Culilux Kyoto (die neue, zweite Messerserie von Culilux)

Immerhin ist dieser Abzweig hier, mal was neues zum sonstigen "ich möchte mir den besten Japaner kaufen, gerne für 300 Euro; nee schärfen kann und will ich auch nicht, das gute Messer bleibt doch ewig scharf", den man hier oft antrifft;-)

@BertDasBrot man könnte dir zwar viel entgegnen, aber das ist erstens zu OT und dann auch zu sinnlos, dass hier noch weiter auszuwalzen. Den einen triggern halt manche Dinge, den anderen nicht. Ein bisschen ironischer Schlagabtausch ist aber immer wieder doch ganz nett ;-)
 
Man kann Glück oder Pech haben.
Na das ist aber bei vielen Herstellern so. Auch bei Herder soll es Unterschiede geben. Oder oben bei Culilux wurde nachgeschanzt, weil die Schneidfreude zu wünschen übrig ließ. Ich will mir nicht mehrere Exemplare schicken lassen, um zu beweisen, dass mein Teil kein positiver Ausrutscher war. Wenn ich die Kommentare bei Amazon lese, sind die meisten von der Schärfe begeistert. Was zum einen tatsächlich an der Schärfe liegen kann. Es kann aber auch an der Schneidfreude liegen, die als Schärfe interpretiert wird. Ich kopiere die Geometriedaten hierher. Die 0,3 finden sich nämlich nur direkt am Kehl, was finde ich verzeihlich ist, da die hintere Ecke wie die Spitze eine exponierte und deshalb empfindliche Stelle ist und da ist es gar nicht so toll, wenn es dort unter 0,2 hat. 4cm weiter vorne hast du schon 0,13 und das macht Spaß. Aus demselben Grund ist es ok, wenn die Spitze 0,25mm hat. Die Spitze finde ich nämlich bei vielen hier gezeigten Supermessern (nicht ironisch gemeint) zu dünn. Letztendlich hat man bei Amazon kein Risiko. Wenn's nicht dünn ist oder sonst ist etwas nicht in Ordnung schick ich es kostenlos zurück. Bei Ali übrigens mittlerweile auch. Da relativiert sich das Glück, weil Pech eben nur bedeutet, dass man die Mühe hat es zurückzuschicken. Für mich, der gern mal ein Messer probiert, ist das toll.

Schneide: am Kehl - 0,3mm
4cm vom Kehl entfernt: 0,13mm
8cm vom Kehl: 0,16mm
12cm vom Kehl: 0,18mm
16cm vom Kehl: 0,18mm
18cm vom Kehl: 0,22mm
Spitze: 0,25mm

Rückgabe ist nicht sinnvoll möglich.
Was soll denn "sinnvoll" hier bedeuten? Dass es jemanden gibt, der aus den Rückläufern Schlüsse für neue Chargen zieht und diese entsprechend verändern lässt. Weiß ich nicht, ob das bei Shan Zu so ist. Der Webseite ist jedoch zu Entnehmen, dass ein Anspruch und ein Programm dahintersteckt. Ein Risiko für den Käufer kann ich aber wirklich nicht entdecken. Der normale Käufer hat eh nicht das Bedürfnis sich an einer Produktentwicklung beteiligen zu wollen. Vielleicht hilft auch dieses Video weiter. Schärfetest, Härtetest
Für 97% der Kochmesserbenutzer dürfte so ein Messer eine Offenbarung sein. Meines Erachtens sind deutsche industrielle Messerhersteller mit ihren 0,5mm dicken Schneiden aus 1.4116 nicht mehr konkurrenzfähig. Deutsche Messer kosten ab 80 € aufwärts, haben einen schlechteren Stahl, schlechtere Geometrie und einen weniger ergonomischen Griff und das für den dreifachen Preis. Die Culilux sind die einzige Ausnahme und die werden auch in China gefertigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
hm, ich hab meine Zweifel ob Shan zu wirklich amerikanischen PM Stahl verwendet (so wie sie es teilweise bewerben)... Wäre nicht das erste mal, dass die (also die Chinesen generell) beim Stahl etwas flunkern. Da traue ich denen nicht. Auch Böker prüft übrigens immer im Labor Stichprobenartig, ob die auch den Stahl verwenden, der draufsteht.....
 
