Erstaunliche Designverwandschaft Schanz/Beagleboy-Design und Vetter-Messer

dann wird das ja ziemlich schwierig mit dem messerhobby.

Nö. Als Hobby - also für Dich privat - kannst Du basteln, was Du möchtest. Designs übernehmen, patentlich geschützes Nachbauen usw. ganz nach Belieben. Da kann Dir keiner was.

Arbeitet man gewerblich - spätestens da gibt es ein in der Verkehr bringen - muss man eben anders an die Sache rangehen. Nicht umsonst gibt es Patentrecherchen etc. Das kostet. Zudem bleibt immer ein Risiko. Das ist Willkommen in der Realität des Geschäftslebens.

Pitter
 
@pitter,
ja, klar. aber : wieviele messerformen sind den patentiert??

d.h. für mich anderstrum, man kann doch machen wozu man grad lust hat..

amerikanische patente - die können uns gar nichts.

wieder aber : das ist eigentlich nicht der sinn der sache...
 
Designkopien sind ein unglaublich ärgerlicher Aspekt, und selbst wenn einige fernöstliche Anbieter von Schreibwaren- Porzellan- und Sportartikelplagiaten angeben, es würde sich nur eine unterschiedliche kulturelle Auffassung von Nachahmungen handeln darf man - besonders auf globalisierten Märkten- von Böswilligkeit ausgehen.

Wie viel Arbeit in durchdachtem Design steckt, seien dies "nur" kleine Kniffe oder ganze Funktionsabläufe, kann man wohl nur nachempfinden, wenn man sich selbst intensiv damit beschäftigt hat. Die Teilnehmer am Böker-DesignAward werden da wohl ein Lied davon singen können.

Trotzdem darf man nicht außer Acht lassen, dass es teilweise auch schlichtweg Parallelentwicklungen gibt- Als Beispiel aus der Tierwelt sei dazu nur die evolutionäre Parallelentwicklung von Igel und Stachelschwein genannt, oder die Designs von Delphin und Hai.

Was ich damit sagen möchte ist, dass sich in einem doch recht engen Feld wie der Messerentwicklung wohl kaum vermeiden lässt, jemandem auf die Füße zu treten. Patente auf Daumenrampen, Klingenformen, Namen oder Löcher zeugen da beredt von einem harten Wettkampf.

Mein persönlicher Eindruck ist in diesem Fall aber keine zu extreme Ähnlichkeit, die mir 'Plagiat' auf die Zunge legen würde- Riffelung an der Klingenspitze, Wharncliff-Klinge und geriffelte Zeigefingerkuhle am Griff kenne ich von anderen Messern, hier eben in einer anderen Kombination. Zumal es sich um ein Einzelstück handelt: von meiner Seite ein Freispruch.

mfg
Tct II

Der mit Urheberrechten knausriger geworden ist
 
Mindestens genauso sch... wie das was Ihr da diskutiert finde ich die äußerst peinliche Nachahmerrei der Solinger Schneidwarenhersteller die seit einiger Zeit mit schlechten Pseudojapanischen Designs Ohne Verstand und Sachkenntnis auch noch Marktanteile abschöpfen wollen.

Am alleschlimmsten sind dann die Kollegen, welche dann auch noch wriklich meinen die hätten was Innovatives geleistet und die Krönung ist dann dabei, dass man dann auch noch einen Designpreis für diese kapitale Fehlleistung bekommt.

Echt kreativ und risikofreudig muss ich echt sagen :glgl:

Als dass man hier in D nicht wirklich hervorragende Messermacher und Designer hätte, die darüber mal ganz neu nachdenken könnten was man in der Küche wirklich braucht.
 
Bei ner Stihl kettensäge seh ich das genauso, wenn die in China billig nachgebaut wird und hier angeboten wird als stil oder so.
Hier gehts doch aber nich um technisch so ausgefeilte Produkte. Die Hightech bezgl. des Stahls und diese Entwicklungen stehen doch allen zur verfügung. Und wenn ich mir bei böker irgendein Messer kaufe - auch wenns genau so aussieht - ist für mich nicht das selbe wie das selbst- bzw. handgemachte.
Die rechtlichen Bestimmungen mal außen vor:
Böker zielt doch auf eine ganz andere Konsumentenschicht ab, als die Messerbauer die hier unterwegs sind (meine Auffassung)
Also finaziell sollten da keine Einbußen zu erwarten sein. Außer man möchte sich das Design abkaufen lassen........ (eher unpraktikabel)
Und entwicklungskosten hat so ein Messerdesign doch keine so hohen wie es bei der angesprochenen Kettensäge, etc. der fall ist.

