küchenmesser machen mal von anfang an...

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grau sieht es nicht mal so schlecht aus. das ist jetzt aber die letzte füllerschicht (-:
eingebrannt wurde wieder 20 minuten 50-60 ° im backofen. 1 stunde abgekühlt, dann der letzte schliff mit korn 800 und micro mash 1500.

es ist wichtig immer mal wieder das abdeckband zur angrenzenden zwinge, zwischen den einzelnen füllerschichten abzuziehen. die schichten werden ja immer dicker auf dem band und so könnte es irgendwann mal probleme geben, beim abziehen des bandes. die überlappentde füllerschicht könnte am griff einreißen.

ich habe etwa 4 mal das abklebeband abgezogen. zwinge vom klebebandrückstand gereinigt und neu (sehr genau und scharfkantig - das spezialband muß stramm gezogen werden) abgeklebt.

jetzt kommen dann die einzelnen lackschichten in imola red. wieviele das werden? keine ahnung da gibt es noch keine erfahrungswerte. auf jeden fall mal 3 schichten mit zwischenschliff und einbrennen. 2 k acryl autolack wird ja sehr hart nach dem aushärten. ist sehr stabil im aufbau und in gewissem maße kratz- und schadstofffest. ich werde zum schluß als letzten auftrag mit 2 k klarlack über den griff gehen. leicht mattschleifen und mit hartwachs aufpolieren. starke kratzer gehen dann nicht gleich bis auf den füller durch sondern auf den roten unilack. also ist der kratzer nicht grau sondern bleibt rot. wie gesagt ist ein versuch. wenn es nichts ist, auch kein problem. farbe runterschleifen, griff polieren und ölen und gut is.


full.jpg

bild 36
 
Hallo! Erst mal (schon wieder) ein großes Lob an dich, es macht wirklich riesigen Spaß die Entstehung deiner genialen (Messer-) Griffe zu verfolgen.

Jetzt aber der eigendliche Grund, weshalb ich schreibe. Ich hatte die Idee auch erst, einen Messergriff deckend mit Autolack zu überziehen. Ich hab gelesen, dass du Holz als Material verwendet hast. Ich hoffe nur (für dich) dass das Holz nicht zu sehr arbeitet und somit Risse entstehen - wäre Schade. Ich dachte da vielleicht an die Verwendung von MDF [Mittel Dichte Faserplatten (Holzwerstoff)]. Die sind relativ Formstabil, leider nicht sehr Wasserbeständig. Das dürfte man aber denke ich mit dem Autolack relativ gut in den Griff bekommen.

Naja, kleine Anr****g von mir

Viel Spaß dir noch und weiterhin viel Erfolg mit deinen Merssern

Die besten Grüße
Markus
 
danke markus.
ich habe in der küche über der eßtheke den kompletten beleuchtungs- und klimakasten auf diese art in silbermetallic und schwarz lackiert. der besteht aus buche und pressspahn und ist ca. 3m lang. er ist laufend hitze, kälte und feuchtigkeit ausgesetzt. er wird geputzt mit sidolin, fettlösern oder was sonst so in einem haushalt da ist. seit jetzt 3 jahren hat sich an dem holz/lackierung nichts geändert. aber du hast recht, passieren kann da immer was.

http://homepage.mac.com/akiem1/silber.jpg
 
KINO 5 > http://homepage.mac.com/akiem1/Shinko Wasserschleifer.mov

das schleifen mit der shinto wasserschleifmaschine von der firma dick
http://www.dick.biz/

die maschine ist gut verarbeitet, nichts wackelt oder klemmt. sie läuft sehr ruhig und vibrationsfrei. die schleifscheibe ist mit einem handgriff zu lösen und muß wie bei jedem wasserstein vor dem einsatz ca. 10 minuten gewässert werden. ein schaumstoffring verhindert das herumspritzen von schleifwasser. das schleifwasser wird hinten an der maschine über einen schlauch einfach in ein gefäß geführt. ich habe eine plastikflasche genommen. der wasserzulauf auf den stein wird mit einem dosierventil geregelt. die maschine hat eine in der neigung und höhe verstellbare schleifauflage. ich habe sie nach einem versuch aber entfernt (einfach 2 klemmschrauben lösen), da ich sie nicht für notwendig halte. wer unsicher ist mit der einhaltung des schleifwinkels kann sie natürlich als hilfe benutzen. aber nach zwei- dreimal üben hat man das einhalten des schleifwinkels heraus und dann hindert diese auflage nur.

