Hartkopf - Oder: Solingen ist auch nicht mehr das, was es mal war!

@sintlas: ich gehe ja nicht mit dem Messschieber ran und kontrolliere Tolleranzen. Aber wenn ich Spalte habe, wo mein Fingernagel rein passt, die Klinge wackelt, die Klinge nicht richtig in den Griff gezogen wird, das Finish (Kanten abrunden, Federn Polieren) ausschaut wie von nem Praktikanten gemacht und die Schalen nicht passen...dann frage ich mich schon, was das soll.

Versteht mich nicht falsch. Ich möchte hier keinesfalls die Firma Hartkopf schlecht machen, sondern meine Erfahrungen schildern. Dass die kein Einzelfall sind, sieht man hier.
Ich habe der Firma soeben eine Mail mit dem Link zu diesem Thema geschickt, vielleicht können sie ja was dazu sagen.

Ich habe alte Slipjoints Solinger Firmen von vor 50 Jahren. Da ist nichts, absolut NICHTS zu bemängeln. Da gibt es nicht mal den Ansatz eines Spaltes.

Die Messer habe ich bereits an den Händler zurück geschickt, alles problemlos geklappt. Geld habe ich schon wieder. Trotzdem ärgerlich.

Grüße
Micha
 
Ich habe ein 10€ Messer aus warscheinlich Chinesischer Fertigung gekauft, weil mir die Form ausgesprochen gut gefallen hat. Mal ganz abgesehen von der Funktion, wo die Klinge an den Rücken schlägt, ist die Verarbeitung fast schon besser als bei dem gezeigten Messer. Spalten gibts eine, und eine Stanzkante am Backlock ist nicht so schön. Aber sonst, gut genug für 10 Euro.
Hartkopf stand nach dem 01.04.08 auf meiner Liste, aber wenn ich derartige Mängel erwarten darf, dann lieber nicht.
 
Nun WalterH,

ich kann Dir nur Zustimmen!

Die Innovationsfreude der Solinger hinsichtlich Qualität und sinnvolles Design ein klares negatives Vorzeichen....leider.

Und das Trotz dem hochwertigen und umfangreichen Wissen was bei uns vorhanden ist das schon Jahrzehnte brach liegt.

Vor über einem Jahr hatte ich einen renommierten Hersteller vollintegraler Küchenmesser besucht, Ein freund war auch mit der hatte ein von dieser Firma gefertigtes Euro Asiamesser dabei welches eine an der Schneide gut 5-6mm verzogene Klinge hatte. Als wir den GF darauf ansprachen war dessen Kommentar: "Ja das kennen wir da haben wir laufend Probleme mit.... Ich geb Ihnen ein neues...."

Ohne worte
 
Ich wollte jetzt keine Diskussion anfangen wo jeder sagt dass er sich ein Hartkopf kaufen wollte und jetzt nicht tut. Das war keinesfalls beabsichtigt, dass hier solche Propaganda angefangen wird. Es gibt viele Leute, die mit Hartkopf gute Erfahrungen gemacht haben. Nur leider ist anscheinend die Streuung sehr hoch.

Bitte sagt nur etwas, wenn ihr auch etwas zu sagen habt und eigene Erfahrungen zum Thema beizutragen habt. Danke.

Ich würde mich über eine Antwort der Fa. Hartkopf freuen.

Grüße
Micha
 
hallo,

ich hatte mal ein 6 teiliges,mit büffelhorn beschalung,ca 1996 gekauft,das war tadelos verarbeitet,ebenso ein backlock mit büffelhorn,7,5cm hechtklinge das war auch top.kann es vieleicht sein das die qualität erst in den letzten paar jahren runter geht? vieleicht sind ja einige ältere mitarbeiter in rente,und der nachwuchs hat es nicht mehr so drauf?


grüße...
 
....Das gilt für alle Solinger Firmen und - wie gesagt - habe ich für mich dieses Fazit schon vor Jahren gezogen. Zu viele schlechte Erfahrungen. Die Qualität hat (bei allen Firmen!) eine wahnsinnge Streuung und ist mitunter einfach unterirdisch!