Also fühlt man sich entweder jedes mal gekränkt wenn man sein design irgendwo sieht, oder man fühlt sich geehrt und die Kenner wissen doch woher es kommt.
Und um Serienproduktion geht doch hier eigentlich eh nicht.

Gruß Max
 
Designklau ist definitiv kein Kavaliersdelikt!
Da die, die das machen, auch keine Kavaliere sind!!

Bezüglich 69°Nord-Messer wird jede Nachahmung ("Inspiration" oder wie man es auch nennen möchte) rechtlich geprüft und notfalls eingeklagt.

Schöne Zeit!

norbert

Wenn ich das erste Messer baue, dem Du nachsagst, ich habe kopiert, und einen entsprechenden Rechtsbeistand bemühst, wirst Du meinen RA kennenlernen. :D

Wir haben schon miteinander telefoniert, und das Thema vertieft, da ich durchaus betroffen bin. Zugegebenermaßen auf anderem Gebiet.

Zum Thema:
-Das Vetter Messer weist Merkmale auf, daß es wesentlich von der
Schanzklinge unterscheidet.
-Die "Fram" von BWE, die Bert zu einem Aufriss veranlasste ist rein
messtechnisch aus einem Gebrauchsmusterschutz rauszurechnen.
-Die kleinen von Navajo haben nichts mit einer Mücke zu tun..............

und so weiter und so fort.

Dieses Aufgeblase über Repliken kotzt mich derart an, das ich es kaum zu beschreiben mag.

Definitiv ist es so geartet, daß es unmöglich ist Designs zu schützen, sofern sie nicht 1:1 kopiert sind.

Die geringste Veränderung der Maße lässt den Schutz erlöschen.

Zudem ist ein renomierter Macher über Kopien i.d.R. froh, da es zum einen die gelieferte Qualität bestätigt, und zum anderen den Marktwert des Originals zumindest erhält.
Wer das Original will kauft es, der auf Plagiate aus ist, gehört zu einem anderen Kundenkreis.

Falls das in A andere Formen annimmt, bedarf es einer entsprechenden Prüfung. Viel Spaß :steirer:

Das im Mf zum Thema zu machen erfüllt für mich den Tatbestand einen Lückenbüßer produziert zu haben.

Alles andere Gedrohe ist nicht anders als einen Schwan.längenvergleich zu plazieren.
 
diese worte tuen not und tuen gut - danke
wir wollen unsere leidenschaft doch nicht verkomplizieren und wer gute messer baut - der wird immer gutes geld verdienen - und gegen die ch.. kommt sowieso keiner an
 
Hier kommt es mir vor als würde man mit den Verkehrsteilnehmern Neu-Delhis die Straßenverkehrsordnung diskutieren. :D

Selbstverständlich ist Design geschützt, und in vielen Fällen greift schon das Urheberrecht, sofern es die Anforderungen erfüllt. Ob das so ist, ist eine Rechtsfrage und keine Sachverständigenfrage.
Urheberschutz bezieht sich immer auf die äußere Form des Werkes, und im Bereich der angewandten Kunst fallen auch die Messer, aber auch Möbel und Geschirr. Ja sogar Keramik, obwohl es die schon länger gibt als Messer, nicht.


Viele hier verwenden das kleine (c), bereitwillig und großzügig. Aber gelesen hat das Gesetzt dahinter wohl kaum jemand.

Wer nicht lesen kann, muss sich beraten lassen.
Wer baut, was andere bauen, kann Schwierigkeiten bekommen.
So ist das (Geschäfts)Leben!

Nochmal, hier geht es nicht ums Hobby!

Eine Legende mehr, die hier Diesel richtig erkannt hat ist:

Die geringste Veränderung der Maße lässt den Schutz erlöschen.

