Hi,
da im Anfangspost auch ausdrücklich nach gescheiterten Versuchen gefragt wurde, wollte ich hier auch mal meinen (Fehl-)Versuch zu Diskussion stellen.
Ausgangssituation:
Rohling aus weichgeglühtem CK75 4mm mit dem Bandschleifer herausgearbeitet.
Die Klinge war verhältnismäßig klein und dünn ausgeschliffen - Schneide ca. 0,3mm.
Flachschliff zur Spitze getapert mit Fehlschärfe, leichter Recurve.
Auftrag einer Lehm/Holzkohle/Bimsmehl-Mischung zu gleichen Teilen (nach Volumen).
Erhitzt in der Improvisierten Gasesse knapp über Nichtmagnetisch (an mehreren Punkten der Klinge getestet, nochmal leicht erhitzt) und dann ab ins Wasser.
Ergebnis:
PLING!
Die Klinge wurde zwar hart, hat auch eine Härtelinie gezeigt, allerdings auch meinen ersten Härteriss.
Hier erstmal ein paar Bilder (leider nur Handykamera, man kanns aber einigermaßen erkennen):
1. Klinge nach dem Härten, 800er Schleifpapier, Zitronensäure, Stahlwolle:
2. Gleiches Bild mit Lage des Lehmmantels (gelb):
3. Gleiches Bild mit Härteeffekten (Hellblau - harter Bereich, rot - harter Bereich?, grün - Härteriss)
Meine Vermutungen zum Härteriss:
Ich habe schon drei weitere Klingen aus dem selben Stück CK75 erfolgreich gehärtet, auf zweien davon auch mit der gleichen Lehmmischung eine Härtelinie erzeugt.
Was ich anders gemacht hatte, war, daß ich unterbrochen gehärtet habe, also Klinge ins Wasser 1-2-3, Klinge raus 1-2-3, ins Wasser - Fertig.
Hier habe ich gepennt und die Klinge im Wasser ganz abkühlen lassen.
Daher wohl der Riss.
Was ich aber nicht schnalle ist, warum der Stahl so seltsam zeichnet.
Die vorderen zwei Drittel der Klinge sind dem Mantel entsprechend ausgefallen.
Ein Schieben der Wärme vom Erl her kann ich mir nicht vorstellen, der war nicht Dicker/ heißer als der Rest der Klinge und wurde vollständig eingetaucht.
Der Lehmmantel hat auch bis nach dem Härten hervorragend gehalten.
Irgendwelche Ideen?
Grüße,
Christoph.