Flyer als Schutz vor Willkür?

Ist ein Flyer sinnvoll, der dir bei einer Kontrolle eine Argumentationsstütze ist?

  • ja

    Stimmen: 58 64,4%
  • sehe ich nicht als nützlich

    Stimmen: 32 35,6%

  • Umfrageteilnehmer
    90

feuervogel69

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843
immer nach dem lesen hier hat man schlechte laune. ich weiß nicht, ob das hier richtig platziert ist, aber ich würde mir folgendes wünschen, bzw. hätte eine idee...:

das grundproblem ist doch bei der neuen lage, daß immer im einzelfall ein beamter/richter/behörde einem einzelnem bürger gegenübersteht, der im prinzip nichts gilt. die ersten erfahrungsberichte zeigen daß auch ganz gut.

könnte man nicht analog zu der vorgehensweise z.b. beim kindesrecht (z.b. vereine wie "väteraufbruch für kinder"), einem verein beitreten (IMSW?) der quasi "im hintergrund" eine "macht", ein gegenwicht darstellt, wo sich daraufhin der jeweilige beamte/richter/behörde genauer überlegt was er tut oder sagtm weil er weiß, daß er seine tat gegenüber vielen leuten verantworten muß?

ich stelle mir das so vor, daß-analog zum schon bestehenden flyer- man z.b. über den beitritt zur IMSW (?? ich blick da noch nicht so durch) einen flyer hat, indem konkret auf die situation einer "kontrolle" zugeschnitten, ausschnitte des Wffg, behördentexte etc. drauf sind incl. des verweises und der darstellung des vereines.
wenn man bei der kontrolle dies vorweist könnte das erstens ausgangspunkt einer sachdiskussion sein und 2. wirkungsvoll verhindern, daß der beamte seinem gutdünken freien lauf läßt.

in anbetracht meiner unsicherheit, wäre ich für so einen flyer sofort bereit geld zu bezahlen, das dem verein zugute kommen könnte um weitergehende arbeit zu verrichten. z.b. auf messer spezialisierte anwälte zu vermittlen oder vorgefertigte texte für einsprüche bei behörden etc..

momentan steht hier viel, aber im konkreten fall müßte man sich alles stück für stück zusammen sammeln und stünde trotzdem auch noch völlig allein da.

ich würde die möglichkeit auf 1000 leute im hintergrudn(nur als beispiel) zu verweisen sehr gut empfinden, um der willkür einen riegel vorzuschieben, besonders da ja im einzelfall ja doch momentan eher von der unkenntnis des beamten auszugehen ist.
sicher-urspünglich wollte ich mir so ein paar texte ausdrucken, aber ich glaube die wirkung ist ungleich mächtiger, wenn das ganze proff. gedruckt ist (flyer) und in der situation fühlbar ist, das man kein spinner ist, mit dem man alles machen kann.

wäre das nicht ein ziel die IMSW dahingehend zu erweitern?

10 euro für einen solchen flyer wären mir lieber, als ständig große sorge um mein viel teureres messer zu haben.

der andre flyer und die zielsetzung der IMSw sind ja wunderbar, aber eine konkrete hilfe für die zu erwartenden einzelfälle- jeden von uns könnte es doch treffen- in der jetzigen situation hielte ich für ein lohnenswertes ziel und wie gesagt- ich würde das finanziell unterstützen. ich denke viele auch, oder?
lg matthias
 
AW: verein als schutz vor willkür?

