Moin!
Ich bin zwar nicht Heinz, aber einen Satz möchte ich dann doch kommentieren:
Lieber einmal zuviel gewarnt als zu wenig.
Da kann ich Dir nicht zustimmen. Das Problem, was dadurch zu leicht entsteht ist, dass die Menschen leichtfertig werden. Es gibt da dann einen gewissen "Erosionseffekt", so dass solche Warnungen irgendwann einfach nicht mehr ernstgenommen bzw. gar nicht mehr wahrgenommen werden. Ein kleines Beispiel:
es gibt hier ganz in der Nähe eine Autobahnausfahrt, da steht vor einer Kurve ein Schild "40". Nun, die 40 fährt natürlich kein Mensch, sie ist auch bei normalen Strassenverhältnissen (und sogar bei starkem Regen) absoluter Quatsch. Dumm ist nur, dass die 40 bei
leichtem Regen gerechtfertigt ist, weil man nämlich nicht die Fahrbahn ausgebessert hat, als man festgestellt hat, dass der Belag veraltet und glattgefahren ist, sondern nur die Schilder aufgestellt hat. Effekt: kein Mensch hält sich an die Schilder, und bei leichtem Regen passieren immer wieder Unfälle (die Leute rutschen einfach geradeaus weiter in die Leitplanke). Harmlose Blechschäden, aber dennoch ärgerlich. Das nur dazu.
@braces & all:
Was bei den Batterien von DocArnie passiert ist, läßt sich jetzt sowieso nicht mehr nachvollziehen. Lithium-Batterien haben ganz klar dieses Potential, das wurde ja nun schon oft genug auf der Welt bemerkt. Aber das haben sie natürlich nur, wenn in ihnen noch Energie gespeichert ist. Mit
leeren Zellen kann so etwas nicht passieren, von daher sind "ausgelutschte" Zellen mit Sicherheit unkritisch. Denn, es geht ja prinzipiell um die Entzündlichkeit des verwendeten Lithium. Um eine Entzündung zu erreichen, muss noch eine gewisse Restkapazität vorhanden sein (oder natürlich alternativ Wärmezufuhr von aussen, z.B. in einem Feuer), ohne die geht es nicht. Eine mögliche Erklärung in diesem Fall kann eigentlich nur sein, dass die Zellen ungleichmäßig entladen waren. Warum auch immer, darüber kann man sich jetzt 'nen Wolf diskutieren, ich würde mal auf unterschiedlichen Innenwiderstand und unterschiedliche Kapazitäten aufgrund hoher Qualitätsschwankungen bei der Produktion tippen. Das hat dann möglicherweise dazu geführt, das eben nicht beide Zellen "ausgelutscht" waren, sondern nur eine so richtig, und die andere hat aufgrund der ungleichen Zellspannung die "leere" sozusagen geladen (bei Zellen mit unterschiedlichen Spannungen in Reihenschaltung findet unter Last immer ein Ausgleich statt, bis alle Zellen identisches Spannungsniveau haben). Das mögen Lithium-Batterien aber nunmal gar nicht, und deshalb vermute ich, dass das der Grund für den Unfall war.
Zweizellige Lithium-Batterien sind durchaus handelsüblich, man denke da beispielsweise an die CRP2, was auch "nur" zwei in Reihe geschaltete 3V-Zellen in einem Plastikrahmen sind. Werden oft in Fotoapparaten verwendet. Diese sind - im Unterschied zu den Zellen, die wir hier benutzen - aber schon ab Werk selektiert und zusammengestellt.
Fakt ist allerdings auch, und das hat Long John schon erwähnt, dass diese Lithium-Zellen eigentlich gar nicht für den hohen Strom konzipiert sind, der in einer Lampe auftritt.
Mein Fazit aus diesem Vorfall:
So etwas kann IMO immer und überall passieren. Mit "billigen" Batterien ist die Gefahr allerdings signifikant höher als mit hochwertigen Batterien. Schützen kann man sich davor bei Verwendung nicht, da man keine Schutzmassnahmen für jede Zelle einzeln einbauen kann. Wer sich schützen will, muss auf mehrzelligen Lithium-Betrieb komplett verzichten und sich somit auf einzellige Lampen wie z.B. die Fenix P1 und ihre Nachfolger beschränken.
Dirk
P.S.: das ganze ist stellenweise in den Augen anderer Fachleute vielleicht etwas "salopp" formuliert, das habe ich aber ganz absichtlich gemacht, damit es auch für Leute ohne passende Vorbildung verständlich ist.