Bundesratsinitiative vom 14.06.2024 zu den Themen „Messerkriminalität" und Waffenrechtsnovelle

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Für den Fall, dass das umgesetzt wird wie wird dann mit den Personen umgegangen die Messer besitzen die nach der Änderung einem generellen Umgangsverbot unterliegen. Sind die dann alle für die Tonne oder wird’s da Bestandsschutz oder Entschädigungen geben? Wie wurde das denn damals bei dem Verbot von Butterflys und Otfs gehandhabt.
 
Ob den Politikern bewusst ist, dass sie mit der Novelle auch das führen von folgenden Messern verbieten?

So ziemlich alle Holzeinwegmesser weil deren Klinge über 6cm lang ist.

Naja muss man das Takeaway essen im Park halt gänzlichst mit den Händen essen😂
 
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[•••]wird’s da Bestandsschutz oder Entschädigungen geben? Wie wurde das denn damals bei dem Verbot von Butterflys und Otfs gehandhabt.

IIRC, gab's bei dem Verbot von Butterflies etc. schon einige Zeit vorher eine entsprechende und verbindliche Ankündigung des Verbots und damit eine gewisse Übergangsfrist/Amnestie in der man seinen Kram noch legal loswerden konnte.

Und das Loswerden beinhaltete dann die Optionen
1. Eigenverkauf/Verschenken an jemanden im Ausland, wo's noch legal ist,
2. vernichten oder
3. halt abliefern bei der Polizei.
(Mag sein, daß ich Einzelheiten nicht mehr ganz korrekt auf dem Schirm habe. Lasse mich auch gerne verbessern.
Über Entschädigungen oder ähnliches ist mir jedenfalls nichts bekannt, und die Vermutung, daß man sowas effektiv einfordern könnte erscheint mir doch auch eher zweifelhaft bis amüsant.)

Im ersteren Fall freut sich halt ein Käufer im Ausland, daß er für wenig Kohle ein vielleicht tolles Messer abstauben kann (kann ja den Preis drücken...)
In letzteren beiden Fällen hat man halt finanziell komplett Pech.
 
Wie wurde das denn damals bei dem Verbot von Butterflys und Otfs gehandhabt.
Die waren an einem Tag erlaubt und am nächsten verboten.
Ich möchte nicht wissen wie viele sowas (für 10,- DM auf dem Rummel gekauft) noch Monate später unwissend in den Schubladen liegen hatten.
 
Lebensgesätze sind so: wenn was weggenommen werden kann, dann wirds weggenommen.

Die Gegenstände oder Recht auf irgendwas, die weg sind... die dann zurück zu bekommen ist sehr schwierig bis nicht mehr möglich.
Das ist mir zu fatalistisch.
Ich sehe es nicht ein, mich in einem Rechtstaat grundlos enteignen zu lassen.
Ebensowenig werde ich es einfach so hinnehmen, dass unsere Freiheiten immer mehr eingeschränkt werden,
nur weil es irgendwelchen aktionistischen Politikern an Verständnis fehlt.
 
Das ist mir zu fatalistisch.
Ich sehe es nicht ein, mich in einem Rechtstaat grundlos enteignen zu lassen.
Ebensowenig werde ich es einfach so hinnehmen, dass unsere Freiheiten immer mehr eingeschränkt werden,
nur weil es irgendwelchen aktionistischen Politikern an Verständnis fehlt.

Mit Rechtsstaat hat nix zu tun.

Weil auch hier wird nach einfachen Wegen gesucht.

Lassen wir eigentliche Ursache von dem Anschlag in M. beiseite, da wir im Messerforum sind.

Von vorherigem Messergesetz- Aufhebung spricht niemand, obwohl dadurch wenig (nix) erreicht wurde.

Na ja, einiges wurde schon erreicht: Messerherstellung in DE wurde schon negativ beeinträchtigt. Dabei in China, Russland, in der Ukraine (trotz Krieg) und... wird immer mehr produziert und Qualität steigt. Damit geht Konkurrenzfähigkeit von deutscher Produktion weiter runter.

Deine Argumentation ist sehr standartmäßig, gewöhnlich und auch wirksam. Etwa so nach dem Vorfall wird die weitere Messergesetz- Verschärfung argumentiert. Und ich sehe, rein logisch, keine Gründe, warum diese Argumentation bei Mehrheit nicht ankommt.