1. Es gibt keinen Verein, der vor Willkür schützt, auch nicht in anderen Bereichen
2. Konkrete Hilfe gibts beim Anwalt
3. Rechtsschutzverischerungen existieren, ob die in den angesprochenen Fällen helfen, steht in den AGB. Wenn nicht, muss man eben selber zahlen.
4. Wenn Du was zum Vorzeigen brauchst, druck Dir das WaffG und die Anlagen dazu aus. Mehr gibt es nicht, an was sich der Beamte zu orientieren hat.
5. Erstens wird sich ein Beamter/Verwaltungsbehörde nicht von 1000 Leuten in einem Verein beeindrucken lassen, auch nicht von 10000. Zweitens wärs schlimm, wenn es so wäre.
6. Der Klassiker für erfolgreiche Lobbyarbeit ist der ADAC. An dem kommt kein Politiker vorbei. Ob man das gut findet, mal dahingestellt. Was glaubst Du, wieviele Millionen Mitglieder du gegen das Messertrageverbot begeistern kannst?

Ich sags nochmal. Das einzige, was man gegen das Waffg und für einen gelasseneren Umgang mit der Thematik machen kann, ist, da zu wirken, womit man am meisten Wirkung erzielt - nämlich in den Medien. Ohne dass Du die Zielgruppe der Politik, nämlich die Wähler, auf Deine Seite bekommst, tut sich nichts. Und das geht eben primär über die Medien, oder im Bekanntenkreis, indem man das Thema sachlich anspricht.

Nachteil: Jeder, muss was tun. Jeder! Das wird einem kein Verein oder eine neue Partei oder sonstwer abnehmen können.

IMO brauchts keine Partei oder Verein, sondern eine professionelle Werbeagentur. Das würde mehr nutzen, als die ganzen Diskussionen hier, Flyer, IMSW oder sonstwas. Nur ist das, wenn man es vernünfitg = langfristig macht, für "uns" hier zu teuer. Das wäre Aufgabe der Industrie, der IHKs, des Schneidwarenverbandss etc. Wenn die genügend Geld bekommen, und die Beteiligten an einem Strang ziehen würden. Würden.

Was verstehst Du an der ISMW nicht? Das Ziel ist, genau in dieser Richtung zu wirken und mit möglichst vielen Leuten ins Gespräch zu kommen. Die Beteiligung könnte ruhig höher sein, ja. Diskutiert wird halt gerne, gemacht eher weniger gerne.

Man kann auch einen anderen Flyer machen, der inhaltlich mehr auf die gesetzlichen Regelungen eingeht. Keine schlechte Idee, schaden kanns nicht. Kannst gerne einen passenden thread im IMSW Mitarbeiter Forum aufmachen.

Pitter
 
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AW: verein als schutz vor willkür?

danke für die antwort. ich "versteh" an der IMSW noch nicht ganz, ob es ein verein ist, oder einfach naja-was ist das denn?(keine sorge-ich belese mich da auf den seiten...)

mir gehts-ohne inhaltlich gegen dich zu sprechen-hauptsächlich um genau diesen heiklen punkt wo der beamte mich, oder dich, oder sonstwem anspricht. klar kann ich mir nun das zeugs selber ausdrucken, aber wie gesagt-1. macht sich dann jeder hier die gleiche arbeit und die ergebnisse sind dann nichtmal vergleichbar, da jeder sich unterschiedlich geschickt anstellt, und 2. halte ich das für einen großen unterschied ob ich dem beamten ein tintestrahl-word-ausdruck unter die nase halte, oder ob ich einen gedruckten flyer (der eben auf diese situation zugeschnitten ist) vorzeige.

ist imho einfach ne andere basis.

und ich finds effektiver wenn hier einige (100?) leute sich finden, die zusammenlegen und am ende hat man einen guten flyer. so wie der der schon existiert. das ist professionell und nicht so schnell vom tisch zu wischen, wie ein selbergemachter schriebs.... (im falle des richters nicht, klar-dem ist das egal)

zudem hätte man dann auch eine konkrete vergleichsmöglichkeit wenn man beobachten könnte, wie unterschiedlich dann die beamten auf DENSELBEN flyer reagieren. dies wiederum wäre auch ein gute argumentatiosngrundlage.

und wie gesagt: ich will niemand hier noch mehr arbeit machen, ich bezahle dafür gern! fänds nur so effektiver. wer noch, das könnte ja evtl. die umfrage zeigen.