während des schleifens bewegt sich das wasser quer über den stein, so daß die klinge immer gekühlt wird. die anlaßhärte kann kaum zerstört werden. der schleifstein ist ein synthetischer stein korn 1000. er ist relativ weich und hat eine sehr gute schleifwirkung. neben messern können natürlich auch werkzeuge wie stecheisen oder eine axt geschärft werden.

der schleifwinkel ist gerade für den anfänger sehr leicht einzuhalten. im gegensatz zum manuellen schleifen auf dem wasserstein, muß ja keine ziehende oder schiebende schleifbewegung gemacht werden. somit ist die gefahr das messer zu verkanten viel geringer.

das messer kann mit dem dem laufenden stein geschliffen werden, wie auch gegen den laufenden stein. mit dem stein ist der schleifgrad am messer etwas größer. ich hatte aber ein besseres ergebnis gegen die drehrichtung des steines. der grad ist feiner, die schärfe besser.

alles in allem ist die shinto ein gutes werkzeug und eine hilfe für den anfänger den schleifwinkel am messer zu halten. der preis ist in ordnung und die maschine hat eine 3-jährige garantie. der schleifstein ist verbrauchsmaterial und natürlich nicht in der garantie enthalten. zum abrichten des steines bieted die fa dick einen abrichtstein an.

jetzt kommt noch der test mit dem lansky. dann das endergebnis mit meiner persönlichen wertung der 3 schleifmöglichkeiten sowie dem riemen, dann ist das thema schärfen abgeschlossen.
 
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er rote pfeil (-: ist nun nach den vorarbeiten wie oben in bild 34+35 beschrieben fertig. die klinge wurde komplett auf dem wasserstein geschliffen. der griff ist 2 mal mit 2 k autolack lackiert. das muß sein, sprühdose mit kunstharzlack oder reparaturlack aus der sprüdose funktioniert nicht (nicht hart genug, nicht aussreichend kratzfest, nicht lebensmittelsäure fest).

der lackierte griff wurde 2 mal eingebrannt bei ca. 60°.
klarlack ist noch nicht lackiert, ich denke das ist als zusätzlicher schutz nicht unbedingt nötig. der griff hat einen wunderbaren tiefen glanz und passt perfekt zur schwarzen zwinge und dem neusilberabschluß. diese art griff erfordert etwa den 6 fachen zeitaufwand, als bei einem herkömmlichen holzgriff. allein der lack, der härter, verdünnung, füller und spritzspachtel schlägt mit knapp 30 euro zu buche. lack gibt es nur 1/2 kiloweise. aber der kosteneinsatz ist durch das ergebnis gerechtfertigt. außerdem wüsste ich nicht wo noch ein messer dieser art im netz herumschwirrt (-:


rot3959.jpg

bild 37


das nächste küchenmesser ist aus vg 10 stahl, keine "japanische" klingenform, schalen aus schlangenholz, silberpins und eventuell silberplatten auf schwarzem fiber. jetzt muß ich erst mal schauen wo ich 1.5 mm silberplatten herbekomme. dann kommt noch mein privates vespermesser für den gürtel. ein urviech mit wüsteneisenholz, geschmiedete und schwarz brünierte nägel, 16 lagen stahl rasierscharf ausgeschliffen im handschuhweichen lederschaft (-: dann als letztes ein langes deutsches schlachtermesser und dann ist dieser thread fertig.
 
Boa, das sieht so geil aus!
Richtig schön. Und schlicht... (was ich mag) :super:
Mach weiter so!!!
Sebastian
 
Da kann ich mich nur anschließen. Wenn man sich im Vergleich dazu den Klingenrohling ansieht :staun:

Und farbig lackierte Hölzer sind ja auch in Japan nichts ungewöhnliches (Möbel, usw.)

Sieht klasse aus.

