Flohmarktsaison beginnt...die ersten Funde.

Ich habe zu der Thematik leider wenig Ahnung.
Aber ich weiß, dass die Aussparungen bei Elektrikermessern zum Abisolieren meist eine Schneide haben und scharf sind.
Bei meinem Wingen hingegen sind es stumpfe Kanten. Ich wüsste nicht, wie ich damit etwas abisolieren sollte.
 
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Den Begriff "Adelsmesser" gibt es in in keinem der Musterbücher von Anton Wingen Jr.,
die "klassischen" Adelsmesser von Gebr. Gräfrath, Herlitzius etc. sind mit 8 cm Grifflänge mehr als 10% kleiner.

Gegen die Werkzeugfunktion "Patronenzieher" am Schraubenzieher spricht die Tatsache, dass z.B. am Modell # 7551 sowohl der Schraubenzeiher mit den zwei runden Ausschnitten als auch Patronenzieher-Backen für cal. 12 (und auf der Rückseite entsprechend wohl cal. 16) vorhanden sind. Es ist wenig plausibel, dass ein Herstgeller zwei unterschiedliche Werkzeuge für dieselbe Verwendung im Messer verwendet.
Ich sehe keinen Sinn für solch ein "Schrot-Patronenhülsen-Zieher" an einem traditionellen "Sportmesser / Offiziermesser / Touristenmesser" , als Kabel-Abisolierer erscheint er mir für diese Zielgruppen durchaus zweckmäßig.
Mag sein, du hast recht. Nichtsdestotrotz kann ich mir an einem Messer aus dem frühen 20. Jhdt. mit Hirschhorn und Champagnerhaken keine Funktion eines Elektrikermessers vorstellen. Wer weiß, was anno dunnemals sonst noch für edlere Tätigkeiten damit ausgeübt wurden.
Vielleicht auch nur zum Messen des richtigen Kalibers?
Nicht dass ich davon viel verstünde ... don't take me too serious.
 
Es ist wenig plausibel, dass ein Herstgeller zwei unterschiedliche Werkzeuge für dieselbe Verwendung im Messer verwendet.
Kabelmesser-"Rundausschnitte" haben einen ganz anderen Radius - ich bin mir ziemlich sicher, daß wir hier über Patronenzieher-Funktionalität reden. Hinzu kommt der berechtigte Einwand von @porcupine "Nichtsdestotrotz kann ich mir an einem Messer aus dem frühen 20. Jhdt. mit Hirschhorn und Champagnerhaken keine Funktion eines Elektrikermessers vorstellen." - ich habe noch kein Elektrikermesser mit Hirschhorn gesehen, auch wäre mir eine arretierbare Klinge dabei neu - soll nicht heißen, daß es das nicht geben kann ...
 
Geduld ist die Tugend des Flohmarktgängers- manchmal findet man überhaupt nichts.
Passiert bei mir eher selten, da ich nicht nur nach Messern schaue. MIch interessieren alle „schönen“ Gegenstände.
Und ja, da muss ich Quadrat recht geben- unten in den Grabbelkiste liegen die verborgenen Schätze.
Oft kann man aber auch beim Profihändler fündig werden- wenn man fair handelt ist da preislich oft noch Luft.

Gruß von Excalibur,
dessen Frau heute auf dem Flohmarkt „Rathaus Schöneberg“ verkauft.
Bevor Ihr Euch jetzt ins Auto schwingt, meine Messersammlung wird dort nicht verhökert😆🤣🤣
Ich denke das ein ganz großes Problem dabei auch die Region ist. Hier im Nordostteil der Republik sind alte Solinger und der gleichen sehr wenig vorhanden. Eher VEB sesta oder Leegebruch. Man muss diese Sachen auch neu erwerben und das war bekanntlich in der ehemaligen DDR schwierig. Wenn so etwas auf dem Tisch liegt, heißt es schnell sein.
 
Wenn eine neue Tür aufgeht, springt zuweilen eine alte mit auf.
Häää? Was meint er da?
Ich habe heute auf dem Flohmarkt das ganzstahl British ArmyKnife ergattert. Gemarkt 1956.
Damit bekam ich die Gelegenheit einen sehr alten Fund hier zu exhumieren.
Ich bekomme es nicht mehr genau zusammen, denn es ist bestimmt 10-12 Jahre
her, dass ich das alte ArmyKnife mit Bakelitgriff ( 1951) auf dem Bricklane Flohmarkt in London erstanden habe.


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Frage zu den oben gezeigten British Army Knives, da es mich interessiert: Persönlich hätte ich da eher auf "British Navy Knives" getippt. Warum haben die einen Marlspieker mit drauf? Aus Tradition der ehemals führenden Seestreitmacht?
 
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Servus Peter,
natürlich ist die Ausstattung der Messer nautisch und entspricht Seglermessern.
Trotzdem habe ich auch die Bezeichnung Army Knife gefunden.
Wahrscheinlich hast Du mit „Navy“ eher recht.
Ich hab mal meinen Freund Simon gefragt, er war viele Jahre britischer Berufssoldat.

Gruß Excalibur
 
Die Briten sind manchesmal wirklich schräg ... manchesmal ist vielleicht untertrieben, wenn ich an so manche historische Tradition denke. :D
In dem Fall habe ich echt keine Ahnung, umso mehr bin ich gespannt darauf, was dein Simon zu sagen hätte. Ich werd's überleben, wenn es nicht aufgeklärt werden kann, doch schön wäre es schon.
 
