Holz selber stabilisieren

HAI
Kugelhahn ist schon klar, aber gebt mir mal nen Tip, wie ich ohne Schleuseneinrichtung den Schlauch in den Eksikkator kriege.
Zweiter Schliff etwa mit eingeführtem Konus, Mehrwegeventil? Teuer!!

Stefan
 
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Hallo Diesel,
wo liegt dein Problem? Du brauchst drei Anschlüsse.
1) Vakuum
2) Vorratsbehälter mit Harz
3) Druckluftanschluß
Jeder einzelne Anschluß wird mit einem Kugelhahn versehen, die es in jedem Baumarkt in der Gartenabteilung neben Gardena gibt.
Sollte man noch einen Vakumeter haben benötigt man halt noch einen vierten Anschluß.
Erschwerend kommt hinzu: Bei den super Messern die hier im Forum vorgestellt werden, sollte es hierbei ja wohl nicht sheitern.

Gruß

Uli
 
Da ich am Wochenende die Möglichkeit hatte, Romans Anlage zum Vakuumstabilisieren von Griffhölzern mittels einer Leinölmischung zu bewundern, ist mir eingefallen, daß ich noch eine Vakuumpumpe in meiner Schatzkammer habe.

Und zwar diese Leybold-Heraeus Pumpe hier (Trivac S4A):





Allerdings habe ich bisher keine Erfahrungen mit Vakuumpumpen und ihren Anwendungen sammeln können. Daher habe ich ein paar Fragen an die Experten.
Wie bereits erwähnt, will ich Hölzer mit einem Leinölgemisch unter Vakuum stabilisieren. Die Pumpe hat folgende Daten:

Nennsaugvermögen 6,4 m³ x h-1
Saugvermögen 4,7 m³ x h-1
Endpartialdruck ohne Gasballast mbar <= 4 x 10-²
Endtotaldruck mit Gasballast mbar <= 8 x 10-1
Wasserdampfverträglichkeit 33 mbar

Da mir diese Angaben leider relativ wenig sagen, würde ich gerne wissen, ob diese Pumpe zu stark oder eher zu schwach ist. Je nach Leistung muß ich mir Gedanken über meinen Behälter machen. Reicht ein stabiles Glasgefäß oder muß ich mir was solides aus Stahl und Plexiglas bauen?
Außerdem würde ich gerne wissen, um was für ein Bauteil es sich handelt, daß auf dem zweiten Bild zu sehen ist.
Und wer kennt eine Quelle, wo ich günstig die zur Pumpe passenden Anschlüsse (16KF) und sonstiges Zubehör finde.
Da die Pumpe schon länger eingelagert war und nicht mehr alle Anschlüsse gegen ein eindringen von Schmutz und Staub geschütz waren, sollte ich wissen, ob die Pumpe vor Inbetriebnahme zerlegt und gereinigt werden muß oder reicht ein einfacher Ölwechsel?

Sollte vorerst mal reichen. Mir fallen später sicher noch ein paar Fragen ein. :steirer:
 
Hallo

Meiner Erfahrung nach ist die Fa. Hansaflex eine sehr gute Adresse
für die Schläuche.

Wegen dem Öl, würde ich ein Spülen mit `Bewegen von Hand`empfehlen, neues einfüllen, das sollte reichen.
Nähere Angaben zum verwendeten Schmierstoff erleichtern natürlich die Beurteilung.

Die ersten beiden Leistungsangaben lassen mich stutzen.
Mir kommt das wie eine sehr hohe Leistung vor, deren Einsatzzweck noch ermittelt werden muß.

Ich erinnere mich an Bewässerungsanlagen, bei derem Ansaugprozess hohe Ansaugleistungen gefragt waren.
Ob das für Deine Anwendung geeignet ist, benötigt eine genauere Prüfung.

Ab Montag habe ich wieder Zugriff auf eine Datenbank, die das hergeben könnte.

Mein Versuch mit dem Stabilisieren ergab übrigens, daß die Glasbehälter zu klein sind, um wirtschaftlich zu stabilisieren.

