Mea Culpa
In der Tat hattest du, bzw. dein Nature von FP, einen nicht unerheblichen Anteil am Entscheidungsdrama im Laden - die Verkäuferin, sichtlich erprobt in solchen Situatione, nahm‘s gelassen.
Fontenille-Pataud geht ja mit seinen Laguiole-Modellen einen eigenen Weg und stattet sie mit einer „pompe“ aus, neu-deutsch Backlock,
klick. Nur die traditionelle Variante mit Korkenzieher hat diese „Pumpe“ wegen letzterem nicht.
Ich finde, dadurch werden die Laguioles viel leichter zu handhaben, als mit dem klassischen Cran Forcé, zumal FP einen Stoppin verbaut, der das Durchschlagen der Klinge verhindert
FP hat übrigens mit der Backlock-Verriegelung einige französische Klassiker neu interpretiert: das Saint Bernard (Alpin), das „le Thiers“ etc. - zum Saint Bernard könnte
@excalibur sicher auch noch was beitragen
Die FP oder FdL Messer, die ich in der Hand hatte, waren alle sehr sauber gefertigt, hatten aber eigentlich immer kleinere Unregelmäßigkeiten, die nicht störend waren, bzw. vom Kauf abgehalten hätten. Sind halt keine Messer, die von CNC-Fräsen fallen ….
Vor Ort in Thiers oder Laguiole sein Messer zu kaufen, bringt einen zwar an den Rand des Entscheidungswahns, aber so hat man wenigstens den Eindruck, man hat sich sich das gute Stück redlich verdient und aus ein paar hundert Möglichkeiten erwählt - „mein Schatz!“
Nur mit äußersten Anstrengungen bleibt es bei einem, gemäß meinen Erfahrungen - und diesmal war ich schwach 🤦♂️
Zu meiner Entschuldigung kann ich nur anführen, daß uns unser Weg in den Süden nicht nur an Laguiole vorbei, sondern davor auch über Valence, südlich von Lyon führte, wo sich das
Maison Berthier befindet, die ich bisher nur von ihrem breiten Online-Angebot kannte.
Meine Liste mit Messern, die ich mir anschauen wollte, überforderte die neue Verkäuferin massivst, einer der Chefs musste kurz intervenieren, ließ sie dann wieder alleine weiterwursteln - sie nutzte den Online-Katalog, um herauszufinden, was ich suchte … Einige Messer, die mich interessierten, waren leider schon verkauft (spricht für den Durchsatz). Fazit: sehr guter Online-Shop, aber der Besuch des Ladens lohnt sich nicht wirklich, amah.
Aber es reichte dann doch zur Akquise eines INO von Lannier, Design von Samuel Guichard, 14C28, dunkles Juten-Micarta, Slipjoint.
Nach einigen Tagen der Nutzung unter härtesten Urlaubsbedingen erweist sich das Messer als sehr vielseitig und effizient einsetzbar mit ausgeprägten Kompetenzfeldern beim Frühstück und Vesper!
Dank eines ausgefuchsten Griffschalen-Designs liegt es bei Rechtshändern toll in der Hand - die rechte Schale ist mit einem Radius versehen, die linke ist flach ausgeführt, aber an der Unterseite dicker als oben.
Und ja, es regnet heute, deswegen hab ich Zeit mich hier etwas auszulassen.
Greetz aus Occitanien!
Virgil