alles weitere (anwaltsvermittlungshilfe, behördenschreiben etc.) war erstmal als beispiel gedacht, wie in ähnlichen fällen (z.b. dieses kindschaftsrecht, wo gerichte auch z.t. absolut entgegengesetzte urteile fällen, mithin überhaupt keine rechtssicherheit besteht und auch hier willkür und gutdünken entscheiden trotz gesetz!) vereine dazu beitragen eine geschlossene lobby zu bilden, die in ihrer gesamtheit einfach mehr PRÄSENZ hat, als wenn man als einzelnes würstchen da steht.
grundsätzlich ist die IMSW ja das, was nachhaltig wirkt und wirken soll-finde ich absolut super, ich wünschte mir halt dazu noch was fürs akute :) das was genau jetzt ansteht, eben weil es noch keine urteile etc. gibt und die beamten z.t. keine ahnung haben, keine richtlinien etc. ausgearbeitet sind. alles zusammen eben grundlage für die möglichkeit von beamten willkürlich zu handeln.
und in deutschland als land des papieres, zählen schriebse-sofern sie proffessionell aussehen (wie z.b. der sehr gute IMSW-flyer)- schon etwas.
zumindest wenn ich lese, wie ein beamter der für mich relevanten mitteldeutschen bundespolizei sinngemäß sagt, daß er "erstmal einzieht".wiederholen kann man sichs ja dann selbst...

das problem ist doch genau jetzt auch, daß mir selbst die rechtsschutzversicherung nicht helfen kann-eben weil eigentlich keiner durchblickt.
und wenn in 4 von 8 fällen so ein flyer einfach bewirkt, daß der beamte noch mal kurz in sich geht und bei dem gedankengang, daß ein fehlverhalten seinerseits quasi "beobachtet" und registriert wird,seine "einziehgelüste" zurücksteckt, dann ist damit viel gewonnen.und mit sicherheit (!) wird er einem gedruckten flyertext (dem man ansieht, daß da profis am werk waren) mehr glauben, als wenn ich ihm das waffenrecht erkläre!!

und sicher fällt es einem beamten auch leichter sich gegenüber einem flyer argumentativ "zurückzuziehen" (weil, da steht das ja schwarz auf weiß), als auf meine persönliche ansprache hin ein nichtwissen einzugestehn.


lg
 
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AW: verein als schutz vor willkür?

Es wäre hilfreich, wenn Du klar formulieren würdest, was Du genau für ein Ziel hast, wie Du glaubst, dass man das erreichen könnte, und was konkret und dafür zu tun wäre. Und das dann bitte so formuliert, dass man wenigstens einigermassen erkennen kann, warum es Dir geht.

Die Frage nach einem Flyer, der die Rechtslage darstellt, habe ich verstanden. Und sonst noch? Das darf dann auch ruhig etwas kürzer und mehr auf den Punkt formuliert sein. Dann tue ich mir mit dem Verstehen einfacher. Danke.

Andernfalls schmeisse ich den thread hier raus. Es wird über das WaffG im WWW genug gefaselt, das brauchts hier nicht.

Pitter
 
AW: verein als schutz vor willkür?

ich finde die idee gut, auch wenns mich nur bei ausflügen oder im urlaub in deutschland betrifft.

folgende situation:
man findet sich in einer kontrolle wieder (warum auch immer) und der beamter ist dabei das messer einzuziehen, verstoss gegen das waffengesetz zu befürchten, ordnungswidrigkeit auszusprechen oder was auch immer.
und warum? weil er die gesetzeslage nicht genau kennt.
man wird versuchen dem herrn freundlich zu erklären, dass das messer doch legal ist, geführt werden darf etc.
wenn das nicht fruchtet könnte man dem beamten dann den besagten flyer, folder oder wie auch immer in die hand drücken als argumentationshilfe.
das ganze muss natürlich schön gemacht sein, offiziell wirken und am besten noch nen grossen stempel samt unterschrift draufhaben.

das soll den beamten dann dazu bringen zu merken, dass er diesmal falsch liegt und dass er keinen grund zum amtshandeln hat.
alles leicht nachvollziehbar und mit den ganzen verweisen auf das waffengesetz und die fakten.