"Solingen" ist für mich schon lange kein Gütesiegel mehr, sondern eine Ermahnung zu Vorsicht.

-Walter

Hallo!

Genau das gleiche denke ich auch. Schade eigentlich. Ich werde oft gefragt,
" hey schau mal, hier das Messer, des kommt aus Solingen, kann man schon
kaufen, oder?" Dann sag ich immer " ooh, lass uns erst mal genau gucken, dass kann man schon lang nicht mehr sagen"

Aber das sind nur meine Erfahrungen.

Gruß

Tobi
 
Hallo Assassin

Also ich würde nicht ganz aufgeben. Frag doch bei Messer Rödter nach und sag ihnen sie sollen Dir ein gutes Stück aussuchen. Hab ich so gemacht und siehe - ich liebe mein 290. Es kommt auch recht oft als EDC mit. Wenn du nämlich ein schönes hast wirst du bestimmt viel Freude daran haben.

Eine Antwort seitens Fa. Hartkopf bezüglich dieser Streuung würde mich auch interessieren. Das kann ev. auch nur an einer Person liegen, man darf nicht gleich die ganze Firma verurteilen. Klar müssten sie was dagegen unternehmen, und das sehr schnell...
 
aber könnte es sein, dass es auch ein übersteigertes Genauigkeitsverlangen gibt?.

Grundsätzlich gibt es alles, aber offensichtlich ist das hier nicht der Fall.

Assassin
Ich kann da sehr gut mitfühlen. Viele von uns kaufen die Messer ja nicht weil man sie unbedingt benötigt, sondern zum lieb haben. Auch wenn man sie zurückgeben kann und kein materieller Schaden ensteht, bleibt doch ein gewisse Leere und Entäuschung zurück. Vorfreude die nur bis zum Auspacken anhält:(

Und man kauft vieleicht gerade deshalb in Solingen weil es ein deutsches Handwerksprodukt sein soll, vieleicht sogar weil man kein seelenloses Frästeil haben will, weil man die althergebrachte Fertigung unterstützen will.

Insgesamt muss aber auch ich bestätigen dass ein Solinger Handwerksprodukt ein Risikokauf ist. Und das Risiko ist höher wie aus anderen Produktionsstätten. Ich musste mal ein ganze Fuhre von Böker zurücksenden. Lockere Klingen, abstehende Griffschalen, abstehende Backen, an den Platinen schleifende Klingen, aneinander schleifende Klingen bzw Werkzeuge, völlig schiefe Klingen, das volle Programm. 5 oder 6 Messer die ALLE unterirdisch waren.

Otter hatte da auch teilweise seine Schwierigkeiten mit einigen Mängelexemplaren, hat es aber geschafft mich dem Preis angemessen aufs zweite mal zu beliefern. Die haben aber auch eine Frau Buchholz, und die ist tipp topp. Dort bekam ich also zumindest Gebrauchstüchtigkeit ohne allzuhohe Präzion erwarten zu können. Wackelnde oder schief eingesetze, schleifende Klingen, groben Verzug und abstehende Griffschalen akzeptiere ich zu keinem Preis.

Jetzt hat aber Hartkopf im Vergleich bereits eine etwas andere Preisstruktur,.

Irgendwie erlaube ich mir aber schon als Kunde mit steigendem Preis anspruchsvoller zu werden. Anmaßung? Ich denke nicht.
Es ist schon ein Unterschied ob ich ein Erntemesser für 5€ zum Abkratzen von Rübenkraut erwerbe, oder für 122€ ein als Krone Solinger Handwerkskunst beworbenes 1922.
Insgesamt ist es wohl leider schon ein Solinger Problem:
Ich habe jetzt schon einige 1922 gesehen und davon war nur eines halbwegs in Ordnung und dieses hat ein Kundiger aus gut 20 Stück ausgesucht. Auch dieses ist nicht fehlerfrei was die Griffschalen angeht, aber zumindest hat es ein fast gerade gut geschliffene Klinge.

Oder schaut Euch mal die Zwilling-Five-Star Serie an. Das Topprodukt der Firma. Ich habe es nach etlichen geöffneten Verpackungen vor langer Zeit sein gelassen, und schaue heute aus Interesse immer mal wieder.

