küchenmesser machen mal von anfang an...

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Nich grummeln, das ist ein Super-Thread.

Wenn hier wenig(?) gepostet wurde, dann vielleicht deshalb, weil es vielen Leuten so geht wie mir: Die ersten Messer gemacht und trotzdem sehen die perfect aus :staun: !! Das muss ich meine ersten Versuche gleich noch eine Schublade tiefer stecken....

Also :super: :super: :super:
 
@ akiem,

ich denke mal, dass deine Anleitung so ausführlich und gut bebildert ist, dass sich viele Zwischenfragen erübrigt haben.
An mangelndem Interesse lag es mit Sicherheit nicht, wie bereits erwähnt, siehe Anzahl der Hits.

Gruß
Olli
 
ja okeh an alle hier.
ich war gestern einfach nicht gut drauf.
aber jetzt bin ich wieder topfit und demnächst geht es weiter mit dem- jetzt küchenmesser ( nur damit der schweizer unser albino zufrieden ist (-: )

kann mal jemand kurz bescheid sagen ob da mit dem film geklappt hat?
ist mpeg4 quicktime und auf apple gemacht. gibt ja manchmal probleme unter den verschiedenen betriebssystemen. danke
 
Aaaalso ich finde den Thread super und der einzige Grund, warum ich bisher nichts geschrieben habe ist, daß ich dich insgeheim um deine saubere Werkstatt und dein methodisches Vorgehen beneide. :)
 
@ akiem,

also das Video läuft unter Win XP tadellos, aber die "Hintergrundmusik" solltest Du noch mal überdenken ;) (Sorry, war nur´n Spaß)

Gruß
Olli
 
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hallo lothar,

auf diesen erstling aus deiner eigenen werkstatt kannst du mit recht stolz sein-
ist echt schön geworden - mit viel liebe und genauigkeit gekocht, äh, gebaut! :super:

gut, daß du deinen thread wieder gefunden hast...! ;)

bin auf die nächsten beiden gespannt

gerhard

www.wieland-der-schmied.de
 
es geht jetzt weiter mit dem kochmesser. den aufbau des griffes ist in bild 21 zu sehen. ich habe seitlich auf das holz den erl aufgezeichnet wie er zum schluss im innern des griffes zu sitzen hat. einfach zu orientierung und man weiß während des arbeitens immer wo die "richtige" seite ist. auf der stirnfläche vom holzblock habe ich die bronzezwinge aufgelegt und in der schnittmitte vom ausgefeilten erldurchbruch, durch die bronzeplatte das holz angekörnt. griff in die ständerbohrmschine eingespannt und mit dem 6 mm bohrer auf endtiefe des erls vorgebohrt (etwa 3 mm zugabe in der tiefe). dann mit einem 9 mm bohrer aufgebohrt, allerdings 3 cm kürzer, da sich der erl nach hinten verjüngt. achtung: die bohrmaße ergeben sich aus meinem messer. bei einem anderen messer müssen die maße neu bestimmt werden. ich musste auch etwa 2 mm leicht schräg bohren, das war durch den erl vorgegeben. ich wollte eine 100 % flucht messerrücken > griff haben. das muß nicht unbedingt sein. aber ich wollte mir mal wieder zusätzlich arbeit verschaffen (-:

mit der kleinen lochfeile habe ich die flanken des bohrloches gerade gesägt. das geht mit der kleinen säge schnell und problemlos. immer wieder zwischendurch den sitz des erls mit aufgesteckter zwinge probieren. schnell ist mal etwas zu viel abgesägt. der erl sollte wenig spiel haben. wenn der erl bis auf 2-3 mm passt (also vorne an der zwinge hervorschaut), ist es in ordnung. diese 2-3 mm (nicht mehr) werden mit einem leichten hammerschlag auf das holzende, nachdem der kleber verteilt wurde überbrückt.

