Der Katocut Nowi-Pro Thread

swifty58

Premium Mitglied
Beiträge
1.163
Hallo Alle

Wir, das heisst: @ScottyC, @Dirk_H und ich @swifty58, haben von der Weihnachtsaktion von Katocut profitiert und je einen Nowi-Pro bestellt. Wir haben die Geräte vor ein paar Tagen erhalten und zusammengebaut. Die ersten Schärfversuche sind (einigermassen) gelungen und wir sind zufrieden. Keiner von uns bereut den Kauf. Soweit so gut.

Aller Anfang ist schwer. Das präzise Einstellen des Schleifwinkels dauert beim ersten Mal eine gefühlte Ewigkeit. Und das, obwohl wir uns vorbereitet haben. Wir haben die 38 Seiten der Gebrauchsanweisung verinnerlicht, sämtliche YT-Videos gesichtet und auch hier im MF sind wir fündig geworden. Natürlich ist Katocut bereit sämtliche Fragen zu beantworten, aber hier ist das MF und wir haben selber genügend schlaue Köpfe, die ebenfalls alle Fragen beantworten können.

Die Idee einen solchen Thread zu erstellen kam von ScottC und soll dazu dienen, offene Fragen zu beantworten und vielleicht sogar für das eine oder andere Mitglied eine Entscheidungshilfe sein, ob sich eine solche Investition lohnt.

In diesem Sinne: haut rein. Vielen Dank.
 
Hier die ersten Fragen:

Wie lange dauert es, bis man den Nowi-Pro wie ein Pro bedienen kann und die Ergebnisse nicht nur gut, sondern sensationell gut werden?

Wenn man die Klinge dreht, dann stimmt der Winkel nicht mehr genau. Mit der Levelbox misst man ja nun auch nicht mehr an der gleichen Stelle. Das führt zur Frage: wieviel Grad Abweichung sind möglich ohne dass das Ergebnis negativ beeinflusst wird?

Wird das Ergebnis überhaupt negativ beeinflusst, denn Katocut schreibt, dass durch den Seitenwechsel der Winkel nicht verändert wird. Stimmt das?

Habt ihr irgenwelche (geheim)Tipps für uns?

Vielen Dank dafür, dass ihr eure Erfahrungen mit uns teilt.

Gruss

Ulli
 
@pebe genau, jetzt wo du's sagst, da sind auf der Klemmhalterung drei Schrauben. Die grössere ist wohl zum "Einmitten" gedacht und die zwei kleineren Schrauben zum sicheren Halten des Messers.
Vielen Dank für deinen Hinweis. Super!

Gruss
Ulli
 
Moin @swifty58

Nimm dir die Zeit um die Steine und das Führen neu zu lernen.
Ich stell den Nowi so ein , dass das Messer 1-2mm über dem Stein schwebt .
Jetzt langt nur das Auflegen der Führungsfinger , damit das Messer aufliegt.
Ich würde einfach mal anfangen den 1K neu zu erfahren....du wirst feststellen , das das Feedback in den Fingern dir schon sehr genau den Fortschritt zeigt.
Und natürlich die Geräusche.
Du arbeitest viel sauberer und ruhiger , und damit wird alleine schon der 1k Schliff erstaunlich scharf.
Richtig entgratet geht das schon durch stehendes Papier....alles was danach kommt ist nur Kür.

Die mögliche Endschärfe ist dann je nach Stahl polieren bis Timbuktu...was sich aber immer verbessert ist die Standzeit

Gruss

Micha
 
Wenn man mit einem Magneten als Klingenhalter arbeitet, macht es Sinn sich die Stelle zu markieren, wo der Magnet sitzt, damit er immer wieder an die gleiche Stelle kommt.
Damit ist sicher gestellt, dass der Winkel gleich bleibt.
Das ist nicht erforderlich, wenn die Klinge Bereiche hat wo die beiden Seiten parallel zueinander sind und dort der Magnethalter aufgesetzt werden kann z.B. Scandi.

Es ist wichtig zu überprüfen, ob der Steinhalter eine Winkelabweichung hat.
Wenn es eine solche geben sollte, muss man darauf achten, ihn immer in der gleichen Richtung auf die Grundplatte zu stellen.

Bei meinem Nowi Pro war die Grundplatte nicht ganz eben und die Hauptwelle (Säule) stand schief darauf (ca. 0,5°) daher passte der Winkel bei den Haltern mit dem fest eingestellten Winkel nicht zum vorgegeben Winkel.
Ich habe mir zu meinem Nowi Pro zusätzlich Halter mit festem Winkel gekauft, damit ich immer genau den gleichen Winkel treffe und nicht versuchen muss wieder den gleichen Winkel einzustellen.
Ich dachte auch erst der einstellbare Halter ist das Optimum aber beim länger drüber nachdenken bin ich darauf gekommen, dass ein fester Winkel Sinn macht, weil man den immer wieder ganz genau trifft und man nichts verstellen kann.
Das mit dem Winkel funktioniert natürlich nicht optimal, wenn die Säule schief auf der Grundplatte steht.
Die Grundplatte wurde dann von Katocut gerichtet und übergeschliffen.
Einwandfreier Super Service von denen.