1. menschen (auch beamten) lassen sich leicht durch etwas offizielles beeindrucken bzw. bringt ein "offizieller wisch" das gegenüber erstmal zum nachdenken.
2. erkennt das gegenüber, dass hier fakten zusammengefasst wurden und dass das, was er grade im kopf hat (und weswegen er amtshandelt) vielleicht doch falsch sein könnte.

so einen folder (am besten laminiert und auf guten papier gedruckt) auf den weg zu bringen liegt imho durchaus in den möglichkeiten der IMSW.

pitter, was gibts da nicht zu verstehen? *duck*


wir sollten nicht vergessen: jedes nicht eingezogene messer ist ein gutes messer.
 
AW: flyer als schutz vor willkür?

mein threadtitel ist möglicherweise unglücklich gewählt, da ich die IMSW für einen verein hielt. (ändern von dem wort "verein" in "flyer" wäre wunderbar)

ich will(fände schön und nützlich): flyer. klaro. faltbar ins portemonaie-ideal.
wenn das über die IMSW geht, fantastisch. deshalb ja konkret dazu auch die umfrage.

inhalt: kurze relevante details des Wffg, zur unterstützung der argumentation. evtl. ein paar auszüge aus diesbezüglich relevanten aussagen von "wichtigen" personen oder behörden. IMSW-darstellung,links, adresse,ansprechpartner.

alles andere sind wünsche ins "blaue" (verein, rechthilfe oderso) und sie dürfen, wenn du also darauf wert legst, ignoriert werden.

falls das hier nicht ganz die richtige abteilung ist, kannst du den thread gern verschieben. ich überblicke jetzt zwar den "nicht-vereins-status" der IMSW, aber nicht wo jetzt wie was zusammengehört, aufgrund der 2 webseiten.

also einfach ein aktueller flyer zur beamtenkontaktsituation bezüglich messerbegutachtung mit evtl. drohender einziehung ohne hinreichende legitimation durchs aktuelle Wffg. zum schutz vor willkür und verlust teuren eigentums.

grundsätzlich ein riesengroßes dankeschön für das was du hier ja schon mit dem anderen flyer geleistet hast!

lg matthias
 
AW: verein als schutz vor willkür?

IMO brauchts keine Partei oder Verein, sondern eine professionelle Werbeagentur. Das würde mehr nutzen, als die ganzen Diskussionen hier, Flyer, IMSW oder sonstwas. Nur ist das, wenn man es vernünfitg = langfristig macht, für "uns" hier zu teuer. Das wäre Aufgabe der Industrie, der IHKs, des Schneidwarenverbandss etc. Wenn die genügend Geld bekommen, und die Beteiligten an einem Strang ziehen würden. Würden.

Ich habe woanders schon erlebt, das Betroffene an einem Sttrang gezogen haben, die sich sogar spinnefeind waren, hat auch nichts gebracht. In Sachen Messer hilft aus meienr Sicht nur eines: Messer unters Volk. Beider jeder Gelegenheit welche verschenken, leihen, beim Kauf beraten und die Vorteile "ordentlicher" Messer demonstrieren. Wenn eine ernstzunehmende Zahl an Bürgern ordentliche Messer von einem gewissen materiellen Wert trägt und deren Benutzung schätzt, steigt die politische Gefahr für die Verantwortlichen, wenn sie diese Bürger kriminalisieren wollen. Selbst der beschränkteste BILD-Junkie fängt an kritisch nachzudenken, wenn es anfängt, ihn selber zu treffen.
 