Für alle die nicht ans Christkindl glauben und wirklich wissen möchten wie der Hase läuft, hier einige gute Informationsquellen:

http://www.gesetze-im-internet.de/urhg/index.html
Buchtip: Geistiges-Eigentum-Guido-Kucsko
www.urheberwissen.at

Schöne Zeit und frohe Ostern!

norbert
 
Eine Legende mehr, die hier Diesel richtig erkannt hat ist:

Die geringste Veränderung der Maße lässt den Schutz erlöschen.
norbert

Eine Legende ist in D, klar verstanden eine Auslegung ohne Bestand.
Wenn Du glaubst. meine Aussagen mit den von Dir genannten Links zu Büchern und irgendwelchen Auslegungen von Ministerien zu widerlegen, wünsche ich Dir viel Spaß.
Deine RS- Versicherung wird Dir den Unsinn belegen.
Hast Du keine, und klagst auf eigene Kosten, wirst Du das eine oder andere Messer für die Unkosten machen müssen.
 
Da zitiere ich doch mal wörtlich aus dem von Bert genannten Buch "Urheberwissen" von Meinhard Ciresa:
Je individueller ein Werk ist, desto größer ist sein Schutzumfang. Dies hat zur
Folge, dass das Werk nicht nur in seiner konkreten Form gegen Kopieren geschützt
ist, sondern auch gegen nahezu identische Nachbildungen. Je weniger Gestaltungsmöglichkeiten
allerdings zur Verfügung stehen, desto weniger kann von der Individualität
des Schöpfers in das Werk eingehen, sodass dessen (urheberrechtlicher)
Schutz umso schwächer ist. Geringfügige Abweichungen können dann bereits außerhalb
des Schutzumfangs des Originals liegen.
111
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Zusammen
Ich habe bis vor kurzem bei einer Firma gearbeitet die vor 30 Jahren eine Innovation in der HLK Branche hervor brachte. Die Geräte wurden Weltweit z.t. über 30 mal kopiert zum Teil 1:1 nachgebaut. Das einzige was die Nachbauer bewissen war das sie Stümper sind und wir die besten. Heute ist die Firma Weltweit ein Marktleader.
Genau so sehe ich das bei den Messerkopien. Ich denke ein Leitner 1:1 nachzubauen ist nicht so einfach. Das gleiche gilt für das Schanzsche am Anfang dieser Geschichte. Die Nachbauer zeigen nur wie gut die Ursprünglichen Schöpfer sind.
Das einzige was mich wirklich störrt ist der Name den Norbert Leitner seinem Messer gegeben hat. " Agentibet " finde unpassend und geschmacklos, irgendwie auch gestohlen. Aber das ist meine Ansicht.

Gruess Feldmaus
 
Und was sagt uns diese Geschicht?

Jeder klaut bei Jedem. Alle bewerfen sich mit Steine! Und Niemand erfindet das Messer neu!

Wir können uns alle darüber aufregen, dass A von B in irgend einer Form irgend etwas nachgebaut hat, aber am Ende können wir lediglich behaupten, dass der liebe Nachahmer einfallslos war oder ist. Unsere lieben nahen Nachbarn in Fernost machen es doch vor: Patentrecht hin oder her, ist doch Wurscht, Hauptsache billig.

Nun gut, manch deutscher Hersteller lässt gerne nahfern in Massen produzieren. Auch unter Umgehung irgend welcher möglichen Rechte. Natürlich trotzdem Made in Germany.
 
Zuletzt bearbeitet:
diesel, danke für Deine Beiträge, Du sprichst mir aus der Seele.

Werd' mich bei nächster Gelegenheit dafür niederwerfen...... :D

Dieser Kram wurde im Forum schon ausgiebig genug durchgekaut.

Achim
 
diesel, danke für Deine Beiträge, Du sprichst mir aus der Seele.

Werd' mich bei nächster Gelegenheit dafür niederwerfen...... :D

Dieser Kram wurde im Forum schon ausgiebig genug durchgekaut.

Achim

Danke Achim

Armin machte sich die Mühe nocheinmal rauszusuchen, was essentiell ist (bei Berts Links).
Diese Arbeit habe ich mir nicht gemacht, weil ich dachte, Bert kenne die Quellen, die er bemüht.