Bei den Haltern mit dem festen Winkel muss man beachten, dass die Entwickler darin eine Abweichung von 1° eingerechnet haben, wegen dem Keilwinkel der Klinge.
Das bedeutet ein Halter für 35° Schneidenwinkel hat nicht 17,5° sondern 18,5°.
Das rächt sich, wenn man vorher, wie ich, mit dem einstellbaren Halter auf 17,5° geschliffen hatte und dann glaubt mit dem 35° Halter, mit festem Winkel trifft man fast genau den Winkel.
Ich hatte mich dann über die Abweichung gewundert und bin der Sache auf den Grund gegangen.
Siehe hier:
Hinweis zu Nowi Führungsstangen mit festem Winkel | Kochmalscharf (https://kochmalscharf.freeforums.net/thread/6553/hinweis-nowi-hrungsstangen-festem-winkel)
 
@knifeaddict Vielen Dank für deinen Tipp. Das mit den 3mm über dem Stein schweben habe ich aus einem deiner Beiträge hier entnommen und auch so gemacht. Dauerte ewig und drei Tage bis das Messer 3mm über dem Stein schwebte. Ich bin fast verzweifelt. Mal zuviel runter gelassen, dann zu viel nach oben. Ich mochte iterieren noch nie.

Wie schon gesagt, das Ergebnis ist gut, ich bin wirklich zufrieden. Das Halten des Winkels ist sehr einfach, aber bis der Winkel eingestellt ist. Aaaaargggh. Ich denke, das ist nur die ersten zweihundert Mal.

Gruss

Ulli
 
@Guido Vielen Dank für deinen Tipp. Ob der Winkel 1 Grad daneben liegt oder nicht, das ist mir vollkommen egal. Ich habe jahrzehnte lang von Hand geschliffen und war bereits glücklich wenn ich auf 3 Grad genau geschliffen habe. Zudem war die Fase auf der linken Seite immer ein paar zehntel mm breiter als die rechte Seite. Mit dem Nowi ist es mir auf Anhieb viel besser gelungen.

Ich bin zuversichtlich noch weitere Fortschritte zu machen.
 
Wenn die Klinge keine wirklich gut geeignete Fläche zum Messen des Winkel hat, einfach ein möglichst leichtes, ebenes, magnetisches Blech unter den Magneten pappen und dann darauf den Winkelmesser stellen, um einfacher einstellen zu können.
 
Moin,
ich hab das Teil zwar erst kurz im Betrieb, aber schon ein sehr entspanntes Schleifen, wenn der Winkel für einen gehalten wird.
Erste Erkenntnis war auch, dass ich bisher Rundung und Spitze zu steil geschliffen habe. War ganz interessant, weil sich 90% der Schleifbewegung normal anfühlten und an einer Stelle drehte das Ding plötzlich mein Handgelenk in eine Richtung in die es nicht wollte. :rolleyes::

Ansonsten muß ich leider sagen...ne, mit Anleitungen habe ich es nicht so. Hab dann auch direkt mal nicht beide Stellschrauben festgestellt und das Teil hat sich während des Schleifens verstellt...aka. Learning-by-Doing.


Letzte Erkenntnis (so erklärt von Herrn Hackl): Der Winkelmesser ist keine digitale Wasserwaage, sondern mißt von seiner Ausgangsposition. Wenn man ihn dreht, dann kann das die Messung beeinflussen...Erstverdacht: alle meine Messer sind krumm.
Einfachste Lösung: Nur eine Messerseite messen und fertig.

Joa, mal sehen, was man mit dem Teil jetzt noch so anstellen kann. Ein paar zusätzliche Steine habe ich schon liegen.

Danke an @knifeaddict und @neko für die Backgroundberatung!

Gruß,
Dirk

PS: Über die Klemme mußte ich recht schmunzeln beim ersten Auspacken. Irgendwie habe ich mir die viel größer vorgestellt. War halt im Packet enthalten, aber so kaufen würde ich mir die wohl nicht. :p:
 
@knifeaddict Ja, jetzt habe ich auch auf Magnete umgestellt. Habe allerdings erst ein Messer so bearbeitet. Kann also noch keine verlässliche Aussage machen, was mir besser gefällt.
 
@swifty58
Das Problem ist, wenn man den Winkel beim Nachschleifen nicht exakt wieder triffst und z.B. zu flach einstellst, schleift man eventuell nicht bis zur Schneidkante, wenn man nicht aufpasst oder man muss mehr Material abtragen, bis man bis ganz zur Schleifkante schleift.
 
