Nach langer Zeit wollte ich mir wieder mal ein nettes Klappmesser kaufen. Ein Thiers sollte es sein, weil mir eines meiner Thiers kaputt gegangen ist: der nicht wirklich praktische, aber schöne Griff aus stabilisiertem Türkis zerbrach bei einem Sturz. Als ich bei meinem Lieblings-Onlineshop schon eine Liste der üblichen Verdächtigen - Chambriard, Perceval, Dozorme etc. - beisammen hatte, stieß ich auf dieses Messer von Au Sabot:
Nun stößt jeder messeraffine Frankreichtourist früher oder später auf dieses Label. Alle Souvenirshops haben Sabot-Messer im Design der betreffenden Provinz. Normalerweise sind es sehr einfach hergestellte Messer, da kann es schon mal passieren, dass man darauf vergessen hat, eine ganze Charge von Klingen zu schleifen. Daher fiel das hier gezeigte Thiers von Sabot aus dem üblichen Rahmen: Griff aus Maserbirke mit einem Inlay aus Warzenschweinzahn, angeblich ein Jubiläumsmodell für 150 Euro. Da ich diese Inlays (gibt es für das französische "Mitre centrale" eigentlich eine deutsche Entsprechung?) liebe, bestellte ich das Messer.
Griff und Platinen sind passgenau und schmeicheln der Hand, bei anderen Herstellern wäre für so ein Messer deutlich mehr zu bezahlen - dachte ich zuerst. Die ungleiche Dimension der Inlays links und rechts sowie der Riss im Inlay auf der rechten Seite brachten mich wieder auf den Boden zurück. Auch war die Klinge anfangs total dezentriert, fand aber nach einigem Gebrauch offenbar ihren Weg in die Mitte - einigermaßen. Trotzdem denke ich, dass es ein schönes Messer zum angemessenen Preis ist, die Klinge ist gut scharf und wackelt nicht, das Filework ist sauber,, mit geschwärzten Senkungen, sogar der Klingenrücken ist gleichsam verziert. Ich werde sicher Spaß damit haben.
Marcus