Her mit den kleinen Franzosen- vive la France

Mal eine Frage: wir wird "Lagouile" eigendlich korrekt ausgesprochen??
und wie unterscheiden sich Opinel und Lagouile bei der "Schneidearbeit" ?
Oder schneiden beide Formen gleich gut ab??
Ich selber habe auch ein "Lagouile" im Besitz, kein extravagantes wie eure, aber es schneidet, nur liegt es nicht so gut in der Hand wie mein Opinel..

Man spricht es "Lajol" aus.

Wenn Du ein Laguiole und ein Opinel hast, kannst Du dir die Frage doch (für dich) selbst beantworten, oder?

Ich nehme das Opinel No.9 gerne zum Früchte schneiden und schälen.
Nicht das das mit einem Laguiole schlechter gehen würde, aber ich tue mir da mit dem Opinel leichter.
Ein Steak mit dem Opinel essen, möchte ich aber nicht unbedingt.

Beim Vesper hat das Opinel halt den Vorteil der Klingenveriegelung. Dadurch muss ich z.B. beim streichen harter Butter nicht aufpassen, das mir die Klinge zuklappt.


Aber prinzipiel schneide ich mit dem Laguiole eigentlich alles...
 
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Mal eine Frage: wir wird "Lagouile" eigendlich korrekt ausgesprochen??
und wie unterscheiden sich Opinel und Lagouile bei der "Schneidearbeit" ?
Oder schneiden beide Formen gleich gut ab??
Ich selber habe auch ein "Lagouile" im Besitz, kein extravagantes wie eure, aber es schneidet, nur liegt es nicht so gut in der Hand wie mein Opinel..

In der Auvergne sagt man - wie schon geschrieben - "Lajol", aber in der Pariser Gegend spricht man häufig das "g" aus: "Lagiol". Man macht sich also nciht lächerlich, wenn man es so oder so ausspricht.

Es ist nicht erstaunlich, dass die "echten" Hirtenmesser-Laguioles noch "droit", also ganz gerade in Griff und Klinge waren. WEr auch mal Äste für's Feuer abschnibblen muss, tut sich mit der eleganten Yatagan-Klinge und der typischen, schmalen Wellenform des aktuellen Laguiole-Griffe schwer. Vor allem die Versionen mit Einfachplatinen sind so schmal und zierlich, dass sie sich gerne in der Handfläche drehen, wenn man mal fester damit arbeiten muss. Versionen mit Doppel- oder Dreifachplatine liegen besser in der Hand, wirken aber zuweilen etwas "schwanger". Dafür ist das Laguiole wunderbar geeignet, feinere Arbeiten zu erledigen, fast wie mit einem Skalpell befreit man Weichkäse ohne Gemetzel von jeder Verpackung - und kann diese hernach sogar wieder verwenden.

Das Opinel ist das universelle Arbeitspferd, und auch mit feuchten oder schmierigen Händen kann man dessen Griff wirklich sicher halten. Die Verriegelung des Opinel halte ich dagegen jetzt nicht für einen großen Vorteil gegenüber den Laguioles. Sie ist etwas fummelig (gerade mit besagten feuchten oder schmierigen Fingern), und wenn man fester zupackt, hat man schon mal den ganzen Ring in der hand. Dagegen hält die Feder eines Laguiole die Klinge eigentlich fest und zuverlässig in Position. Da habe ich mit echten, genieteten Slipjoints, wie dem sardischen Pattada schon eher Probleme. Da kann die Klinge sehr locker werden.

Marcus
 
Bon jour liebe Franzosen,

was das Schneiden angeht: Ich habe ja nicht gerade die größte Sammlung und bin auch kein ausgewiesener „Franzose“. Aber was Schneiden an und für sich angeht, laß ich mir keinen vom Pferd erzählen.

In Kürze: Das lütte Manu Laplace hat eine Klingenstärke von 2,5 mm mit Flachschliff und V-Fase. Schneidet, aber dolle ist das nicht.

Le Grimpeur von Yann Nominé: 3 mm hochgezogener Hohlschliff, Mikro-Fase. Schon besser.

Das Laguiole en Aubrac „Mandailles“: 3 mm Hohlschliff 2/3, V-Fase. Nee, nee …

Das Griff-optimierte Opinel No.8 hat eine fabelhafte 1,67 mm starke Carbonklinge, die schlank ballig auf Null ausgeschliffen ist. Da kommt keines der anderen auch nur in die Nähe :D

Was ich lieber leiden mag, welchen Griff ich bevorzuge und welches Messerchen ich mitnehme ins Restaurant für’n Steak, das ist ‚ne ganz andere Frage. Im Zweifel ICH das Opinel!! Und es ist ganz klar das letzte Franzosenmesser, das ich freiwillig wieder hergeben würde.