Kleben.jpg

bild 26



den 2 komponeten kleber habe ich erstmal direkt ins fertige bohrloch gegeben und mit einem schaschlikspieß (ehefrau> küche>stehlen...) durchgemischt. die entfetteten !! teile auch dünn mit kleber eingestrichen und alles mal zusammengesteckt. hat bei mir gepasst. also leichten hammerschlag auf den griffrücken, nochmals die flucht (messerücken > oberkante holzklotz > ebenso links und rechts) kontrollieren und alles mit der schraubzwinge fixiert. der kleber kann ruhig vor dem endrichten ganz leicht anziehen. ihr (will heißen ihr neuanfänger, die profis hier wissen das) tut euch dann leichter. ich habe vorher auch die sichtseite der bronzezwinge und die schwer zugängliche sichtbare untere seite des messererls so gut wie fertig gemacht. nachher kommt mann zum schleifen und polieren viel schlechter dran.

tip: ich habe ja den bronzefeilstaub siehe bild 18 (das wort habe ich gerade erfunden, glaube ich) aufgehoben. den habe ich als füllmaterial auf die kleinen sichtbaren spalten an der bronzezwinge gegeben. war eigentlich fast nicht nötig. wenn ihr sowas mal macht, macht es erst nach dem aushärten des griffes. den staub in die spalten und vorsichtig sekundenkleber darauf. ist besser wie gleichzeitig mit dem geklebten griff (geschmiere und rumgefummel).

eingepasst.jpg

bild 27




lehrgeld 2: ich würde mir keine billige tischständerbohrmaschine mehr kaufen. klar die funktioniert gut und einigermaßen präzise. aber das teil vibriert und rumpelt durch den riemenantrieb, daß anwesende frauen einen orgasmus bekommen können, oder die wand mitschwingt. das teil kommt zu i-bei. besser einen ordentlichen bohrständer kaufen, eine bohrmaschine (kein schlagbohrer die ist nicht so präzise) mit drehzahlregulierung. da ist auch besser edelstahl oder gehärtetes mit zu bohren. vorallem poltert, rumpelt und vibriert da nix. vielseitiger einsetzbar ist die bohrmaschine sowieso. also gehe ich mal wieder einkaufen.

weiter geht es dann demnächst mit einem kleinen film von der ganzen aktion. der ist aber noch nicht ganz fertig.
 
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Handbohrmaschine im Bohrständer ist immernoch lauter als ne halbwegs gescheite Tischbohrmaschine.
Ich hab eine ganz einfache Quantum, die ist flüsterleise!
 
Flaming-Moe schrieb:
Handbohrmaschine im Bohrständer ist immernoch lauter als ne halbwegs gescheite Tischbohrmaschine.
Ich hab eine ganz einfache Quantum, die ist flüsterleise!

das ist richtig sie ist lauter. mir geht es aber um die präzesion und vorallem um dieses gerumpel und die schwingungen. die bohrmaschine wird ja immer nur kurz eingeschaltet ist ja anders wie beim bandschleifer. da ist mir das geräusch erstmal zweitranging. flaming-mo ich mach mal kurz zu dem thema ein thread bei werkzeuge auf. da ich mir am wochenden so eine kombination kaufen will.
 
KINO 2 in Nacharbeit
mit neuer hintergrundmusik extra für olli16
beschwerden werden ernstgenommen (-:
 
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Hallo akiem,

genügt das Einschlagen des Erls um 2-3mm in den Griff aus, das Ganze zu fixieren bis der Kleber hart ist?.

Bei meinem diletantischen Erstversuch an einer Klinge mit Spitzerl habe ich mir eine Vorrichtung (Bindedraht usw.) gebastelt, weil sich die Klinge immer wieder zur Seite geneigt hat bis der Kleber hart wurde.

Ansonsten, wiedermal toll gemacht :super:

Gruß
Olli

PS: Die nette Hintergrundmusik wurde wohlwollend zur Kenntnis genommen
 
also dieser Beitrag macht einfach SPASS - bitte weiter so.
Das Ding ist sehr informativ und die Bilder machen einfach Lust auf mehr..


