Cybernikus
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Der Gedanke ist vordergründig plausibel. Ich finde ihn aber nicht wirklich überzeugend.Der Gedanke der längeren Schärfehaltung basiert hier ja nicht auf einem frisch schliffenen Zustand, sondern vielmehr auf einer Sägenbildung im Laufe der Nutzung durch unterschiedlichen Verschleiß der Grundstähle.
Es gibt mindestens fünf verschiedene Wirkmechanismen, die zum Verschleiß einer Schneide beitragen: abrasiver Abtrag, adhäsiver Abtrag, plastische Verformung, Mikroausbrüche und chemische Reaktionen. Welcher Mechanismus jeweils wie stark einwirkt, hängt nicht nur vom Stahl, sondern auch von der Schneidengeometrie, dem Schnittgut, der Handhabung und Schnittführung, dem Brettmaterial und wahrscheinlich noch weiteren Faktoren ab. Dazu wirken die Mechanismen nicht völlig unabhängig voneinander. Diese Komplexität verbunden mit den Effekten, die durch die Verschmiedung entstehen, lassen mich vermuten, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass einer der Verbundstähle kontrolliert stärker verschleißt als der andere und sich dabei auch noch eine funktionale Säge ausbildet.
Zudem werden bei den meisten Damasten nach meiner Wahrnehmung nicht Stähle stark unterschiedlicher Eigenschaften kombiniert, z.B niedriglegierte Kohlenstoffstähle mit hochlegierten Carbidmonstern. Das ginge schon deshalb kaum, weil diese sich nur schwer verschweißen lassen und krass unterschiedliche Wärmebehandlungen erfordern. Es werden meist eher recht ähnliche Stähle verschmiedet, die sich vor allem in ihrer Farbe nach dem Polieren und Ätzen unterscheiden.
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