@swifty58
Ich habe die Abweichung bei 19° anstelle der erwarteten 17,5° sehr deutlich gesehen, daher bin ich der Sache ja auf den Grund gegangen.
Man muss halt mit der Lupe nachsehen, wo man schleift.
Wenn der Winkel nicht passt, muss man deutlich mehr schleifen und muss eventuell mit einem gröberen Stein anfangen.
Wenn man 1° zu steil schleift trifft man zwar sofort die Schneidenkante, aber die Fassette ist dann nicht mehr eine Fläche.
Wenn die Fassette wieder eine Fläche sein soll, muss man unnötig Material abtragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

wow und herzlichen Dank an euch alle, da ist ja schon vieles zusammengekommen.
Mein Hauptpunkt war - bevor wir den Thread aufgesetzt haben - die Einstellung des Schleifwinkels.
Ich komme von über zwei Jahren Messerguide und bei dem Teil kann man halt sehr genau den Winkel einstellen.
Das habe ich jetzt verstanden: Die absolute Gradangabe ist nicht so entscheidend; viel wichtiger ist die Reproduzierbarkeit der einmal verwendeten Einstellung/Platzierung.

Ich hatte gestern mein Aha-Erlebnis: Habe mein 24er Shiro Kamo Aogami Super mit einem 4000er und einem 8000er bearbeitet.
Was soll ich sagen - beim Zeitungspapiertest ging die Klinge so glatt durch wie ich es bislang noch nicht erlebt habe.
Und ohne überheblich zu sein - mit dem Messerguide war ich m.E. schon ganz gut unterwegs.

An die Nowi-Pro Experten hätte ich noch eine Frage:
Ich habe den Eindruck, dass die Messerklemme bei kleinen Klingen, vor allem Taschenmessern, besser geeignet ist. Vor allem das Einstellen des Winkels kommt mir einfacher vor.
Die Bevelbox auf einem Taschenmesser zu platzieren ... naja, da schlägt die Anzeige schon ziemlich wild aus und es kann - je nach Messergeometrie - eine ziemlich kipplige Angelegenheit sein. Verwende ich die abgeflachte Unterseite der Klemme so habe ich eine größere gerade Auflagefläche für die Box.
Wie seht ihr das?

Viele Grüße
Rainer
 
Hier mal ein Foto von den beiden Messern die ich für meine Schulung benutzt habe. Es war gar nicht einfach zwei Messer zu finden, die nicht scharf waren. Hehehee.

20230214_123846.jpg


Das Othello von Wingen hat den weichsten Stahl und das von Reinhard Müller ist aus S90V, also sehr hart. Ganz sauber ausgeschliffen sind beide nicht, aber jetzt beängstigend scharf. Wie gesagt, ich stehe noch ganz am Anfang und es gibt noch viel Luft nach oben. Mein Ergeiz ist geweckt.
 
Moin,

also meine Hauptpunkte für den Kauf waren Neugier und Faulheit.
Schliff per Hand ist/war schon immer eine konzentrierte Arbeit. Ich bin da vermutlich noch nicht lang genug dabei um mal locker ein Liedchen trällernd nebenbei sauber ein Messer frei Hand zu schleifen.
Dazu schleife ich eigentlich zu wenig und Übung ist beim Schliff frei Hand aus meiner Sicht das A&O, so dass ich nach einer "Schleifpause" von ein paar Wochen auch gern erstmal ein Opfer zum Start genommen habe, um das Bewegungsgefühl wieder aufzuwecken.
Das nimmt mir das Gerät nun zu großen Teilen ab, auch wenn ein geübter Nutzer dann vielleicht noch mehr rausholen kann.
Gleichzeitig befreit das natürlich nun auch Kapazitäten sich auf andere Dinge des Schleifens (als Winkelhalten) zu fokussieren, und ich bin mal gespannt, ob sich die Führung durch das System auch in einen frei Hand Schliff einprägt.

Neugier#1: erreichbare Schärfe (bei gleicher Körnung)...bin ich nicht ganz unzufrieden, denn viel kommt nicht gegenüber frei Hand. Bei den beiden reaktiven Stählen, die ich bisher geschliffen habe (Masashi Yamamoto Aogami#1, Wakui V2), habe ich keinen Unterschied gemerkt. Bei meiner Schleifzicke (Konosuke YSM) schon. SG2...nö, bei gleicher Körnung eher nicht...SLD auch eher nicht. Als Test aber einfach Küchenrolle und dann halt Lebensmittel.

Neugier#2: kommt noch. Ich habe einen 10k & 12k und ein Stück japanischen Hügel liegen. Ein Bereich (>8k) den ich noch nie geschliffen habe, weil frei Hand -und bei meinem Level- sinnbefreit.

Neugier#3: angeregt von @knifeaddict : einfach mal nur niedrige Körnung schleifen und damit arbeiten. Dann feiner und arbeiten...und noch feiner...Und dabei mal auf das Gefühl beim Schliff und das Resultat etwas achten. Werde ich in Kürze mal anfangen.

Auf jeden Fall ein nettes Spielzeug. Nicht günstig, klar. Braucht man nicht, aber macht Spaß und wirkt. Und -persönliche Meinung- bevor ich mir für einen frei-Hand-Schliff irgendwelches super teure Naturgeröll zulege, halte ich da ein Nowi für besser angelegtes Geld...aber da ist man im Bereich der subjektiven Meinung, denn beides gehört in die gleiche Kategorie: Hobbyspielzeug ohne Anspruch auf Sinnhaftigkeit.

Gruß,
Dirk
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück