Frage zu Härteofen in Eigenbau

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Hallo,

ich bin immer noch mit der Planung meines Ofens beschäftigt. Leider scheinen sich die Kosten ins unermessliche zu entwickeln. Ursprünglich wollte ich die Heizwendeln auf ein Keramikrohr hängen und an der Decke des Ofens befestigen. Leider sind diese Rohre unverschämt teuer und beim Lesen dieses Threads hab ich gesehen, dass einige einfach Kanthal-Draht um ein Schamotterohr wickeln. Daher hab ich die Idee, vom Baustoffhändler ein vierkantiges Schornsteinrohr aus Schamotte zu besorgen und den Draht darum zu wickeln. Nun sind solche Rohre aber für viel niedrigere Temperaturen gedacht. Hat jemand Erfahrungen oder Empfehlungen? Wird das Rohr reißen oder sich mit der Zeit auflösen oder ist Schamotte gleich schamotte, also immer für Temperaturen über 1000°C geeignet?
Würde die Kosten und den Aufwand natürlich immens verringern.

Gruß

Frank
 
Jo Torsten, kein problem wir sehn uns wie abgemacht noch diese Woche, rufe dich morgen mal an!

Äh, warum denn den Heitzdraht unbedingt an die Decke des Ofens?? Gibts da nen bestimmten Grund für?
Ich habe bis jetzt immer Heizwendeln gewickelt und in entsprechende Vertiefungen in den Seitenwänden eingebracht. So machens die meisten Kommerziellen auch.
Bei dr Methode mit dem Schamottrohr seh ich das Problem darin daß du, wenn du z.b. 1000° haben möchtest erstmal das Schamottrohr auf die 1000° bringen musst. Daraus Folgt enormer Energieverbrauch. Schamottrohre sind außerdem soweit ich weiß in keinster weise isolierend. Nix was man gerne für den Ofenbau nimmt. Nimm Feuerleichtsteine, es IST besser.Die Temperatur an sich sollte das Rohr aushalten. Ich erinnere mich da an Bilder von Cyrus, wie sie auf dem Wootzschmelztreffen einen improvisierten Holzkohleofen auch mit Schamottrohr gebaut haben
 
Hallo,

danke für die schnelle Antwort. Ich bin wirklich begeistert, wie viele nützliche Infos und Erfahrungen hier im Forum kursieren - Hut ab.

Die Idee mit dem Rohr kommt daher, dass ich 3mm Draht verwenden möchte und den kann man wahrscheinlich nicht so leicht biegen. Außerdem wäre der Brennraum dann mit relativ festem Material ausgekleidet. Die Feuerleichtsteine sind ziemlich weich und da einen Draht von der benötigten Länge unterzubringen ist auch nicht so einfach, denn ich brauche wohl 3 * 60m! Wenn ich einfach ein Schamotterohr von 25*25cm nehme und aussen mit Promaform und Promasil dämme, sollte die Aufheiztemperatur wohl erträglich sein.
Ist nur die Frage ob man aussen am Rohr Schlitze für den Draht einsägt und das ganze hinterher verspachtelt oder ob es reicht mit der Dämmung dicht an das Rohr zu gehen, dann könnte man es im Bedarfsfall herausziehen und ersetzten.

Vielen Dank nochmal

Frank
 
Hallo Torsten,

ich hab da auf deinem Bild den Regler von Jumo gesehen, bist du damit zufrieden? Ich wollte ja eigentlich einen anderen Regler kaufen aber bei solchen Sachen ist es immer gut, wenn man weiß ob es auch wirklich gut funktioniert. Außerdem würde ich die übrigen Komponenten wie SSR und Thermoelement auch bei Jumo bestellen.

Gruß

Frank
 
Hallo Frank
ich kann dir dazu noch nichts sagen, ja ich besitze ihn, aber das wars bist dato auch, der Ofen entstehet so langsam aber das dauert noch bis ich den Rest zusammen habe etc....

Tschau Torsten
 
Hallo Thorsten,

ich hab da mal eine Frage zu deinen selbst gebauten Muffeln. Kommt es dabei zu Rissen oder lösen sie sich mit der Zeit auf? Hast du den Draht richtig in die Masse eingebettet oder nur außen herum? Welchen Feuerfestbeton benutzt du? Ich hatte nämlich die Idee, den Draht in Feuerfestbeton einzugießen, dann ist er mechanisch und auch atmosphärisch geschützt und man könnte den Abstand zum Brennraum etwas geringer machen als bei einem Schornsteinrohr. Meine Sorge ist nur, dass das ganze ausenanderspringt, wenn der Draht zum Glühen gebracht wird. Ein kleiner Riss wäre zu verschmerzen.

Vielen Dank

Frank
 
moin Frank

Meine Muffeln laufen bis dato nur in meinen Gaessen, gerade die stärker dimensionierten Muffeln ab 1,5cm Wandstärke reissen selten bis gar nicht.
Aktuell liege ich bei 2,5cm Wandung das scheint für mein Gasessenkonzept das optimale zu sein.
Allerdings liegen die bis zum Einbau auch min 4-8Wochen zum trocknen und werden dann ganz langsam auf Temperatur gebracht.
Das nimmt ein paar Tage in Anspruch und letztendlich werden sie mehrere std. bei 1100Grad gehalten und langsam wieder abgekühlt. Erst dann finden sie bei mir den weg in die Esse.
Wo sie schwimmend eingebaut werden und nach Abnutzung oder Zerstörung zB.durch Borax etc. austauschbar sind.
Risse sind dabei sehr selten.
Wie sie sich mit Kanthal draht verhalten weiß ich nicht diese Geschichte entsteht gerade erst, und hat bisher eher rudimentätren Karakter.

Tschau Torsten
 
Danke Torsten,

das scheint genau das richtige für meinen Ofen zu sein. Welchen Beton verwendest du denn? Ich habe bei schuba gesehen, dass es Feuerfestbeton mit Stahlnadeln gibt, der besonders reißfest sein soll. Hast du davon schon mal was gehört?

Gruß

Frank
 
@effzwo: den Feuerfestbeton aus dem Schuba-Shop hab ich schon mal für 2 Blasrohre in einem Rennofen verwendet. Das war der GAU, sind mir komplett abgeschmolzen, bzw. haben sich in der Schlacke aufgelöst, dafür ist er zumindest ungeeignet! O.k. eine Gasessenauskleidung ist weniger anspruchsvoll. Im hinteren Klappdeckel meiner Gasesse ist er auch versuchsweise im Einsatz, da hält er bis jetzt sehr gut.

Gruß

MythBuster
 
Hy
Ich hatte eigentlich bei den Dingern für einen Anlassofen gedacht aber vieleicht ist es auch möglich,Quarz-Heiz-Strahler-Stäbe für einen Härteofen zu nehmen,wenn es nicht um 1050 C° Härtetemperatur geht.



Gruß Maik
 
Moin
könnte kurzfristig an ein Solid State Relais zu gutem Kurs kommen, auf was muß ich beim Kauf achten, bei der Wunschleistung von irgendwas zwischen 2 und 2,5kw des Ofens??
Daten aus dem Beiblatt:

Schaltspannung: 48 - 660 V/AC
Schaltstrom: Max. 50 A
Isol.Spg.: 4 kV
Steuerspannung: 4 - 32 V/DC (passt zu vorhandenen K-Fühler und Pozessregler hab ich gecheckt!)
Temperaturbereich: -40 - +100 °C
Sperrspannung 1200 V · Thyristorausgang
RoHS-konform: Ja

Elektronisches Lastrelais

Betrieb ohne "Funken", dadurch keine elektromagnetische Störungen. Nullspannungsschaltend. Logikkompatible Ansteuerung. Integriertes RC-Glied für induktive Last.

Zulassungen: UL, VDE, CSA



Ist das Ausreichend für den Zweck, bin mir nicht ganz sicher??

Tschau Torsten
 
Hallo Thorsten,

ja, das reicht bzw. ist overkill:
P=U*I

P=240V*50A=12kW bzw. 400V*50A=20kW

Ich habe mir für meinen 2kW Ofen ein solid-state-Realais in der Bucht für 10EURO oder so geschossen. Allerdings hat das eine Steuerspannung von 240V. Keine Ahnung ob das außergewöhnlich günstig war.

Gruß, Jan.
 
Also zuerst mal Hallo :)

Bin neu hier, und auch mit schmieden noch nicht lange in Kontakt. ABER bis jetzt macht es Spaß. (Auch wenn vieles noch seeeeehr verbessert werden muß!)

Und da kommen wir auch schon zu meiner Frage:

Da ich Farbenblind bin, werde ich vermutlich sehr schwer die richtige Temp zu härten erwischen. Daher bin ich gerade dabei mir einen Ofen zu bauen.

Draht habe ich bald, Steine und Regelung sind kein Problem.

Nur eine Sache die mich noch zum grübeln bringt:
Wie verlege ich den Draht im Ofen?

Offen aufwickeln und reinhängen gefällt mir nicht so sehr.
Und die Drähte in einer Einbettmasse dürfte heikel sein bezüglich der masse eben.
Welche könnt ihr mir empfehlen? Und warum... ;) (z.B. beim Schuba Shop)

lg

Maexchen
 
Den Draht im Ofen verlegen???

Wenn das deine Frage ist dann ritze deine Steine einfach spiralfömig einmal rundum ein lege dann deinen Kanthaldraht ein und fixiere nur die Enden das sollte reichen!
Das geht notfalls auch mit der Flex und entsprechender Scheibe (ist halt ne Sauerei!)!

Meine Muffel ist leider noch nicht soweit sonst würde ich sie hier zeigen war leider Krankheitsbeding ein paar Wochen ausgeschaltet.

Tschau Torsten
 
Hi Torsten!

Zuerst mal: Freut mich das Du wieder gesund bist! (Zumindest lese ich diese Andeutung...)

Und dann natürlich danke für Deine Antwort.

Also Draht in Ritzen habe ich mir natürlich auch durch den Kopf gehen lassen. Finde aber, das man immer mit irgendwelchen Spritzern in einer Werkstattumgebung rechnen muß. Denke mir das ist für den Draht nicht sooo gut...

Also was ich eigentlich meinte und leider schlecht formuliert habe: Ich will keine offene Verlegung (Zumindest denke ich das!)

Sondern eben mit irgendeiner dünnen Schicht überziehen. Da ich aber gelesen habe Silikate sind schlecht, und nicht wirklich weiß was nicht schlecht ist, wollte ich eigentlich wissen wie Ihr eure Drähte verlegt habt, und warum ihr sie so und nicht anders verlegt habt... ;)

Bzw. welche Masse ihr verwenden würdet, wenn ihr wieder einen neuen Ofen bauen wollt.

lg

Maexchen
 
Hy Maexchen (du hast Post!)

Hm guter Einwand mit den Spitzern allerdings liegt der Draht ja nicht völlig offen.
Zumindest mein erster Aufbau wird so aussehen das ich den Draht in Ritze lege und an den enden fixiere.
Also von innen nach aussen aufgebaut, Muffel aus Hochofenbeton oder vergleichbarer Stampfmasse (dazu bin ich am 5ten Januar im Labor eines Herstellers von Isolations und Feuerfestmassen auch um ein geeigneteres oder noch besseres Produkt für meine anderen Baustellen zu finden!) umlaufend gerillt (Aussenseite der Muffel) mit weiß noch nicht genau welcher Masse nur an den Enden fixiert.
Dann wird das ganze massiv mit Hochtemperaturisolierung (Watte zB. Sika) eingepackt und in ein Gehäuse geschoben.
Der Draht ist also gegen Verschmutzung und mechanische Beschädigung geschützt, und kann fast wie vorgesehen rumoxidieren etc.. !

Tschau Torsten
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

ich beschäftige mich seit einem halben Jahr mit einem Härteofen. Habe dann einen (gebrauchten) Emailier-Ofen gekauft und dann festgestellt dass der voller Asbest war (ich habs in unserer Analytikabteilung analysieren lassen). Darauf hin Ofen mit Maske sauber in Plastikfolie eingepackt und mit nettem Begleitbrief zurück an den Lieferanten.

Ein Ofen in der richtigen Dimension ca. 20 x 50 x 15 cm finde ich zur Zeit nirgens wo. Sobald Versandt und Zoll (in die Schweiz) dazukommt kommen sofort 150-200 € Kosten dazu.

Daher mein Entschluss : selber bauen (für 150-200€).
Temperaturregler und Thermoelement habe ich schon.
Die Berechnung der Leistung, Drahtlänge und Durchmesser werde ich nach Euren Angaben rechnen.
Die elektische Verkabelung werde ich dann wohl durch den Elektriker meines Vertrauens erledigen lassen.

Ich schwanke derzeit noch zwischen 2 Designs liegende Version des Ofens (angeregt durch eure Diskussionen):

1. klassischer Ofenbau aus Schamotte Steinen.
Ringsherum einkerben. Steine bis 1600°C bekomme ich im Bauhandel im Nachbardorf.
Nachteil : das Gewicht der Konstruktion. Um die Isolierung zu verbessern werde ich 2 Lagen mit 30mm Steinen machen. Dadurch komme ich auf ca. 40 kg.:(

2. die Röhren variante (Durchmesser 15 cm; Länge 50 cm).
Feuerfest-Zement um ein Plastikrohr, trocknen lassen, Draht rum und dann nochmal Zement, Isolation und Aussenrohr (dann Innenrohr raus).
Nachteil : Ich bin mir nicht sicher, ob die Konstruktion hält wenn ich das Innenrohr herausnehme (Trockenrisse, Wandstärke etc)

Daher meine Frage an die "Ofenbauer" welcher der beiden Vorschläge wird sich am einfachsten umsetzten lassen und wo habe noch einen Denkfehler eingebaut'?

Vielen Dank für eure Beiträge,
Lupolino
 
der klassische Aufbau, mit den Schamottesteinen dürfte besser sein, als Isolierung rate ich dir allerdings dazu, Dir Keramikwatte (zB bei Peter Abel) zu kaufen, das ist deutlich leichter und isoliert richtig gut, das ganze in einen Blechkasten stecken und eine vernünftige Tür basteln. Was hast Du Dir überlegt zur Temperaturregelung?
Schon alternativ probiert, einen Muffelofen bei ihbä zu schiessen?
lG
Jokke
 
@ lupolino

die Schamottesteine, die du ihm Baubedarf bekommst haben eine sehr hohe Wärmekapazität und isolieren schlecht. Außerdem sind sie schwer zu bearbeiten. Der Ofen wird also viel Energie verbrauchen und trotzdem nur sehr langsam warm werden. Sehr viel besser sind Feuerleichtsteine und die sind auch noch leicht zu bearbeiten. Da die aber teuer sind, würde ich als thermische Isolierung auch auf Keramikwolle zurückgreifen.

Gruß, Jan.
 
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