Federmesserdrücker - zeigt her eure Modelle

Eigentlich Mitte bis Ende 1920er Jahre aber die Aufbruchklinge passt nicht ins Bild, sollte eigentlich eine kleine Klinge haben. Zu der Zeit hatte Böker eine etwas eigenwillige Aufbruchklinge, in etwa genau so lang wie die Säge, glaube Modellnummer 500 war das. Ist die Aufbruchklinge gemarkt? Auf jeden Fall ein sehr schönes Stück!
 
In post # 136 belebte „leno“ diesen „Federmesserdrücker-thread“ mit seiner Vorstellung eines mehrteiligen Anton Wingen jr. „OTHELLO“ Jagdmessers:
"Feilendrücker" mit "Hörner" und 7 Werkzeugen …
und der Frage nach einer „ungefähren Altersbestimmung“.

Die später mit facebook verlinkte „Othello logo evolution“ mit sechs unterschiedlichen Ausführungen der Bildmarke des OTHELLO-Kopfs und dazu präzisen Jahresangaben erscheint mir äußerst spekulativ zu sein und wird anhand mehrerer Archivunterlagen keinesfalls bestätigt.

Hier zwei Katalogabbildungen des von leno vorgestellten Messers aus historischen Musterbüchern der Firma Anton Wingen jr. :

AWjr nach 1913.x.JPG

undatiertes Musterbuch nach 1913 mit der Anton Wingen jr. Bidmarke des liegenden Löwn und "altem" geschmiedetem "scharfen Korkenzieher".

AWjr 1935 JM.x.JPG


Anton Wingen jr. Musterbuch 1935 mit OTHELLO Bildmarke, Korkenzieher in "runder" (gedrehter) Ausführung

Grüße
cut
 
Vielen Dank @cut für die historischen Abbildungen! Immer wieder nice, sowas zu sehen. Die Variante mit gedrehtem Korkenzieher habe ich auch :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann eventuell jemand eine fundierte zeitliche Zuordnung machen? Beispielsweise anhand der Logos ... das zweite von links hat einen ursprünglich dunklen/schwarzen Hintergrund, auch wenn man das nicht mehr so recht sieht. Ich liefere auch gerne noch andere Detailfotos dafür, falls nötig.
Ich würde das Modell mit der Waidklinge als das älteste vermuten
Der Ring bei dem baumlogo ist fast nicht erkennbar
 
Dann zeig ich hier mal einen meiner Neuzugänge......Stahlbacken.....mal kein Hahnenkopp ....statliche Größe (Griff 12cm , Klinge 9,5mm).
Die beiden Klingen fast jungfräulich ohne Zeichen eines "Schleifkünstlers" vergangener Tage mit einer schönen Patina.
Feder schön stramm wie es sein muss...
Schätze mal 20-30iger Jahre
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In post # 136 belebte „leno“ diesen „Federmesserdrücker-thread“ mit seiner Vorstellung eines mehrteiligen Anton Wingen jr. „OTHELLO“ Jagdmessers:
"Feilendrücker" mit "Hörner" und 7 Werkzeugen …
und der Frage nach einer „ungefähren Altersbestimmung“.

Die später mit facebook verlinkte „Othello logo evolution“ mit sechs unterschiedlichen Ausführungen der Bildmarke des OTHELLO-Kopfs und dazu präzisen Jahresangaben erscheint mir äußerst spekulativ zu sein und wird anhand mehrerer Archivunterlagen keinesfalls bestätigt.

Hier zwei Katalogabbildungen des von leno vorgestellten Messers aus historischen Musterbüchern der Firma Anton Wingen jr. :

Anhang anzeigen 305627
undatiertes Musterbuch nach 1913 mit der Anton Wingen jr. Bidmarke des liegenden Löwn und "altem" geschmiedetem "scharfen Korkenzieher".

Anhang anzeigen 305628

Anton Wingen jr. Musterbuch 1935 mit OTHELLO Bildmarke, Korkenzieher in "runder" (gedrehter) Ausführung

Grüße
cut
Vielen Dank @cut für diese Katalogabbildungen.
Ich hatte gehofft, dass sowas kommt.