Mein Respekt.!

:super:
 
olli16 schrieb:
Hallo akiem,

genügt das Einschlagen des Erls um 2-3mm in den Griff aus, das Ganze zu fixieren bis der Kleber hart ist?.

Bei meinem diletantischen Erstversuch an einer Klinge mit Spitzerl habe ich mir eine Vorrichtung (Bindedraht usw.) gebastelt, weil sich die Klinge immer wieder zur Seite geneigt hat bis der Kleber hart wurde.

Ansonsten, wiedermal toll gemacht :super:

Gruß
Olli

PS: Die nette Hintergrundmusik wurde wohlwollend zur Kenntnis genommen

olli16 ich hab damit gute erfahrung gemacht. wenn du das griffbohrloch noch kürzer machst und dann das heft einschlägst, kann das holz gesprengt werden. wäre schade. ich mache das griffloch ziemlich paßgenau. der kleber zieht ja auch nicht sofort an. da besteht immer noch die möglichkeit geringfügig zu korrigieren.
ansonsten wenn immer es geht fixieren und einspannen.
 
das kochmessser ist nun fertig. ich habe nun doch keine holznägel in den griff (sizilianisches olivenholz) gemacht. die perlmutteinlage hat mit besser gefallen. mit einem forstnerbohrer hab ich vor dem letzten feinschliff ein 1 mm tiefes loch gebohrt. mit sekundenkleber das perlmutt dann eingeklebt. ihr müsst ziemlich genau arbeiten. probiert ihr ohne kleber ob das perlmutt passt, bekommt ihr es eventuell nicht mehr aus dem loch. setzt ihr es gleich mit sekundenkleber ein und das teil ist zu klein oder zu groß habt ihr auch ein problem. im griff habe ich eine bronzeplatte eingesetzt. der griff wurde bis korn 800 feingesschliffen und ein tag in leinöl gestellt. nach dem abtrocknen habe ich den griff nochmals mit micromash 1500 abgezogen und wieder einen tag in leinöl gestellt. mit einem wolllappen abgewischt und gut ist. die permuttplatten habe ich dann nochmal mit dem dremel überpoliert.
wieder ein holplättchen aus dem originalgriffholz gemacht. silberpin und stempel rein und gut is.

olive_731.jpg

bild 28



am heft habe ich eine zwinge aus bronze drangemacht. den weißen papierstahl habe ich mit 20% salzsäure, 40° warm, 15 minuten geätzt. dann ganz zum schluß auf dem leder mit etwas polierpaste rasiermesserscharf abgezogen. da kommt dann noch ein kleiner film. das messer hat eine härte von 62, klingenlänge 17,5 cm, gesamtlänge 28 cm und ein gewicht von 281 gramm. auf das messer trifft das wort messerscharf 100% zu.

absolut nicht für hausfrauen oder im seniorenstift als vespermesser geeignet. es besteht amputationsgefahr!!! (-:

Olive-2.jpg

bild 29


beim 3. kochmesser werde ich dann genauer auf das schleifen einer rohklinge mit feile, schleifpapier und hauptsächlich dem wasserstein eingehen. auch werde ich mal versuchen einen film über das schärfen auf dem wasserstein zu machen. den einsatz des lansky schärfers demonstrieren, sowie das abziehen auf dem lederriemen.

auch über notwendige werkzeuge und mal wieder über "lehrgeld" und abzockartikel berichten. ganz vorne auf der hitliste steht gerade der mino sharp (ein japanisches drecksgelumpe das den schleifwinkel einhalten soll). gleich danach aber kommen die billigen holzband/teller schleifer a la güde, scheppach, westfali ect. mit dem ding könnte ich im zirkus auftreten. das schleifband halte ich jederzeit und lässig mit dem daumen an ;-)

in diesem sinne...

