives genauso zu, wie auf traditionelle Messer. Hennicke, Boll, Maresch, Greiß plus noch zwei oder drei. Deckel drauf. Das aktuelle Knives 2013 listet auf 90 Seiten Messermacher auf, und das ist nur ein Ausschnitt der Messerwelt. Der eher traditionelle dazu. Schaut sich das wer an?

Ich vermute ja fast, das ist alles eher ne Kumpelnummer. Gekauft wird, wenn man den Messermacher kennt. Und damit wird die Vielfalt natürlich stark eingeschränkt. "Kennen" tut man maximal die, die hier auf Ausstellungen zu finden sind. Da wirds dann mit Foldern generell schon eher dünn, mit moderneren sowieso.

Wäre ne recht simple Erklärung. Ob die stimmt, weiß ich nicht.

Pitter
 
Wem fehlen eigentlich die Käufer?
Ich mache genau das was ich möchte und verdiene damit mein täglich Brot ohne irgend welche Absatzprobleme.
Würde ich jedem Trend folgen oder jedem Tip den ich schon von Kollegen bekommen habe würde ich auch mit verbittertem Blick an einem Stand stehen und hoffen das endlich mal ein Kunde was kauft.
Ich verkaufe deshalb weil ich hinter meinem Produkt stehe , weil ich das mache von dem ich Ahnung habe .

seh ich genau so wie heiko.

wenn man sich mal erfolgreiche macher anschaut, dann sind das die, die (außer qualität) eine eigene unverkennbare handschrift haben und diese (oft fast unmerklich) weiterentwickeln-
alleinstellungsmerkmal nennt man das wohl auf ´werbeagentur-deutsch´.
das funktioniert im bereich outdoor (siehe heiko), aber auch in mehr ´design-lastigen´ bereichen ( jockl g, daniel b, gunther l, k-h koob,...)

wer immer dem gerade aktuellen trend nachhetzt, muß sich bei jedem angesagten ´hype´ neu erfinden, macht sich selber austauschbar und muß irgendwann mit dem kollegen, der auf der selben welle schwimmt, über den preis konkurrieren.
für mich wäre das der absolute ´worst case´, für die oben genannten sicher auch.
aber eben nur ´wäre´(konjunktiv)-
es funzt nämlich auch anders:

vor ca 8 jahren bekam ich (noch als besucher) das gespräch eines potentiellen kunden mit einem bekannten und erfolgreichen mesermacher mit.

kunde:
´ ihre messer gefallen mir! bauen Sie mir mein messer, ich habe folgende vorstellung, wie es aussehen soll: 1)...,2)...,3)....,4)...´
messermacher:
´ha noi, des mach´ ich net.
ich bau´ meine messer, wenn Sie in einem davon ihres sehen, dann kaufet S´es!`

dieser macher, in vieler hinsicht für mich ein vorbild, ist bis heute erfolgreich...:super:

gerhard
 
Die Diskussion wie was besser geht, bzw. wie man neue (eigentlich ältere) Stile wieder hier im Forum aktiviert, finde ich ja grundsätzlich richtig.

Bei dem jetzt gewünschten Qualitäts-u. Preissegment, kann ich aber aus eigener Erfahrung sagen, dass es bei Einzelstücken schon recht schwer ist, eine Genehmigung vom neuen Herrchen zu bekommen dieses auch hier abzubilden. (auch woanders überhaupt)

Wieviel "Modernes/Neues" bleibt dann wirklich über damit im MF breit diskutiert werden kann/Könnte ? (möglich das dies mal anders war)

Gruß knifefaan

PS: kann ja auch sein das ich hier was völlig falsch verstehe ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es hat zwar einiges gedauert, aber auch ich rücke beim Preissegment meiner Messer immer mal wieder in den vierstelligen Bereich. Wie von El und auch von Pitter bereits ausgeführt wird man da sehr leicht in die Rechtfertigungsecke gedrängt(Neid, wozu braucht man das, wen willst Du den damit umbringen etc.). Aber meiner Meinung nach ist das mehr ein gesamt Gesellschaftliches Problem. Als ich mir vor Jahren eine Panorama Camera gekauft habe wurde ich auch als Spinner dargestellt. Hier hatte ich allerdings den Vorteil mit den Foto's ein überzeugendes Ergebnis zu präsentieren. Messer dagegen schneiden nur. Manche besser manche schlechter. Ich zeige meine Messer nur noch interessierten Zeitgenossen die in der Lage sind Design und handwerkiliche Qualität zu schätzen und nicht sofort anfangen zu ätzen (der Reim war nicht beabsichtigt ;)).
Meine Messer kauf ich meist bei den üblichen Verdächtigen wie man sie man auf der MMM in SG trifft.
Vieleicht sind die Old School, aber verlässlich. Wenn mir mal ein tolles Tactical begegnen sollte werde ich zuschlagen.