@excalibur und @Peter1960 Ein kleines bisschen kann ich zur Namensgebung beitragen: das ABI-1951 wurde ursprünglich im 2. Weltkrieg für die britische Navy entwickelt und nannte sich "British Royal Navy Jack Knife". Es wurde vielfach als lizensierte Kopie hergestellt, u. a. für das belgische Militär, Army und Navy. (siehe auch Messer und Meer – zeigt Eure Exemplare her (https://messerforum.net/threads/messer-und-meer-zeigt-eure-exemplare-her.146931/page-6) Thread 108) Zum anderen Messer kann ich jedoch nichts beitragen.
 
Ich habe inzwischen herausgefunden, dass es Army und Navy Knives gibt. Die Navyversion hat den Dorn zum Knotenöffnen etc…
Die Armyverdion gibt es wohl teilweise mit Verriegelung.
Trotzdem werden die beiden Namen häufig verwechselt ( siehe bei mir 🤷🏻‍♂️ )
 

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Das hast Du wirklich ganz toll gemacht- einem alten Messer neues Leben eingehaucht- da capo 👌🏼👌🏼👌🏼
 
Ganz ganz tolle Arbeit @Landschafter.

Auch, dass du die Alterspuren an der Klinge belassen hast, finde ich absolut gut.
Das Holz sieht für mich ein wenig nach Apfelbaum oder einem anderen Obstgehölz aus.

Wie hast du den Griff gemacht, wenn ich fragen darf?
 
Hallo @Quadrat,
Danke dir, wenn ich mich nicht sehr täusche stammt das Holz von einer großen Knolle/Verzweigung eines Hochstamms, aber Apfel dürfte es keiner gewesen sein. Liegt schon lange bei mir rum, ist auch nicht sonderlich hart und wurde von mir mit flüssigem Sekundenkleber stabilisiert, für diesen Verwendungszweck denke ich ausreichend.

Ich habe die alten Schalen und Pins entfernt, die Löcher für drei Millimeter Pons aufgebohrt, die Griffschalen zurechtgeschnitten und mit Schleifpapier eingepasst. Alles verstiftet und verklebt und anschließend alle Überstände verschliffen. Dabei muss man aufpassen, keinen Metallschleifstaub aufs Holz zu bringen.
 
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Danke euch für die Blumen. :) @Jake Blues Ich habe für die Klinge Micromesh MX120 genommen, damit bin ich die oberflächlichen Rostspuren losgeworden und hab die tieferen Spuren erhalten können. Auch der Stempel ist erhalten geblieben, war mir auch wichtig.
Vielen Dank für die Info. Ich möchte gerne dieses alte Messer von Strømeng etwas aufarbeiten:

Nordlichter 💫 der Skandi Thread (https://messerforum.net/threads/nordlichter-der-skandi-thread.150150/post-1186516)

Habe gleich mal bei Google geschaut, wo ich das Micromesh bekomme.
Ich war gerade gestern bei Hornbach und habe dort nach Metallschleifvlies gesucht. Hatten sie jedoch nicht und mir feine Stahlwolle für die Klinge empfohlen. Bin mir jedoch unsicher, ob der Tipp mit der Stahlwolle wirklich so gut war.
 
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Hallo @Quadrat,
Ich habe die alten Schalen und Pins entfernt, die Löcher für drei Millimeter Pons aufgebohrt, die Griffschalen zurechtgeschnitten und mit Schleifpapier eingepasst. Alles verstiftet und verklebt und anschließend alle Überstände verschliffen. Dabei muss man aufpassen, keinen Metallschleifstaub aufs Holz zu bringen.

Danke für die Rückmeldung. :)

Dürfte ich noch erfahren, was du als Pins genommen hast?
Womit hast du die Schalen verklebt?
 
@Jake Blues: ich habe das Micromesh bei Dictum gefunden, ist ein Set aus verschiedenen Körnungen, man muss nur beachten, dass die Körnungsangabe bei Micromesh nicht der Körnung der bei uns gebräuchlichen Schleifpapiere entspricht.
Bei meinem Set war eine Tabelle dabei, die ich gerade nicht finde und ich meine Körnung 120 bei Micromesh MX entspricht in etwa einer 320-400er Körnung der gebräuchlichen europäischen Schleifpapiere. Aber nagel mich nicht drauf fest.

Grundsätzlich ist es eine gute Idee mit feineren Schleif- oder Poliermitteln anzufangen und nur wenn notwendig auf gröbere Körnungen zu wechseln. Gröbere Körnungen hinterlassen auch gröbere Schleifspuren welche dann wieder mühevoll mit immer feineren Körnungen geglättet werden müssen. Ich spreche aus eigener Erfahrung. :) Also lieber mit der Stahlwolle testen und sehen ob das Ergebnis den Erwartungen entspricht.


@Quadrat: Ich habe 3mm Edelstahlpins genommen, da hatte ich von vorherigen Projekten noch ein Stück vorrätig. Als Kleber kam ein 5min Epoxykleber zum Einsatz, ebenfalls irgendwann einmal in einem Messershop oder dergl. gekauft. Wenn du mit Epoxykleber arbeiten willst, trag unbedingt Handschuhe, der Kontakt mit dem Zeug ist auf Dauer nicht so gesund. Den besseren Schutz haben meines Wissens Nitrilhandschuhe, Latex wird schneller durchdrungen.

Viel Spaß und Erfolg beim Herrichten!

Markus
 
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