AW: verein als schutz vor willkür?

ich überblicke jetzt zwar den "nicht-vereins-status" der IMSW, aber nicht wo jetzt wie was zusammengehört, aufgrund der 2 webseiten.
Das ist einfach. Pitter betreibt beide Internetseiten. Die IMSW-Seite (Initiative!) ist eine Quellenpräsentation zum Zwecke der Verbesserung der allgemeinen Situation. Initiative deshalb, weil jeder dort Initiative durch Mitarbeit zeigen kann.
flyer, folder ... "offizieller wisch" ...
Die Kontrollsituation fängt doch mit dem Dialog an.
Erst herumstottern, aber einen tollen Zettel haben, wird nichts nützen.

Auch der „offizielle“ Charakter (Stempel, etc) könnte ein Bumerang werden.
Wenn wiederholt Messer von Leuten eingezogen werden, die mit pseudooffiziellen „Ausweisen“ versuchen, ihre Harmlosigkeit zu dokumentieren, wird man sich kritisch mit den Urhebern auseinander setzen.
Bei diesem Thema ist Seriösität sehr schwer erreichbar, aber schnell verspielt.

Grüße,
Steffen
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: verein als schutz vor willkür?

so einen folder (am besten laminiert und auf guten papier gedruckt) auf den weg zu bringen liegt imho durchaus in den möglichkeiten der IMSW.

pitter, was gibts da nicht zu verstehen? *duck*.

Das aussenrum? :irre: Flyer habe ich verstanden, finde ich sinnvoll.
Pseudo"offizielles" kann man sich sparen. Entweder, man hat etwas offizielles - sprich irgendeinen Schrieb, der in irgendeiner Weise rechtswirksam ist. Oder ich habe sowas nicht. Andernfalls bin ich auf dem Niveau der FBI Ausweise und Scheriffsterne, von denen ich hier noch welche rumliegen haben könnte ;)

Es geht doch um Information. Dass es da hilfreich ist, wenn die seriös aufgemacht daherkommt, ist klar.

Ich habe woanders schon erlebt, das Betroffene an einem Sttrang gezogen haben, die sich sogar spinnefeind waren, hat auch nichts gebracht. In Sachen Messer hilft aus meienr Sicht nur eines: Messer unters Volk.

Und das Thema unters Volk. Sehe ich ganz genau so.

Pitter
 
AW: verein als schutz vor willkür?

Hallo Pitter,

Ich sags nochmal. Das einzige, was man gegen das Waffg und für einen gelasseneren Umgang mit der Thematik machen kann, ist, da zu wirken, womit man am meisten Wirkung erzielt - nämlich in den Medien. Ohne dass Du die Zielgruppe der Politik, nämlich die Wähler, auf Deine Seite bekommst, tut sich nichts. Und das geht eben primär über die Medien,
Bei den Medien ist leider ein sehr dickes Brett zu bohren. Die meisten bringen doch lieber reißerische Berichte, egal um welches Thema es geht. Das ist billiger weil keine Sachkenntniss oder Recherche notwendig ist. Und sie bringen Quote/Auflage.

oder im Bekanntenkreis, indem man das Thema sachlich anspricht.
Da habe ich bisher ernüchternde Erfahrungen. (Außer jemand ist ohnehin bereits meiner Meinung.) Ich bin bisher auf Desinteresse und prinzipielle Ablehnung (generell Messer = Waffe) gestoßen. Nur eines klappt. Nämlich die Leute, die man öfter um sich herum hat, daran zu gewöhnen das man immer ein Taschenmesser dabei hat und es auch benutzt. Aber das eben nur zu friedlichen Zwecken.

Es ist leider sehr schwer gegen das anzugehen, was Medien, Film und gesellschaftliche Gewohnheiten in den Köpfen der Leute verankert haben. Zumal es für die meisten ohenhin viel drängendere Probleme gibt, z.B. der tägliche Existenzkampf. Aus der Sicht erscheinen unsere hier diskutierten Probleme die reinsten Luxusprobleme zu sein.