Da stimmen bestimmte Fertigungsprozesse und Betriebsabläufe einfach nicht. Wär erst mal nicht so schlimm, nur es verbessert sich nichts.

Ich habe einige alte Solinger Teufelskerle, also mit geraden Klingen hatten die es noch nie, aber der Preis und die restliche Verarbeitung stimmten. Ich konnte sie auch persönlich aussuchen.

Und zwei andere aus den alten Tagen gingen wegen lockeren Klingen wieder an den Händler zurück,leider.

Spätestends hier verstehe ichs auch einfach nicht mehr. Verständlich ist es, dass ein Betrieb oder Händler im Sinne des Betriebsergebnisses auf seine Kosten schauen muss. Bloß wenn man einen Posten der evtl. eh schon unter dem eVK liegt portofrei zurücknehmen muss, dann ist da nichts mehr dran verdient, ein reines Verlustgeschäft. Selbst Händler die man eigentlich für fachlich gut hält nehmen Zeugs ins Lager ohne es zu prüfen und noch schlimmer verschicken es auch noch blind.
Wir schicken nur geprüfte Ware halt ich mitlerweile für eine Werbelüge.

Hier mal eine Frage an die Händler und Hersteller, geht eine Rücksendung zurück an den Hersteller, oder wird vernichtet, oder an den nächsten Kunden? Wie wird das gehandhabt?

Und ich glaubs immer noch nicht, dass Qualitätssicherung teurer ist als ein schlechter Ruf, unzufriedene Kunden und jede Menge Reklamationen.

O.k auf dem Küchenmessersektor ist der ganz überwiegende Großteil der Verbraucher einfach ahnungslos, vieleicht wird damit spekuliert?

Nur Solingen? Nein nicht ganz. da habe ich auch schon mal ein fürchterlich verschliffenes Seki Little blue fixed gesehen, gell Walter:lechz:

Oder ich musste kürzlich zwei hier im Forum gelobte Japaner zurückschicken. Deutlicher Klingenspalt an den Stahlbacken, erste Klinge ziemlich Banane insgesamt ca. 5 mm Verzug, ja wenn mein Auge sagt krumm, dann messe ich, damit es nicht trügt. Kommentar vom Händler wieso? Das Messer war doch gerade:super: Der Ersatz war dann fast gerade, für den Preis akzeptabel, wieder Klingenspalt und an den Backen diesmal messerscharfe Grate:super:
Das andere noch etwas höherwertige konnte man kaum in die Hand nehmen ohne sich an den Nieten und am Erl zu schneiden, da wohl der Griff ein bisschen zu lange poliert worden ist in Verbindung mit schwindendem Holz. Beide Griffe erinnerten mich von der Bauweise her, sehr stark an die Herbertz-China Bauweise.

Naja und einige nicht besonders geschliffene Randalls gibts auch.

Blind? Nur W und V

Also Micha, Du bist kein Einzelfall
Gruß Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur Solingen? Nein nicht ganz. da habe ich auch schon mal ein fürchterlich verschliffenes Seki Little blue fixed gesehen, gell Walter:lechz:
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Das habe ich aber ausdrücklich als "verschliffen" gekauft und auch wieder als verschliffen verkauft! Kleiner Unterschied. ;)

-Walter
 
Ja, aber verschliffen wars, rein von der Fertigungsqualität. Hab ja nicht geschrieben, dass es Beschiss war oder so.
 
Mensch Leute,

das sollte kein Aufruf zum Rundumschlag oder zur Diskussion über japanische Küchenmesser werden! :mad:

Ich habe von Friedrich Hartkopf eine Antwortmail erhalten, und werde sie, sobald er es mir gestattet, hier im Forum veröffentlichen.

Grüße
Micha
 
Ich habe von Friedrich Hartkopf eine Antwortmail erhalten, und werde sie, sobald er es mir gestattet, hier im Forum veröffentlichen.

Das wäre prima, da die Stellungnahme mich auch sehr interessieren wurde, nicht zuletzt auch deshalb, weil mit meinem positiven Bericht zum Hartkopf 290 ja ggf. potentielle Interessenten zum Kauf angeregt werden. Wäre schade, wenn es dann überwiegend Enttäuschungen gäbe.