Da scheinen für den sinnvollen Einsatz bedeutend größere ( >10l) Behälter nötig.

Stefan

Edit, der zweite Behälter ist ein Filter (nehme ich mal mit ziemlicher Sicherheit an).
Dort ist gerne ein Streckmetallfilter so um die 6my drin.
 
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Hallo Rumag,
die Pumpe sollte ausreichen. Der max. Enddruck liegt bei < 1mbar. Sehr warscheinlich muß die Saugleistung gedrosselt werden. Entweder mit einer Lochblende, oder mit einem Kugelhahn. Ist das zusätliche Gehäuse ein Vorfilter oder ist es ein Ölabscheider?
Die Pumpe sieht ziemlich neu aus. Einfach den Ansaugstutzen verschliessen, Pumpe 1-2 min laufen lassen und dann Öl wechseln.
Ein paar Links zu Händlern sind irgenwo in diesem Thread schon genannt.
Ich muß mal nachsehen, ob ich noch eine Bedienungsanleitung für die Pumpe auftreiben kann.

Grüße

Christoph
 
@Christoph

Vorfilter oder Ölabscheider ==> kann ich Dir leider nicht sagen, da ich den Verwendungszweck auch nicht kenne.
Eine Bedienungsanleitung und eine Ersatzteilliste habe ich. Kennst Du einen Händler, der speziell Zubehör für Vakuumanwendungen vertreibt? Zum Beispiel diese 16KF Anschlüsse. Sowas fehlt nämlich an der Pumpe.
 
@Stefan
Danke für den link. Ist zwar interessant, aber nur an Hand der Bezeichnungen in Österreich bei einem Gebrauchtmaschinenhändler bestellen ist mir doch etwas zu riskant.

Hat niemand einen Draht zu Vakuumzubehör? :super:
So wie es aussieht brauche ich erst mal vakuumfeste Schläuche und diese speziellen Anschlüsse (16KF) die wohl genormt sind. Außerdem muß ich noch ein passendes Gefäß besorgen, daß nicht gleich implodiert.
 
Das 2. Teil ist ein Ölnebelabscheider und kommt direkt nach der Pumpe in die "Auspuffleitung". Das vermindert den Ölgestank im Raum.
Für Kurzzeitgebrauch kann man sich das sparen.

KF Bauteile gibt es selten bei **** und standardmäßig am billigsten bei www.trinos.de
Wellschlauch ab 45EUR, Schelle ca. 4 EUR, Dichtring ca. 3 EUR
Ersatz für kleine Schläuche und schlechte Drücke kann Pressluftschlauch sein.

Ein fertiger Rezipient, so heisst ein Vakuumbehälter, ist sauteuer.
Da hilft am ehesten Selberbauen wie in diesem Thread weiter oben beschrieben.
Die Dimensionierung ist immer auf 1bar Aussendruck. Egal was die Pumpe leistet.

Die S4A ist eine kleine, einstufige, ölgedichtete Drehschieberpumpe.
Für den Gebrauch muss sie mit ausreichend viel Vakuumpumpenöl befüllt sein. Das Öl muss explizit für einen Druck geeignet sein der kleiner gleich dem Enddruck ist. Hier also 4x10E-2 mbar. Z.B. Shell Corena V (****) ca. 15 EUR/l

Drosseln muss man eine Vakuumpumpe prinzipiell nicht. Einfach anschließen und fertig.

Das Gasballastventil stellt ein kleines Leck dar, durch das immer ein bisschen Luft durch die Pumpe geht. Das macht zwar einen schlechteren Enddruck, hift aber Wasser und andere im Pumpenöl kondensierende Stoffe durchzuschleusen.

Vorsicht wenn man nicht weiss wo die Pumpe früher stand.
Gerade in der Halbleiterindustrie werden üble Sachen gepumpt, die dann im Öl stecken.
Im Zweifelsfall Ölwechsel mit Handschuhen.

Bedienungsanleitung, Ersatzteilliste mit Explosionszeichnung etc. per Anruf bei Leybold in Köln als Pdf.
 