Gruß, Bernhard
 
AW: verein als schutz vor willkür?

In Sachen Messer hilft aus meienr Sicht nur eines: Messer unters Volk. Beider jeder Gelegenheit welche verschenken, leihen, beim Kauf beraten und die Vorteile "ordentlicher" Messer demonstrieren.
Finde ich auch. Das Messer als selbstverständliches Werkzeug im Alltag muss möglichst präsent sein. Allerdings nicht demonstrativ, sondern eben als echte Selbstverständlichkeit.

Das mit den "ordentlichen" Messern finde ich allerdings entbehrlich. OK, von Billigstgurken sollte man abraten. Und von Angeberteilen, die nicht für die praktische Anwendung taugen. Aber ansonsten darf es ruhig auch das sattsam bekannte SAK oder ein Opinel sein. Weil die Hemmschwelle bei denen nicht so hoch ist. Es geht ja darum die Leute wieder daran zu gewöhnen. Das irgendwann der Spruch

"Ein richtiger Junge und der Mann von Welt gehen nie ohne Taschenmesser aus dem Haus."

wieder gilt. Mädchen und Frauen natürlich auch.

Gruß, Bernhard
 
AW: verein als schutz vor willkür?

Flyer habe ich verstanden, finde ich sinnvoll.

Es geht doch um Information. Dass es da hilfreich ist, wenn die seriös aufgemacht daherkommt, ist klar.

Pitter

danke. nicht mehr und nicht weniger.
warum in den messerläden (ja-die händler und firmen könnten eigentlich in ihrem eigenen interesses auch mal sowas machen!) nicht beim kauf eines messers so einen flyer dazu, damit der nutzer (und im entsprechenden fall der beamte) einfach aufgeklärt wird, was erlaubt ist und wann?

mir gehts hier nicht ums Wffg an sich und auch nicht um das generelle bewußtsein oder gefühl für messer in der bevölkerung, sondern nur um den psychologischen aspekt bei einer drohenden einziehung, weil der beamte nicht so informiert ist, wie es wünschenswert wäre.

und: ich fände es sogar im interesse pitters (und des forums) hilfreicher einen flyer zu haben, der quasi "abgesegnet" ist, als wenn jeder selbst was ausdruckt mit dem hinweis und quellenverweis des messerforums hier. da ist imho die chance größer, daß das hier komisch beäugt wird, oder bei ungeschickter aufmachung sogar ins zwielicht gerät.

wenn es urteile gäbe, könnte man sich darauf berufen, aber da ist noch nichts in sicht und für mich zeichnet es sich auch ab, daß da so schnell nichts zu erwarten ist, weil die summen um die es letztlich geht nicht im verhältnis zu den kosten eines aufwendigen rechtsstreites stehen.
lg
 
Ich denke nicht, dass ein solcher Flyer seine Mühen Wert sein wird. Selbst mit einer Kopie des WaffG würde ich keine Diskussion mit einem Polizeibeamten anfangen wollen. Einem Beamten einen derart komplexen Sachverhalt erklären zu wollen, den er eigentlich kennen sollte, ist m.E. Zeitverschwendung. Zumal es seine Entscheidung, das Messer einzuziehen nicht beeinflussen wird. Auch denke ich nicht, dass man einfach davon ausgehen kann, dass ein Polizist sich erstmal einen Flyer durchliest, bevor er eine Personenkontrolle beendet.

Wenn ich das Messer im Falle einer Kontrolle legal führe, weise ich den Beamten freundlich darauf hin, händige es ihm gegen Quittung aus, und rufe auf der Wache an, man möge mir das Messer doch bitte schnellstmöglich zuschicken, da ich es dringend brauche. Abholen würde ich es nicht, schließlich bin ich ja im Recht.