Also, die verlorene Reche vor Paragraph 42? bekommen wir nicht zurück (als Messerliebhaber, Sammler und...), weitere Begrenzungen kommen aber mit großer Wahrscheinlichkeit schon...
 
Um die Sinnhaftigkeit einer Verschärfung des Waffengesetzes mal aus meinem Blickwinkel zu Beschreiben.

Anzahl der Paragrafen im deutschen Waffengesetz: 60

Anzahl der Paragrafen im deutschen Waffengesetz an die sich Kriminelle/Terroristen halten: 0

Reaktion der Politik auf Terroranschläge und zu nehmende Messergewalt: Gesetze, wir brauchen mehr Gesetze 😂
 
Um die Sinnhaftigkeit einer Verschärfung des Waffengesetzes mal aus meinem Blickwinkel zu Beschreiben.

Anzahl der Paragrafen im deutschen Waffengesetz: 60

Anzahl der Paragrafen im deutschen Waffengesetz an die sich Kriminelle/Terroristen halten: 0

Reaktion der Politik auf Terroranschläge und zu nehmende Messergewalt: Gesetze, wir brauchen mehr Gesetze 😂
Hinzu kommt, dass die aktuell geplanten Gesetzesänderungen überwiegend nichts mit den kürzlich verübten Verbrechen zu tun haben.
Sie waren bereits deutlich vorher geplant.
Schon bei der letzten Novelle war anfangs geplant, Springmesser zu verbieten.
Die Begrenzung auf 12 cm Klingenlänge hat "Mannheim" nicht verhindert. Die Klinge der Tatwaffe war deutlich länger, siehe entsprechende Videos.
Um mit der Reduzierung der legal führbaren Klingenlänge auch nur ein einziges Verbrechen zu verhindern,
müsste der zukünftige mutmaßliche Täter ein Messer mit einer Klingenlänge zwischen 6 cm und 12 cm führen UND vor Ausübung der Tat von der Polizei kontrolliert werden.
Dann kann er aber auch einfach ohne Messer losziehen und sich vor der Tat im nächsten Supermarkt ein Küchenmesser mit 25 cm Klingenlänge besorgen.
Um ein Verbot von Kampfmessern und Springmessern zu rechtfertigen, muss vorher zum einen zwingend ermittelt werden, welchen Anteil diese an der Messergewalt ausmachen und zum anderen muss dargelegt werden, inwiefern diese gefährlicher sind als bspw. Küchenmesser, die ja oftmals darauf ausgelegt sind, Fleisch zu verarbeiten.
Nach meiner Erfahrung sind hochwertige Spring- und Kampfmesser in erster Linie Sammlerobjekte, die nicht geführt werden.

Großbritannien hat seit Jahren das mW restriktivste Waffenrecht im Bezug auf Messer von ganz Europa.
Trotzdem lag die Zahl der durch Messerkriminalität getöteten Menschen 2023 auf ihrem Höchststand:
England und Wales: Rekordstand an Toten durch Messerkriminalität (https://www.spiegel.de/panorama/england-und-wales-rekordstand-an-toten-durch-messerkriminalitaet-a-bcedb209-6735-4bf4-82f8-0b4a99e91252)

Wir haben knapp eine Million Legalwaffenbesitzer in Deutschland. Hinzu kommen ca. 600.000 Besitzer des kleinen Waffenscheins und weitere Besitzer von Schreckschusswaffen, Airsoft- und Paintballspieler, Bogen- und Armbrustschützen sowie eben auch Messerfreunde.

Der VDB setzt sich für die Rechte all dieser Bürger ein.
 
Das Eigentum bleibt durch Besitzverbote ja erhalten und Verboten wird durch das WaffG genau wie das KWKG nur der Besetz i.S.d. tatsächlichen Sachherrschaft.
Na zum Glück hat jeder Springmesser Besitzer, eine Finka im Ausland wo er die Sachen dann unterbringen kann. Kann man sich eigentlich nicht Ausdenken.
 
Ich finde spätestens wenn das Führen eines normalen Victorinox, wie z.B. dem Tinker, im Alltag verboten wird, ist die Grenze des Absurden überschritten.
 
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