Meines Erachtens sind deutsche Messerhersteller mit ihren 0,5mm dicken Schneiden aus 1.4116 nicht mehr konkurrenzfähig. Deutsche Messer kosten ab 80 € aufwärts, haben einen schlechteren Stahl, schlechtere Geometrie und einen weniger ergonomischen Griff und das für den dreifachen Preis. Die Culilux sind die einzige Ausnahme und die werden auch in China gefertigt.

Die Welt wird klein, wenn man immer nur auf den eigenen Teller blickt.

Die Mehrheit will und braucht keine empfindliche, dünn ausgeschliffene Messer und selbst die Japaner wissen inzwischen den robusten Schliff zu schätzen.

Zwillings Marktanteil in Japan liegt bei ca. 40% und ist gleichzeitig Weltmarktführer.

Stahl aus China schneidet. Das ist überwiegend das einzig Verlässliche, was man in Gesamtbetrachtung zur Qualität amtlich festhalten kann.

Aber. Oft genug reicht das ja auch.

grüsse, pebe
 
Die Freude am Schneiden ist bei meinem neuen Shan Zu aber auf jeden Fall vorhanden. Ihr könnte euch ja mal mein Review anschauen. Einfach "Seagull und Koraka" googeln. Ich sag ja nicht, dass alle Messer dieser Firma super sind, aber meines ist super. Ich hab es trotz der Lasergravur behalten und nicht wegen. Aber ne Lasergravur hat ja Kobe auch. Also mal bitte nicht so despektierlich über die Optik herziehen. BlingBling trifft auf 2 Serien zu: White Tiger und Venus. Na ja - wenn die Serie schon Venus heißt.
Hallo von einem Forenneuling!

Zum Thema Shan Zu Koraka Serienstreuung:
meines hat an der Spitze in der Wate einen, mit bloßem Auge sichtbaren, Ausbruch. Schliff ist ganz vorn und ganz hinten händisch ausgeführt und relativ ungleichmäßig. Stärke direkt über der Wate hinten 0,8mm (!), mittig 0,5mm, vorn 0,45mm. Nagelgängig ist es folglich nicht aber eine kalte Möhre mit 2,5cm Durchmesser geht, in der vorderen Klingenhälfte, bis ca 90% zu schneiden ohne zu spalten. Maschineller Anschliff im mittleren Bereich ist recht sauber und gratfrei. Ich werde es ersetzen lassen, in der Hoffnung, etwas näher an tiffels Eckdaten heranzukommen und natürlich an eines ohne Ausbrüche.

Und nun ontopic zu Culilux:
eure überwiegend positiven Kritiken habe ich mir zu Herzen genommen und erwäge eines zu kaufen. Die geschanzte Version habe ich bewusst ausgelassen, weil mir die, insbesondere in der Länge, für den normalen Hausgebrauch zu empfindlich wäre.
Grundsätzlich finde ich die Kobe Serie zwecks Verarbeitung besser aber bin recht flexibel beim Griff. Ich hatte durch Zufall die Kobe 2.0 Santoku und Gyuto in der Hand und der Schwerpunkt war mir zu weit hinten. Das scheint ja nun per Ausfräsen verbessert worden zu sein.
Bleiben noch Fragen zum Stahl und Schliff.
Beim Schliff scheint es ja auch hier eine gewisse Serienstreuung zu geben. Ich erwarte keinen Laser aber kann ich mit einer Dicke hinter der Wate von <=0,4 rechnen (jeweils für Kobe und Kyoto) oder eher nicht? Nagelgängigkeit scheint ja der Streuung zu unterliegen...

Merkt man im normalen Kücheneinsatz als Hauptmesser eigentlich wirklich einen Unterschied zw. 14C28N und NC62 oder sind das Papierwerte? Sie sind ja doch recht ähnliche Stähle. fwiw ich nutze alle Schneidetechniken versiert und das auf Holz und Kunststoff (PP).

Danke und Cheers!
 