Leider werde ich nur sehr selten kontrolliert, und ein Messer hat man mir noch nie weggenommen, aber ich hoffe darauf, irgendwann als Referenzbeispiel für einen solchen "Justizirrtum" herhalten zu können.

beste Grüße,
 
Den Einzugs eines Messers wird kein Flyer der Welt verhindern können. Der Beamte vor Ort, der sich evtl. nicht gerade als Waffenrechtsexperte herausstellt, wird nie und nimmer einen Schnellschuß wagen und das Messer zurückgeben, sondern auf Nummer Sicher gehen, das Ding einziehen und sich hinterher evtl. schlau machen.
Dabei könnte ihm ein freundlichst zusammen mit dem Messer ausgehändigter Flyer helfen. :)

Das Tagesgeschäft eines Polizisten umfaßt neben dem Einziehen von Einhandmessern vermutlich noch ein paar andere Dinge nebst unzähliger Rechtsvorschriften im Schlepptau und ich mache keinem Beamten einen Vorwurf, wenn er den speziellen § + Abs. + Satz nicht wörtlich im Kopf hat, der in meiner speziellen Situation gerade zum Tragen käme.
Gerät man an Robocop, sieht die Sache wieder anders aus. :D
 
Ich denke nicht, dass ein solcher Flyer seine Mühen Wert sein wird. Selbst mit einer Kopie des WaffG würde ich keine Diskussion mit einem Polizeibeamten anfangen wollen.

Ich schon. Kann helfen, kann nicht helfen, kann jedenfalls nicht schaden, so man den richtigen Ton anschlägt. Der kann auch klar sein, solange er nicht pampig ist. Pampig mag ich auch nicht ;)

Pitter
 
Nur dass "im Recht sein" nicht automatisch bedeutet "Recht bekommen". Letzteres muss man sich meistens erkämpfen. Je mehr Argumentationshilfen man hat desto größer sind die Chanchen auf Erfolg.

Ein Präzedenzfall, in dem sich jemand sein Recht tatsächlich erkämpft hat, ist m.E. eben die Argumentationshilfe die wir brauchen. Die Argumente, die Du auf der Straße gegenüber einem kontrollierenden Beamten verwendest (davon ging der Thread ja u.a. aus), mögen vielleicht dazu geeignet sein, ein Einziehen eines Messers zu verhindern (was ich nicht glaube), schaffen aber keine Rechtsgrundlage, auf die sich andere beziehen könnten.

Vor Gericht wird das eigentliche Gesetz auf den konkreten Fall angewandt, daher macht es m.E. wenig Sinn, einen Flyer vorzulegen, indem allgemeine Argumente formuliert sind. Das da keine Eigenleistung hinter steht, "würdigt" dann auch der Richter. Jeder, der vor Gericht argumentiert oder mit einem Polizisten diskutiert (auch das steht jedem frei), sollte seine Argumente im Kopf haben, und möglichst nicht eine Vorlage übernehmen, sondern im Sinne seines eigenen konkreten Falles argumentieren. Ohne gedankliche Eigenleistung entstehen dann polemische, plakative und schließlich repetitive Parolen, die am Ende kontraproduktiv sind.
Einen solchen Flyer (um den es hier ja geht) könnten übrigens auch die meisten "gewaltbereiten Jugendlichen mit Migrationshintergrund" herunterladen und vortragen, sofern sie sich denn mit dem WaffG auseinandersetzen. Der Inhalt bleibt.

