Mit meinem Erfahrungsbericht schließt sich der Kreis zu meinem
ersten Beitrag hier im MF zum Culilux-Santoku. Damals fiel mir positiv auf, dass es schneidfreudiger war als mein erstes ordentliches Kochmesser, ein 20cm Burgvogel Oliva in dünner Variante. Inzwischen habe ich das Burgvogel durch Selberschleifen auch schneidfreudiger hinbekommen, so dass der Unterscheid nicht mehr so groß ist wie damals. Durch rohe Kartoffeln z.B. gleitet es jetzt auch ohne zu haken und Möhren machen nur ein leichtes Reißgeräusch.
Das
24cm Gyuto lässt sich sehr gut handhaben. Bei Möhren und Pastinaken fällt es auf, dass es geschmeidiger hindurchgeht als das Burgvogel. Wirklich relevant ist dies für mich aber nur bei Längsstreifen. Dadurch, dass ich dabei weniger Kraft aufwenden muss, ist es für mich auch ein Sicherheitsgewinn. Scheiben lassen sich natürlich auch leichter schneiden, aber das geht auch mit dem Burgvogel schon befriedigend gut mit nur geringfügig höherem Krauftaufwand. Bei weicherem Schnittgut wie Paprika oder Tomate ist der Unterschied für mich praktisch nicht relevant, auch wenn er da ist. Bei Zwiebeln kann ich zwar dünnere Scheiben schneiden, aber brauche ich das?
Daumendicke Möhren habe ich auch choppen können, da brauche ich keinen größeren Flatspot. Das geht mit dem Burgvogel so nicht.
Ab und zu erinnerte mich ein "Pling"-Geräusch, welches ich vom Burgvogel nicht kannte, daran, dass diese erhöhte Schneidfreude durch erhöhte Empfindlichkeit erkauft wird. Wildes Kräuterwiegen mit linker Hand auf dem Messerrücken ist daher wohl eher den robusteren Messern vorbehalten. Unterm Taschenmikroskop habe ich auch geschätzt 5 kleine Ausbrüche über den Schneidenverlauf gefunden. Als Schneidbrett diente mir ein Frankfurter Brett aus Esche-Stirnholz.
Für mich muss die Klinge nicht dünner sein und auch das Profil passt mir.
Zum
Petty kann ich nicht viel sagen. Ich habe einfach keine Erfahrung mit Messern dieser Größe. Ich assoziiere damit ein Skalpell, wenn ich es in die Hand nehme. Es schneidet gut, aber dünne Zwiebelscheiben bekomme ich auch mit dem großen hin. Mal sehen, ob ich diese Art Messer noch wertzuschätzen lerne.
Anders als in meinem nun ergänzten Beitrag
248 geschrieben, bleibt mein Fingernagel doch an den Griffnieten hängen. Allerdings stört es mich weiterhin nicht.
Einen Verbesserungsvorschlag habe ich: Die Geschirrtuch-Killer-Ecke am Übergang Schneide zu Kehl droht nicht nur Geschirrtücher zu verletzen, sondern beim Petty auch meinen Daumen, wenn ich mal umgreife oder in der Hand schneide. Da könnte man vielleicht auch noch etwas abrunden.
Als
Fazit kann ich sagen, dass ich keine weiteren Messer mehr brauche. Dieses 24cm Gyuto ist für mich gut genug und fürs Kräuterwiegen und für gröbere Arbeiten nehme ich sicherheitshalber das Burgvogel. Oder auch, wenn mir einfach nach etwas Abwechslung ist. Ein "Genusschneider" bin ich nicht, daher brauche ich auch keinen Laser. Vor meinem geistigen Auge erscheint bei dem Begriff Tine Wittler, wie sie quälend langsam einen Dekorationsgegenstand auf die freie Stelle der Wohnung stellt. Ich werde nicht betont langsam schneiden, um eine empfindliche Schneide zu schützen.
Weitere Messer-Fotos werden mich also kalt lassen und ich werde stattdessen wieder mehr Inspirationen aus Essen-Fotos holen