Hast Du ev. noch ein paar Fotos in seitlicher Draufsicht (natürlich nur, wenn es keine Mühe macht)

(Wenn Du für die Einlege-Arbeiten 2 silberne Teelöffel (800er Silber) geschenkt haben willst, melde Dich bitte)

Gruß
Olli
 
Hallo Akiem

Geil Geil Geil !!!!
Mach bloß weiter!
Bin erst heute auf diesen Threat gestossen,aber ich kann nur sagen: hör bloß nicht auf. :super:
PS.Heißt das nicht:dont you eat that yellow Snow (from where the Huskies go)
 
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Hallo akiem,

deine kreativität ist bewundernswert! mit diesen drei japanern würde ich dich nicht als anfänger (so wie mich =) einstufen.

der rote lack sieht ja wirklich affenscharf aus !

mach weiter so! deine ideen sind wirklich toll.

grüsse, lizzardo
 
vielen dank hobbyschmied, lizzardo, blacky (-:

olli16 ich habe auch silberlöffel da, vielmehr ich komme da dran.
danke für dein angebot. aber wie bekommen ich die löffel flach in eine stärke sagen wir mal von 1,5 mm?

hier das gewünschte bild seitlich aufgenommen.
rot2.jpg

bild 38
 
Das ist die Lady in Rot aus der Matrix.
Wunderbarer Thread, wunderbare Messer!
Weiter so!!
 
@akiem

Danke für´s Bild. Bei den Löffeln dachte ich an den Griff, der ist beinahe flach, allerdings nur 1mm dick. Reicht natürlich nur für kleinere Einlege-Arbeiten.

Gruß
Olli
 
Hi,
kann man nicht einfach ne Lötlampe schnorren/leihen o.ä. und Hammer sauber machen, und den Löffel platthämmern?
Man muss nur weichglühen glaube ich. Bin da kein Fachmann, aber denke, das geht.
Sebastian
 
KINO 6 > http://homepage.mac.com/akiem1/Lansky Kopie.mov
hier mal wie ich den lansky handhabe. ich benutze kein öl sonder nur wasser. öl kommt bei mir auf keinen stein. wer nicht so geübt ist, sollte den lansky auf dem ständer benutzen. ich benutze ihn frei hand, da ich dabei ein besseres "gefühl" habe. in die spannbacken habe ich 2 dünne wildlederstreifen geklebt. das messer hält dadurch besser. die klinge schleife ich durch 4-5 sägebewegungen im 2-3 cm bereich. danach setze ich den stein neu an. so in 3-4 abschnitten bei einem mittleren messer.

der lansky hat seine stärke um den ersten schliff an einer klinge zu machen. er ist ein sehr gutes hilfsmittel um bei dem erstschliff den exakten winkel zu halten. ich mache mir immer einen kontrollstrich mit dem edding auf die klinge.

um danach meine messer scharf zu halten, benutze ich persönlich lieber einen 1000er wasserstein (bankstein). der ist dem lansky auf jeden fall überlegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
küchenmesser fertig. der griff ist aus rosenholz. klasse zum verarbeiten sehr hartes holz. kaum ölhaltig aber und hält die kanten wie eine 1. die kanten kann man so fein auschleifen, da kann man papier mit schneiden (-: zwischenlage ebenholz, mosaikpin und perlmuttplatte.
griff ist noch matt, nicht geölt und poliert.

griffrosen052.jpg

bild 39


das messer ist aus vg 10 stahl rostfrei und glasperlen gestrahlt. sehr gute handlage, gewicht gut verteilt, der winkel schneide/griff ist perfekt. ideales messer für die küche zum schnellen arbeiten. klinge ist 2.4 mm dick, auslaufen nach vorne auf 0.8 mm. die klinge ist von w. borger.

rosenholz3.jpg

bild 40
 
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Hallo Akiem,

ich lese diesen Thread schon ne Zeit lang mit, hab aber noch nichts gesagt,
aber das hier ist der absulute Hammer
bitte weiter so

mfg.
Joe
 
danke joe847 (-:

das messer hat einen bruder. ich habe es nochmal für meine tochter gemacht. auch mit ebenholz, aber aussen dann maserbirke und 4 mosaikpins. die maserbirke sieht klasse aus. der farbton ist auf dem bild verfälscht (irgendwas stimmt gerade mit meiner kamera nicht) das holz ist sehr hell fast ein silbriger weißton.