Keineswegs will ich über dieses komplexe Thema einen Streit vom Zaun..., sondern erkenne die individuelle Leistung einzelner immer an. Ob das Bert, Jürgen, oder sonstwer ist.
Nur der zu dem unentsprechenden Auftritt, und die zielgerichteten Aussagen, die ihr Versprechen nicht halten, erlaubte ich mir einen fundierten Einwurf. Sei erlaubt, und ist im Denkergebnis endlich.:D
 
Mal von der juristischen Seite abgesehen:
Hinter einem so starken Glauben an geistiges Eigentum, wie ihn manche vertreten, steht eine Grundeinstellung zu "Geist", die ich nicht teilen kann.

Wo kommt denn unser Sinn für Ästetik her, wieso gefallen uns manche Formen, andere nicht? Wenn das für jeden individuell anders wäre, dann könnte es wirklich aus uns selbst heraus kommen. Aber es ist ja eher so, dass es in verschiedenen Kulturen und zu verschiendenen Zeiten auch unterschiedliche Formen sind, die dann jeweils viele Leute ansprechen, Moden eben. Das eigene ästhetische Empfinden wird ja im Laufe des Lebens geschult durch all die Dinge, die andere vor einem entworfen haben und die man mehr oder weniger bewußt bewertet hat.

Fängt man nun selbst an zu entwerfen, spiegelt man ja eigentlich nur das Ergebnis dieser ästhetischen Schulung nach aussen. Jede Idee ist gewissermaßen ein Kulminationspunkt der Kultur, aus der heraus sie geboren wurde.

Wenn sich da dann das eigene Ego gewissermaßen 'draufsetzt und sagt: "Ha, meins! meine eigene, tolle Idee!", so empfinde ich das als etwas engstirnig und egozentrisch. (Was ja nicht heißt, dass ein gutes Design nicht auch eine individuelle Leistung ist)


viele Grüße, Jan
(der heute seinen philosophischen Tag hat...)
 
@jan: Der Empirist läßt Grüßen :D In den Grundzügen deiner Aussage muss ich dir aber 100%ig zustimmen!! In speziellen Fällen mag es ja Ausnahmen geben aber wirklich jeder baut wenn er etwas entwirft aus Strukturen die er irgendwie schon mal 'erfahren' hat zusammen.

Gruß Max
 
Je individueller ein Werk ist, desto größer ist sein Schutzumfang. Dies hat zur
Folge, dass das Werk nicht nur in seiner konkreten Form gegen Kopieren geschützt
ist, sondern auch gegen nahezu identische Nachbildungen. Je weniger Gestaltungsmöglichkeiten
allerdings zur Verfügung stehen, desto weniger kann von der Individualität
des Schöpfers in das Werk eingehen, sodass dessen (urheberrechtlicher)
Schutz umso schwächer ist. Geringfügige Abweichungen können dann bereits außerhalb
des Schutzumfangs des Originals liegen.111

Das ist richtig, ich sage ja nichts anderes. Wer aber glaubt, dass es an einem Messer wenig Gestaltungsmöglichkeiten gibt der irrt.

Wer sein Handwerk versteht, wird das Messer so gestalten, dass es den größtmöglichen Schutz genießt. Sebstverständlich gibt es auch Messer Modelle wo Schutz schwierig oder gar nicht möglich ist, das ist zu akzeptieren.

@Diesel:
Ich mache die Gesetze nicht! Ich und andere müssen sich nur darin bewegen.
Warum und wozu Du mich angreifst verstehe ich nicht, weder kenne ich Arbeiten von Dir, noch zeigst Du sie hier im Forum.

@Fledermaus:
Das Messermodell AGENTibet gibt es bereits seit knapp drei Jahren. Ich habe es für einen der renommiertesten Tibetkenner entworfen. Wenn Dir der Name nicht gefällt, habe ich kein Problem damit.

Darüber hinaus setzte ich mich selbstverständlich dafür ein, junge kreative Messermacher und Handwerker auzuklären, wie sie Ihre Werke schützen können, und worauf sie achten müssen. Soweit meine Erfahrungen nach acht Jahren reichen.
Ich halte das für wichtig, und viele die in diesem Beruf tätig sind auch.


Schöne Zeit!

norbert


"Eine Idee gut zu klauen, ist eine Kunst für sich."
Jules Feiffer (1929), Cartoonist
 
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