Die Verwenden unterschiedliche Stähle. Bei Seagull ist es S35VN, bei White Tiger ist es japanischer SG2, bei Koraka geben sie bloß Pulverstahl, in der Beschreibung steht japanischer Pulverstahl, aber nicht welcher. Wenn sie flunkern würden würden den Stahl benennen. Ich glaube eigentlich nicht, dass solche "Marken"- Messer falsche Angaben machen. Bei günstigeren Messern bei Ali eher. Aus 10, VG10, 10CR15 Mov dürfte für die gleiche Klingenqualität stehen. Meine Beobachtung ist, dass neuerdings öfter 10CR15MoV angegeben wird, dass also der Stahl im Ausland langsam bekannt wird, sodass man ihn auch angeben kann. Wie war das mit Herder? Die haben meines Wissen auch nicht immer denselben Stahl verwendet und auch nicht angegeben aus welchem Stahl die Klinge besteht. Die haben das verwendet was sie günstig bekommen haben oder einen Stahl nicht mehr verwendet, wenn sie ihn nicht bekommen haben und ähnlich wird es auch in China sein. Beispiel dieses Messer , das vom Griff her ein wenig wie manche Schanzmesser aussieht. Da wird als Stahl 9Cr18Mov angegeben. Anderes Angebot dasselbe Messer. Stahl 5Cr15Mov. Seltsam. Ich hab natürlich die Roboter-KI gefragt und beide Links angegeben. Die Roboter KI sagt natürlich, dass es durchaus sein kann, dass unterschiedliche Stähle verarbeitet wurden. Hm Selber Preis unterschiedliche Stähle, da kommt man schon ins Grübeln. Vor allem warum einen dreilagigen Stahl herstellen, wenn die Schneidlage dann nur 5CR15MoV ist. Wird man betrogen mit dem schlechteren Stahl - nein, nicht zu diesem Preis.
Stärke direkt über der Wate hinten 0,8mm
Forenneuling mach mal n Foto. Das interessiert mich. Denn 0,8 ist ja keine Serienstreuung mehr. Das ist eine Unverschämtheit. Wie findest du den Griff?
Ich erwarte keinen Laser aber kann ich mit einer Dicke hinter der Wate von <=0,4 rechnen (jeweils für Kobe und Kyoto) oder eher nicht?
O,4 hat ein beliebiger Chinaprügel, das wäre ein Armutszeugnis wenn Culilux so schlecht wäre. Trau dich an die geschanzte Version.
Merkt man im normalen Kücheneinsatz als Hauptmesser eigentlich wirklich einen Unterschied
Den Stahl merkst du beim Schneiden nicht. Der Stahl entscheidet nur über die Standzeit, wie lange die Schärfe hält.
Meines Erachtens überbewertet. Einen weicheren Stahl kann man besser wetzen. Entscheidend für den leichten Schnitt ist die Geometrie.
 
Ich erwarte keinen Laser aber kann ich mit einer Dicke hinter der Wate von <=0,4 rechnen (jeweils für Kobe und Kyoto) oder eher nicht?
Willkommen im Forum.

Ich bin extra nochmals in die Küche gegangen und habe mit einer Bügelmessschraube die Wate nachgemessen. Bei der Kobe-Edition war kein Messer dabei, das mehr als 0,27 mm einen mm über der Wate hatte.
Der 14C28N Stahl hat es mir echt angetan. Ich liebe diesen Stahl. Weil ich die Kyoto Edition der Culiluxmesser erst seit gut einer Woche in meinem Bestand habe, kann ich natürlich noch nicht viel über den NC62 sagen. Aber bis jetzt kann ich keinen Unterschied zum 14C28N feststellen. Ich erwarte aber eine etwas geringere Standfestigkeit. Das bedeutet, dass ich die Messer mit dem NC62 öfters über die Banksteine schubsen muss.

