Holzspalten (neudeutsch batonig) wofür?

Hallo ,

eine andere Methode Holz zu spalten ist: wenn man das zu spaltende Holzstück etwas einkerbt und sich unterscheidlich große Keile aus Holz zurechtschnitzt ,diese auf die Einkerbung ansetzt und der Größe nach in das Holzstück treibt also immer den Spalt entlang den nächsten Keil eintreiben .

Nicht wundern bin neu hier und muss mich erst mal im Forum zurechtfinden . Nehme Hilfe dankend an.

LG : Tom;)
 
Nach Erfahrungen war gefragt:
Ja, ich habe es auch schon getan. Einmal, weil ich mußte, weil alles nassgeregnet war und das Feuerchen ja irgendwie angehen sollte. Mit meinem ersten Busse, Anno '01.
Dann habe ich jahrelang die Anzündspäne für meinen Kamin mit einem Puma Jagdnicker gespalten: Klinge aufsetzen und mit dem Handrücken Druck ausüben. Das macht keinen Lärm im Wohnzimmer und hat die Hütte immer warm gehalten. Da ich mir aber öfters Splitter in die (unbehandschuhte) Hand gedrückt hab, mach ich's jetzt lieber mit einem Fiskars-Minibeil. Sogar meine Frau kann das und hat noch alle Finger.
Und letzten Winter hab ich dann noch mal für meinen "1 Jahr - 1 Messer - Test" gebatoningt, nur um zu sehen, obs auch mit einem so kurzen Messer ginge. Tat es.

Das scheinbar bei fast jedem Messertest obligatorische Batoning (im Garten und mit fertig gesägten Hölzern:irre:) folgt imho dem Motto "das Messer hält was aus; gut zu wissen, dass man könnte, wenn man wollte".
 
Ich muß hier mal etwas mit 50% OT-Anteil loswerden, weil ich darüber echt schmunzeln musste...
Vor ein paar Tagen kam im Fernsehen ein kurzer Bericht aus Japan, wo ein Händler auf dem Fischmarkt zu sehen war. Er zerteilte Fische, und zwar per Batoning: Wenn ich's recht beobachtet habe, hatte er ein Chef's Knife mit etwa 20 cm Klinge und einen weißen Plastikhammer. Messer angesetzt, ein Schlag, rumms, war das Steak ab. Vielleicht war der Fisch gefroren, kann ich nicht sagen, aber das sah cool aus. Und irgendwie Zeit- und energiesparend.

Falls jetzt alle Fischhändler unter den Forumiten sagen "mach ich doch auch immer so", hmmm, ok, ich habe das bloss vorher noch nie gesehen.
 
Naja:D

Holzschindeln werden ja auch schon immer quasi per Batoning gemacht.
Aber eben mit nem speziellen Messer, - wenn man das Ding Messer nennen möchte;)

Gruß
chamenos
 
Ich habs gestern auch wieder getan :). Diesmal habe ich Kienspan gespalten. Mit einem Beil hätte das nicht so einfach und sauber funktioniert
 
Batoning, benutzt in einer echten Notfall-Situation beim Besuch eines Freundes: 3 Meter rechts von mir die Wohnungstür, 50cm vor mir ein Kamin mit Überdachung drum herum, direkt daneben getrocknetes, gestapeltes Feuerholz. Hinter mir ein Haufen Leute, die gerne am Feuer sitzen würden.

Und nirgends eine Axt. Weil es keine gab, die zum Design des restlichen Exterieurs passte, vermute ich.

Also: Batoning. Mit einem Spyderco Military in CPM-T 440V und Ästen, die maximal 10cm dick waren. Ging.

Situation: Notfall, weil kein anderes Werkzeug da. Aber nicht riskant, weil ich vom Werkzeug nicht abhängig war. Wär das Messer kaputt gegangen, hätte es jetzt eine Damastklinge ;-)
Da sehe ich einen Anwendungsbereich. Einen kleinen.
 
In fast 30 Jahren Outdoor Urlauben, davon die letzten neun in Nordskandinavien, mehrwoechig und z.Teil abseits aller Wege habe ich es nie genutzt. Immer kleine Feuer gemacht fuer s Essen und etwas Waerme. Gruss Meriwether
 
Naja:D

Holzschindeln werden ja auch schon immer quasi per Batoning gemacht.
Aber eben mit nem speziellen Messer, - wenn man das Ding Messer nennen möchte;)

Doch, das Ding heißt Schindelmesser. Deshalb wird es ja auch meist von Axt/Beilschmieden wie Gränsfors, Fitzi oder Feiner hergestellt.:irre:

Zählt es auch zum Batongen wenn man ein Beil mit einem Klüpfel durch ein Stück Holz treibt? Das mache ich nämlich, wenn ich aus einem "Na ja" Kreuzhackenstiel einen 1A - Beilstiel schnitze? (Keine Bange, das Haus dieses Beiles hält das aus.)