Wer mal wieder etwas Positives zum Thema Solingen lesen möchte: ich habe mir ein sehr schönes Böker Trapper gegönnt und im Herstellerforum dazu berichtet.

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende!

Gruß, Thore
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe über Herbertz 2008 (oder war es sogar 2007) für unser Ladengeschäft
drei der Hartkopfmesser mit Damaststahlklinge aus dem G3 Damast von Marcus Balbach
bestellt.
Die Verabeitung war bei zweien der Messer soweit O.K. .
Bei einem verriegelte der Backlock nicht.

Was uns aber zur Rücksendung aller drei Messer bewogen hat, war das alle drei
Messer eine blaue Verfärbung am Rücken hatten. Sah etwas merkwürdig aus:irre::(.
Ausgehend von der Klingenspitze so ca 5mm am Rücken der Schneide.
Ich habe nicht um Ersatz gebeten.

Das war dann das letzte Mal das ich etwas von Hartkopf geordert hatte...

Qualitätskontrolle gibts da offensichtlich keine.
Das ist Verarsche am Kunden.
Geld für Kontrollen sparen und hoffen, das die meißten Kunden
nichts merken.
Damit will ich nix zu tun haben...
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Leute,

ich finde es nicht in Ordnung von ein paar Hartkopf-Messern auf die Qualität aller "Solinger" Messer zu schließen.

Ich zum Beispiel sammle nur original "Solinger" Taschenmesser und habe
nur gute Erfahrungen gemacht. Z.B.: meine beiden Klaas Monolith (2000 und 3000 :super:) sind das Beste was ich an Verabeitung in Handarbeit je in der
Hand hatte.

Ebenso habe ich mit Olbertz und Otter nur gute Erfahrung gemacht.
Klar die Otter sind nicht perfekt - aber für die Preise absolut top.

Was das mit dem Hartkopf angeht, gebe ich Euch recht. Für den Preis
das ein 290er kostet, sollte man erwarten können, dass wenigstens der
Schleifstaub entfernt wird (bei meinem wars genauso).

Grüsse kirchi
 
Nach einigem Mailverkehr mit Friedrich Hartkopf hier eine offizielle Antwort.
Er bat mich noch einmal um Bilder, um sich selbst einen Eindruck zu verschaffen.

Hier die Antwort.

Friedrich Hartkopf schrieb:
Sehr geehrter Herr xxxxxxx

vielen Dank für die Zusenddung der Bilder. Ich gebe Ihnen recht, dass der Spalt bei dem Besteckmesser

zwischen den Platinen zu groß ist. Ein kleiner Spalt ist jedoch technisch bedingt.

Zu dem anderen Messer: Meines Erachtens ist an diesem Messer manipuliert worden. Es scheint so,

als wäre es in der Spülmaschine gewesen oder hätte feucht gelegen, da die Schalen ersichtlich ge-

schrumpft sind. Des weiteren kann man erkennen, dass die Kopffeder durchgesetzt wurde. Der Abzug

der Klinge ist auch nach meiner alten Methode nicht so grob gewesen und hat nicht so viel Grat gehabt.

So hat das Messer meinen Betrieb nicht verlassen.

Meines Erachtens ist dieses Messer schon einmal in Gebrauch gewesen. Es ist wohl aus einer nicht weiter

kontrollierter Kundenrücknahme.

Bitte, teilen Sie mir den Internethändler mit, da Sie die Messer ja zurückgeschickt haben, damit ich diese

ausdemVerkehr ziehern kann. Bei berechtigten Beanstandungen meiner Messer werde ich diese kosten-

los ersetzen bzw. nacharbeiten.

Diese eMail können Sie im Forum veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen

FRIEDRICH HARTKOPF

Erwähnenswert ist, das die Fa. Hartkopf seit neuestem ihre Messer mit polierter Schneide ausliefert. In diesem Zusammenhang bitte die Sache mit dem "alten Abzug" sehen.
Nach dieser Antwort ist die Sache für mich gegessen.
Ich werde bei nächsten Käufen um ausgesuchte Ware bitten oder nur noch auf Sicht kaufen.