ich finde aber von der gebrauchsfähigkeit her das rosenholz wesentlich besser. einfach härter, die konturen sind klarer. da eine schellackpolitur darauf, das müßte es eigentlich sein. das bringt mich gerade auf eine idee (-:

VG104006.jpg

bild 41
 
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mal was zu griffschalen, verschiedene materialien, pins und klebstoff.

hier als beispiel holz auf holz (maserbirke auf ebenholz) dann auf stahl. ich mache das immer getrennt. also erst die griffschalen mit den verschiedenen materialien zusammenkleben (die klebeseiten mit der feilenspitze etwas aufkratzen) aushärten lassen und dann kommen die schalen erst aufs messer. ein stück papier dazwischen legen, das erspart ärger wenn mal etwas klebstoff da ist wo er nicht hin soll. reinigen (z.b. mit aceton, bremsenreiniger - terpetin, benzin, pinselreiniger etc. taugt nicht dazu) und entfetten der klebeflächen kann nicht oft genug gesagt werden. ich reinige sogar das holz. ich persönlich benutze kein uhu da es meiner meinung nach besseres gibt. wasserfester holzleim ist bei holz auf holz eine sehr gute lösung. ich nehme aber auch bei holz zweikomponeten epoxykleber, da ich nicht noch ein weiteres material herumstehen haben will. klebstoffe, insbesondere wenn sie schon mal offen waren, bewahre ich im kühlschrank auf. tip: bei uhu oder ähnlichem nicht die kappen beim zudrehen der tuben verwechseln. härterkappe auf bindertupe oder umgekehrt und die tube bleibt zu. sicher!

trennpapier.jpg

bild 42



die griffschalen werden jetzt zu 80% (lieber etwas gröber lassen wenn ihr nicht sicher seit) an das messerheft im bereich der kanten und in der dicke angepasst. vorne an der stirnseite zur klinge ist es fast endfertig. daurch vermeide ich eine eventuelle beschädigung der klinge. ich komme ja an diese stelle nach der endklebung viel schlechter dran und tue mich mit dem feilen oder schmirgeln viel schwerer. ich lege einfach vor der endklebung beide griffschalen ohne messer zusammen tape darum dann wird vorne an den schalen fertiggestellt. zwischendurch öfters an das messerheft zur kontrolle halten. ich persönlich mache die pins immer durchgehend, also keine blenderkappen im griff. sicher würde eine klebung auch alleine halten, aber ich denke durchgehende pins sind einfach besser und bieten zusätzliche sicherheit. das heißt dann in diesem fall die löcher jetzt passgenau bohren. Immer vorbohren und das endloch 0.2 mm größer bohren (4mm pins > 4.2 mm bohrer).

pin.jpg

bild 43




Ich klebe die pins immer erst nach dem aushärten der griffschalen ein und stauche sie noch zusätzlich mit einem kugelkopfhammer. vor dem zusammendrücken der griffschalen (endklebung auf das messserheft) stecke ich als zusätzliche fixierung einfach die pinstangen durch die vorgebohrten löcher. es geht auch ein bohrer oder anderes rundmaterial. und wie immer, ich hebe mir von jedem material bis fertigstellung des messers, feil- oder sägespäne auf um eventuelle kleinere mißgeschicke auszubessern. kleinere sägeabfallstückche kommen in einen speziellen eimer. eventuell kann man ja diese holz-, metall-, kunstoffteile für spätere einlegearbeiten gebrauchen. entsorgt ist es irgendwann mal gleich.

gesteckt.jpg

bild 44
 
Zuletzt bearbeitet:
mal einen griff mit ebenholzeinlage und ebenholz unterlage als versuch. das mittelstück ist maserbirke. eventuell gehört noch zwischen die 2 mosaikpins ein stück weißes perlmutt. was meint ihr?

messer2fach.jpg

bild 45


ist schon eine mords schleiferei. ebenholz hat ja ganz feine poren. ich habe sie einigermaßen mit schelllack zupoliert danach geölt und auf dem schleifbock poliert
2fach.jpg

bild 46
 
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Nee,

Laß es, wie es ist (natürlich nur meine persöhnliche Meinung :) )
Weitere Intarsien würden nur von der Form des Messers/Klinge ablenken.

Saubere Arbeit :super:

Gruß
Olli
 
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