Grüße Willy
 
VIELLEICHT bein bisschen OT:

es war eine große Errungenschaft in der Steinzeit, den "indirekten Schlag2 zu praktizieren, also so eine Art batoning mit einem Schlagholz und einem harten Stein, mit dem man dann ganz gezielt und kontrolliert Feuerstein bearbeiten konnte. Erst so ließen sich kontrolliert Stücke spalten und feinbearbeiten (war mal in einer Archäologiesendung).

Wie im richtigen Leben: die Anwendung und der Werkstoff bestimmen das Werkzeug
 
VIELLEICHT bein bisschen OT:

es war eine große Errungenschaft in der Steinzeit, den "indirekten Schlag2 zu praktizieren, also so eine Art batoning mit einem Schlagholz und einem harten Stein, mit dem man dann ganz gezielt und kontrolliert Feuerstein bearbeiten konnte. Erst so ließen sich kontrolliert Stücke spalten und feinbearbeiten (war mal in einer Archäologiesendung).

Wie im richtigen Leben: die Anwendung und der Werkstoff bestimmen das Werkzeug

Da kommt man schon ins Grübeln.

10.000 BC nimmt der kluge Steinzeit-Survivalist zum Steinbearbeiten nicht die teuren Steinwerkzeuge am Gürtel sondern kloppt lieber mit einem leicht zu ersetzenden Holzmeissel neues Werkzeug zusammen.

Heute rennt der moderne Couch-Survivalist mit nem riesen Hackemesser durch den Vorgarten, spaltet sinnlos Bäume und -da ungeschickt- die eigenen Gliedmaßen und vernichtet so Werkzeug und Gesundheit.

Irgendwo dazwischen ist mächtig was schief gelaufen. :argw:
 
Also ich habe es dieses Jahr in Nordschweden auf einer Trekkingtour angewendet. Ich habe keine Lust, meinen 20-25kg schweren Rucksack noch mit einer Axt "aufzuwerten". Daher habe ich nur eine kleine Fiskars-Säge und ein Mora 2000 dabei. Gespalten habe ich allerdings nur Äste mit ca. 4-5cm Durchmesser, brennt einfach besser, vorallem wenn man auf das Holz was so rumliegt angewiesen ist und es in der Gegend schon seit 3 Wochen Dauerregen gab.

Wie viele hier schon geschrieben haben, es ist einfach eine weitere Möglichkeit sein Messer anzuwenden. Ist ja nix Schlechtes drann, wenn man viele Techniken kennt. Das alleinige Kaufkriterium für ein Messer sollte es dann wohl aber doch nicht sein, denn hauptsächlich soll ja unser aller Lieblingswerkzeug schneiden.

Gruß

Frank
 
Da kannste aber von Glück sagen, dass das 2.0-2.5mm klingenstarke Mora, welches nicht fulltang ist, bei dieser Arbeit nicht kapituliert hat.

Ich habe bereits gesehen, wie jemand sich beim testweisen Batoning sein Mora zerstört hat (Griff zerbröselt). Gut, das Ding kostete 12€, aber wenn einem ein abgebrochenes Stück Klinge im Auge oder der Beinschlagader landet... dann wird aus der entspannten Tour schnell ein Alptraum.

Man kann die Verletzungsgefahr mit einem Messer nicht überschätzen. Ich habe schon heftigeste Schnittverletzungen selbst gehabt und auch bei anderen Outdoorern gesehen und auch schon Fälle, wo Druckverband und dann mit Blaulicht ab ins Krankenhaus angesagt war.

Insbesondere in der Natur ist alles zu unterbleiben, was riskant ist. Und auf verkanteten geschliffenen Stahl zu schlagen ist riskant. Im heimischen Garten mit Arbeitshandschuhen und Augenschutz geht einiges, aber im Ausland auf Tour?

Nenene... aber musste ja selber wissen.
 
Da kannste aber von Glück sagen, dass das 2.0-2.5mm klingenstarke Mora, welches nicht fulltang ist, bei dieser Arbeit nicht kapituliert hat.

Ich habe bereits gesehen, wie jemand sich beim testweisen Batoning sein Mora zerstört hat (Griff zerbröselt). Gut, das Ding kostete 12€, aber wenn einem ein abgebrochenes Stück Klinge im Auge oder der Beinschlagader landet... dann wird aus der entspannten Tour schnell ein Alptraum.

Man kann die Verletzungsgefahr mit einem Messer nicht überschätzen. Ich habe schon heftigeste Schnittverletzungen selbst gehabt und auch bei anderen Outdoorern gesehen und auch schon Fälle, wo Druckverband und dann mit Blaulicht ab ins Krankenhaus angesagt war.