Grüße
Micha
 
nach der mail von der fa. hartkopf frage ich mich jetzt, warum ein händler "gebrauchte" oder "beschädigte" ware wie in dem einem fall überhaupt verkauft? das ist dann sicherlich ja kein problem der fa. hartkopf. oder zumindest ein ihnen nicht bekanntes problem.

warum reklamiert der händler das andere messer (mit dem etwas zu großen spalt) nicht bei hartkopf und verkauft auch dieses einfach weiter?

ich sehe da in erster linie das problem beim händler und nicht bei der fa. hartkopf. wer war denn der händler der so was verkauft?
 
@all

Komisch, komisch... Die Antwort liesst sich etwas wie: "Was nicht sein darf, das nicht sein kann..."

Ich muss sagen ich bin schon insgesamt "ent-täuscht" und in der kurzen Zeit, in der ich mich mit Messern auseinandersetze, bin ich zum Teil sehr mit der aktuellen Realität konfrontiert worden. Aus Kindertagen sind mir Firmen wie Herbertz, Puma und global Solingen ein Begriff, der unverrückbar für Qualität stand. Ich besass ein kleines Herbertz Pfadfindermesser und ein Kamerad in der Siedlung hatte einen kleinen Puma-Folder, der so scharf war, wie wir alle es nicht glauben konnten. Fasziniert durften wir es abwechselnd in die Hand nehmen und uns allen war klar, dieses Klack beim Öffnen, das war was. Der Held war eindeutig Heinz mit seinem Puma. Mein Herbertz hat alles mitgemacht, erst als Jugendlicher, als ich mein handwerkliches Geschick "üben" wollte ging das Messer seinen Gang wie so mancher Wecker, ich hatte es kaputtrepariert... In meiner Erinnerung ist mir dieses Messer aber als gut und solide verarbeitet geblieben, wie oft hatte ich es in den Händen. Als Erwachsener musste ich dann die erste Lektion lernen: Herbertz ist Massenware, durchaus solide, aber am unteren Level des Preisgefüges. Ich habe mich nicht schrecken lassen und mir vor Jahren ein Folder ähnlich wie ein Buck zugelegt, welches mich unter anderem auf dem Westpfalz-Wanderweg begleitet hat. Versaut hat es mir ein Arbeitskollege, aber das ist eine andere Geschichte..., leihe niemals dein Messer... Messer haben mich dann weiter nicht sonderlich interessiert, auf der Arbeit erledigt der Schreiner eh meist alles mit dem Stecheisen oder neuzeitlich manches mit dem Cutter. Das es trotzdem in Sachen Schneidwerkzeugen durchaus eine Evolutionsstufe weiter gehen kann wurde mir klar, als die ersten Japansägen und Stecheisen aus dem Land der aufgehenden Sonne sich in den Betrieben etablierten, da ihre Schneidleistung ungleich höher gegenüber den alteingesessenen Werkzeugen war. Nun beschäftige ich mich wie gesagt erst kurz ausführlicher mit der Materie Messer und nun würde ich Herbertz, Puma und Solingen nicht uneingeschränkt mit Qualität gleichsetzen. An mir liegt es gewiss nicht, die Modelle, die ich im Vergleich in der Hand hielt schnitten insgesamt schlechter ab, wie das, was aus anderen Länder hier zu uns gelangt. Woran liegts? Ist die Globalisierung schuld? Sind in Solingen nur noch in alter Erinnerung schwelgende und in tiefer Depression verfallene Handwerker tätig, die ihren Ruhestand vor Augen weniger wie Dienst nach Vorschrift leisten? Innovativ und engagiert sieht jedenfalls anders aus und als Konsequenz habe ich für mich, wie einige, festgemacht, bevor ich was aus Solingen kaufe: erst genau ansehen! Wie gesagt, ich hatte eine andere Erinnerung, die leider verblasst ist...