Gruss Ulli
 
Na das ist aber bei vielen Herstellern so. Auch bei Herder soll es Unterschiede geben.
Bei Herder sind die Unterschiede aber halt ähnlich wie bei Culilux zwischen knapp nagelgängig und knapp nicht. Varianz gibt es immer, solang die Specs erfüllt werden, Ausreißer selten vorkommen und kundenfreundlich behandelt werden ist alles okay. Wenn die Specs bezüglich Primärschliff aber gefühlt Richtung "durch QC kommt alles, was eher an Messer als an Axt erinnert" gehen, ist ihr Einhalten halt auch nichts wert und man kauft die Katze im Sack. Ist ja schön, wenn man Versprechen immer erfüllen kann, aber wenn das Versprechen sich darauf runterbrechen lässt, dass man garantiert ein 20 cm x 5 cm x 3 mm Blech mit nichtmetallenem Anhängsel bekommt, kann ich mein "Messer" auch im Eineuroshop kaufen.
Oder oben bei Culilux wurde nachgeschanzt, weil die Schneidfreude zu wünschen übrig ließ. Ich will mir nicht mehrere Exemplare schicken lassen, um zu beweisen, dass mein Teil kein positiver Ausrutscher war. Wenn ich die Kommentare bei Amazon lese, sind die meisten von der Schärfe begeistert.
Wie ich schon geschrieben habe, waren alle meine Culilux schneidfreudig, aber nicht außergewöhnlich schneidfreudig (außer Schanz-Gyuto). Dein Punkt ist völlig korrekt, Schärfe (im Sinne von kleinem Schneidkantenradius) und Schneidfreude (im Sinne von dünnem Primärschliff) werden oft durcheinander geworfen. Sind ja auch schwer zu testen - theoretisch können dicke, haarspaltende Klingen Möhren knackend spalten und druckerpapierrupfend stumpfe Klingen können Möhren geräuschlos zeitungspapierdünn spalten.
Was soll denn "sinnvoll" hier bedeuten? Dass es jemanden gibt, der aus den Rückläufern Schlüsse für neue Chargen zieht und diese entsprechend verändern lässt. Weiß ich nicht, ob das bei Shan Zu so ist. Der Webseite ist jedoch zu Entnehmen, dass ein Anspruch und ein Programm dahintersteckt. Ein Risiko für den Käufer kann ich aber wirklich nicht entdecken. Der normale Käufer hat eh nicht das Bedürfnis sich an einer Produktentwicklung beteiligen zu wollen.
Ne. Dass ich das Messer ohne Angaben von Gründen kostenlos oder günstig zurücksenden kann und Ersatz bekomme, ohne schlechtestenfalls sechs Wochen mit der ganzen Aktion zu verbringen und zweimal Einfuhrumsatzsteuer und Zoll zu bezahlen. Letzteres müssen deutsche Händler auch machen, aber die nehmen dann halt das Risiko auf sich (und legen es über den Kaufpreis auf alle Kunden um).
Das mag bei Shan Zu nicht so sein, weiß nicht, von wo aus die operieren, ist eher auf Alimesser bezogen.
Vielleicht hilft auch dieses Video weiter. Schärfetest, Härtetest
Da isser ja, der Youtuber mit dem netten Mikroskop
Beim Schliff scheint es ja auch hier eine gewisse Serienstreuung zu geben. Ich erwarte keinen Laser aber kann ich mit einer Dicke hinter der Wate von <=0,4 rechnen (jeweils für Kobe und Kyoto) oder eher nicht? Nagelgängigkeit scheint ja der Streuung zu unterliegen...
Frag doch einfach mal an, ob man dir ein besonders dünnes Exemplar handverliest. Das machen selbst Händler mit deutlich schlechterem Service als Culilux
Merkt man im normalen Kücheneinsatz als Hauptmesser eigentlich wirklich einen Unterschied zw. 14C28N und NC62 oder sind das Papierwerte? Sie sind ja doch recht ähnliche Stähle. fwiw ich nutze alle Schneidetechniken versiert und das auf Holz und Kunststoff (PP).
Also wenn du die beiden sehr ähnlichen Stähle durch bloßes Lebensmittelschnippeln unterscheiden kannst -- da wäre sicher eine gute Karriere in der Materialprüfung für dich drin
Wie hast du das gemessen? Diese Werte kann ich nicht glauben.
Bin mir nicht sicher. Wir hatten mal hier im Forum ein Messer chinesischer Produktion zum Diskussionsgegenstand, bei dem mir mehrere Leute versichert haben, dass ihr Exemplar nagelgängig sei. Mit meinem hätte ich keine Bedenken gehabt, Hühner zu zerlegen. Streuung kann schon extrem sein.
 
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