Insbesondere in der Natur ist alles zu unterbleiben, was riskant ist. Und auf verkanteten geschliffenen Stahl zu schlagen ist riskant. Im heimischen Garten mit Arbeitshandschuhen und Augenschutz geht einiges, aber im Ausland auf Tour?

Nenene... aber musste ja selber wissen.

Also witzigerweise habe ich mich 4 Wochen vor diesem Urlaub auf der heimischen Couch dermaßen in den Finger geschnitten, dass es ab zu Notaufnahme ging und mein Daumen mit 5 Stichen genäht werden musste. Soviel zum Risiko draußen.

Klar besteht ein Risiko, aber das ist wohl ganz allgemein so, wenn ich mit scharfen Gegenständen hantiere. Mir ist auch bewußt, dass mein Mora kein Brecheisen ist. Aber erklärt mir doch bitte mal, warum soll ein Messer mit 2,5 mm Klinge schneller kaputt gehen als eins mit 4 mm, wenn der Schlag doch von oben ausgeführt wird. Wer verkantet sein Messer bei dieser Technik? Ich mach das immer nur mit der Faser des Astes und nicht quer dazu. Außerdem wer kann dir schon garantieren, dass eine 4 - 5mm starke Klinge vielleicht nicht auch mal ne Materialermüdung hat ode sch... gehärtet wurde.

Du hast aber richtigerweise festgestellt, dass das jeder selbst einschätzen muss und ich fand die Äste nicht grade so groß, dass es von vornherein unmöglich oder riskant erschien.

Gruß

Frank
 
@bitbabel
Ich glaube Du gehst davon aus das mit rohster Gewalt ein Messer durch einen Baumstamm geprügelt wird und genau das sollte nicht gemacht werden. Mit Batoning lassen sich sehr einfach Äste spalten , man kann damit sehr präzise Fatwood abtrennen und vieles mehr. Wenn ich z.B einen Stock aufsplitte um mit Hilfe von Birkenrinde eine Fackel zu bauen fällt mir ehrlich gesagt keine ander Methode ein die gut funktioniert.
Batoning mit Gefühl und Verstand gemacht kann sehr hilfreich sein und weder für das Messer noch für die eigene Gesundheit schädlich.
 
@bitbabel
Ich glaube Du gehst davon aus das mit rohster Gewalt ein Messer durch einen Baumstamm geprügelt wird und genau das sollte nicht gemacht werden. Mit Batoning lassen sich sehr einfach Äste spalten , man kann damit sehr präzise Fatwood abtrennen und vieles mehr. Wenn ich z.B einen Stock aufsplitte um mit Hilfe von Birkenrinde eine Fackel zu bauen fällt mir ehrlich gesagt keine ander Methode ein die gut funktioniert.
Batoning mit Gefühl und Verstand gemacht kann sehr hilfreich sein und weder für das Messer noch für die eigene Gesundheit schädlich.

Jojo, das sehe ich nicht anders. Auch um z.B. ein Brettchen für das Feuerbohren herzustellen ist es praktisch, das Messer vorsichtig zum spalten einzusetzen. Wir sind völlig einer Meinung!

Aber ich würde da nicht von Batoning sprechen. Man kann dünne Äste auch spalten, indem man das Messer fixiert und leicht den Ast auf den Boden aufklopft und so das Messer durchtreibt.

Das ist was anderes, als Feuerholz von Beindicke zu spalten (und davon war doch oben die Rede), indem man mit einem Ast als Schlagwerkzeug auf die Klingenspitze schlägt. Dabei treten dann fast unvermeidbar Scherkräfte und Schockbelastungen auf, die das Werkzeug zerstören können- völlig unnötiges Risiko.

Feuerholz braucht man gar nicht spalten, bzw. habe ich das noch nie benötigt. Selbst völlig nasses Holz kann man am Feuer erst trocknen und dann verwerten. Ein paar trockene Äste kriegt man doch fast überall aufgetrieben, ausser im Regenwald(?). Zudem reicht eine Säge aus, denn wenn man das Holz ansägt, kann man es durch Schlagen gegen einen Baum ohne große Mühe und Risiko spalten. Wenn man denn wirklich ohne Axt loszieht...

Was mich am Batonig nervt ist im Grunde folgendes: es wird als Rechtfertigungsgrund für den dicksten Prügel hergenommen, obwohl genug kluge Techniken existieren, mit einem Opinel oder einem Mora ausgereiftes Survival/Bushcraft zu betreiben. Nichts gegen dicke Prügel, ich bin der letzte, der sich nicht daran erfreuen kann (hehe), aber ich rede mir nicht ein, dass ich brauche. Weil es de facto nicht so ist.