Gruß grounded
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,
ich habe gerade mein Hartkopf 290 erhalten. Kleine Fehler sind
vorhanden, aber es ist eben Handarbeit.Ich finde,dass es keine
fehlerfreie Messer gibt.Wenn man ein Fehler finden will,dann findet man
ihn auch.Ich bin mit meinem Hartkopf 290 es hat noch eine 440c
Klinge zufrieden.


Gruß adler111
 
Von vier Hartkopf, die ich bisher mein Eigen nannte, war nur eins mit Mängeln behaftet (wobei drei von vier unscharf ausgeliefert wurden :().

Komisch ist die Streuung - ich habe ein 291 mit einer nadelspitzen Klingenspitze, sehr sauber verarbeitet, wunderschöne Hirschhornschalen, scharf augeliefert, ein Traum.

Daraufhin habe ich mir dessen großen Bruder gekauft, das 292 mit Hirschhorn, aber kein Vergleich: die Klingenspitze ist knubbelartig abgerundet und durchstößt nicht mal Papier, die Hornschalen sind extrem unterschiedlich dick und eine Schale weist einen großen dunklen Fleck am Anschnitt auf, fast wie Schimmel oder Moder, gar nicht schön.

Jetzt trau ich mich gar nicht, da noch mal was zu bestellen. Ist ja eine Lotterie. Dabei mag ich die Marke sehr, hatte auch bisher keine Probleme mit Klingenspiel oder schlampiger Montage.
 
Hallo!

Ich kann (nach meinem Erfahrungsbericht zum 290) wieder eine positive Erfahrung zum Thema Hartkopf beitragen. Nach den aktuellen Berichten wäre ich ja auch etwas vorsichtig beim Kauf und würde wohl auch nicht mehr bestellen, auch wenn ich mit meinem 290 sehr gute Erfahrungen sammeln durfte. Aber wir waren gerade ein paar Tage im Urlaub auf der Insel Poel und zur Hochzeit bei dem Bruder meiner Frau in Wismar. Während meine Frau und die Kinder den örtlichen H&M unsicher gemacht haben, bin ich traditionell wieder mal auf die Suche nach einem Messerladen gegangen. Letztlich habe ich einen Stahlwarenladen gefunden, der auch Taschenmesser hatte. Die Auswahl war relativ übersichtlich (Herbertz, Linder, ein EKA, Buck und div. SAK) und im typischen Herbertz-Aufsteller drehten sich u.a. zwei Hartkopf-Messer der Serie 297.
Ich habe das Jagdtaschenmesser 297 (23 1 30) mit Säge und Hirschhornschalen in nähreren und kritischen Augenschein genommen - ich bin ja durch das Forum sensibilisiert worden. Letztlich habe ich mir das Messer dann gegönnt, meine Frau wird mich nach meinen jüngsten Messerkäufen wohl bald killen ....
Das Messer ist wirklich gut und sehr sauber verarbeitet. Die Hirschhornschalen sind schön und sauber eingepasst, die Klinge ist gerade und sitzt mittig ohne Spiel. Sehr weicher Klingengang ohne Schleifstaub und die Klinge hat sogar eine annehmbare Schärfe aufzuweisen. Es ist auch nirgendwo verschliffen. Wenn man akribisch sucht, wird man vielleicht etwas zum Monieren finden, dazu müsste man aber schon ein rechter Pedant sein. Der Inhaber hat vielleicht ein waches Auge auf die Lieferung geworfen, denn das andere Messer machte auch einen sehr guten Eindruck.

Zum Messer selbst: mit tatsächlich gewogenen 171g ist es natürlich kein Leichtgewicht. Die Grifflänge misst knapp 11cm, die Drop-Point Klinge aus 1.4110 ist effektiv 8,2cm lang. Die Säge aus 1.4034 ist nicht poliert, aber recht bissig. Der Backlock arretiert sicher und spielfrei. Man muss sich eine spezielle Technik des Entriegelns aneignen, sonst drückt man natürlich die Säge immer ins Heft rein. Wenn man es aber einmal raus hat, Zeige- und Mittelfinger rechts und links von der Säge an den Backen zu positionieren und den Backlock mit dem Daumen zu drücken, geht es ganz einfach.

Es ist ein schönes, robustes Messer.

Gruß, Thore
 
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