...dengeln ist besser als quengeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
ALSO ECHT GEIL !



bitte, mach weiter so!

ich habe viel freude mit deinem bericht.

und erst die messer :staun: :steirer:
 
albino schrieb:
ALSO ECHT GEIL !



bitte, mach weiter so!

ich habe viel freude mit deinem bericht.

und erst die messer :staun: :steirer:

danke albino.

du als koch weißt doch, daß irgendwo die phantasie und die idee dasein muß. sonst wird das nichts mit einem ordentlichen dessert. irgendwie ist das beim messerbau auch so (-:

wir sollten mal demnächst mit dem schnaps brennen anfangen. wir haben hier einen steinbruch da findet uns kein mensch ((-:

das nächste messer wird gerade dir gefallen. schlanke - lange - messerscharfe klinge, bronze-büffelhorn-bronze, pechschwarz und holznägel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi
ich find das Messer auch super.
Ganz toll verarbeitet, die Perlmutteinlage --> top!
Allerdings, ich persönlich (!!!) finde, dass der Übergang Griff-->Klinge (das unbegriffte Stück) unharmonisch und irgendwie instabil oder so aussieht. Aber das ist (na klar :p ) geschmackssache. Als Kochmesser find ich es toll. Auch die Form. Gerade die Form.
Sebastian
 
akiem schrieb:
... ich habe die mosaikpins (2-3 mm länger wie die dicke vom messergriff) nach dem aushärten der griffschalen, durch die mit klebstoff eingestrichenen grifflöcher gesteckt. den griffpin auf den schraubstockambos aufgesetzt und den jetzt nach oben zeigenden pin mit einem kräftigen hammerschlag gestaucht. überstehender rest verschwindet wenn der griff geschliffen wird. vielleicht sagt mal ein anderer messermacher was sinnvoller ist. die pins gleich rein und zusammen mit den schalen aushärten lassen oder meine methode nach dem aushärten reinkeleben und stauchen ...

Ich bin "ein anderer Messermacher" und ich mache das tatsächlich anders als Du:
Die Länge der (Mosaik)pins mache ich auch so, dafür schräge ich sie an einer Seite etwas an, damit sie sich leichter einführen lassen.
Aber ich klebe alles gleichzeitig, also Pins und Griffschalen. Dann kann nichts mehr verrutschen und ausserdem ist alles gleichzeitig fertig. Warum auch noch mal Kleber anmachen und nochmal anfangen.

Ach ja, das Stauchen lasse ich auch. Wozu auch? Der Pin hält durch das Kleben, der braucht keinen "Kopf". Und bei Mosaikpins hätte ich auch noch Angst um das Muster.
 
Blacky schrieb:
Hi
ich find das Messer auch super.
Ganz toll verarbeitet, die Perlmutteinlage --> top!
Allerdings, ich persönlich (!!!) finde, dass der Übergang Griff-->Klinge (das unbegriffte Stück) unharmonisch und irgendwie instabil oder so aussieht. Aber das ist (na klar :p ) geschmackssache. Als Kochmesser find ich es toll. Auch die Form. Gerade die Form.
Sebastian

blacky der erl hat eine dicke von 7 mm (rücken). da ist nichts instabil. da hacke ich einen dicken fetten putenoberschenkelknochen mit links durch (-:

hobby danke für die info. ich mach halt im moment als an fänger doppelt gemobbelt. ist wie jeans mit gürtel und gleichzeitig hosenträger. sicher ist sicher ((-:
 
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von wegen instabil
also das sieht doch richtig gut verarbeitet und superstabil aus, wirklich tolle arbeit bin schon auf das nächste modell gespannt
gruß
heli
akiem schrieb:
blacky der erl hat eine dicke von 7 mm (rücken). da ist nichts instabil. da hacke ich einen dicken fetten putenoberschenkelknochen mit links durch (-:
 
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