P.S.: jetzt mal ehrlich: sowas hier lässt einem doch das Herz bluten. Das arme Mora!
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist was anderes, als Feuerholz von Beindicke zu spalten (und davon war doch oben die Rede), indem man mit einem Ast als Schlagwerkzeug auf die Klingenspitze schlägt. Dabei treten dann fast unvermeidbar Scherkräfte und Schockbelastungen auf, die das Werkzeug zerstören können- völlig unnötiges Risiko.

Ähm, wenn du damit meinen Beitrag meinst, dann war das sicherlich nicht so gemeint. Denn ich weiß nicht was du für Beine hast, aber 4-5 cm Astdurchmesser sind keine Beindicke.

Ich gebe dir übrigens recht, dein Link bringt mich zum Weinen und das ist z.B. Holzstärke bei der ich das nicht mehr mit dem Messer machen würde.

Das Grundproblem scheint hier zu sein, dass wohl jeder eine andere Auffassung davon hat, was unter dem Begriff batoning zu verstehen ist.

Ich für meinen Teil spalte gelegentlich Holz für's Feuer, wer ohne auskommt, schön. Aber ich ziehe nicht los und fälle Bäume oder spalte Holz das den gleichen Durchmesser wie mein Bein hat, dass sollen die Leute im TV machen, wo der Notarzt im Hintergrund schon wartet, wenn's schief geht...

Aber trotzdem, lieb von dir, dass du dich um die Gesundheit der hier Anwesenden sorgst.:super:

Gruß

Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Leute,
also ich spalte auch gerne Holz mit Messern. Ob das Batoning ist, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.
Auf jeden Fall ist es wichtig dabei die Grenzen der Belastbarkeit zu kennen. Dazu muß man aber notgedrungen auch öfter mal darüber hinaus gehen. Zumindest für meine selbst gemachten Messer habe ich da schon ein sehr gutes Gefühl entwickelt. Der Werkstoff Stahl (richtig ausgesucht und richtig wärmebehandelt) ist wirklich beeindruckend fest!
Wenn ich nicht schon einige gute Klingen durch bewußte Überbelastung zerstört hätte, könnte ich das überhaupt nicht abschätzen.
Angefangen hatte das hiermit:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=74371
Jedenfalls haben gute Klingen so viele Sicherheitsreseven, da muß man sich um das Mora (Klinge) wirklich keine Gedanken machen!
In diesem Sinne: frohes Klopfen mit dem Holzscheit! Und wenn mal eine Klinge bricht: Neues Messer neues Glück!

Grüße aus Heidelberg!
less
 
Damit beantwortest Du im Prinzip die Frage "Batoning wofür" mit "weil ich dann weiss, was mein Messer aushält".

So gesehen: ich schaue mir grundsätzlich auch gerne mal ein Video an, wo ein für mich interessantes Messer misshandelt wird. Einfach um zu sehen, was es so abkann. So "just for fun". (dafür braucht man auch keine Begründung bzw. ist das bereits eine sehr gute Begründung...)

Aber die Frage, warum jemand die Technik "Batoning" beim Bushcraft oder gar in einer Survivalsituation einsetzen sollte, ist eine völlig andere. :p
 
Auch ich habe diesbezüglich gesündigt, auch wenn ich das normalerweise für unnötig halte:

Als Messerliebhaber kann ich viele Argumente gegen die beschriebene Methode verstehen.
Wenn du aber auf längere Wandertouren gehst, hast nicht die Säge, Beil und selten die Machete dabei.

So geschehen im November im Adlergebirge, wo alles so klitschnass war, dass Feuer auf normalen Wege nicht möglich war. Fazit: Armdicke Hölzer mittels Otter Mod. 1 trennen, aufspalten und trockene Mittelstücke rausschneiden.

Man muss halt abschätzen, was einem Wärme für die Klinge wert ist. Die 440er Klinge hat nicht Schaden genommen.
Gruß
Stefan
 
Wenn du aber auf längere Wandertouren gehst, hast nicht die Säge, Beil und selten die Machete dabei.

Beil ist schwer, das kann ich verstehen und eine Machete eignet sich auch blos nicht sehr gut zum Holzspalten.

Gerade auf längeren Wandertouren sollte jedoch eine Säge dabei sein; entweder als Klappsäge o.ä. oder zur Not die vom Multitool/SAK. Die Sägen von Fiskars mit dem Schiebemechanismus sind 1A und die kleine wiegt weniger als 100g, die Große weniger als 300g.

Übrigens, mit einer Säge kann man auch Holz spalten: Holzstück halb ansägen und ein paar mal kräftig auf was Hartes schlagen. Die auftretenden Scherkräfte sollten ausreichen, um einen Scheit abzuspalten.


Ookami
 
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