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See you later …

Johnny & R’n‘R
 
Ich als Schleiflaie würde mich nciht so richtig an die ballige Schneide des Opinel trauen. Wie schleifst Du es? Stein? Geht man mal davon aus, dass man im Restaurant das Steak auf einem Keramik- oder Porzellanteller erhält, von dem man die Schneide möglichts fernhalten sollte, würde ich auch meinen, dass das Opinel schon aufgrund seiner Klingenform ganz gut geeignet für das Schneiden des Fleisches wäre, während vor allem das Manu LaPlace den Schnitt ja nur an der gerundeten Spitze ausführt. oder so ...

Marcus
 
Moin ArGwenn,

also ich verstehe das nicht mit dem Schärfen. Wo eine schlank ballige Klinge doch die einfachste Herausforderung darstellt. Während ich bei einer Klinge mit Fase das Theater mit dem Winkel habe - Anfänger treffen den so oder so nicht ;) - lege ich ein Opinel mehr oder weniger flach auf einen Micro-Mesh-Lappen auf Mousepad und ziehe es ein paarmal entgegen der Schneidrichtung drüber. Fertig. Wenn ich das regelmäßig mache, ist das Opinel ständig auf die einfachste Art und Weise rasurscharf. Jede andere schlank ballige Klinge genauso. Wer sich das so auf Zuruf nicht zutraut, der hat Anleitungen im Netz in Hülle und Fülle (auch welche mit Video), die zeigen, wie unproblematisch das ist.

Es geht auch mit Sandpapier für 60 Cent (1.200er und / oder 2.000er Naßschleifpapier z.B. - je nach Zustand der Klinge).

Auf Porzellan schneiden ist natürlich nicht schön. Für EIN Steak kann man es verantworten. Manche Restaurants rücken ja auf Bitten auch ein Holzbrett raus. Hier in Portugal jedenfalls. Da machen sie nicht so einen Hygiene-Buhei :p ...

Beim Steak oder einer Apfelsine ist auch ein Laguiole "scharf genug". Gibt ja keine Widerstände zu überwinden. Hoffen wir jedenfalls mal :glgl:. Wenn es aber um Schneiden an und für sich geht, ist ein Apfel oder ein aufrecht stehender Karton ein gutes Kriterium. Da bleibt ein Laguiole einfach stecken. Das Opinel gleitet ungebremst durch. Wegen der schlankeren Klinge und dem geringeren Widerstand, weil es mit dem balligen Schliff nur in einem kleinen Bereich das Schnittgut kontaktiert. Am schlechtesten schneidet da der Hohlschliff ab. Erst geht es ganz gut. Aber dann muß oben das "dicke Ende" durch. Vollbremsung :02.47-tranquillity: ...

Nichts gegen Laguiole und Konsorten, aber Opinels schneiden einfach deutlich besser. Das wollte ich nur mal deutlich sagen, weil danach gefragt wurde.


Gruß aus Monte Gordo

R'n'R
 
Oder abschliessend zu sagen: das beste Messer ist immer das, was man gerade dabei hat, ich hab mein neues Opi und das Swisschamp XLT dabei, also sind diese für mich in der aktuellen Situation das beste Messer..
 
Hallo R'n'R,

vielen Dank für die Informationen und den Link zu der Schleifanleitung. Das hlft mir sehr!

Marcus
 
@MiBe: Der Explosions-Damast knallt :cool: !
Welch schöne Bilder eines wunderbaren pièce unique, die die Nacht erhellen - und hoffentlich viele Deiner Sommertage, die da kommen werden :)

Danke dafür!
 
@MiBe: Der Explosions-Damast knallt :cool: !
Welch schöne Bilder eines wunderbaren pièce unique, die die Nacht erhellen - und hoffentlich viele Deiner Sommertage, die da kommen werden :)

Danke dafür!

Danke, der Damast ist wirklich eine Wucht.

Aber leider passt mir die Form des Messers nicht wirklich. Mit der "Kapuze" ist es mir als 11cm Messer eigentlich zu klein.
Daher wird es nicht mehr lange bei mir sein (die zwei anderen Tisseyres habe ich ja schon verkauft).

Dieses 11cm Laguiole Droit ist von der Ergonomie perfekt für mich und daher auch sehr oft am Mann:

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Eigentlich sollte ich bei Jean-Paul mal nachfragen, ob er mir ein Laguiole Droit mit diesem Damast bauen kann ... :hehe:
 
Dieses schlichte, sehr traditionelle Laguiole droit lässt einen kaum los. Kann mir gut vorstellen, dass es als Alltagsmesser überzeugt. Wunderschön!

Marcus
 
In der Tat finde ich dieses Laguiole Droit oder Laguiole 1850 auch sehr schön.
Wie ist denn bei dieser Version die Verarbeitungsqualität?
 
In der Tat finde ich dieses Laguiole Droit oder Laguiole 1850 auch sehr schön.
Wie ist denn bei dieser Version die Verarbeitungsqualität?

Verarbeitung ist sehr gut. Ich hatte 7 oder 8 Stück in der Hand um mir das beste auszusuchen.
Die waren alle auf einem Level. Einzig die Maserung und Farbe des Knochen unterscheidet sich natürlich etwas.

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So, für das Le Mandrin, das wunderschön und Top verarbeitet war, mir aber leider nicht so gut in der Hand lag, kam gestern Ersatz in Form eines Laguiole en Aubrac.

Brut de Forge und Widderhorn sind schon eine stimmige Verbindung.
Verarbeitung ist so lala. Gibt besseres ...

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Und weiter gehts ...

Da ich das Tisseyre Pyrène ja verkauft habe musste Ersatz her. Um Ehrlich zu sein habe ich das Tisseyre ja wegen diesem Messer wieder verkauft ....

Ein wunderschönes 12 cm Laguiole mit Büffelhorn von Philippe Voissière:

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Und noch mal ich ... :teuflisch


Für das Warzenschwein Tétras musste ja auch Ersatz her ...

Zum Glück gibt es für solche Fälle ja David Dauvillaire.

Wieder Elfenbein und wieder ala Crocombette (Diese zwei Punkte werden immer mehr zum Fokus meiner Messerleidenschaft).

Zum 24.04.16 hat er mir das Messer versprochen und heute kam es schon an. :super:


Hier hatte ich noch etwas Tageslicht:

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Und noch ein paar unter Kunstlicht:

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So, jetzt dürft ihr wieder ... :irre:
 
@MiBe: Mein lieber Mann, da dreht sich's aber! :staun:
Da bin ich ja der letzte Waisenknabe gegen. Macht aber nichts. Die "Drehgeschwindigkeit" ist ja schon heftig, aber du wirst deine Gründe haben.
Eigentlich schade um die Erzeugnisse von Tisseyre. Ich gehe davon aus, dass sie bei dir in weiterhin besten Händen gewesen wären.

Ja, und dein Voissiere ist wirklich schön. Der Tausch hat sich gelohnt, finde ich.

Und bei deinem Dauvillaire könnte man meinen, Crocombette sei wiedergekehrt! Ein Traum!!

Glückwunsch zu den schönen Stücken! :cool::cool:
 
Die "Drehgeschwindigkeit" hat durchaus ihre Vorteile, wie ich - als neuer Eigentümer des genannten Warzenschwein-Tisseyre - meine. Einerseits kann man von der Entschlussfreudigkeit unsers werten Kollegen in Form eines Schnäppchens profitieren, andererseits erhalten wir so ein Panoptikum französischer Messerbaukunst, das wir sonst entweder gar nicht, oder erst über Jahre hinweg zu sehen bekommen würden.

Allerdings sollten wir vielleicht mal zusammenlegen, und dem lieben Michael ein kleines Lichtzelt und eine LED-Leuchte spendieren, damit seine Bilder auch mit der Qualität seiner Messerbeschaffungen Schritt halten können. :steirer:

Zu den neuen Messern: Ich weiß nicht recht, für mich schreien die eleganten Formen eines Laguiole nach entsprechenden Materialien, die vor allem glatt sind. Das Laguiole en Aubrac, bei aller Raffinesse im Material, kommt mir eher vor wie ein lieblos zurecht geschnitztes Wanderstöckchen. Bei einem Hirtenmesser aus den Pyrenäen würde das sicher gut passen, Widderhorn und "brut de forge"-Klinge. Aber hier? Ähnliches denke ich beim Anblick des Voissière, aber in stark abgeschwächter Form. Vielleicht würden Bilder bei besserer Ausleuchtung und weniger Gelbstich das Messer besser präsentieren, aber auch da finde ich den Namen Voissière nicht typisch interpretiert.

Das Dauvillaire dagegen ist wieder mal traumhaft schön, das würde ich sofort nehmen, wenn ich nciht schon ein Ähnliches hätte. Die Patinierung des Elfenbeingriffs ist extrem schön, und auch die Stichelgravur am Ressort passt perfekt dazu.

Marcus
 
Ja, die Drehgeschwindigkeit hat durchaus ihren Grund:

Da ich mit Familie in naher Zukunft Deutschland und Europa den Rücken kehre muss die Sammlungskonzentration bis dahin abgeschlossen sein.

@ ArGwenn: In Sachen Uhren habe ich das mit der Daydate ja schon geschaft. Bei den Messern bin ich noch bei Kochmichels Exit-Strategie ... :D

Und ja, für ein Lichtzelt oder entsprechenden Umbauaktionen im Wohnzimmer bin ich zu Faul. :glgl:

Und gestern habe ich mich nicht getraut ein Foto vor meiner Familie zu machen, obwohl das Motiv (Baguette, Tiroler Speck, Bündnerfleisch, eine Flasche Montepulciano d'Abruzzo und das neue Dauvillaire im Einsatz) so schön gewesen wäre ... :super:

Zu den Messern:
Das Büffel-Voissière hat sofort meine beiden Dauvillaires (Mammut und blaue Holzspäne) auf die Plätze verwiesen.


Und damit es nicht zu viel Blabla sondern auch was zum gucken gibt, hier noch ein paar bessere Bilder des en Aubrac und des blauen Dauvillaires:


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