Gruß

Uli
 
Zuletzt bearbeitet:
...
aus eigener Erfahrung sagen, dass es bei Einzelstücken schon recht schwer ist, eine Genehmigung vom neuen Herrchen zu bekommen dieses auch hier abzubilden. (auch woanders überhaupt)
:confused:
Sowas gibts auch ?? Allgemein bei Einzelstücken aus deinen Aufträgen oder nur bei bestimmten Kunden ?
Ich habe schon von Forumiten gehört, dass sie ein Einzelstück mit der Bedingung haben anfertigen lassen, dass eben dieses Stück, "Muster" oder "Modell" vom beauftragten Macher kein zweites Mal für einen anderen Kunden gebaut wird. Aber dass noch nicht einmal Bilder eines Messers eines unbekannten Kunden gezeigt werden *dürfen*, lese/höre ich heute das erste Mal. Aber man lernt immer wieder dazu...

Dass Messer gezeigt werden, ohne dass der Auftraggeber/Käufer/Kunde aus bestimmten Gründen namentlich genannt werden will, habe ich dagegen schön öfter hier im Forum gesehen - nicht gelesen - denn dass würde der Absprache ja nicht dienlich sein. Man erfährt den Namen des Käufers dann in anderen Foren, manchmal kann man den Käufer auch an der Machart des Werks eingrenzen... :steirer:

Gruß Andreas
 
Hallo luftauge,

nicht Allgemein aber bei mir überwiegend. Es gibt "Leute" die nie ein Wort in Foren schreiben, bzw. sich überhaupt anmelden würden. Die benutzen aber auch 2 o.3 K Messer ohne sie in die Vitrine zu legen (nicht verallgemeinern, ist nur meine Feststellung).

Mehr kann ud will ich dazu nicht sagen.

Gruß Michael
 
Bei dem jetzt gewünschten Qualitäts-u. Preissegment, kann ich aber aus eigener Erfahrung sagen, dass es bei Einzelstücken schon recht schwer ist, eine Genehmigung vom neuen Herrchen zu bekommen dieses auch hier abzubilden. (auch woanders überhaupt)
Gruß knifefaan

kann ich verstehen, wenn das messer nach kundenentwurf und -vorgaben entstanden ist.

wenn ich aber ein einzelstück im eigenen stil/design als auftrag mache, brauche ich von niemandem die genehmigung,
die arbeit hier oder anderswo zu zeigen, natürlich wie immer ohne nennung des auftrgagebers.

gerhard
 
...
Es gibt "Leute" die nie ein Wort in Foren schreiben, bzw. sich überhaupt anmelden würden.
OK, es gibt ja auch Mundpropaganda. Aber dem Macher per Absprache oder als Bedingung zu untersagen, sein Werk überhaupt *irgendwo* zu zeigen (die eigene HP wird dann vermutlich inbegriffen sein), ist dann doch etwas seltsam. Gerade dann, wenn es eben keine Vitrinenstücke sind.
Ich hätte da spontan nur an eine Konstellation gedacht, die aber im beiderseitigen Interesse gewesen wäre.

Und wenn es dann verloren geht oder gestohlen wird, sind sie schnell registriert, um im ersten Beitrag um Hilfe bei der Wiederbeschaffung zu suchen... :glgl:

Gruß Andreas
 
Moin

OK, es gibt ja auch Mundpropaganda.

Es gibt dutzende von Printmedien..Pitter hat ja schon eine angesprochen.
Und es gibt Menschen, die Rufen dann einfach bei einem Macher an.........und/oder fahren/fliegen da auch mal hin um sich "Ihr" Messer bauen zu lassen.
Ich habe schon 3 Messersammlungen gesehen, da lag mehr "Wert" im Safe, als ich in 20 Jahren Umsatz mache.
Und keiner der drei Sammler ist in einem Forum angemeldet, bzw. würde Bilder seiner Sammlung veröffentlichen.

Aber dem Macher per Absprache oder als Bedingung zu untersagen, sein Werk überhaupt *irgendwo* zu zeigen (die eigene HP wird dann vermutlich inbegriffen sein), ist dann doch etwas seltsam.