Damit habe ich jetzt auch eine Modellnummer (6528)(y).
Hast du zufällig Unterlagen, in denen die "Othello-Kopfevolution" genauer dokumentiert werden?
 
...statliche Größe (Griff 12cm , Klinge 9,5mm).

Schätze mal 20-30iger Jahre
Anhang anzeigen 305746
Hier 4 Abbildungen von Robert Klaas "Storchenmarke" Federmesserdrückern (links, # 2120 bis 4101) aus einem Katalog von 1956.

1956 Robt Klaas FederM Dr & JM.mefo.JPG


Der von Bryn28 vorgestellte "große" Federmesserdrücker hat die Artikel-Nr. 3364 und wurde bereits in den 1920er Jahren gefertigt.

Grüß
cut
 
War ja mal wieder viel zu lange Ruhe hier in diesem schönen Thread .... :cool::

Ich habe Federmesserdrücker von vielen Herstellern aus Solingen und anderswo, aber bisher war - außer Puma - einer der "größeren" Hersteller noch nicht dabei:

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Nicht so direkt zu sehen, aber bei genauem Hinsehen erkennbar: Anton Wingen Jr. Keine Ahnung, warum von dem bei mir noch nix in Richtung Federmesserdrücker aufgetaucht ist ...

EDIT/KORREKTUR: Alt werden ist furchtbar ... ich habe schon ein Anton Wingen Junior Federdrückermesser gehabt, Nummer 6041 auf dem Bild von @cut ... wollte ich nicht unterschlagen. Ich glaube, @Abu hat das hier auch schon mal gezeigt. Ich werde mich bemühen, es zeitnah ebenfalls hier vorzustellen.

Auch der Othello ist etwas versteckt, ich hab' ihn mehr zufällig entdeckt. Aufgeklappt oder geschlossen sieht man da gar nix von.

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Ist aber ein wunderschönes Messer und genau so, wie man sich ein klassisches Solinger Taschenmesser vorstellt: Hahnekopp, Hirschhorn, Messing, Neusilber. Und in diesem Fall in einem Top-Zustand: Völlig unbenutzt, bis auf ein, zwei winzige seitliche Risse in den Griffschalen habe ich keinen Mangel entdeckt.

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Auch die Rückseite weiß optisch zu überzeugen - das Messer wurde niemals benutzt und wahrscheinlich auch nicht viel begrabbelt.

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Voilà - ein schöner Federmesserdrücker. Und dann noch mit zwei baulichen "Besonderheiten": Zum einen ist das Teil ziemlich groß: die Klingenlänge beträgt satte 9.5 cm, und dann hat es neben der - sagen wir mal - sehr gebräuchlichen Ausstattung Klinge, Klinge, Korkenzieher ...

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... noch eine Säge - so lang wie die Klinge -, sehr bissig ...

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... und einen - hm- Schraubendreher, denke ich ...

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... wobei sich die Macher wohl nicht so ganz sicher waren, ob das nun ein Schraubendreher oder eher eine Art Pfriem werden sollte; das Teil ist SEHR stabil gemacht, aber die "aktiv" nutzbare Spitze ist dafür sehr schmal. Vielleicht war der Ansatz, ggfs. kleinere, aber fest sitzende Schrauben an einem Gewehr o.ä. lösen zu könnenwollenmüssen. Spielt für mich sowieso nur eine untergeordnete Rolle, da das Teil dermaßen fest im Griff sitzt (aufgrund der massiven Federspannung) und auch noch - s. Rückenfoto oben - sozusagen "tief" eingebaut ist (es gibt sogar extra eine kleine Kerbung im Griff dafür), daß ich es ohne separates Werkzeug überhaupt nicht und dann auch nur schwer herausbekomme.

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Ich vermute, daß die Werkzeuge rostfrei sind, das muß aber nicht sein; sehen kann man dazu nix: Die große Klinge hat sozusagen keinen sichtbaren Ricasso, und auf der kleinen oder woanders steht nix. Ich denke, die große Klinge ist baulich bedingt so angesetzt, damit sie nicht noch einen halben bis einen Zentimeter weiter rauskommt: 9.5 cm ist schon eine Ansage.