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@mikromeister
Vielen Dank für Deine Tips.
Der link zur Fa. Trinos ist genau das, was ich gesucht habe.......:super:

Soviel ich weis, wurde mit der Pumpe ein Ofen evakuiert, in dem mit 2K-Epoxyharz vergossene Bauteile getempert wurden.
Ich werde auf jeden Fall einen Ölwechsel machen, auch zwecks Spülung und Reinigung der Pumpe.
Ich habe zwar gestern ein Laborglas mit einem geschliffenen Deckel bekommen, in dem man ein Vakuum erzeugen kann und das man auch über ein Ventil entlüftet, aber ich habe bedenken, ob hier eine ausreichende Festigkeit besteht. Daher werde ich mit wohl so einen Rezipient selber bauen müssen. Bei Trinos gibt es ja schöne Beispiele.
 
Sogenannte Exsiccatoren sind Behälter aus zwei Halbkugelschalen mit flachen Flanschen die man nur mit Vakkumfett aufeinander pappt.
Die sind für Vakuum gemacht und unbedenklich.

Behälter mit echtem kegeligen Glasschliff-Deckel sind absolut ungeeignet für Vakuum, genauso wie fast alle Glasbehälter mit ebenen Wandteilen. Z.B. ein Becherglas.

Ein Bierflasche dagegen kann man z.B. problemlos evakuieren.

Wer bedenken wegen Implosion hat (eh nur bei Glas) steckt seinen Rezipienten einfach in eine kräftige durchsichtige Plastiktüte und ist aus dem Schneider.
 
@mikromeister

Das Glas sieht so aus:


Ich werde mir aber auf jeden Fall einen Rezipient bauen, wo ich auch ein fertiges Messer reinstellen kann. Mein Bruder kann mir Siederohr besorgen und dickes Makrolon habe ich auch noch.
Meine Materialliste habe ich zusammengestellt und als erstes werde ich Vakuumöl besorgen. Bei der ebucht bekommt man das von Dir empfohlene Öl leider nur in Gebinden mit 20 Litern und bei Trinos ist es relativ teuer. Mal sehen, ob ich noch eine andere Quelle finde.
 
Ich kann leider auf dem Foto nicht abschätzen wie groß das Ding ist. Ich rate mal 15cm Durchmesser? Das wäre ok.

Wenn der Deckelflansch einfach 2 flache ebene Dichtflächen hat, kann man von einem Vakuumgefäß ausgehen. Nimm halt einen Müllbeutel dazu zur Sicherheit.
Die Flansche werden mit Vakuumfett gedichtet. Z.B. Baysilone von Bayer. (ca. 15 EUR/Tube)
Pumpenöl wird auch gehen wenn die Flansche gut sind.

Ich habe kürzlich 1Liter bei ibay ersteigert, finde aber die Rechnung nicht mehr.
Schau dir mal das an und frage nach dem Dampfdruck: http://cgi.****.de/WAECO-Vakuumpump...ryZ61865QQrdZ1QQssPageNameZWD1VQQcmdZViewItem
Sterne manuell durch das Unwort mit 4 Buchstaben ersetzen.
Allerdings sollte ein explizites Vakuumpumpenöl für deine einfache Pumpe kaum zu schlecht sein können.

Nebenbei:
Warum darf man in diesem Forum eigentlich nicht das böse Auktionshaus nennen?
Es macht ja doch jeder. Etwas verklausuliert halt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ruma,
wenns Vakuum ist dann sollte es draufstehen.
Da ich schon schlechte Erfahrungen mit Glas und Vakuum gemacht habe würde ich das Glas mit Tesafilm umkleben. Wenns dann wirklich knallt, hast Du die Brocken nicht in der ganzen Werkstatt verteilt. Bei uns in der Fa. sind Glasgeräte für Vakuumbetrieb nur zugelassen, wenn sie mit Kunsstoffolie ummantelt sind.

Grüße
Christoph
 
Wenn es für Vakuum ist könnte es vielleicht draufstehen.
Üblicherweise steht da meiner Erfahrung nach nichts.