Klar kann man allgemeine Argumente hier im Forum sammeln, aber die sollte jeder selber nochmal reflektieren und nicht einfach nachplappern. Von wegen "Sheeple"...

beste Grüße,
 
Ich schon. Kann helfen, kann nicht helfen, kann jedenfalls nicht schaden, so man den richtigen Ton anschlägt. Der kann auch klar sein, solange er nicht pampig ist. Pampig mag ich auch nicht ;)

Pitter

Dann bist Du wahrscheinlich geduldiger als ich :) Vielleicht gehen Polizisten aufgrund meines jungen Alters auch anders mit mir um, ich weiss nicht. Jedenfalls kann ich mir auch nicht vorstellen, wie gerade Du mit einem Spickzettel in der Hand eine Diskussion über Messer und Recht führst :D

liebe Grüße,
 
Ich denke auch, dass ein Handzettel/Flyer mit dem Gesetzestext und einigen Erläuterungen wie das Beamtendeutsch denn nun zu verstehen ist vielleicht ganz hilfreich wäre. Allerdings nur um sich selbst einen Überblick zu verschaffen. Diese Merkblätter gibt es bei BKA, LKA´s, Fachverbänden etc. bereits. (g**gle hilft...)

Alles andere wird sowieso situativ entschieden. Schliesslich kann ein und das selbe Messer in unterschiedlichen Situationen einmal sozialadäquat und ein anderes Mal eben verbotenerweise geführt sein. Da gibt es wohl zuviel Einflussfaktoren, um eine allgemeingültige Verhaltenskarta zu entwerfen.
 
Ich bin in den letzten 30 Jahren, in denen ich mit Messer unterwegs war, nicht ein einziges Mal (in Bezug auf Messer) kontrolliert worden. Bei den Gelegenheiten, wo ich das Vergnügen mit den Jungs und Mädels von Grün-Weiß hatte, ging es eher gesittet zu. Ich unterstelle einfach jedem Beamten, dass er "nur seinen Job" macht. Keiner kann alles wissen und es ist bei diesen Gelegenheiten wie immer im Leben: Wie man in den Wald hineinruft ... Ausnahmen bestätigen die Regel, ich habe aber zumindest in Bezug auf meine Messer noch nichts negatives erlebt.

Wenn ich hier in den EDC Threads manchmal lese, wie "bewaffnet" manche herumziehen, dann mache ich mir schon so meine Gedanken. Ja, wir sind ein freies Land. Aber wenn ich mich in die Lage eines Polizeibeamten versetze, der einen kontrolliert (kontrollieren muss) und dabei auf 3 - 7 Messer in diversen Taschen stößt ... dann kann ich verstehen, dass ggf. erheblicher Klärungsbedarf entsteht.

In der Praxis gehe ich fast nie ohne ein Tool aus dem Haus, und es ist mir egal, ob mein Leatherman Charge Ti einhändig zu öffnende Messerklingen hat. Kein Mensch hat mich je deswegen angesprochen, warum sollte sich das ändern? Außerdem habe ich meist auch noch ein "richtiges" Messer dabei. Vor 2 Wochen wurde ich bei einer Verkehrskontrolle angehalten und fand meinen Führerschein nicht. Ich habe meine EDC Tasche ausgekippt und da fiel ein Benchmade Mini Ambush mit heraus (Einhandmesser!) ... es hat einfach nicht interessiert, ich fand den Lappen und packte wieder ein.

Ich will hier kein Gesetz "schönreden", ich persönlich bin der Meinung: Soviele Gesetze wie nötig, aber so wenig wie möglich - wir haben mMn viel zu viele Gesetze, aber ich kann ja nicht für alles etwas ;) Allerdings ist meine Meinung als "normaler" Mensch und Familienvater: Mit eingeschaltetem Gehirn sollte man den meisten Ärger vermeiden können. Die bisherigen Berichte von eingezogenen Messern sind meiner Meinung nach alle entweder nachvollziehbar (d.h. als Beamter hätte ich den Leuten auch schon nach "alter" Gesetzeslage die Messer abgenommen) oder aber manche Dinge sind einfach suspekt (z.B. der Bericht von demjenigen, der als Schutz vor Südländern am Führergeburtstag sein Messer spazierengetragen hat und völlig überraschend kontrolliert wurde ...).

Bin ich zu naiv?

Gruß
Adson
 
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