Das ist völlig normal.
Habe ich auch regelmäßig.............und das betrifft nicht nur Sachen aus schwarzem Leder;)

Wenn du dir mal ansiehst, mit welcher völligen Schamlosigkeit hier Ideen geklaut werden ("für Privat ist das völlig legal"), dann ist das auch mehr als verständlich, dass jemand, der sich für viel Geld einen Traum erfüllt hat, dieses Unikat nicht von irgendwelchen Hanseln abgekupfert sehen möchte.

Und das hat man als Macher zu respektieren.

Wenn ich als Macher mir was ausdenke und das kauft jemand, dann bleibt die Idee meine.
Bei Aufrtagsarbeiten ist es eben genau andersrum.

Ich mache z.B. Anfertigungen für gewerbliche Kunden, die das dann weiter verkaufen.
Da wird es hier keine Bilder von geben, - und ich werde da auch nicht namentlich genannt.

Sonst habe ich nämlich ratzfatz die Anfragen der "Sparfüchse" ob sie das nicht bei mir direkt etwas billiger bekommen können.

Alles schon erlebt. Ist nicht mein Stil.

Frag doch mal einen Herrn Landes, den Herrn Tritz oder den Herrn Steinau wieviele Messer sie so jedes Jahr verkaufen.............und wieviele man davon zu sehen bekommt.

Wieviele Käufer von Nesmuk-Messer präsentieren ihre Neuanschaffung in Foren?

Hier im Messerforum ist die magische Grenze 400,-€

Wird es teurer, dann kannst du die Uhr danach stellen, dass einer fragt, warum man für ein Messer soviel ausgibt, oder sich genötigt fühlt "sachliche" Kritik vorzubringen, die leider nur deutlich macht, dass er nicht weiß wovon er spricht.

Ausgenommen sind die Macher mit Fanclub.......da traut sich dann keiner im allgemeinen Gejubel zu nörgeln.

Aber ansonsten ist der deutsche Michel neidgrün, voller Mißgunst und mit einem bemerkenswert engen Blick auf seinen "Bildungs"horizont versehen.

Gruß
chamenos
 
Mal ehrlich:
Mir ist schleierhaft, wie Du deine Beispiele auf meine Irritation bezüglich einer konkreten Auftragsabwicklung/eines speziellen Auftragsmodus beziehst. Das, was Du aufzählst, ist weder neues noch geheimes Wissen, das sind alles denkbare, alltägliche Konstellationen. Wie haben Macher ihre Messer verkauft, bzw. Kunden einen Macher gefunden, bevor es Internet gab ? Du redest über ganz andere Ausgangssituationen.

Wenn "keine Bilder" Vertragsbestandteil ist, ist das so. Das hat nichts mit Respekt zu tun, sondern mit dem Vertrag, an den man sich hält. Wenn ein Vertragspartner das (nicht) will, wird er seine Gründe haben, und die sind wiederum seine Sache. Drum herum muss man gar nicht spekulieren, man muss auch nicht alles verstehen. Mir war es lediglich neu, dass "keine Bilder" von nicht Sammler-, Vitrinen- oder Verkaufsmesser tatsächlich praktiziert wird, denn das war der Grund für die Irritation. Das muss man nicht unnötig verkomplizieren oder abstrahieren.

Der Ideenklau wäre nämlich die Konstellation, bei der beide Vertragspartner kein Interesse an Veröffentlichung haben dürften. Aber nicht, um es künftig zu verhindern, sondern um es aktuell nicht bekannt werden zu lassen... Was nicht heissen soll, dass nicht veröffentlichte Messerprojekte grundsätzlich in den Bereich Design-/Ideenklau/Kopie fallen.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe noch andere Gründe für die hier besprochenen Entwicklungen:

1.) Durch die Trageverbote für Einhandmesser, Dolche und andere Messer ist vielen Messermachern hoher finanzieller Schaden entstanden. Es gab Messermacher die Einhandfolder im taktischen/militärischen Design geplant, gebaut und verkauft haben. Ebenso hochwertige kleine Dolche. Kunden waren vor allem Security-Personal, Polizisten, Soldaten, Jäger usw. Durch die Trageverbote gingen diese Produkte plötzlich viel schlechter weg, die Messermacher mussten die Produktion umstellen, vorgefertigte Klingen mit Löchern für die Daumenschrauben wollten viele Kunden plötzlich nicht mehr. Die Kunden wurden durch die mediale Treibjagt auf Messerliebhaber und Messerfans tief verunsichert. Die Soldaten kaufen die Einhandfolder inzwischen wieder (Ausnahmeregelung für aktive Soldaten) aber einige Messermacher haben resigniert dichtgemacht.

