Horl Rollschleifer

Es schadet ĂŒberhaupt nicht eine richtig grobe Schruppscheibe oder einen Schleifstein fĂŒr eben solche "ProblemfĂ€lle" oder fĂŒr Reperaturen zur Hand zu haben. Mit den feineren Körnungen Horlst du dich sonst in den Wahnsinn. Selbst mit einer gröberen Körnung muss man sich schon ordentlich bemĂŒhen beim Handschliff etwas derart kaputt zu machen, dass es nicht mehr zu retten wĂ€re oder die Klingengeomtrie eine komplett andere wird. Meiner Meinung nach ist das fast unmöglich.

Dass der Horl das letzte StĂŒck Schneide vor dem Kehl nicht erreicht ist ein konstruktionsbedingtes Problem fĂŒr Klingen, bei denen die Schneide mit einem Kropf endet. Man mĂŒsste ihn je nach Klingenhöhe so weit mit Unterlagen aufbocken, bis man mit der horizontalen Mittelinie der Rolle arbeitet. Etwas schwierig zu beschreiben ich hoffe man versteht wie's gemeint ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Bicki
Allerdings nahe des Kehls war ein ca. 3 mm breiter Bereich nahe der Schneide, der schwarz (Edding) blieb. Selbst nach mehrminĂŒtigem Schleifen dort.
Zeig doch mal ein Bild von dem Messer.
Es gibt bei Horl eine 3x gröbere (als Original) Diamantscheibe. Aber mir tuts fast schon weh, wenn ich denke mit dem Ding ans Orca aber vielleicht ist dass genau was ich brauche!?
Das ist genau das, was Du nicht brauchst.
An meine Japaner lass ich keine Horlscheibe ran. Die Originalscheiben funktionieren nur bis zu einer HĂ€rte von 62 HRC.
Die 400er Diascheibe ist zu grob, die zerreisst Dir die Fase.
Die Korrundscheiben sind zu weich, da horlst Du dir den Wolf, um die Fase wieder zu schließen.
Ich hab mir eine 1.200er Diascheibe selbst gemacht. Geht ganz einfach mit Diafolie.
Anstatt den Korrundscheiben nehm ich die Belgischen Brocken, die werden mit der HĂ€rte spielend fertig und halten ewig.
 
Korund hat eine Mohs-HĂ€rte von 9, Granat (die Schleifpartikel im Belgischen Brocken) von 6,5-7,5.
Vielleicht ist die Bindung der Horl-Korund-Scheiben zu weich.

Die Kratzer, die eine feinere Dia-Scheibe hinterlĂ€sst, sind ĂŒbrigens tiefer als die einer gröberen:
The Diamond Plate Progression (https://scienceofsharp.com/2015/03/01/the-diamond-plate-progression/)

Die Theorie, das eine grobe Dia-Platte die Fase "zerreißt" ist also strittig. Sehr schön auch von @Bukowski hier gezeigt:
RasurschĂ€rfe – Böhler K390 meets Atoma 400 (https://messerforum.net/threads/rasurschaerfe-boehler-k390-meets-atoma-400.145126/)
 
Das ist keine Theorie sondern Praxis. Ich kontrolliere meine Fasen mit dem Mikroskop.
Ich schleife seit einiger Zeit ausschließlich mit Atoma / DMT Platten und kontrolliere ebenfalls mittels Mikroskop, konnte das von dir geschilderte PhĂ€nomen allerdings noch nicht beobachten. Intakte Schneidkante – entsprechend der verwendeten Körnung – auch bei hochgehĂ€rteten und -legierten StĂ€hlen ab DMT XXCoarse, Armhaarrasur möglich.

Aus meiner Sicht könnte – alternativ zu Art und Körnung der Schleifpartikel – auch eine Kombination aus ausgeĂŒbtem Druck (zu stark), Schleifwinkel (zu spitz) und HĂ€rte der Klinge (zu hart) die ErklĂ€rung fĂŒr ein Wegbröseln der Kante sein.
 
Das ist im sos-Artikel ganz gut erklĂ€rt: bei gleichem Druck dringen die grĂ¶ĂŸeren Dia-Partikel nicht so tief ein, wie die kleinere.
 
Da gabs eben auch Leute hier, die meinen, ich solle nicht mit so einem groben Ding an mein filigranes Orca-Messerchen đŸ€·â€â™‚ïž

und die Leute haben recht. Nimm doch gleich ne DMT coarse, wenn du schon 3 Stunden mit Diamant an dem Teil rumgeschliffen hast ist wahrscheinlich eh schon alles egal.
 
Aus meiner Sicht könnte – alternativ zu Art und Körnung der Schleifpartikel – auch eine Kombination aus ausgeĂŒbtem Druck (zu stark), Schleifwinkel (zu spitz) und HĂ€rte der Klinge (zu hart) die ErklĂ€rung fĂŒr ein Wegbröseln der Kante sein.
Du kannst den Horl nicht mit Platten/Steinen vergleichen.
Durch die Rotation und die geringere Auflage ist es mit dem Horl ein ganz anderes schleifen.
Wenn ich ein Messer habe mit groben AusbrĂŒchen geh ich zuerst auf Platte/Stein zum grob einschleifen.
Der Feinschliff besorgt dann der Horl.
 