Das mit dem Tesafilm ist eine gute Idee.
Von 3M gibt es eigens für diesen Zweck die von Christoph erwähnte klasklare Splitterschutzfolie.
Händlernachweis über 3M.
Durchsichtiges Paketklebeband ist sicherlich auch ok und besser zu bekommen.
 
Der Durchmesser müsste hinkommen und die Dichtfläche ist wie von Mikromeister beschrieben. Einen speziellen Hinweis "Vakuumfest" gibt es nicht. Ich werde das Glas wie empfohlen mit einem durchsichtigen Klebeband verstärken.
Aber erst muß die Pumpe laufen...........(ich brauche noch Öl).
 
Hi,

ich hol den Thread aus der Versenkung da mich das Thema immer noch interessert. Mittlerweile dürften ja einige schon Erfahrungen gemacht haben oder?

Momentan könnte ich eben an einen alten aber funktionierenden Gefrierschrank rankommen, drum hab ich mich wieder an das Thema hier erinnert.

Gruß

Simon
 
Guten Tag zusammen.

habe Eure Beitrage gelesen und mir vorher und nunerst recht Gedanken zum Thema gemacht: Zuerst das angenehme: Eine komplette Ausrüstung bekommte man für unter 200 Öre mittlerweile: Exsikkator z.B. Wertheim mit 25 cm Durchmesser (gebraucht in der Bucht) und Vakuumpumpe bis 0,0001Bar inkl. Öl für 99 Öre . Schlauch und Absperrhahn schon dabei.
Bei den Preisen, die man hierzulande für stabilisiertes Holz zahlen soll, ist jeder Versuch es wert, unternommen zu werden. Wenn viele Messermacher selber stabilisieren, wird der Wucherpreis sicher sinken, vielleicht auf das Maß , wie in Nordamerika. Auch das wäre ein Erfolg.
Die Grundausstattung sehe ich also nicht als das Problem an, nur noch die Frage, welches Harz und oder sonstige Verfestiger. Da man Sekundenkleber dünnflüssig nun auch schon recht preiswert bekommt, scheint mir dies wegen der Farbstabilität am interessantesten.
Öl verfälscht eben leider gerade helle Hölzer oft sehr und von stabilisieren kann z.B. bei gestockten Hölzern oder Buckeye keine Rede sein.
Also auch hier die Frage: Womit?

Sonnabend- nicht Samstag
 
Hi,

ich durchforsche seit gestern abend mal das Netz auf der Suche nach Informationen zu diesem Thema. Ich möchte Angelköder aus Holz verfestigen und wasserfest machen. Zum Thema Belmadur bin ich dabei z.B. auch auf folgendes gestoßen:

http://www.nachhaltige-waldwirtschaft.de/fileadmin/Dokumente/Aktuelles/Laborgespraeche/08_Laborgespraech_06.pdf

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2004/0706/wissenschaft/0141/index.html

http://www.mbm.med.uni-goettingen.de/downloads/Flyer_BioC-0682-SUG_Lignocellulose_de.pdf

http://www.holzfragen.de/seiten/prinzversion.php?datei=/srv/www/htdocs/spiegel_h_de/htdocs/seiten/ecwm.html

Vielleicht bringt es ja den einen oder anderen weiter.

Es wurde Sekundenkleber angesprochen. Erstens ist dieser in großen Mengen recht teuer, zweitens braucht er zur Reaktion Wassermoleküle und ich vermute mal, das er in einem guten Vakuum verdampft. Also das scheint keine gute Lösung zu sein. Ansonsten wird im Netz noch Melamin (Markenname Resopal) und Acryl bzw. Acetylierung mit der Holzstabilisierung in Verbindung gebracht.

Ansonsten sind die Preise für stabilisiertes Holz reiner Wucher. Die Leute die es privat machen oder auch komerziell im kleinen Maßstab, kochen auch nur mit Wasser. Es geht einfach nur darum, eine leichte Einnahmequelle zu bewahren. Das war in anderen Bereichen so und wird hier wahrscheinlich auch nicht anders sein. Dabei haben diese Leute in der Regel selber keine Pionierarbeit geleistet, sondern sich lediglich das Wissen Anderer angeeignet.

Petri, Dietmar B.
 
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