2.) Der Beruf des Messermachers wird in den Massenmedien wenn überhaupt, dann völlig verzerrt dargestellt. Messer werden als gefährliche Mordwerkzeuge dargestellt, Schwertschmiede als Ewiggestrige Ritter. Mein Sohn (15 Jahre) hatte im Gemeinschaftskundeunterricht auf dem Gymnasium kürzlich das Thema Waffen, Messer , Schützenvereine. Der Lehrer meinte die Sportschützen wären noch aus der Nazizeit und Messer sollten generell verboten werden. Jetzt vergleiche man das mal mit den Asiaten z.B. Japan. Die Schwertschmiede sind "Kulturschätze des japanischen Volkes". Ein Tanto gilt als ein wertvolles Stück Kultur. Die japanische Messerbranche erfreut sich staatlicher Führsorge und Förderung, Schulklassen besuchen Messermeister die hochwertige Tantos bauen und Schwertkampfvorführungen.

3.) Wer als Europäer und speziell als Deutscher hochwertige Messer/Schwerter sammelt, kauft und benützt der hält inzwischen lieber den Mund. Hochwertige Stücke gehen zwar immer noch weg, auch Folder im vierstelligen Bereich, aber die Messerfans halten den Mund. Vieles läuft über Reservistenkammeradschaften, Jägervereinigungen usw. Das gesellschaftliche Klima ist einfach unfrei. Selbst Soldaten berichten mir, dass Sie zwischen innerhalb und ausserhalb der Kaserne meinen in zwei Welten zu leben. Bei der Bundeswehr sind Messer plötzlich toll und gut, aber draussen den Mund halten und Messer sind bös. Die Herrschenden möchten einfach Sheeples.

4.) Der Messerszene fehlt wie den Schützenvereinen schlicht und einfach der Nachwuchs. In Russland z.B. ist genau das Gegenteil der Fall. Viele junge Deutsche die sich mit Praktika und 400 Euro Jobs durchschlagen haben ganz einfach kein Geld. Wer an der Substanz lebt, der träumt vielleicht mal von einem hochwertigen Taschenmesser, kaufen ist aber unmöglich.

5.) Die Kosten für die Messermacher sind in den letzten Jahren wahnsinnig gestiegen. Das weiss ja jeder selbst dass Strom, Wasser, Heizung in den letzten 15 Jahren um über 100% gestiegen sind. Von hochwertigen Metallen, Kupfer usw. gar nicht zu sprechen. Und während unser Markt mit billigen China Messern überschwemmt wird, sind unsere Messer in China nicht konkurrenzfähig und werden es auch in 10 Jahren nicht sein. Abgesehen davon dass viele asiatische Länder sich gegen europäische Produkte abschotten, was mir letzte Woche erst wieder ein Freund bestätigt hat der im Aussehandel arbeitet.

Ohne einen Wandel in unserem gesellschaftlichen Klima fürchte ich gehen die Messermacher schweren Zeiten entgegen. Aber es muss ja nicht bleiben wie es ist. Zumindest nicht wenn es nach mir geht.
 
Und während unser Markt mit billigen China Messern überschwemmt wird, sind unsere Messer in China nicht konkurrenzfähig und werden es auch in 10 Jahren nicht sein.

Welche "unsere Messer". Ich weiß, dass Messer ab Preisen von vierstellig aufwärts immer mehr nach Russland und China verkauft werden. China ist sehr wohl ein Markt. Das gilt für hiesige Messermacher (von denen es nicht allzu viele in der Preisregion gibt), wie für die, die eh schon immer international verkaufen.

Falls wir über Serienmesser reden: Die Verkaufszahlen von Böker in China weiß ich nicht. Auf dem Weltmarkt sind jedenfalls auch die Messer aus Solinger Produktion konkurrenzfähig. Warum auch nicht, sind auch nicht teurer als Benchmade, Spyderco und Co.

Handgemachte, taktische Backlocks, Slipjoints, Friction Folder sind hier Mangelware
Was nicht angeboten wird, kann auch nicht verkauft werden.

Mal konkret: Welche Messermacher, die taktische Messer gebaut haben, haben denn dicht gemacht?
Falls Dir jemand einfällt, warum verkauft er nicht international, bevor er resignierend aufgibt?
Selbst in UK oder Dänemark gibts solche Messermacher. Obwohl die Gesetze was Messer angeht, viel restriktiver sind.


Pitter
 
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