Wenn doch die Original-Diascheibe kaum Abtrag produziert und ich auch keinen Grat auf der gegenĂŒberliegenden Seite spĂŒre, dann muss ich doch annehmen, dass ich noch zu wenig geschliffen habe oder? Also habe ich doch gar keine andere Wahl, als weiterzuschleifen, bis ein Grat entsteht. Da habe ich links/rechts abgewechselt, um nicht zu einseitig die neue Schneide entstehen zu lassen. Aber habe jeweils keinen Grat hinbekommen. Zumindest nicht ĂŒber die ganze SchneidelĂ€nge. Und auch quasi kein Abtrag produziert. Den ich hĂ€tte sehe mĂŒssen auf der weissen Unterlage bzw. am Messer und Magnetlehre. FĂŒr mich schien es offensichtlich, dass ich mit meiner etwas abgeschliffenen Original-Diascheibe einfach zu wenig vorwĂ€rts komme, um dem Orca den Horlwinkel zu verpassen.

Also habe ich heute mal die 3x gröbere geholt. Wir haben gleich im Laden vorort, mit einer bereits eingeschliffenen Scheibe geschliffen (die neue will ich erst etwas abnutzen an weniger wichtigen Messern, bevor ich an das Orca damit gehe). Relativ schnell haben wir den Grat produziert, gewechselt. Den Rest mit Originalscheibe, dann 6000er und Leder habe ich dann zuhause gemacht. Das Messer hat nun die SchÀrfe, die ich haben wollte. Rasiert Haare am Arm wunderbar weg und geht super durch Papier.

Etwas stört noch ein bisschen. Ich merke einen Übergang von Flanke (?) zur Fase, wo es noch etwas scharf ist. Ich vermute mal, dass ich eine SekundĂ€rfase produziert habe und der Horlwinkel noch nicht ganz runter ging bis zum Beginn Flanke.

@Doldini Das andere war quasi nur ein Testmesser. Das habe ich seit Jahren und noch nie geschliffen. Auch bei dem HĂ€tte ich erst mal den Horlwinkel richtig einschleifen mĂŒssen. Übrigens habe ich keine Kamera oder Lupe oder was auch immer, um solch eine Makroaufnahme zu machen.
 
@Bicki mit welchem der beiden Horl-Winkel (beim Horl-Schleifset mitgelieferte magnetische Winkellehren mit den Herstellerangaben 15° und 20°) habt ihr geschliffen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nett Bukowski, doch das sind Abweichungen von den angegebenen Winkelgraden. Was also sind "Horl-Winkel"? Das gilt es zu klÀren, bevor wir das nÀchste Detail klÀren, wie z.B. ob man gehorlte Laser schanzen kann/soll.
Eigendynamik schön und gut, aber mit der Zeit wird es selbst innerhalb vom Forum unverstÀndlich ... das ist meine Speech-Release zum Tag :p

Ich möchte halt bloß, dass Informationen im Forum allgemein verstĂ€ndlich bleiben und neue Mitglieder sich nicht unnötig ausgegrenzt fĂŒhlen mĂŒssen, wenn sie nicht "Foren-Geheimsprache" lernen.
 
Die Kratzer, die eine feinere Dia-Scheibe hinterlĂ€sst, sind ĂŒbrigens tiefer als die einer gröberen:
The Diamond Plate Progression (https://scienceofsharp.com/2015/03/01/the-diamond-plate-progression/)
Spannend, auch wenn es irgendwie gegen die Intuition ist.
Passt allerdings grob dazu, dass ich meine medium-extra-fine und extra-extra-fine reklamiert&retourniert habe. Das Ergebnis war eine Katastrophe und ich habe dem Anbieter mitgeteilt, dass das keine ~3k/~8k sein können.
 
@Bukowski : Da ist nun die Frage wie lang das einbrechen dauert? Dass das muß war mir zu der Zeit bewußt und ich hatte mit einem "Schrottmesser" wie beim FlankenausdĂŒnnen vorher eine Weile (nicht gestoppt) drauf geschliffen. Nach dem ersten vermurksten Schliff dann nochmal und Ergebnis danach nicht besser.
In Summe werde ich aber nicht auf 1h Schleifen kommen, wie es in oben benanntem Artikel benannt ist (aber schon auf die 5min).

Wenn ich das richtig interpretiere widerspricht dein Ergebnis dem SOS-Artikel!?
 
Und fĂŒr Kochmesser ist dies total vernachlĂ€ssigbar!
Ich kann es nicht theoretiwch begrĂŒnden. Aber mit dem Horl waren bei mir nach dem Schleifen mehrere Klingen mit einer sehr breiten Fase, die zudem zur Spitze hin noch breiter wurden.
Bei einem Schanzmesser ist die Schneidfase unter einem halben Millimeter breit. Das sieht fĂŒr mich elegant aus.
Auch deshalb bin ich vom Horl wieder weg.
 
ZurĂŒck