Alter: Schwer zu sagen; aufgrund des seltsamen Schraubendrehers könnte es aber aus den 1960er/1970er Jahren stammen ... ? Vielleicht hat ja jemand einen Katalog oder eine Abbildung, die eine Einordnung ermöglicht ...?
 
Zuletzt bearbeitet:
Toller Oldie! Optisch und in der Größe echt ein Kracher. Immer wieder erstaunlich, dass sich sehr nützliche Gebrauchmesser auffinden, die nie benutzt, vllt nie verkauft wurden. Der eher untaugliche, da zu fest sitzende Schraubendreher mag dafür ein Grund gewesen sein. Uns Vintage-Sammler erfreut es heute! 👍

Abu
 
Anton Wingen Jr. - Modell 6041. Ziemlich groß, gut 12 cm geschlossen (wenn man die Patronenzieherhörner mit berücksichtigt, sind's noch 2 oder 3 mm mehr), Klingenlänge ca. 9.5 cm.

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Fünf Werkzeuge; sehr schön der "externe" Korkenzieher, der mit sechs Wendeln auch eine stabile Größe aufweist - leider ist's nicht die geschmiedete Vaiante.

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Hier die ganze Konstruktion in voller Schönheit:

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Die Entriegelung erfolgt über die Feilen-Schraubendreher-Kombi, wie man an der Auskehlung sehen kann.

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Apropos "sehen": Das Messer war in einem oberflächlich nicht so tollem Zustand, wie hier noch am Ricasso in Teilen sichtbar, so daß das Logo nicht sehr gut zu sehen ist. Reicht aber zum Erkennen. Der Othello auf der anderen Seite ist nochmal deutlich schlechter zu sehen. Leider hat wegen des "nicht so tollen" Zustandes die Klinge etwas Verlust zu erleiden gehabt, sowohl in der Länge als auch in der Höhe. :(

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Sehr schön: Der Patronenzieher mit Stiftfeuer-/Lefaucheux-Patronen-Zieherloch.

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Technisch ist das Messer in einem deutlich besseren Zustand, als es optisch war. Alle Federn sind schön knackig-schnalzig stramm, es wackelt nix, und alle Werkzeuge lassen sich gut öffnen. Auch das Hirschhorn ist in einem tollen Zustand und hat eine sehr schöne und insgesamt eher glatte Oberfläche. Dürfte vom Rothirsch ein, denke ich. Die Anschlüsse an den Backen sind dicht an perfekt, was Stärke und Spalten angeht.

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Optisch auffällig finde ich die unteren Backen, die echt kurz sind: Gerade mal 1 cm. Paßt aber prima zum Gesamtbild; ich denke, aufgrund der Länge des Messers wollte man es nicht noch optisch strecken, was mit längeren Backen wohl der Fall gewesen wäre.

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Zuletzt bearbeitet:
@kaiman Danke für die Vorstellung. Spontan dachte ich: genau wie meines. Aber dann finden sich doch Unterschiede. Bei meinem ist die Klinge nur 9 cm, Verlust durch Nacharbeit möglich.

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Das Rikasso ist ausgeprägter mit vollem Namenszug.

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Und der Korkenzieher hat bei mir „nur“ 5 Wendel bei größerem Gestänge, oder wie man das nennen darf. Wie würde denn eine geschmiedete Variante erkennbar sein?
Überhaupt der Korkenzieher: möchtig, kräftig - als wäre er Mittelpunkt der Jagd.🙄

Abu
 
Wie würde denn eine geschmiedete Variante erkennbar sein?
Letzthin hatte irgendwo einen älteren Beitrag von @cut gefunden, in dem er alte Wingen-Katalogabbildungen dieses Modells gezeigt hat - leider habe ich den Beitrag auf die schnelle nicht mehr gefunden; da muß ich nochmal nachsuchen und werde die Abbildungen verlinken.
 
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